Mir liegt da was auf der Seele. Wochenendarbeit und Kind. Vorsicht Lang.

Hallo!

Ich überlege gerade wie ich am besten Anfange.

Mein Mann und ich haben eine Tochter 3,5 Jahre alt. Sie geht seit September in einen evangelischen Kindergarten.
Montags bis Freitags von 07:30 - 13:30 Uhr. Leider haben wir keinen Ganztagsplatz bekommen. (Kindergärten mit Ganztagsplätzen sind hier extrem selten)

Dieser Kindergarten bietet auch keine Ganztagsplätze an,den der Bedarf wäre nicht da. Nur ich und eine handvoll Mamas (von 40 Kindern) würden einen brauchen.

Bei den restlichen Mamas (scheint ) es zu passen. Dieser Kiga ist sehr familiär dadurch das er so klein ist mit 5 Erzieherinnen und 1 FSJ´ler. Unserer Kleinen gefällt es sehr gut und auch ich bin sehr zufrieden.

Die Kinder werden wirklich da abgeholt wo sie sind und sehr gut auf ihre Bedürfnisse eingegangen und die Erzieher sind liebevoll streng. Also eigentlich alles perfekt.

Mein Mann bringt sie Morgens hin und ich hole sie ab.

Meine Chefs sind Gott sei Dank sehr kulant und erlauben mir ,nur Frühschicht zumachen. Bis vor einen Jahr musste ich in allen drei Schichten arbeiten,die Familie ist beinah daran zerbrochen.

Jetzt ist es so das ich 3x die Woche von 05:00 - 12:00 Uhr arbeite. Und Samstag von 05:00 - 14:00 Uhr. (ohne Anfahrt, wohne 15 Minuten Fußweg weit weg)

Mein Mann arbeitet 5 Tage die Woche und hat am Wochenende frei. Er geht mit der Kurzen 1x die Woche zum Sport und ab September wenn sie 4 ist zum Schwimmunterricht.

Jetzt hätte ich die Möglichkeit auch Sonntags zu arbeiten. Das wäre von 08:00 -14:00 Uhr.

Leider bekomme ich nun von allen Seiten zu hören, (eher von anderen Eltern) was ich den den armen Kind antun würde und das man das nicht machen kann. Und ich bin nun wieder am zweifeln.

Auf der anderen Seite genießen Papa und Tochter es auch,mal ohne Mama daheim "die Sau" rauszulassen. Oder alleine wegzufahren. Und wir haben den Luxus das Oma und Opa (beide über 70 aber Topfit vor allen die Oma,da kann sie manche 20 jährige eine Scheibe abschneiden). Auf jeden Fall könnte sie auch da mal schlafen und mit Oma in die Kirche und mit Opa in den Garten. Wenn Gegenüber die Kinder im Garten sind,dann wird sie auch da mal eingeladen,also langweilig ist es ihr nicht bei Oma und Opa.

Das Geld was wir momentan haben,reicht für das normale Leben ,den wir haben selbst keine großen Ansprüche, Rauchen und trinken nicht und gehen selten feiern.

Einmal im Jahr bekommen wir Jahreskarten für den Zoo Geschenkt, Jahreskarten für Dino/Kinder und Naturkundemuseum kosten gerade mal 15 Euro für ein Erwachsenen.
Sportverein kostet nur 120 Euro im Jahr . Von der Stadt bekommt jedes Kind ,jedes Jahr 60 Euro geschenkt, davon bezahlten wir teilweise sowas wie Musikgarten,Schwimmbad usw.
Allerdings darf hier nicht mal eine Waschmaschine kaputt gehen,dann haben wir ein Problem. In Urlaub fahren ist auch nicht drin.

Und die 24 Stunden im Monat wären schon hilfreich um endlich mal etwas beiseite legen zu können. Jetzt lege ich zwar schon immer etwas zurück, aber unsere Maus muss dieses Jahr noch 2x ins KKH,soviel Urlaub und Kinderkrankentage haben wir nicht,also nehme ich unbezahlt Urlaub und wir leben von den Ersparnissen,hat letztes Jahr schon gut geklappt.
Mein Mann selbst hat nicht die Zeit für einen Nebenjob.

Ich selbst kenne es gar nicht anders von meinen Eltern. Sie haben beide in der Landwirtschaft gearbeitet und hatten teilweise einen 14 Stunden Tag und das bis zu 6 Tage die Woche. Zusammen frei hatten sie nie und am Essenstisch hat meist ein Familienmitglied gefehlt. Gewohnt haben wir in der tiefsten Pampa des Ostens, wo es nicht mal einen Sportverein oder so gab.Schon mit 6 war ich ein Schlüsselkind, mit 8 holte ich meine Schwester alleine vom Kiga ab.
Und doch haben weder meine Schwester noch ich irgend einen Schaden davon bekommen. Wir haben beide Realschulabschluss, beide haben wir zwei abgeschlossenen Lehren (wir durften uns ausprobieren und wurden immer unterstützt von unseren Eltern, zwar nicht finanziell aber emotional) ,haben nie Drogen genommen oder wurden betrunken aufgelesen usw. usw.
Sind einmal im Jahr in den Urlaub gefahren.
Ich selbst bin mit 17 ausgezogen und 800 km weiter weg. Meine Schwester ist mit 24 ausgezogen und hat mit ihren Mann nun einen gut laufenden Familienbetrieb.

Meine Mama, meinte mal unter Tränen das sie es bereut so wenig Zeit für uns zu haben.
Wir konnten ihr immer wieder sagen, das sie alles richtig gemacht haben und wir doch gut geraten sind. Sie haben uns immer alles ermöglicht.

Das einzige was ich ihr nicht abnehmen konnte war und ist die Tatsache das sie damals, das "Mobbing" was mir wieder fahren ist von Lehrern und Klassenkameraden , nicht ernst genommen hat.
Dafür hat sie aber bei meiner Schwester rechtzeitig geschalten und aus meinen Erfahrungen gelernt und hat sie die Schule wechseln lassen.

Und jetzt bin ich echt am überlegen arbeiten oder nicht. Die Vorwürfe der anderen Mamas haben mir arg zugesetzt.
Auf der anderen Seite, erzählte mir die Erzieherin wie toll selbstständig unsere Kleine ist, besser wie mancher Vorschüler.

Auch findet sie es gut, das der Papa auch mal alleine mit Kind unterwegs ist,den sie hat die Erfahrung gemacht das viele wohl ihren Männern nichts zutrauen oder machen lassen. Gerade die Mädchen Mamas seien da wohl etwas eigen.
Unsere Tochter hat natürlich ihre Defizite ,an die wir arbeiten aber hat die nicht jedes Kind? Egal ob man nun daheim ist oder nicht?
Jetzt wird darauf rumgeritten das sie noch kein Rad fährt,sondern noch immer Laufrad. Das sie nur 1x die Woche zum Sport geht, ob wir uns nicht mehr leisten können? Weil sie noch Windeln trägt,läge daran das ich arbeiten würde. (Muss ich denen die Krankengeschichte unserer Tochter erzählen? Ihr wurde mit einem Jahr ein Stück Darm entfernt und einige Nerven und Muskeln funktionieren leider nicht wie gewollt, der Schließmuskel kann sie gar nicht kontrollieren, wir wickeln beinah stündlich wegen Stuhlgang, )Die Erzieher wickeln sie immer, ich habe immer ein sauberes trockenes Kind beim abholen,auch sie sagen immer mit der Ruhe. (Habe ich schon gesagt wie sehr ich mit den Kiga zufrieden bin?)

Deswegen scheint sie wohl auch schlecht zu sprechen,laut anderen Eltern.
Ihre Erzieherin hat nur darüber gelacht und meinte nur das unsere Tochter sehr gut in allen ist und ihr alter entsprechend alles in Ordnung ist. Die Logopädin (sie hat eine Lippenspalte und verformten Gaumen) und der Kinderarzt sind sehr zufrieden mit ihr.

Hach, jetzt bin ich echt im Zwiespalt. Hin und her gerissen. Ja nein, eventuell, vielleicht.
Wäre ein Urlaub wirklich so wichtig?
Auf der anderen Seite möchte sie gerne mal das Meer sehen, seit Monaten redet sie davon ans Meer zu fahren und will Quallen sehen,Muscheln sammeln und im Meer laufen, mit einen Schiff fahren usw. Aber das geht nur ,wenn noch irgendwie zusätzlich Geld rein kommt.

Es ist wirklich die Sorge ,sie vielleicht doch zu vernachlässigen als Mutter obwohl sie eigentlich versorgt ist. Was ist, wenn ich doch etwas nicht mitbekomme,was vielleicht wichtig wäre?

Ach man.....

Wer bis hierher gelesen hat. Vielen Dank......

Vielleicht mache ich mir auch umsonst Sorgen oder habe zu schlimmes Kopfkino. Keine Ahnung,.
Dann denke ich wieder, das ist doch ein Luxusproblem, andere Familien geht es vielleicht schlimmer mit den Arbeitszeiten.

Ich weiß doch auch nicht.,.....