Ein gewollt kinderfreies Leben , Rückblick

Wer kennt Frauen oder ist selber eine, die bewusst ohne Kind und festen Partner leben wollten, wie sieht das Leben mit Ü50 oder älter aus?
Wie sind die 30er und 40er bei Euch verlaufen ohne dass das Thema Kinder den Alltag dominiert hat?
Was habt ihr mit eurer Lebenszeit angefangen?
Habt ihr es genutzt, nur für euch verantwortlich zu sein oder habt ihr Verantwortung im Beruf übernommen?
Ich habe mich dafür entschieden, nur so viel zu arbeiten wie unbedingt nötig.
Da ich keine hohen Ausgaben habe dadurch dass ich nur für mich aufkommen muss, ging es zeitweise auch nur mit Gelegenheitsjobs oder ich hab mal 2 Jahre mehr gearbeitet und dann 6 oder 9 Monate von Rücklagen gelebt.
Ich bin oft auch mal 1 oder 2 Jahre in der Welt unterwegs, arbeite dann halt was so geht oder sich anbietet und lebe mal hier mal da in günstigen Unterkünften, wenig Komfort aber frei.
Deutschland habe ich schon seit 8 Jahren nicht mehr gesehen, bin aber immer wieder nach Europa zurück gekehrt, gerade bin ich in Griechenland.
Hier will ich den Sommer verbringen, kellnern, im Hotel arbeiten, wie letztes Jahr auch.
Ich habe überall auf der Welt Kontakte, auf die ich zugehen kann wenn ich wieder in dieses Land reise.
Jetzt bin ich 45 und möchte weniger unterwegs sein und überlege welches Land in Europa als Basis für mich in Frage kommt für die nächsten 5 bis 10 Jahre....klar ist nur, es muss ein Land im Süden sein.
Wie habt ihr euer Leben gelebt ohne eigene Kinder und ohne auf einen Partner festgelegt zu sein?

Bearbeitet von Inaktiv
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Naja. Ist das schon dein Rückblick? Kinder kommen da wohl keine mehr. Oder willst du dich vergleichen?

Die in meinem Umfeld ohne Kinder sind je älter sie werden desto einsamer geworden. Bzw. man merkt einen Unterschied bei Persönlichkeitsentwicklung und Altern.
Kinder halten den Kopf bei ihrem Umfeld flexibler und … jünger.
Die, die Vorträge hielten, was sie alles nicht für Kinder haben opfern wollen sind im Alter weder steinreich, noch stehen sie anderen in ihrem Leben so nahe, wie andere ihrer Familie.
Die Entscheidung für (und gegen) Kinder ist immer egoistisch und ein Spiegel der persönlichen Voraussetzungen. Trotzdem sind Kinder ein Faktor, der erzwingt, sich lange Zeit immer wieder damit auseinander zu setzen, was für jemand anderen wichtig und im Idealfall besser ist. Ich finde, das färbt ab. Deswegen sind Eltern nicht unbedingt bessere Menschen, aber sie sind irgendwie näher an anderen dran, verbindlicher.
Menschen mit pathologischen Persönlichkeitsausprägungen mal ausgenommen.

Wenn man dein Leben so liest dreht sich vieles um Spass, kurzfristige Bedürfnisbefriedigung, wenig Kooperation und Verbindlichkeit. Wohin führt das wohl innerlich?

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So ähnlich nehme ich es auch wahr. Ich habe beruflich (als Psychotherapeutin) mit sehr vielen verschiedenen Menschen zu tun, allerdings natürlich vorrangig mit Menschen, denen es nicht allzu gut geht. Ich will nicht ausschließen, dass es vermutlich auch sehr glückliche ältere kinderlose Menschen gibt, die mir einfach nicht begegnen.
Allerdings hat der Kontakt mit älteren gewollt kinderlosen Patienten tatsächlich zu meiner Entscheidung für Kinder beigetragen. Ich hatte bei diesen Menschen den Eindruck, dass sie sich innerlich total verrannt haben. Sie waren besonders unflexibel in ihrem Denken und kamen nicht damit klar, wenn sich Dinge verändert haben, die Außenstehende als Kleinigkeiten betrachten würden. Die Problemlösefähigkeiten waren sehr eingeschränkt und das Einfühlungsvermögen ebenso.
Spannenderweise traf all dies überhaupt nicht zu auf Menschen, die ungewollt kinderlos blieben und diese "Lücke" erfolgreich füllen konnten - zum Beispiel durch mehrere Patenkinder, um die sie sich im Alltag sehr bemühten, regelmäßig betreuten, in den Urlaub mitnahmen und auch später noch guten Kontakt pflegten. Also ich denke es geht nicht unbedingt darum, dass man eigene Kinder braucht, sondern eher darum, dass man sich darin übt, Verantwortung für andere zu übernehmen, sich in andere hineinzuversetzen, die eigenen Bedürfnisse auch mal hinten anzustellen etc.
Kinder zu haben bringt hohe Kosten mit sich, aber wenn man mit dem Herzen dabei ist, lernt man extrem viel aus dem Leben mit Kindern. Allerdings würde ich niemandem empfehlen, Kinder zu bekommen, wenn man keinen Wunsch danach hat. Man muss schon sehr viel zurückstecken und wenn man das nicht freiwillig macht, ist das am Ende vermutlich weder für einen selbst gut, noch für die Kinder.

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Hey, interessanter Beitrag.
Ich stecke gerade selber in der Zwickmühle ob ich noch ein Kind bekommen soll, aus Angst im Alter allein zu sein.
Die Therapeutin wo ich bin, meinte, dass man nicht davon ausgehen sollte, dass Kinder vor Einsamkeit schützen, man sollte selbst auf einen aktiven Lebensstil achten und sich nicht auf Kinder verlassen.
Viele Menschen mit Kindern würden wohl ihre sozialen Kontakte vernachlässigen, weil sie denken, ihre Kinder wären ja später da, um sie vor Einsamkeit zu bewahren.
Das funktioniert aber wohl häufig nicht.
Ich habe keinen Kinderwunsch, hatte vor 3 Jahren eine Abtreibung ohne zu zweifeln und auch kein Bedauern im Nachhinein.
Was also tun?

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Wir haben ein befreundetes Paar, sie 63, er 68.
Schon immer zusammen, feiern bald 50-jähriges. Sie haben sich nie aktiv für Kinder entscheiden können oder wollen und irgendwann war der Zug abgefahren.
Sie sagen beide, es war in jungen Jahren besser so, weil sie eben mehr Freiheiten hatten. Aber heute empfinden sie es als schade, keine eigenen Kinder zu haben.
Sie sind ein bisschen wie Ersatz-Großeltern für unsere beiden Kinder und sie genießen die Zeit mit ihnen sehr. Wir fahren demnächst mal wieder gemeinsam in den Urlaub und wenn man es nicht weiß, denkt man, sie seien die Eltern von einem von uns.
Sie genießen das total, eben nicht nur alte Leute um sich zu haben, sondern uns und unsere Kinder. Sie sagen beide, dass sie das frisch hält und gleichzeitig ist es auch schön, die Entwicklung der Kinder mit anzusehen und ein Teil ihres Aufwachsens zu sein.
Sie waren allerdings auch immer sesshaft, haben ihre Heimatstädte nur um <10 km verlassen. Beide sehr beständige Jobs, sie hat nicht einmal einen anderen Arbeitgeber gehabt, höchstens als Nebenjob.
Wir genießen die Freundschaft mit ihnen sehr, es ist einfach ein anderes Verhältnis als zu unseren „normalen“ gleichaltrigen Freunden.

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Sie feiern bald 50-jähriges und sind 63 und 68? Der 18-jährige hat sich also eine 13-jährige genommen? 🤨

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Meine Freundin war 14 als sie mit ihrem jetzigen Mann zusammengekommen ist. Er war 18.

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Meine (Halb)Schwester und mein Schwager sind beide knapp 15 Jahre älter als ich und jetzt mitte 50. Sie haben sich bewusst gegen Kinder entschieden, gute feste Jobs aber keine großartige Karriere. Sind viel gereist (bzw tun das auch immer noch), fast jeden Abend Essen oder unterwegs gewesen, viele Freunde (mit und ohne Kinder). Haben ihr Leben definitiv genossen (aber anders als du) bzw. tun das auch immer noch. Als ich aber vor wenigen Jahren das erste Mal schwanger war, hat sich bei meiner Schwester etwas verändert und die Eifersucht war überaschenderweise groß (da war sie schon über 50). In den letzten Jahren hat sie sehr bereut keine Kinder bekommen zu haben. Warum das ihr vorher nicht klar wurde, weiss sie selber nicht (obwohl wie gesagt auch die beste Freundin und weitere enge Freunde Kinder haben, sie Patin ist usw.)
Persönlich hab ich nur erlebt, dass Menschen ab Mitte 50 es plötzlich bereuen oder traurig sind. Vielleicht weil da das Alter auf einmal zuschlägt?
Vorher sind die meisten eigentlich immer sehr zufrieden und glücklich gewesen, bis zu dem moment.

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Ich glaube das liegt daran, dass die meisten "gleichaltrigen" 50 jährigen, die Kinder haben, in dem Alter auch wieder frei sind weil die Kinder Teenager oder junge Erwachsene. Dafür haben sie aber eben den Bonus Familie zu haben, die eigenen Eltern vielleicht schon verstorben und da sieht man dann doch die Vorteile Kinder zu haben

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Das sehe ich auch so. In den 30er und 40er sind die gewollt kinderlosen Paare (nachvollziehbar) total zufrieden mit ihrer Entscheidung wenn sie sehen wie sich ihre Freunde einschränken müssen und wie nervig das Thema Kinder auch sein kann. Das dreht sich dann wenn die Kinder älter werden, also in den 50er und 60ern. Ich glaube letztlich sind die schon immer noch zufrieden mit ihrer Entscheidung weil keiner von denen diese Baby, Klein- und Grundschulkind hätte haben wollen. Aber jetzt werden eben auch die Nachteile erkannt und wo vorher so eine tiefe Überzeugung zur Kinderlosigkeit war, werden jetzt eben Vor- und Nachteile beider Lebensmodelle erkannt. So ein leichtes „Bedauern“ nenne ich es mal ohne es zu emotional aufladen zu wollen. Halt diese Art von „Bedauern“ die Kleinkindeltern auch schon mal verspüren wenn sie Paare ohne Kinder beim Leben zusehen.

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Ich bin 46 und gewollt kinderlos. Ich sage immer, ich liebe mein Kind zu sehr, um es bei mir aufwachsen zu lassen.

Das bedeutet aber nicht Party und Kohle und Freiheit ohne Ende. Die Hauptkomponenten meines Lebens sind Job und Haushalt, und Shoppen in Paris habe ich auch noch nicht geschafft...

Der echte Vorteil am kinderfreien Leben ist aber, dass ich an freien Tagen ausschlafen kann und keinen kindgerechten Urlaub machen muss...

Klar denjenigen ich manchmal, was wäre, wenn, aber... siehe zweiter Satz.

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Mich würde mal interessieren, inwiefern dich die Frage respektive die Antworten weiterbringen? Im Endeffekt muss doch der eigene Lebensentwurf immer nur für einen selbst passen und jeder definiert seine Definition von Freiheit selbst.

Bist du auf der Suche nach Bestätigung oder willst du Selbstzweifel ausräumen?

Ich muss sagen, solche Posts verstehe ich recht wenig. Dein Leben scheint für dich doch prima zu funktionieren. Sei froh darüber, da hast du vielen etwas voraus.

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Vor allem diesen Beitrag im Familienforum einer Seite zu posten auf der es größtenteils um Schwangerschaft, Kinder und Schwiegereltern geht, macht mich etwas stutzig.
Hier gibt es genügend Beiträge von Muttis, die nicht mehr können oder unzufrieden mit ihrem Partner sind.
Dein Leben hört sich schön an, ich bin mir aber ziemlich sicher, dass ich mich einsam fühlen würde. Ich brauche Menschen an meiner Seite, die mich lieben.
Aber danach hast du ja auch garnicht gefragt 🙈 ich habe in meinem Umgeld nur eine, die sich ganz bewusst gegen Kinder entschieden hat. Liegt aber daran, dass sie Veganerin und umweltaktivistin ist und sie die Menschheit als die schlimmsten Wesen und Umweltzerstörer ansieht.

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Und du glaubst, dass du ausgerechnet in einem Familienforum Frauen findest, die mit Mitte 50 - Mitte 60 (oder wann definierst du einen Rückblick) hier mitlesen, obwohl sie mit Kindern und Familie nichts am Hut haben?
Wie kommst du in dieses Forum, wenn das doch für dich kein Thema ist?

Ich hatte mit Ende 20 eine Schulfreundin, die ziemlich überzeugend dargelegt hat, dass sie selbst keine Kinder möchte. Auch noch, als bei mir die Familienplanung anfing (was sie wusste). Wir haben sogar über Argumente diskutiert und ich habe ihr ihre Einstellung echt abgenommen. In dieser krassen Konsequemz und klaren Entscheidung sogar ein Stück weit bewundert, obwohl ich selbst ganz andere Pläne hatte.
Als mein Kind da war, hatte sie plötzlich überhaupt keine Zeit mehr, fand tausend Ausreden, mich nicht zu treffen... Zwei Jahre später bekam sie dann einigermaßen überraschend selbst ein Kind und gab zu, wahnsinnig eifersüchtig gewesen zu sein...

Seither bin ich sehr skeptisch, wenn Frauen nicht nur kein Kind wollen, sondern das von Anfang bis Ende als bewussten Lebensplan darstellen.

Das finde ich genauso schräg wie die junge Studentin (19) die mir damals erzählte, sie wäre an der Uni ja hauptsächlich, um einen Mann zu finden, mit dem sie 4 Kinder bekommen kann, dann möchte sie am liebsten Hausfrau werden. Beruf nur als Absicherung für den Notfall.

Das eigene Leben ist doch kein Filmskript, in dem man die Handlung vorher festlegt und dann der Reihe nach abarbeitet.
Auch wenn bei Frauen das Zeitfenster kleiner ist, muss man sich zum Glück nicht mit Anfang 20 verbindlich festlegen.


Die Entscheidung FÜR Kinder ist eine krasse, endgültige Entscheidung. Die Entscheidung GEGEN Kinder kann genauso krass sein - wenn man sie in einer Situation trifft, in der Kinder möglich wären und Thema sind (oder man evtl sogar schon schwanger ist!). Alles andere ist dann eher ein "hat sich nicht ergeben". Oder eben, nie die Entscheidung FÜR Kinder getroffen zu haben.

LG

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Weißt du, ein Teil dessen, was du herausstellst, geht auch mit Kindern: nur so viel arbeiten wie nötig, eins, zwei Jahre in der Welt reisen (über solche Familien gibt es Berichte zu Hauf - ich finde das cool), eine Auszeit nehmen, im Ausland leben, internationale Kontakte, partnerlos oder mit Partner sein, Karriere machen.

Geht alles, sicherlich nicht gleichzeitig, manchmal auch mit Mühen oder Abstrichen in anderen Bereichen, aber Kinder haben heißt längst nicht mehr Kinder, Kirche, Küche.

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Hi,
keiner der gewollt oder ungewollt, kinderlosen Paare, sind durch die Welt, und haben dort gearbeitet und gewohnt. Und ich habe etliche im Bekannten, Freundes, Familien und Kollegenkreis.

Vom Schwager der Bruder, ist so ein "Lebenskünstler". Ist jetzt 56 Jahre alt, und hat mehr von der Hand in den Mund gelebt. Solange gearbeitet, bis er 6 - 12 Monate, wieder ohne Arbeit reisen konnte. Australien, Neuseeland, Großbritannien, Irland usw.

Kam total abgebrannt heim, hat wieder irgendwo angefangen zu arbeiten, um dann 2 Jahre später, wieder zu verschwinden.

Die anderen sind so "Vereinsmeier" geworden, oder total seltsam. Kritisieren an andererleuts Kinder herum, die das gar nicht können/wissen müssen/können in dem Alter. Aber die eigenen Katzen, laufen selenruhig, über die Küchenzeile, und sitzen auf dem Eßzimmertisch und putzen sich den Hintern.........................

Die meisten bedauern es erst viel später, wenn es kurz vor die Rente geht, und überall die ersten Enkel sprießen.

"Was richtig drauß gemacht", wie Karriere oder in fremden Ländern gearbeitet, hat hier keiner.

Gruß

und die TE, schon wieder inaktiv..................war ja irgendwie klar

Bearbeitet von HellaSchmidt