Kinderlose Freunde machen mich wahnsinnig

Hej ich brauch jemand der Partei für meine sehr geschätzten aber irgendwie rücksichtslosen kinderlosen Freunde ergreift, damit ich nicht mehr so wütend auf sie sein muss. In letzter Zeit kam es immer wieder zu Situationen in denen vorsichtig formuliert ein Interessenkonflikt herrscht. Wir haben eine ein jährige super niedliche Tochter und sind die ersten im Freundeskreis mit Kind. Zu Beginn: alles super. Eine andere Freundin nannte das mal "die Babyblase". Wir sind sogar alle zusammen in den Urlaub gefahren. Alles cool soweit. Ja ich musste mir oft Sprüche anhören, sowas wie "kann es sein dass das Baby nur weint weil du gerade bisschen angespannt bist?" Oder "das Baby meiner Schwester fährt ohne Probleme vier Stunden, das schläft einfach". Und einmal (allerdings sagte das eine von ihnen betrunken nachdem ich ihr gesagt hab dass ich seit der Schwangerschaft 20 Kilo zugenommen habe und 10 noch nicht wieder runter bekommen hab) "boah 80 Kilo sind echt ne Hausnummer". Aber nun gut, kann halt keine von ihnen richtig nachvollziehen wie es ist mit schreiendem Kind und Post partum Körper.
Jetzt war es so, dass wir die letzten Monate eine sehr anstrengende Zeit hatten, durch die Krippe waren wir alle, mein Mann, mein Baby und ich, dauerkrank. Mit allem was so dazugehört. Antibiotika, Magen Darm, Fieber, es war einfach richtig schlimm. Eingewöhnung lief auch nicht wie geplant. Ergo haben wir viele unserer Freunde lange nicht gesehen. Von der ganzen Hilfe die man vor dem Baby angeboten kriegt, keine Spur mehr. Wir wollen natürlich auch niemanden anstecken. Aber dann kamen so Sätze "man sieht euch ja kaum noch". Also gut, zum nächsten Geburtstag haben wir also mit Vorbehalt zugesagt, mit der Warnung, dass wir möglicherweise krank sind. Geplant war eine 3-4 Stunden Wanderung und anschließend treffen in der wiiiiinzigen Wohnung mit 15 Leuten und 5 Hunden und einer riesen Treppe mitten im Raum, von der ich mir schon vorgestellt hab, wie ich meine Tochter da alle 2 Minuten runterpflücke. Früher wäre das alles kein Problem gewesen, heute...schon. Einen Tag vorher sage ich, dass wir noch bisschen krank sind und es vielleicht morgen nicht schaffen. Ich hatte Nasennebenhöhlenentzündung (wahrscheinlich nicht mehr ansteckend) aber mein Mann hat Husten gekriegt. Wenn ich es schaffe zu kommen, würde ich aber eine Stunde später kommen, so dass die kleine noch ihren mittagsschlaf beenden kann. Ich kriege eine Antwort, dass sie super enttäuscht ist, auch warum ich es nicht geschafft habe früher etwas zu sagen, dass ich nicht pünktlich kommen kann. Sie habe ja alles schon eingekauft (in der ganzen Wohnung gibt es keinen Tisch, wir essen da immer Pizza auf den Boden um den Couchtisch und trinken Bier, das ist für gewöhnlich so der Rahmen). Ich weiß es ist ihr Geburtstag, aber ich hab das Gefühl sie macht sich einfach gar keinen Begriff was es für eine Tortur wäre dorthin zu kommen. Ich verlange gar nicht, dass sie sich in ihrer Partyplanung an uns anpasst (ich kann z.b unmöglich Stunden lang ein 10 Kilo schweres Kind in der Trage tragen, weil sie nicht so lange im Kinderwagen sitzen bleibt, jedenfalls nicht mit Nasennebenhöhlenentzündung) aber ich dachte, dass bisschen Verständnis für eine eventuelle Verspätung drin sein müsste.
Eben hat mich eine andere Freundin aus dem gleichen Freundeskreis auf dem Spielplatz versetzt. Wir wollten uns um 17 Uhr treffen und dann noch eine Runde durch den Wald laufen. Um 17 Uhr schrieb sie dass sie jetzt erst aus der Arbeit kommt, und sie sagt mir dann wenn sie Zuhause ist, aber sie schaffe es nicht vor 17.30. Heißt bei ihr dass es auch gut 17.50 werden könnte. Wir waren aber schon 16.30 auf dem Spielplatz und meine Kleine hatte echt keinen Bock mehr. Übertreib ich weil ich keine halbe Stunde mit quengeligem Kind auf einem nassen Spielplatz warten will? Danach rief ein Freund an, der sich dann spontan bei uns Abends einladen wollte. Mein Mann hat nein gesagt, weil es regnet und wir uns nicht raus setzen können und so direkt vor dem Kinderzimmer sitzen. Das macht mich alles so traurig. Der gleiche Freund hatte letzte Woche meine Schwester von Berlin aus mitgenommen, war aber 2 Stunden später als abgemacht losgefahren, weil er noch was aus seiner Wohnung holen musste. Sie kamen dann statt um 22 Uhr um Mitternacht. Er war enttäuscht dass wir dann keine Zeit mehr für ein Bierchen hatten. Das macht mich alles so traurig. Es ist ja nicht so dass wir nicht auch mal einen Babysitter organisieren könnten. Oder das mal nur einer von uns weggeht, oder dass wir nicht auch mal Freunde zu uns einladen wenn wir grillen auf die Terrasse bei schönem Wetter. Eigentlich geht auch spontan oft was, wenn man halt unseren Tagesablauf etwas berücksichtigt. Heute morgen hat z.b eine Nachbarin gefragt ob ich ne Tasse Kaffe mit ihr trinken will jetzt wo die Kleine in die Kita geht für drei Stunden. Freundinnen mit Kindern fragen immer einen Tag früher ob wir was machen können und wenn sie sich verspäten können sie das eigentlich immer eine halbe Stunde vor Treffzeit kommunizieren so das man sich darauf einstellen kann, wobei es sehr selten länger ist als 10 bis 20 minuten. Nur mit meinen Freunden ohne Kinder ist das dauernd ein Problem! Hat jemand Tipps solche Freundschaften auf lange Sicht zu retten? Ging es jemanden ähnlich? Muss ich einfach mehr Akzeptanz an den Tag legen? Ich hab einfach immer weniger Lust mich so zu treffen.

Bearbeitet von FreundinMitKind

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Hey!

Naja, so, wie du von diesen kinderlosen, unpünktlichen Freunden genervt bist, sind sie es womöglich von dir, weil du zu kurzfristig später kommst. Sprich: nach dem Einkauf.

Euer Leben hat sich verändert, ihres nicht. Deshalb feiern sie immer noch in einer winziiiigen Wohnung mit 15 Menschen, 5 Hunden und zentraler Treppe. Du solltest also irgendwie feststellen, dass deine Freunde diese Veränderung selbst nicht merken und sich für sie gar nichts ändert, sie vermutlich gerne weiter mit euch feiern.
Versucht einfach, flexibel zu sein und nehmt weiter teil. Das ist das wichtigste.

Liebe Grüße
Schoko

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Tja, das ist schwierig, weil man es sich kinderlos halt nicht so richtig vorstellen kann, wie es mit Kind ist.

Habt ihr Großeltern zum Babysitten evtl für die Geburtstagsparty?

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Also ich finde theoretisch könnte man mehr Verständnis erwarten von der Freundesseite. Aber die können sich wohl einfach nicht vorstellen wie es ist mit Kind. Natürlich ist es blöd kurzfristig abzusagen, keine Frage, aber mit Kind sind viele Dinge eben nicht mehr so berechenbar wie früher. Und zumindest ein bißchen Verständnis das manches nicht mehr so geht wie früher sollte man von seinem Freunden erwarten. Und das ist keine übergroße Erwartung sondern durchaus eine erfüllbare. Das sie sich nicht in alles reinversetzen können, OK, aber so gar nicht finde ich doch schade. Denn alle wissen das es ja soooooo einfach läuft bei anderen Babys, aber es sollte auch klar sein das eben nicht jedes Baby gleich ist.
Wenn dir einige Leute besonders wichtig sind, dann such doch mal das Gespräch. Trefft euch auf nen Kaffee, überlass das Baby deinem Mann für ne Stunde und erkläre deine Lage. Dann kannst du auch sagen das du die Leute schon verstehen kannst aber bitte auch etwas Akzeptanz da sein sollte das eben das Leben mit Kind nicht mehr ganz so weiterlaufen kann wie ohne Kind oder Baby. Vielleicht klappt es danach etwas besser. Wenn nicht wird es sich mit der Zeit wohl verlaufen, was schade aber nachvollziehbar ist. Vielleicht werden manche auch erst schlauer wenn sie selbst ein Kind haben. Und dann merken sie auch das manche Kinder überall unkompliziert sind aber eben auch nicht alle.

Ela

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Du hast sehr viele Beispiele genannt, auf die ich nicht im Einzelnen eingehen möchte. Es klingt für mich so, dass euer Freundeskreis tatsächlich nicht gerade "kinderfreundlich" ist. Das ist überhaupt nicht negativ gemeint, es hat sich schließlich für die anderen nichts geändert und daher besteht keine Notwendigkeit. Andererseits klingt ihr schon auch ein bisschen kompliziert und ich kann durchaus verstehen, wenn daraus Enttäuschungen und Frust bei Freunden entstehen.
Ich persönlich habe wegen der Kinder keine Freundschaften beenden müssen, wohl aber, weil man sich einfach klassisch "auseinandergelebt" hat, teilweise auch wegen Umzug. Andere Freundschaften waren eine Zeit lang "auf Eis gelegt", man hat sich weniger gesehen und später wieder zueinander gefunden.

Es braucht schon viel gegenseitiges Verständnis, beidseitige Rücksichtnahme und eine gute Kommunikation, um die Freundschaften zu erhalten. Versucht es, redet miteinander - es kann gut werden!

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Noch am Rande: In meinem Freundeskreis war die "Babyzeit" eigentlich vorbei, die Kinder fast alle im Schulalter. Nun bekommt ein Paar noch ein Baby. Ich freue mich einerseits von Herzen für die Familie, bin allerdings auch gespannt, wie sich das auf unsere Gruppe auswirkt. Eigentlich waren wir gerade alle froh, "endlich" wieder ein paar Freiheiten zu haben. Es sind bisher 12 Kinder mit einem Abstand von 6 Jahren - da fand man schon immer gemeinsame Aktivitäten. Nun bald wieder mit so einem kleinen Würmchen - nunja, wir werden sehn. Also selbst MIT eigenen Kindern ist es nicht immer leicht und erfordert viel gegenseitiges Verständnis...

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Jup, Akzeptanz und Nachsicht sind da hilfreich.
Als ich noch keine Kinder hatte, hatte ich auch Vorstellungen davon, wie das Leben mit Kindern wohl so wäre, die teils weit entfernt sind von unserem heutigen Alltag. Deine Freundin hat halt keine Ahnung, was es für euch bedeutet, noch eine halbe Stunde länger auf dem Spielplatz zu warten, weil sie die Situation nicht kennt.
Meine kinderlosen Freundinnen sind bestimmt auch gelegentlich traurig wegen meiner Unflexibilität. Mir sind in letzter Zeit einige Situationen eingefallen, in denen ich enttäuscht war von meinen Freundinnen mit Familie, wo ich jetzt deren Perspektive total verstehen kann. Und mich vermutlich ähnlich verhalten würde.
Mein Rat ist tatsächlich, Milde walten zu lassen, die meinen es sicherlich nicht böse.

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Kenne ich, aber tatsächlich eher von der Familie und Freunden mit Kindern, die 1-2 Stunden zu spät kommen und erwarten, dass man jetzt trotzdem noch 1-2 Stunden auf dem Spielplatz bleibt. Die mit Kindern im Schlepptau gegen 17:30 etwas abholen und „nur“ kurz reinkommen und sich dann quasi zum Essen einladen und bewirten lassen. Freunde mit älteren Kindern, die vergessen haben wie es mit kleineren ist. Wir haben 2 Kinder (17 Monate und 5 J.). Und ja, kleine Kinder sind absolut Kamikaze. Meine kinderlosen Freunde sehe ich nicht mehr so oft, aber das liegt einfach an unterschiedlichen Lebenswelten, Zeit und Erschöpfung 😅. Ich genieße es aber, sie zu sehen möglichst ohne Kinder. Und wenn doch, sind sie meistens rücksichtsvoller als unsere Freunde mit Kindern.
Und wenn ich Bedenken habe, sage ich es vorher, wie wenn eine Location nicht kindgerecht ist.

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4 Jahre hats gedauert, jetzt habe ich keine Kinderlosen Freundinnen mehr. Entweder haben sie selbst Kinder bekommen oder die Wege haben sich getrennt. Es ist einfach zu anstrengend sich so anzupassen. Wenn noch ein zweites dazu kommt wie bei uns, wird es noch schlimmer.

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Genau so sehe ich das auch

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Ja, wir haben auch einen ( teils) kinderlosen Freundeskreis, da wir die einzigen mit Kind sind passen wir uns aber an und nicht umgekehrt ( ist ja auch logisch, oder?) Auf solche Feiern wie von dir beschrieben organisieren wir uns einen Babysitter oder es geht nur einer von uns und der andere bleibt mit Kind zu Hause. Da tu ich mir den Stress nicht an.
Auch bei Krankheit vom Kind bleibt halt dann einer zu Hause, der andere kann normal zu Geburtstagen ( außer er liegt komplett flach, was ja aber eher selten ist).
Unsere Methode ist also wir pflegen die Freundschaft weiter und passen uns an, manchmal gibts Aktivitäten wo unser Kind dabei ist aber oftmals halt nicht.
Das ist halt einfach so im Moment.
Auf solche Sprüche gebe ich nicht viel da ich teilweise selber noch so gedacht habe als ich kinderlos war, ich dachte damals tatsächlich nicht dass das Wochenbett anstrengend ist, ich dachte als junges Mädel man ist dann normal wieder fit etc.

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Ich denke schon, dass auch Freundschaften zwischen Familien und kinderlosen Personen funktionieren können. Aber dazu braucht es natürlich von beiden Seiten Rücksicht und Verständnis. In deinen Schilderungen sehe ich teilweise auf der Seite deiner Freunde, teilweise aber auch bei dir die Notwendigkeit ein bisschen mehr Verständnis für die andere Seite zu zeigen und auf die Bedürfnisse der anderen Seite einzugehen.

Konkret meine persönliche Meinung zu deinen Beispielen:

dumme Sprüche und Vergleiche mit Kindern von anderen sind nervig. Aber jemand ohne Kinder kann sich vermutlich nicht vorstellen wie unterschiedlich Kinder sind. Daher lächeln und ignorieren

Dass die Hilfsangebote mit der Zeit nachlassen, ist auch normal. Vielleicht sehen sie einfach nicht, was benötigt wird. Da hilft aktiv nach Hilfe fragen.

Wegen dem Geburtstag. Nunja, gegen krank sein kann man nun Mal nichts machen. Ich finde es gut, dass ihr vorgewarnt habt. Hier sollte die andere Seite mehr Verständis zeigen. Eine Stunde später kommen und nicht mit Wandern gehen, ist absolut verständlich und muss akzeptiert werden. Aber richtig ist natürlich auch, dass du das bereits früher hättest kommunizieren können (auch wenn ich das Argument mit den einkaufen nicht nachvollziehen kann, ist doch egal ob eine Stunde früher oder später gegessen wird). Dass die Wohnung nicht kindersicher ist, ist ja verständlich. Da musst du dann halt der Freundschaft zu liebe in den sauren Apfel beißen und durchgängig am Kind sein.

Die Situation mit dem Spielplatz sehe ich auch zwiegespalten. Ich würde auch nicht mit einem nörgelnden Kind im Regen warten. Aber ich kann auch verstehen, dass es gerade für kinderlose bei der Arbeit einfach vorkommen kann, dass man nicht pünktlich gehen kann. Egal wie gerne man möchte. Vielleicht wäre ein Kompromiss (weiter gehen heim, aber komm doch bei uns vorbei), eine gute Lösung gewesen.

Wegen dem Freund. Nachfragen, ob man sich spontan treffen kann, ist doch ok, so lange man bei einem nein nicht sauer ist. Grundsätzlich nur bei gutem Wetter Besuch empfangen zu können, ist aber halt auch schwierig. Wenn man nicht so laut ist, sollte doch auch ein Treffen in Wohnzimmer neben dem Kinderzimmer möglich sein. Man feiert da ja keine Party. Dass man mit Baby aufstehen muss und deshalb nicht um Mitternacht noch Besuch empfangen will, sollte dagegen wieder verstanden werden.

Dass sich euer Tagesablauf geändert hat und man sich daran etwas anpassen muss, ist richtig. Aber trotzdem muss natürlich auch der Tagesablauf der anderen berücksichtigt werden. Wie gesagt, ich finde es muss auf beiden Seiten Verständnis, Rücksicht und Kompromisse geben, damit die Freundschaften weiterhin funktionieren.