Seid ihr achtsam?

Wie sind eure Erfahrungen mit dem Thema Achtsamkeit? Geht das mit kleinen Kindern überhaupt?
Ich schaff es einfach nicht mir Zeit für mich selbst zu nehmen. Würde mich sehr über Tipps, vielleicht auch schöne Buchtipps (?!) freuen.

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Hallo,
Ich musste mich aufgrund meiner Therapie mit dem Thema Achtsamkeit beschäftigen.

Es muss nicht immer etwas großes sein.

Es sind Kleinigkeiten die mir helfen kleine Pausen zu finden.

Z.b.beim essen, mal genau schmecken.
Beim Spaziergang genau hin zuhören.
Beim aufstehen, noch mal kurz sitzen und einfach schauen....
Das sind nur kleine Beispiele, die man sehr gut in den normalen Alltag einbringen kann.

Viel Spaß.

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Wie alt ist denn das Kind/die Kinder?

Ich hab mit Baby und Kleinkind damals immer versucht, kleine Ruhe-Inseln zu schaffen. Der Zeitpunkt dafür war natürlich nicht so richtig planbar ;-).
Aber z.b. morgens zwischen Stillen, Spülmaschine ausräumen, wickeln und Äpfel reiben auch den Kaffeevollautomaten befüllt. Im Wohnzimmer eine Decke griffbereit gehabt.
Und dann irgendwann zwischen Morgenchaos und Mittagessen-Kochstress beide Kinder satt und gewickelt ins Wohnzimmer verfrachtet, einen Kaffee aus der Maschine gezogen und mich auf meiner Decke dazu gesetzt. Dann 5 Minuten Duplo bauen.
Nach 5 Minuten kann ich meine Aufmerksamkeit aus dem Duplo kurz rausziehen, tief durchatmen und 'achtsam' alles genießen, was da ist: Zwei tolle Kinder, guter Kaffeeduft, die Wärme des Wohnzimmers... (Ok, die Wärme war damals noch fast selbstverständlich, aber du weißt, was ich meine).

Und wenn das alles Vormittags nicht klappt, dann sind Decke und Kaffeemaschine nachmittags immer noch da ;-).
(Abends auch, aber da war ich nicht mehr achtsam, da bin ich eingeschlafen.)

Genau so achtsam kann man übrigens sein, während man morgens im Bett Pixibücher vorliest. Da muss man nur aufpassen, dass man vor lauter Achtsamkeit nicht drei mal dieselbe Seite vorliest. Aber das sagen einem die Kinder dann schon.
Wimmelbücher gingen bei einem meiner Kinder auch gut - während es guckt, konnten meine Gedanken auf Wanderschaft gehen. Das andere Kind war immer schon so eine Quasselstrippe, da war nix mit Achtsamkeit - außer, aufs Kind zu achten... ;-).

LG

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Die Kunst von Achtsamkeit ist doch gerade Erholung im Moment zu finden und sich gar nicht so zu stressen dass man großartig Zeit für sich braucht. Klar wären 2-3 Stunden Zeit für Meditation gut auch im Rahmen der Achtsamkeit aber das ist nur ein kleiner Aspekt und den kann in unserer westlichen Welt kaum einer leisten egal ob mit Kind oder ohne.

Gerade mit Kindern kann man achtsam leben, Kinder leben einem Achtsamkeit ja gerade vor und Achtsamkeit erleichtert auch vieles. Kinder halten oft mal kurz inne um einen Moment aufzunehmen, genau das ist Achtsamkeit. Mal kurz einer Biene zuschauen wie sie eine Blüte leert bevor mal weitereilt. Einer Ameise hinterherschauen wohin sie mit dem Blatt rennt.

Achtsam sein heißt doch nur das Hier und Jetzt mit vollen Sinnen aufnehmen und dabei nicht werten! Einen Moment innehalten. Es heißt eben NICHT zwingend sich großartig Zeit für sich nehmen sondern den Moment den man hat nutzen. Beim Radeln oder Laufen in die Kita nicht die Einkaufsliste durchgehen sondern einfach die frische Luft in der Lunge fühlen, die Geräusche hören, die Gerüche wahrnehmen. Beim Teetrinken fühlen, riechen und schmecken wie sich der Tee im Verlauf der Tasse verhält (am besten natürlich zb wenn man Schwarztee ostfriesisch trinkt, oben sahnig durchs Wulkje und in der Mitte der herbe reine Tee und unten dann der süße zuckrige Rest. Für mich ist die erlebte Teezeremonie der Inbegriff von Achtsamkeit. Und vor allem nicht alles werten, Wir stressen uns oft unnötig in dem wir Dinge negativ bewerten und diese Emotionen ziehen gute Energie. Einfach wertfrei bleiben. Nicht werten ob die Frau die sich an der Kasse über unser schreiendes Kind aufregt im Recht oder Unrecht ist sondern einfach wahrnehmen. Bewusst sagen "ich bewerte die Situation nicht".

google mal nach kleinen Achtsamkeitsübungen.
Man muss nicht stundenlang meditieren, es reicht morgens EINE Yogafigur oder Tai chi Figur ganz bewusst durchführen. Beim Sonnengruß spüren wie jeder Muskel sich anspannt und wieder entspannt, den Atem spüren.
Beim Duschen einfach an nichts denken sondern einfach nur Duschen. Das Wasser fühlen, den Wasserdampf fühlen, das Plätschern hören, das Duschgel riechen.
Beim Frühstücken einfach nur Frühstücken. Mal zählen wie oft man kaut. Darauf achten wie man atmet. Und das auch nicht das ganze Frühstück sondern da reichen ein paar Bissen bevor es wieder "losgeht".

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Hallo, mir geht es um einiges besser seit ich Yoga mache. Hab ein kleines Online Studio entdeckt, da kann ich per Live Stream teilnehmen ohne Präsenz und es sind keine festen Kurse sondern du kannst teilnehmen wann du willst. Auch Chakren sollten Mal beleuchtet werden, das hat mir unglaublich gut getan. Ich habe auch kleine Kinder. Mir hilft außerdem die Natur. Raus in den Wald, auf die Felder oder irgendwohin ohne Autos. Durchatmen und bewusst genießen, die Luft und zu dir zurück kommen. Alles Gute!