Sei interessiert, nicht interessant

Hi,

mich würde interessieren, was ihr davon haltet, interessiert zu sein statt versuchen interessant zu sein. zum Beispiel in einer Runde (Familie, Freunde, Kollegen)
Da ich auf Menschen oft anscheinend völlig uninteressant wirke - hab zumindest das Gefühl - möchte ich daran arbeiten bzw. dem ganzen auf den Grund gehen. 
Dabei bin ich auf etwas gestoßen, wo ich mir niemals dachte, dass das Sinn machen soll: Sei interessiert, statt interessant. Es ist nicht so, dass ich nicht schon jetzt interessiert wäre und immer nur der Zuhörer wäre. Genau das ist ja eigentlich mein Problem. Dass ich immer nur der Interessierte bin. 
Das Ganze soll man aber noch mehr ausbauen, man soll den Fokus völlig weg von sich lenken, auch keine Gegenleistung erwarten. Sondern einfach immer nur der Interessierte sein.
🤔  
Was haltet ihr davon und wo soll hier der Sinn liegen? 
Für mich ist das einfach nur eine einseitige, unbefriedigende Sache. Wenn du dich für alle interessierst, dich aber danach keiner fragt, was bei dir so los ist. 
Legt ihr Wert darauf, dass andere sich für euch interessieren? Oder ist euch das egal? 

Danke!

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Man sagt mir nach, dass ich immer nen schlechten ersten Eindruck mache, aber wenn man mich besser kennt bin ich ne super liebe und nette Person.

Könnte mich stören, aber warum? Warum soll ich interessiert oder interessant für und an Personen sein, die mir schlicht weg egal sind? Freunde mögen dich ja weil du bist wie du bist und nicht weil du vorgibst was zu sein und der Rest kann mir ehrlich gesagt gestohlen bleiben.

Natürlich kann man trotzdem ne höfliche Konversation führen. Aber wenn mich einer langweilig findet oder ich denjenigen langweilig finde, dann heuchel ich auch kein Interesse vor. 🤷🏼‍♀️

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Naja, möchte man meinen. Dass Freunde / Familie Interesse zeigen. Tun sie aber nicht. 🤔 was würdet ihr an meiner Stelle machen?

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Nix🤷🏼‍♀️ wer keine Lust darauf hat mit mir befreundet zu sein, muss ja nicht.

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Ich lege es nicht darauf an, in einer Runde irgendwie interessant zu wirken. Es gibt aus meiner Sicht Leute, die das Talent haben, in solchen Runden im Mittelpunkt zu stehen, z.B. ein mir bekannter Lokalpolitiker, der aus einer banalen Begebenheit eine Story machen kann, bei der zig Leute zuhören. Das sind extrovertierte Leute, die in solchen Situationen aufgehen und schwimmen wie ein Fisch im Wasser. Ich dagegen bin eher introvertiert. Vermutlich könnte ich an Kursen lernen, wie man an einer Party eine grössere Runde unterhält, das zuhause einüben usw. Aber das bin dann halt nicht ich, ich hätte davon dann auch nichts. Wenn ich mich unterhalten will, suche ich eher ein Terrain, das mir entgegen kommt, z.B. eine Kaffeepause oder sonst etwas, wo man in einer 1:1-Situation ist.

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Liest sich irgendwie falsch rum 😅.
So wird das nichts , vielleicht in Kreisen extrem langweiliger Leute. Opferhaltung ,iw 🤷🏻‍♀️🙂

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Wie ist das genau gemeint?
Selbst wenn andere langweilige Dinge erlebt haben (und erzählen) und ich einen Drachen erlegt habe, interessiert das einfach keinen. 😅 warum, weiß ich nicht.

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Ich kriege gerade überhaupt kein Bild zusammen, wie ich mir Dich vorstellen soll.
Versuchen, interessant zu sein, wird nix.
Ich selber bin sehr offen, kann quatschen wie ein Buch - kann aber auch lange nur dasitzen und zuhören in einer Runde. Da hat noch nie einer was geäußert, was daran falsch sein könnte. Das war im Job so, bei Freunden und ist in meinem Verein auch so.
Mir persönlich ist es auch relativ egal, was andere von mir denken, ich bin, wie ich bin. Sicher, im Job hab ich mir schon überlegt, was ich mit wem reden kann, aber sonst.....meine Familie und Freunde kennen mich zig Jahre. Sie merken auch schnell, wenn mich was beschäftigt.

Kann das sein, dass nur Du GLAUBST, anders sein zu sollen/zu müssen?
Niemand ändert sich komplett, das funktioniert kaum, also ich kenne niemand.
Hast Du einen Partner? Was meint der denn?
LG Moni

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Ok, ich denke, du quatscht einfach von dir aus drauf los. Sozusagen, oder? Du teilst dich mit. Was wohl jeder Mensch in der Runde so ein bisschen möchte.. (gehört werden).
Mein Problem ist, alle quatschen irgendwie drauf los, dann lasse ich die Wasserfälle und Ergüsse mal fließen, vielleicht ist ja später noch eine Chance, mich mitzuteilen. Aber wenn ich nicht von selbst damit anfange, FRAGT keiner. Ich persönlich frage immer interessiert, was sich bei anderen so tut. Vor allem, wenn einer noch nichts oder wenig gesagt hat oder einfach weil es mich interessiert - wie zB „Und, was tut sich bei DIR auf der Arbeit so?“ Aber auf die Idee kommt niemand.
Wenn ich kein einziges Wort erzählen würde (obwohl Jobwechsel, Urlaub, oder Sonstiges), würde niemals jemand nachfragen. 🤷🏻‍♀️ Mich interessiert, wie der neue Job von nahestehenden Personen läuft! Oder wie der Urlaub war.

Umgekehrt fragt da nie jemand nach und das finde ich traurig…

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Ich habe mir diese Gedanken noch nie gemacht. Wenn ich so überlege, beteilige ich mich eben an Unterhaltungen. Ich fange nun auch nicht direkt an, aus meinem Alltag zu erzählen, der ja nun auch nicht mehr vor Abwechslung sprüht. Mich fragt auch keiner explizit danach, wenn ich so an meine Vereinsrunde denke. Wenn sich die Leute am Tisch über etwas unterhalten, mache ich eben mit, mal mehr, mal weniger. Langweilig ist es mir nie. Keine Ahnung, ob es dafür eine "Gebrauchsanweisung" gibt.
Zwischen andauerndem dominanten "Losquatschen" und "sich an Gesprächen beteiligen" gibt es ganz sicher noch Unterschiede.
LG

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Interessant, genau dieses Thema geht mir in den letzten Tagen durch den Kopf.
Ich gehöre auch zu den Vielnachdenkern, bin introvertiert.

Und ja, gleiches ist mir aufgefallen. Ich interessiere mich auch für meine Mitmenschen, höre gerne zu und frage auch viel. Aber umgekehrt - nichts. Mir ist so, als ob viele in ihrer Blase schwimmen. Erzählen können sie ohne Punkt und Komma.

Seit neuestem handhabe ich so wie hier bereits geschrieben. Ich hake bei Gesprächen einfach mit ein und erzähle von mir, egal ob ich gefragt wurde oder nicht.

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Kann man machen, finde ich persönlich irgendwie „erbärmlich“, weiß auch nicht. 🤷🏻‍♀️🙈 also würde ich nie machen. Hätte das Gefühl, dass es kein Schwein interessiert, weil keiner danach gefragt hat.

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Naja, irgendwann möchte ich auch mal zu Wort kommen …..:-p

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'interessiert zu sein statt versuchen interessant zu sein' - davon halte ich sehr viel.

Wie du es schon schreibst: 'versuchen, interessant zu sein'. Das ist ja oft doch sehr aufdringlich und gekünstelt. Mag ich gar nicht.

Ich für meinen Teil finde interessierte Menschen viel interessanter und meiner Erfahrung nach kann man mit solchen Leuten auch besser Gespräche führen, die auch Substanz haben. Zumindest habe ich es so in meinem Bekanntenkreis oft erlebt, dass die lautesten doch meist recht einfache Charaktere - das ist nicht negativ gemeint! - sind, die einfach den Drang haben, im Mittelpunkt zu stehen. Oder gerne mal sehr phantasievoll erzählen, um sich selbst interessanter zu machen und dann vielleicht auch selbst besser zu fühlen.

Da sind mir die ruhigen Geister lieber. Kommt auch meinem Charakter entgegen. Wenn ich versuche, mich interessant zu machen und das Menschen anspricht, sind das dann nicht eher die falschen, weil sie sich für jemanden interessieren, der ich eigentlich gar nicht bin?

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Als Kind/Jugendliche habe ich immer versucht, es allen Recht zu machen, trotzdem hatte bei meiner Oma und meiner eigenen Mutter mein Cousin immer mehr gezählt. Das tat sehr weh.
Mit der Zeit war es mir egal, ich lebte mein eigenes Leben.
Mittlerweile ist meine Mutter stolz auf mich und auch meine Tante findet mich interessant...