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Ich finde es ganz und gar nicht selbstverständlich, dass die Großeltern mit anpacken. Sie haben ihren Job getan und müssen nicht mehr. Hat man zufällig Großeltern zur Hand, die da Lust drauf haben und noch fähig sind, toll, aber ich finde nicht, dass man da als Elternteil Anspruch drauf hat.

Bei uns ist es genau andersherum: Ich versorge nicht nur meine Kinder, sondern zum Teil auch noch meine Eltern mit, weil sie gesundheitlich nicht mehr so können. Dagegen hast Du doch ein leichtes Leben im Moment, dass Du so gar nichts machen musst, oder?

Es kommt halt immer drauf an, mit wem man sich vergleicht.

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Für die Enkelbetreuung gilt - alles kann, nichts muss. Zum einen war ich bis vor gut 2 Jahren selbst noch voll
Berufstätig und hatte einen kranken Mann. Trotzdem war ich für meine Enkelin so oft da, wie man mich brauchte. Sie schlief schon bei mir, als sie noch ein Monitorbaby war. War mir viel lieber, als in der Wohnung meiner Tochter herumzuhängen, was ich nicht mag. Leonie hatte alles bei mir, was sie brauchte, samt Bett und Buggy. Aber, wenn es eben mal nicht ging, dann war das so. Ich konnte nur der Plan B sein, das habe ich auch immer so gesagt. Voll verplanen möchte ich mich nicht lassen, auch wenn ich nun zuhause bin. Gerne bei Krankheit und Unvorhergesehenem, aber nicht fest. Festen Oma-Tag brauchten wir nie, da meine Tochter ohnehin oft mit Leonie da war und ist. Ich bin immer noch gerne für sie da und liebe meine Maus abgöttisch, aber: Meine Kinderaufzuchtzeit hab ich hinter mir :-) LG Moni

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Hallo,

die "Entlastung" kann ganz schön nach hinten los gehen - ich kenne niemanden, wo es nicht zu Konflikten kam, als die Kinder größer wurden und die Großeltern dann eben massiv in der Erziehung mitspielten oder mitspielen wollten.

Sprich mit deiner Mama ....

So selbstverständlich finde ich das nicht. Meine Mama hat gleich gesagt, dass sie nicht so scharf darauf ist, viele Enkel zu haben und hat dann auch oft "nur" mit einem Kind was gemacht. Drei Kinder zum Übernachten hat sie eigentlich auch abgelehnt, im "absoluten Notfall". Daher haben wir es dann ab und an so gemacht, dass einer bei Freunden übernachtet hat und die anderen beiden beiden bei Oma. Sie hat immer versucht, immer innerhalb von 14 Tagen einmal was mit jedem Enkelkind zu machen.

Als unser zweites Kind geboren wurde, hat auch die Nachbarin aufs erste aufgepasst, weil Oma keine "Lust" hatte, wochenlang auf Habacht zu stehen ... das war doof, aber man muss es akzeptieren. Meine Eltern genießen ziemlich den Lebensabend, reisen viel und ich denke, das steht ihnen zu .... Da "ticken" Familien einfach unterschiedlich.

GLG
Miss Mary

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Vielen Dank euch allen für eure Meinungen!

Ja, ihr habt Recht, ich werde mit meinen Eltern sprechen!

Ich sehe das schon auch wie ihr, natürlich haben Großeltern nicht die Pflicht, sich um die Enkel zu kümmern. Trotzdem hilft man sich doch untereinander in der Familie, das ist für mich eigentlich normal. Ich habe mich bis heute zB schon noch SEHR um meine Geschwister gekümmert, sei es Korrekturlesen von Seminararbeiten, sei es regelmäßiges Abholen meiner Schwester in München und anschließendes wieder.Dorthin fahren. Mein Bruder hat seit einigen Jahren Epilepsie. Meibe Eltern waren in der ersten schlimmen Phase 'starr vor Schreck', da habe also ich ihn zu diversen Ärzten usw begleitet und ihn unterstützt. Das ist eigentlich in meiner Familie selbstverständlich.

Deshalb würde halt ich mir erhoffen, dass ich auch mal.Unterstützung bekomme, wenn ich sie brauche. Und in meinem Fall wäre es eben Unterstützung mit dem Kind sprich dass ich zB bei einem Besuch bei ihnen mal für 1-2 Stunden heimfahren und ganz viel im Haushalt schaffen kann. Oder ihn dort lassen, wenn ich zur Physiotherapie muss, damit ich ihn nicht mit Sack und Pack mitschleppen muss.

Gerade vorhin hat mir meine Freundin, die ich auch zu dem Thema befragt habe, geantwortet, dass sie die Kinder schon allein 1-2 mal die Woche bei der Oma haben, um ihre Paarzeit zu pflegen. Außerdem ist Backen ihr Hobby, sie betreibt auch einen Backblog und auch da hat sie zumindest den Kleinen bei der Oma, weil sie sich sonst nicht auf Fondant u. Co konzentrieren könnte...

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Hallo,

ja - rede mit deinen Eltern. Frag einfach, ob sie dein Kind einmal die Woche für ein paar Stunden nehmen.

Nimm dir nicht deine Freundin zum Vorbild, die zwei Mal die Woche Paarzeit pflegt oder einen Backtag einlegt und dann das Kind bei der Oma unterbringt.

Ich sehe es so: es tut gut, die Kinder ein- oder zweimal die Woche für ein paar Stunden bei der Oma abgeben zu können. Wenn es möglich ist, dafür feste Tage zu vereinbaren - umso besser, denn dann kannst du für diese Tage auch mal einen Termin, wo du lieber allein hingehen möchtest, planen.

Aber was hat das alles mit deiner Kindheit zu tun? Das ist m. M. nach eine andere Baustelle. Ich kann es nicht ganz nachvollziehen. Fühlst du dich da bis heute i-wie zurückgestellt, hast du die Meinung, deine Geschwister hatten es deutlich schöner als du?

Ich bin auch in der Landwirtschaft aufgewachsen (Vollerwerb). Da gab es natürlich immer zu tun, auch für uns Kinder. Ich habe ab der 4.ten Klasse täglich abends im Stall mitgeholfen (Kälbermilch zubereiten und verabreichen) das war lange mein Job. Ca. ab dem 13. LJ habe ich regelmäßig abends gemolken, das waren zeitlich etwa 2 Stunden Minimum. Es war i-wie auch selbstverständlich, daß ich morgens vor der Schule schnell heiße Milch (Kaba) für meine zwei jüngeren Geschwister machte. Und als ich dann nach der 10.ten Klasse arbeiten ging, war ich am Wochenende eben eingespannt. Ja - ich hatte damals nicht immer Lust, Samstags den Hausputz zu machen, und oftmals Samstags und Sonntags morgens und abends im Stall mitzuhelfen, v. a. morgens war da manchmal heftig, denn ich war am Wochenende immer aus, da war ich oftmals gefühlt eben erst eingeschlafen. Manchmal habe ich mich einfach gedrückt, bin Sonntag nachmittag nicht nach Hause gekommen. Mein älterer Bruder hatte es da viiieel einfacher - er hat sich nämlich ständig gedrückt!

Dennoch muß ich sagen: Mir kam bis heute nicht der Gedanke, dies meinen Eltern "aufzurechnen", dafür Gegenleistung in Form von Kinderbetreuung zu erwarten. Das Verhältnis zu meinen Eltern ist nicht das Beste, es funktioniert einigermaßen. Als meine Kinder klein waren, durften sie manchmal für eine oder mehrere Nächte dortbleiben - stundenweise Betreuung kam aufgrund der Entfernung (1 Stunde Fahrt) nur in Notfällen in Betracht. Meine Eltern kamen aber dazu auch nicht her, ich habe die Kinder dann hingebracht - sie übernahmen dann evtl. die Bringfahrt.

Irgendwann wollte meine Mutter sie dann nicht mehr über Nacht dort haben - ja, ich gebe zu, das hat mich damals schon i-wie geärgert. Zumal die Kinder da schon in einem Alter waren, wo sie das Wesentliche alleine machten (auch den Tisch abräumten, etc.).
Ehrlich gesagt: Ich möchte von meinen Kindern eigentlich später nicht hören: "Ich musste damals immer staubsaugen, dir das Holz vom Keller hochholen, den Mülleimer rausbringen..., dafür könntest du dich jetzt schon um mein Baby kümmern." Das heißt nicht, daß ich nicht für einen Oma-Tag zu haben wäre, aber auf diese Art fände ich es nicht "schön".

LG

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Vorab: Wie alt sind deine Eltern? Arbeiten sie noch?

Warum hast du nicht konkret gefragt, anstatt darauf zu warten, dass ein Angebot kommt?

Merkwürdig finde ich es dennoch. Aber vielleicht konnten sie die Schwere der Situation doch nicht erfassen?

Bei mir ist es so, dass die Schwiegereltern nur noch rumjammern und nix mehr schaffen. Gut. Sie sind 65 und 74. Aber andere Opas und Omas sind in dem Alter noch fitter.

Meine eigene Mutter kümmert sich einen Dreck! Bei den beiden Großen hat sie noch was mehr aufgepasst. Jetzt hat sie wieder einen Freund und ist die halbe Zeit weg. Sie hat mich schon als Kind zu meiner Oma abgeschoben und ist nach drei Monaten wieder Vollzeit arbeiten gegangen. Obwohl es nicht nötig gewesen wäre. Was soll man da erwarten?

Also auf Hilfe brauche ich nicht zu hoffen. Leider. Ich beneide auch die anderen Mütter, die gar zwei Omas haben. Ich kenne eine andere Mutter, die kann 25 Stunden die Woche ohne Wenn und Aber arbeiten gehen. An zwei Wochentagen sind die Kinder bei der einen bzw. bei der anderen Oma bis zum Abend (also nach Schule und Kindergarten), in den Ferien wechseln sich die Omas (eine noch berufstätig) mit dem Aufpassen ab, wenn die Eltern keinen Urlaub haben und auch bei Krankheiten nehmen sie die Kinder. Und an drei Nachmittagen ist die Mutter dann für die Kinder da. Beide Omas wohnen auch noch vor Ort. Ja da kann man quasi nur neidisch sein.

Aber man kann es sich nicht aussuchen.

Vielleicht suchst du dir auf Dauer eine andere Betreuungsmöglichkeit. Krippe, Tagesmutter oder dergleichen. So dass du mal Zeit für dich hast. Weiß ja nicht, wann du wieder arbeiten gehen musst. ODER du musst konkret deine Eltern fragen, ob sie dann und dann aufpassen können. Ob sie DANN und DANN mitfahren können, zu euch nach Hause kommen können etc.

Aber ich würde ehrlich gesagt, auch lieber 10 km fahren und das Kind bei Oma lassen und wieder abholen als dass Oma bei mir im Haushalt hantieren würde. Das wäre der komplette Horror für mich. Hinterher wrüde es aussehen wie bei den Hottentotten. Jedenfalls, was meien Schwiegermutter anbelangt. Ich schwitze da immer Blut und Wasser, falls das mal wirklich nötig ist. Ich mag das einfach nicht. Da finde ich es wesentlich angenehmer, wenn die Kinder bei ihr die Bude auf den Kopf stellen. Da ist sie dann nämlich selbst für zuständig und müsste was sagen.

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Mensch, bist Du verbissen....Rede doch einfach ganz normal mit Deinen Eltern!

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Meine Schwiegermutter hat mir schon als ich schwanger war gesagt, dass sie keine Betreuung für das Kind macht, auf keinen Fall regelmäßig weil sie möchte frei und nicht eingeschränkt sein.

Das ist für mich ok. Sie nimmt meine Tochter wenn sie Zeit und Lust hat. Manchmal fragt sie danach, manchmal bietet sie sich auch von selber an (wenn sie was mitbekommt) und manchmal frage ich sie ob sie dann und dann Zeit hat - aber ich habe immer einen Plan in der hinterhand, ich bin also auf sie zu 99% nicht angewiesen.
Wenn sie keine Zeit hat, dann muss ich meine Tochter mitnehmen oder (je nachdem was es ist) auf das Vorhaben verzichten. Da ich weiß, dass sie nicht dauernd eingeschränkt sein will (und sie einem sowas dann gerne auch vorhält) frage ich sie eigentlich nur wenn es nicht anders geht, abends ausgehen machen wir sehr selten - weil wir sie da auch fragen müssten.

Meine Mutter ist berufstätig, sie hat meine Tochter 2x die woche währrend ich arbeite (da sie zu der Uhrzeit frei hat). Das hat sie von selber angeboten und ich habe es gerne angenommen. Meiner Mutter ist es wichtig Zeit mit meiner Tochter zu verbringen und sie macht es gerne und genießt diese Zeit - vorallem seit mein Vater gestorben ist.
Öfter kann sie wegen Ihrer Arbeitszeiten nicht - sie würde wenn sie könnte aber sie hat ein Restaurant, arbeitet abends und auch am WE - von daher.....kann sie da auch nicht "einspringen". Aber sie wäre so eine "natürlich"-Oma, wenn sie könnte.

Deine Mutter hat ihre Landwirtschaft, ich denke sie hat da genug damit zu tun so dass sie sich nicht noch freiwillig "vordrängt", was ich auch verstehe. Ich denke sonst würde sie sich öfter anbieten. Es ist auch eine Typsache.
Ich würde wenn es wirklich nicht anders geht würde ich sie direkt um hilfe bitten - aber dann auch nicht böse sein wenn sie nein sagt.

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Wie viele andere auch schon geschrieben haben musst du mit ihr sprechen und ihr sagen was du möchtest. Deine Mutter kann doch deine Gedanken nicht lesen. Außerdem finde ich es auch nicht selbstverständlich dass Großeltern die Kinder ständig nehmen. Klar ist es schön und man freut wenn man dadurch etwas entlastet wird, aber man sollte es nicht von Ihnen erwarten. Wir haben sie ja schließlich auch nicht um Erlaubnis gefragt als wir schwanger wurden und wenn die Eltern dann keine Lust haben ständig für die Betreuung des Enkels parat zu stehen sollte das auch akzeptiert werden. Meine Eltern leben ca 800 km weit weg und auch die Eltern meines Verlobten sind 500km weit entfernt. Von daher fällt bei mir sowas wie ständiger Babysitter Service eh flach. Wenn meine Eltern Lust haben mich zu besuchen und sich dann auch um den Enkel zu kümmern freue ich mich, würde es aber niemals als selbstverständlich voraussetzen und es gar für meine Eltern zur Pflicht machen. Aus deinem Eintrag lese ich aber auch sehr viele verletzte Gefühle aus deiner eigenen Kindheit heraus. Du fühlst dich ungerecht behandelt weil du denkst, dass du früher viel für deine Mütter leisten musstest und sie nun aus deiner Sicht zu wenig für dich macht. Ich glaube dass das wohl das Kernproblem ist, was sufgearbeitet werden sollte. Vielleicht wäre da sogar eine familientherapie hilfreich, wenn alle Beteiligten dazu bereit sind....

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Hallo,
Du mußt mit Deinen Eltern reden. Die wissen nicht, dass Du Dir wünscht, dass Dir mehr abgenommen wird. Vor allem, meinst Du denn wirklich, sie würden nein sagen, wenn Du ihn dortlassen möchtest? Kann ich mir nciht vorstellen.

Ich bin ja Oma, und wir haben ne Whatsapp Gruppe (Sohn, Schwiegertochter, die andere Oma und ich), wo meine Schwiegertochter die Betreuungstermine reinschreibt (ist selbständig), an welchen Wochenenden. Dann guck ich erst mal, wann ich könnte - ich bin berufstätig, in Vollzeit, die andere Oma nicht - geb Bescheid und dann wirds aufgeteilt. Aber ich glaube, wir sind in jeglicher Hinsicht ein Sonderfall, dass das alles immer so gut klappt ohne Reibereien. Die andere Oma hat sie öfter, logo. Dafür entlaste ich die Familie, indem ich vor drei Jahren meinen Putzjob, den ich neben meiner Büroarbeit mache, gekündtigt habe und jetzt bei ihnen putze (könnten viele nicht, aber mich stört es nicht, Geld stinkt nicht, egal wo es herkommt und so sehe ich meine Enkelin regelmässig). So geht das alles ganz prima.

Aber Du mußt reden. Die ahnen das vermutlich gar nicht, und ich wette, sie sind begeistert, wenn sie das Enkelkind mal einige Stunden für sich haben können. Vielleicht trauen sie sich auch nicht zu fragen?

lg
NonnaMaria

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Hi,

bei uns ist es so: meine Schwiegereltern wohnen 30 Min. entfernt, mein Papa 15 Min., und meine Mama im gleichen Haus wie wir, unten.

Ich selbst war ein absolutes Oma-Kind, da meine alleinerziehende Mutter Vollzeit arbeitete, und meine Oma Hausfrau war. Ich war also über viele Jahre fünf Nachmittage die Woche bei Oma. Oma kochte, half die ersten Schuljahre bei den Hausaufgaben, spielte, las vor, und war einfach immer da. Auch Verabredungen fanden dann bei Oma statt.

Gerade als unsere erste Tochter unterwegs war, machte die Bank, bei der meine Mama seit Ewigkeiten arbeitete, alle Filialen dicht und wurde zur Direktbank. Meiner Mama wurde ein Job in der Zentrale, ca. 2 Stunden von hier, angeboten. Sie entschied sich schlussendlich mitzugehen, mietete eine möblierte Ein-Zimmer-Wohnung dort an, und pendelte dann immer freitags zu uns und sonntags abends wieder dort hin. Bevor das Ganze los ging, sprachen wir natürlich über die Zukunft, und einmal sagte sie den Tränen sehr nahe "Dann kann ich dir ja gar nicht helfen".

Wir mussten also jedenfalls die ersten Jahre unter der Woche ohne die Unterstützung meiner Mama auskommen. Mein Papa fällt da eh raus - der hat mit Kindern nicht viel am Hut.

Ich hatte ein Jahr Elternzeit, dann mein Mann ein Jahr. Danach hätten wir gern versetzt gerarbeitet, d.h. einer Vor- und einer Nachmittags. Und einen Nachmitag die Woche hätte ich es sehr zu schätzen gewusst, wenn meine Schwiegereltern unsere Tochter genommen hätten, so dass wir beide einen Tag voll hätten arbeiten können. Sie lehnten auf unsere Nachfrage nach der erbetenen Bedenkzeit jedoch ab. Einen festen Nachmittag die Woche war ihnen zu unflexibel und zu einengend. Ich muss sagen, ich war wirklich enttäuscht. Aber gut, mit Krippe und später Kindergarten haben wir es auch so hinbekommen.

Wir haben dann ja auch noch eine zweite Tochter bekommen. Diesmal nahm nur ich ein Jahr Elternzeit, da mein Mann beim ersten mal nicht mehr in seinen alten Job hatte einsteigen können - und gebranntes Kind scheut nunmal das Feuer. Nach diesem Jahr stieg ich Teilzeit wieder ein, und die Kleine kam in die Krippe.

Als die Große sechs und die Kleine zwei wurde, kam eine Stellenabbau-Welle in der Bank meiner Mama, und es gab attraktive Vorruhestands-Angebote. Da zur gleichen Zeit meine Großeltern pflegebedürftig wurden, entschied meine Mama sich damals (mit 60), in Vorruhestand zu gehen. Pünktlich zur Einschulung der Großen hatten wir also unter der Woche wieder meine Mama im Haus.

Da sie mittags bei meinen Großeltern (im gleichen Ort) kochte, meldete ich meine Tochter erstmal zum Mittagessen und Betreuung in der Schule an. Die Kleine war eh in der Krippe versorgt. Trotzdem konnten wir ab da wieder mehr arbeiten (finanzielle Entlastung!), da meine Mama die Hausaufgabenbetreuung der Großen übernahm, und auch mal die Kleine holen konnte.

Da sich herausstellte, dass meine Tochter mit der Betreuung in der Schule nicht glücklich wurde, habe ich zusammen mit meiner Mama entschieden, sie zum Ende der ersten Klasse abzumelden. Zwei Tage die Woche arbeite ich im Home Office, die anderen drei Tage kümmert sich jetzt meine Mama.
Zur gleichen Zeit wechselte die Kleine in den Kindergarten, und ich beschloss ebenfalls mit meiner Mama, sie nicht für den vollen Tag, sondern bis 14.30h anzumelden.

Meine Mama ist uns eine riesige Hilfe:

Montags fahre ich ins Büro. Sie bringt die Kleine in den Kindergarten, holt mittags die Große an der Schule ab, und fährt mit ihr zu meinen Großeltern zum Mittagessen. Dann übernimmt sie die Hausaufgabenbetreuung, holt die Kleine aus dem Kindergarten, und bringt sie zum Turnen. Ich hole sie dann auf dem Heimweg aus dem Büro vom Turnen ab.
Dienstags habe ich Home Office - da muss meine Mama sich nur um meine Großeltern kümmern.
Mittwochs bin ich den ganzen Tag im Büro. Sie bringt die Kleine in den Kindergarten, holt mittags auf dem Heimweg von meinen Großeltern die Große an der Schule ab, macht ihr was zu Essen, holt die Kleine aus dem Kindergarten und betreut die Hausaufgaben der Großen. Ggf. fährt sie die Kinder noch zu Verabredungen oder betreut Besucherkinder mit.
Donnerstags habe ich wieder Home Office.
Freitags bin ich wieder im Büro. Sie bringt die Kleine in den Kindergarten, macht mittags Essen für die Große (für die Großeltern kocht freitags mein Tante) und macht Hausaufgabenbetreuung, und holt die Kleine aus dem Kindergarten.
Insgesamt betreut meine Mama die Kinder mindestens zwölf Stunden die Woche. Völlig selbstverständlich. So wie meine Oma das damals eben auch gemacht hat.

Ich weiß aber auch, dass damit ein unausgesprochener Generationenvertrag verbunden ist: Wenn meine Mama in 25 Jahren oder so, Hilfe braucht, bin ich am Zug. Wie das konkret aussehen wird, vor allem da ich sicher nicht so früh in Ruhestand werde gehen können, weiß ich noch nicht. Aber ich werde mich kümmern, so gut es meine Möglichkeiten zulassen werden.

Viele Grüße
Angel08