Patenkind aus dem Ausland - Plan international

Liebes Forum,

hoffe ihr könnt mir helfen bzw. Eure Erfahrungen mit mir teilen.
Ich habe mich zu Weihnachten 2023 entschieden die Zukunft eines Kindes im Ausland positiv zu verändern und bin dabei auf die Organisation Plan International gestoßen. Kurzum, nach ein paar Klicks war es schon getan und 2 Wochen später hatte ich meine Patenkindmappe in der Post. Zuerst habe ich meinem Patenkind einen Vorstellungsbrief gesendet, wo ich auch natürlich Fragen an das Kind gestellt habe (Alter, Schule, Lieblingsfach, Lieblingsessen etc). Diesen habe ich dann über das Onlineportal von Plan verschickt. Drei Stunden später bin ich auf den Planshop gestoßen und dachte mir, da ja Weihnachten knapp vorbei war, dem Kind auch ein Geschenk zuzuschicken. Da konnte man wieder einen Brief/Nachricht online mitschicken. Dieser fiel bei mir aber nur sehr kurz aus und bestand aus zwei Wörtern ("Frohe Weihnachten").
Da ich die Muttersprache meines Patenkindes beherrsche, schrieb ich ihr natürlich auf Spanisch und kann ohne Übersetzung die Rückantworten lesen.

Heute am Vormittag kam die Rückantwort von Plan mit der Info, dass mir mein Patenkind geschrieben hat (einmal auf Spanisch und einmal auf Englisch übersetzt). Ich hab online nachgesehen und es war ein eingescannter handgeschriebener Brief. Auf meine Fragen vom ersten Brief wurde eingegangen (Lieblingsfach, Lieblingsessen, etc). Ich habe mich sehr gefreut und war positiv gestimmt, dass die Organisation seriös ist. Plötzlich kam 3 Stunden später wieder eine Nachricht von Plan International, dass eine Nachricht meines Patenkindes auf mich wartet. Wieder ein eingescannter handgeschriebener Brief. In diesem stellt sie sich (noch einmal?) vor (plötzlich tauchen in ihrem Namen zwei R auf, im vorherigen Brief nur ein R; der Nachname beinhaltet doch ein I und kein E wie im vorherigen Brief?) und auf einmal isst sie auch lieber Huhn mit Salat. Im vorherigen Brief war ihr Lieblingsessen noch Huhn mit ganz vielen Früchten.
Es lag eine Zeichnung bei (ich hab ihr Stifte geschenkt) von einem (sehr europäischen Stil geprägtes) Haus mit Bäumen. Dann bedankt sie sich bei Plan für die nette Atmosphäre. Alleine dieser Ausdruck macht für mich keinen Sinn - auch nicht auf Spanisch, ihrer Muttersprache. Generell kam mir der Brief sehr kompliziert und hochtrabend geschrieben vor für ein erst 10 Jahre altes Mädchen. Die Sätze gehen über teilweise 4 Zeilen und die verwendeten Ausdrücke sind teilweise sehr distanziert bzw. formal. Was mich sehr stutzig macht ist, dass sie zwei Briefe sehr zeitnahe geschrieben haben muss, aber bei beiden ihren Namen anders buchstabiert und sich plötzlich auch ihr Lieblingsessen verändert. Seltsam auch, dass nach 3 Stunden der nächste Brief folgte - das sind dieselben 3 Stunden wie ich damals gewartet habe, als ich den Brief Nummer 2 mit Geschenk online verschickt habe.

Generell kommt mir das Ganze leider gerade sehr unseriös vor.
Hat hier jemand ähnliche oder doch ganz andere Erfahrungen?

Danke schon mal vorab!
Liebe Grüße

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Seit über 10 Jahren ist Plan international als Organisation indiskutabel. Lies mal hier

https://www.taskforcefgm.de/2011/04/plan-international-verhohnt-spender-offentlichkeit-und-misshandelte-patenkinder/

Außerdem behaupten sie ja sie würden wirklich Briefe übermitteln und kassieren dafür mindestens 1/3 Deiner Spende für die Verwaltung.

Und wie die andere Schreiberin über mir sagte, "Horst" hat da wohl den Überblick verloren wen er wie veräppeln muss...

Bearbeitet von Mumofkids2
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Abgesehen davon, dass der Artikel nicht mehr aktuell ist, meinst Du wirklich, dass es den Mädchen mehr hilft, wenn man Organisationen wie Plan oder World Vision nicht unterstützt? Natürlich ist Genitalverstümmelung ein großes Thema, aber welche Alternativen gibt es, um die Kinder besser zu fördern. Ich hab mir die Seite der TaskForce mal angeschaut, finde aber nirgends hinweise darauf, was diese wirklich aktiv für diese Kinder tut. Ich sehe hier Forderungen und da Aktionen auf nationaler (sprich deutscher) Ebene. Tatsächlich wird sogar dazu aufgefordert, Organisationen, die nachweislich helfen (DZI Spendensiegel, Rechenschaftsberichte...) nicht (mehr) zu fördern und so den Mädchen effektiver zu helfen - da frag ich mich, wie hilft es einem Mädchen, einer Familie, einer Region nachhaltig, wenn ihm der Geldhahn zugedreht wird?
Hier mal ein Zitat von der Homepage: "Immer mehr Spender ziehen Konsequenzen und kündigen ihre Patenschaften und helfen den Kindern damit langfristig mehr." Dieser Satz leuchtet mir irgendwie nicht ein. Bildung ist doch ein wichtiges Gut. Und nur ein aufgeklärtes Mädchen hat die Kraft, sich auch gegen jede Form der Unterdrückung zur Wehr zu setzen. Wenn ein Mädchen zwar keine Genitalverstümmelung erleidet, dafür aber nicht zur Schule gehen kann und - wie Generationen vor ihr - auf dem Feld oder (als Kind schon!) in der Fabrik arbeiten muss, hat es doch auch keine bessere Zukunft.

Aber tatsächlich scheint sich diese Taskforce auf Plan international auch ziemlich eingeschossen zu haben, da in Artikeln und Meldungen immer die Rede von Plan ist. Wenn man aber mal genauer liest, stellt man fest, dass keine Patenkind-Organisation besser ist.
Und ganz am Rande nur: Wenn die "Taskforce für effektive Prävention von Genitalverstümmelung" so viel mehr für die Mädchen tut, warum findet man sie nicht auf der Seite der DZI? Nachdem ich jetzt die Internetseite gelesen habe, halte ich die Taskforce für eine riesen Luftnummer. Da wird viel geredet, aber nichts wirklich getan. Hier werden Organisationen, da Politiker aufgerufen, zu handeln - aber nur vom Reden wird die Welt nicht besser!

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Nein, ich habe damit keine Erfahrung und das was du da schilderst klingt auch so als wenn man dich da wirklich ziemlich veräppelt.
Es hört sich für mich so an als wenn da ein Horst hinter dem PC sitzt und auf die ganzen Briefe antwortet, dabei aber gar nicht darauf achtet wem er bereits geschrieben hat und ob er einer Person doppelt Antwortet...

Ich glaube nicht das du mit der Patenschaft tatsächlich einem Kind geholfen hast....

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Wenn ich jetzt ehrlich bin, dann habe ich bei einer so großen Organsisation noch nie gedacht, das man wirklich ein "eigenes" Patenkind dann hat.

Dein Geld fließt in die Organisation (samt riesiger Verwaltungskrake), dafür bekommt man dann regelmäßig sowas wie Briefe (Lebenszeichen)....von wem die auch immer sind, aber garantiert nicht von einem speziellen Kind. Die Stifte kommen niemals bei einem speziellen Kind an.

Ein Patenkind bei so einer Organsiation zu haben, das heißt doch nichts weiter als das du regelmäßig Geld in einen großen Topf wirfst, aus dem dann (mehr oder weniger) verteilt wird (hoffentlich). Im Gegenzug wird dir suggeriert, das du ein "eigenes" Patenkind hast.

Eiegntlich ganz pfiffig gemacht, denn der Spender möchte ja meistens gerne wissen, was mit seinem Geld passiert (quasi zweckgebunden)....sein "Spendennnerv" wird eben befriedigt. Er denkt, er macht was gutes und zeitgleich wird er nicht so schnell aussteigen, wenn er denkt, das er wirklich ein einzelnes Kind unterstützt. Wie man das vor KI und Chat GPT geregelt hat? Keine Ahnung, meine Vorstellung war immer, das die Briefe wie eine Art Hausaufgabe geschrieben werden (von den Kidnern, die wirklich zur Schule gehen). Heute kann man dafür eben die Technik nutzen und schwupp passiert das, was du gerade erlebst.
Man bestellt was im Shop und automatisiert geht eine Reaktion an dich raus.

Achtung, ich behaupte nicht, das Plan International unseriös ist, ein Teil der Spenden kommt sicherlich dort an, wo sie hin sollen. Ich behaupte auch nicht, das es eine reine Marketingstrategie ist. Aber es wird eben ein eprsönlicher Bezug hergestellt, der vermutlich so nie existiert wie es auf den Spender wirkt. Das hat aber eben auch eine Ursache, die die Spender selber quasi haben so aufleben lassen.

Wenn du also tief in dir dachtest, das dein Geschenk aus dem Shop (liebevoll verpackt) bei "deinem" Patenkind ankommt, dann hast du dich im Vorfeld nicht ausreichend informiert. Deswegen ist das Ganze noch lange nicht unseriös.

Bearbeitet von Butterstulle
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Aber genau das verspricht Plan. Die Patenschaft für ein bestimmtes Kind, was auch besucht werden kann. Da kann man nicht von "du hast dich nicht ausreichend informiert" sprechen. Und lässt natürlich Zweifel an der Seriosität aufkommen.

An die TE: ein guter Kollege von morgen hatte jahrelang eine Patenschaft für ein Plan Kind in Afrika. Die Familie ist dann aus dem "Plan-Hilfsgebiet" weggezogen, so dass die Patenschaft für dieses Kind nicht fortgeführt werden konnte, aber darüber wurde er informiert. Wirkte also durchaus seriös. Ist aber inzwischen auch 5-6 Jahre her.

Liebe Grüße 🌼

Bearbeitet von Sommerkind.82
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Also ich weiß aus meiner Zeit bei der Zeitung, dass ich damals eine Familie besucht habe, die ein Patenkind über Plan International hatte. Irgendwo in Afrika war das.

Wir haben einen Artikel gebracht darüber, dass sie das Kind in seiner Heimat besucht haben, wie das war, wie der Kontakt all die Jahre lief usw. Die haben auch persönliche Geschenke an die Familie geschickt, auch mal einen Staperl Schulhefte für die Dorfschule. Das kam alles direkt an. Sie haben mir auch viele Fotos gezeigt, u.a. die Kinder mit den Shirts, die sie mal zu Weihnachten geschenkt hatten.

Damals zumindest gab es also wirklich persönliche Patenkinder. Ich denke auch, das ist immer noch so.

Es könnte im Fall der TE auch sein, dass das Patenkind einen Brief geschrieben oder jemandem diktiert hat, der übersetzt wurde (versehentlich vielleicht, weil die TE ja schrieb, dass sie spanisch versteht, aber vielleicht war das im System nicht so hinterlegt bzw. ist das nicht die Regel) - und das aus Versehen doppelt."Huhn mit Salat" und "Huhn mit Früchten" haben vielleicht zwei verschiedene Übersetzer einfach unterschiedlich benannt, es ist ja sehr ähnlich - wer weiß, ob das Kind nicht ein spezielles Gericht genannt hat, das in der Übersetzung eben deutschlandtauglich umschrieben wurde. Hätte es einmal "Huhn mit Salat" und einmal "Eierkuchen" geheißen, wäre ich wohl eher misstrauisch ;-)

Bearbeitet von lime15
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Hallo!

Die Antworten auf Deine Fragen findest Du in den FAQs:
"In vielen der Plan-Programmländer ist das Briefeschreiben nicht üblich. Informationen werden vornehmlich mündlich weitergegeben. Auch für manche Kinder, die schon mehrere Jahre die Schule besuchen, ist es eine große Herausforderung, einen Brief anzufertigen. Ohne Unterstützung der Gemeindehelfer:innen oder schreibkundiger Mitglieder der Familie ist das Schreiben oft nicht möglich. Wie alle Kinder müssen auch die Patenkinder erst lernen, sich schriftlich auszudrücken. Dieses ist jedoch ein langer Prozess und braucht Geduld und Begleitung. Ein Brief von Pat:innen mit wenigen Fragen, jedoch mit Bildern (Fotos oder Postkarten) zum Anschauen erleichtert einem Kind die Antwort."

Der Brief wurde nicht vom Patenkind selbst verfasst. Du kannst ein 10jähriges Kind aus einem Entwicklungsland auch nicht mit einem deutschen 10jährigen Kind vergleichen. Vermutlich kann es noch gar nicht ausreichend lesen und Schreiben, um einen solchen Brief zu schreiben. Das Kind hat einer Gemeindehelferin die Antworten auf Deine Fragen gegeben und diese hat dann einen Brief formuliert. Vermutlich passierte das nicht mehr in Anwesenheit des Kindes, und u.U. kann es auch passiert sein, dass die Gemeindehelferin versehentlich 2 Briefe verfasst hat, die - da es sich quasi um Gedächtnisprotokolle handelt - inhaltlich leicht voneinander abweichen. Eventuell haben auch 2 Gemeindehelferinnen unabhängig voneinander Briefe verfasst.

Plan international ist vielleicht nicht die beste, dennoch aber eine gute oder sogar sehr gute Spendenorganisation. Plan selbst sagt, dass mit einer Patentschaft nicht das jeweilige Kind alleine sondern im Grunde die ganze Familie, wenn nicht gar die ganze Region gefördert wird. Auf der Homepage kannst Du Dich genauer belesen, aber das wirst Du vermutlich auch schon getan haben. Aber vielleicht wirfst Du selber noch einmal einen Blick in die FAQs, da wird vieles sehr gut erklärt:
https://www.plan.de/faq.html?sc=IDQ24100

Ich hab übrigens selber schon lange Jahre Patenkinder über Plan, allerdings habe ich nie Kontakt zu den Kindern aufgenommen. Ich bekomme jährlich einen Bericht über mein Patenkind und über die Region, von daher bin ich ziemlich zuversichtlich, dass Plan in der Region etwas bewirkt.

LG

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Wir hatten bis vor ca. fünf Jahren ein Plan-Patenkind, ein Mädchen aus Kamerun. Wir bekamen regelmäßig, aber selten, so 3 bis 4 mal im Jahr, Briefe mit Fotos, auf denen sie, meist gemeinsam mit Verwandten, und MIT unserem Geschenk (aus dem Plan-Katalog) zu sehen war. Die Briefe wurden zunächst von Verwandten, später von ihr selbst geschrieben und von Plan übersetzt. (Französisch -> Englisch). Auf Fragen wurde mehr oder weniger eingegangen. Die Patenschaft endete automatisch mit ihrer Volljährigkeit.
Von daher können wir uns über Plan nicht beklagen und ich würde sagen, wir haben gute Erfahrungen gemacht.