Umfrage VS: Kinder Früher und Heute

Hallo Ramona!

1. Ich denke schon, dass die Kinder früher ruhiger waren, was ich mit dem heutigen Stress in Zusammenhang bringe. Bei uns (bin aus dem ehemaligen Osten) waren die Straßen so gut wie nicht befahren, es hatten ja nur wenige ein Auto (Trabi) Und auch im Allgemeinen war es eher ruhiger und dadurch waren auch die Kinder nicht so gestresst und von verschiedenen Lauten umgeben.
2. Gehorsamer? Weiß nicht. Es gibt heute Idioten und Rüpel und die gab es damals sicherlich auch.
3. Ja, sie haben geschlafen, wenn sie hingelegt wurden, allerdings haben sie sich dann denke ich meist in den Schlaf geweint
4. Die Frauen früher mussten jedenfalls etwas mehr arbeiten (bei uns im Osten zumindest). Es gab nur Baumwollwindeln, die ständig (bei 90 Grad) gewaschen/ausgekocht wurden und dann gingen die Mütter meist nach 1/2 spätestens nach 1 Jahr ihrer Berufstätigkeit wieder nach und viele hatten außerdem noch Landwirtschaft o.ä.

Gruß rose77

Hallo,

ich gehe mal davon aus, daß Du mir "früher" vor ca.25-30 Jahren meinst

1. Ja, sie waren ruhiger. Weniger Fernsehen, mehr Austoben in der Natur. Mehr Freiheiten beim Spielen. Kein Konsumzwang, kein Freizeitstreß.
2. Größtenteils schon, da zu dieser Zeit größtenteils noch sehr autoritär erzogen wurde und auch körperliche Züchtigung nichts außergewöhnliches war. Die daraus resultierende Angst, führte dann zu gehormsameren Kindern, die ihren Eltern den nötigen "Respekt" entgegenbrachten.
3. Ja, früher haben die Kinder auch besser und schneller durchgeschlafen, weil man sie einfach schreien ließ. Nach zwei oder drei durchgebrüllten N'ächten hat dann fast jedes baby aufgegeben und hat sich in sein Schicksal gefügt.
4.Ich denke, daß die frauen aus dieser Zeit bessere Hausfrauen waren. ganz einfach, weil sie sich nicht so intensiev mit ihren Kindern beschäftigt haben, wie das heute üblich ist. Ehlich gesagt, ist es mir wichtiger, mit meinen Kindern einen schönen Spaziergang zu machen oder sonstwas zu unternehmen, als meine schmutzigen Fenster zu putzen. das kann ich nächste Woche auch noch machen....meine mutter z.B. sieht das ganz anders.
Die kann nicht verstehen, wie man in Seelenruhe mit den Kindern ins Schwimmbad geht, wo doch zu hause noch ein Korb Bügelwäsche steht.

L.G.
zwillima

Hallo Ramona,

ich bin auch so eine die die Wäsche oder die Unordnung daheim links liegen lässt um mich um meine drei Kids zu kümmern. Wenn ich die Situation mit meiner Mutter bzw. Schwiegermutter vergleiche denke ich schon das es heute allgemein stressiger ist. Ich stille z.B., mein Baby ist 2 Monate alt, und meine zwei anderen habe ich auch lange gestillt. Das hat meine Mutter nicht, ich denke mit der Flasche füttern nimmt nicht so viel Zeit in Anspruch und kann auch von anderen übernommen werden. Meine Schwiegermutter ist 69 und hatte 4 Kinder, es lebte damals aber der Opa im Haus, der sich ums Füttern der Kinder kümmerte, die Tante lebte im Haus die sich am Wochenende um die Kids kümmerte und damals war es auch üblicher mal die Flickwäsche abzugeben oder eine "Kinderfrau" zu nehmen. Außerdem wurden die Kinder bei jeder Unart geschlagen das sie sich nicht getraut haben unartig zu sein. Mein Mann erzählte wenn sie beim geschlagen werden geheult haben haben sie dafür auch noch gekriegt und haben sich dann nicht mal mehr getraut zu weinen.
Ich finde das schlimm und wir haben gesagt das werden wir bei unseren Kindern nicht tun auch wenn sie deshalb vielleicht ein bißchen unartiger sind.

Liebe Grüße von Irene

1. Nein!

2. Nein!

3. Ja!

4. Nein!

Hallo Ramona,

das gleiche frag ich mich auch öfter. Meine größeren Brüder sind nur 1 Jahr und 1 Monat auseinander. Nach der Geburt des ältesten haben meine Eltern gebaut und meine Mutter hat schwanger mitgeholfen und hatte ja noch ein Kind zu betreuen, danach sogar zwei. Die beiden wurden währenddessen in die Kiwa oder in die Wohnung in den Laufstall gesperrt und da hat sie auch keiner weiter beachtet. Hauptsache, ihnen konnte nichts passieren. Da sie hochschwanger noch auf der Baustelle war, lacht sie auch öfter darüber, wenn ich nach dem Putzen k.o. bin oder mich mal eine Stunde aufs Sofa lege, weil ich müde bin.

Zu Deinen Fragen.
1) Ich glaube nicht, dass sie ruhiger waren. Kinder haben ihre natürliche Neugier und wollen die Welt entdecken. Und ich denke, das war schon immer so. Aber es wurde ihnen einfach nicht soviel Beachtung geschenkt. Oder sie wurden in den Laufstall/Kinderwagen gesteckt und da hatten sie zu bleiben, auch wenn es ihnen nicht passte. Irgendwann hörten sie schon auf zu Meckern. Und wenn ich denke, was es heute für ein Angebot gibt. Pekip, Babyschwimmen, Krabbelgruppe, Musikgarten, .... Das hat doch früher kein Mensch gemacht. Meine Mutter staunt immer, was wir alles machen und sie kann es nicht nachvollziehen. In ihren Augen wird Samuel verwöhnt.

2) Gehorsamer waren sie wohl schon. Zum einen war da viel mehr Rangordnung Eltern-Kind und Respekt. Und wenn das sogar körperlich beigebracht wurde, was ich nicht gut finde, dann wohl auch aus Angst. Ich kann zwar noch nicht aus Erfahrung sprechen und wer weiß, was Samuel später mal treibt. Aber ich denke, man darf den Kindern nicht alles durchgehen lassen, auch wenn sie noch ganz klein sind. Es gibt Regeln, die sind zu befolgen, und wenn es nicht viele sind, dann kann das auch ein Kleinkind. Bei manchen Müttern/Eltern hab ich aber manchmal das Gefühl, es ist ihnen zu anstrengend, durchzugreifen oder sie lachen noch darüber und bestärken ja damit das Verhalten. Klar, man muss sich mit ihnen beschäftigen und auch Samuel hat schon mehr als einmal aus Trotz geschriehen, das man gedacht hat, er hat sich was getan. Aber da müssen wir wohl durch, Groß und Klein. Da hilft nur ablenken und Konsequenz.

3) Meine Mutter hat es so gemacht. Wir wurden hingelegt, und das wars. Irgendwann haben wir schon geschlafen. Und wenn man die Tür zumacht, hört man die Kinder auch nicht weinen Aber das war eben so. Dafür nimmt sie jetzt Samuel bei jedem Pieps hoch.

4) Meine Mutter ist die perfekte Hausfrau und hat das ohne Hilfe geschafft. Aber ich muss mir oft anhören, warum ich dies oder jenes nicht mache/noch nicht gemacht habe. Sie hat dafür kein Verständnis und mit Sicherheit hat sie früher auch nur Zeit für uns gehabt, wenn die Hausarbeit erledigt war. Da kann man drüber streiten, was besser ist. Ich habe auch einen Putzfimmel, aber ich erledige das, wenn mein Mann zuhause ist oder Samuel schläft. Nicht so wichtige Sachen bleiben eben liegen.
Und es ist heute noch so, dass sie sich zwar für Samuel Zeit nimmt und gerne mit ihm spielt. Manchmal denke ich sogar, sie holt was nach. Aber in Gedanken ist sie bei der wichtigen Arbeit, die sie gerade nicht tun kann.

Ich denke, das ist die Generation, sie sind so aufgewachsen und können auch nicht aus ihrer Haut, das ist kein absichtlich böses Verhalten. Zum anderen wird auch viel vergessen. Meine Mutter hat schon öfter gesagt, dass sie sich an manches nicht mehr erinnern kann.

Und ich denke, uns geht es auch so. Samuel hat in den ersten drei Monaten viel geweint. Aber wenn ich jetzt nach einem Jahr daran zurückdenke, finde ich gar nicht mehr, dass es sooo schlimm war. Aber andererseits weiß ich noch, dass wir mehr als einmal stundenlang verzweifelt versucht haben, ihn zu beruhigen.

Bin auf die anderen Antworten auch noch gespannt.

LG Heidi

Hi Ramona,
ich habe vor kurzem auf dem Dachboden meiner Eltern einen Babyratgeber meiner Mutter gefunden (ich bin 81 geboren). Hab ihn dann spaßeshalber mal mitgenommen und ein wenig darin geschmökert.

Mir ist echt schlecht geworden!!!!!

Da sind teilweise Ansichten drin, da würde man heute für gesteinigt!

...von wegen ein Kind MUSS schreien,
... wenn das Kind schläft und man einkaufen muss, sollte man sich doch beeilen, damit das kind nicht allzulange alleine zu hause ist (hammer, oder?!),
... es war ein Fütterungsplan abgedruckt, nach dem man die Babys füttern sollte (mit Uhrzeiten!!!), usw...

Ich habe dann irgendwann aus zeitgründen nicht mehr weitergelesen, aber es waren nur so klöpper in dem buch.
ich habe meine mutter dann darauf angesprochen und sie sagte mir, dass dies damals ein sehr beliebtes nachschlagewerk für junge mütter gewesen sei. Unfassbar!

ich fand es echt heftig und das erklärt, finde ich, einfach auch das andere, in unseren Augen heute auch falsche, Verhalten der älteren Generation.
Jede Generation hat halt eigene Ansichten, unsere werden in nächster Generation (der unserer Kinder) einfach auch nur veraltet und falsch sein...

Vielleicht hab ich jetzt nicht direkt auf deine Fragen geantwortet, aber als ich dein Posting gelesen hab, viel mir gleich das Buch wieder ein. Und jeder kann sich seine Meinung bilden...

Liebe grüße und schönen Abend wünscht Dir

kathilein & Benedikt, der schon wieder ein paar Mal wach war...