Manche Eltern müssen wieder früh arbeiten, manche möchten es einfach. Die Kinder werden dann in der Kita oder von der Tagesmutter betreut. Welche Erfahrungen machen sie damit?
Ein Tipp vom urbia Team

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Meine Tochter geht seit sie 19 Monate ist 2-3 Tage die Woche in die Kita. Es war anfangs sehr schwer, in dem Alter, und sie hat lange gebraucht, bis sie eingewöhnt war. Was allerdings auch ein sprachliches Problem war, da sie bisher fast nur deutsch kannte, und in der Kita Englisch geredet wurde. Ist dann natürlich heftig fürs Kind. Ich hab sie lange begleitet und erst nach und nach die Dauer vergrößert. Geschlafen und gegessen hat sie sehr schnell da, aber sie hat uns vermisst und das auch lange gezeigt.

Aber es war die richtige Entscheidung.

Und das, obwohl wir es uns hätten leisten können, dass ich zu Hause bleibe, de facto haben wir sogar 5 Monate draufgezahlt um sie in die Kita zu schicken, bis ich dann meinen Job angefangen hab.

Mir ist mit ihr einfach die Decke auf den Kopf gefallen, ich bin nicht so kreativ wenn es um Spielideen geht, ich brauchte nach 19 Monaten auch einfach mal wieder etwas Zeit für mich. Von einer gestressten, gleichzeitig gelangweilten und unglücklichen Mutter zu Hause hat meine Tochter nichts. Ich hab mich in der Zeit von zu Hause aus fortgebildet UND genossen, einfach mal Ruhe zu haben.
Uns war neben Kontakt zu anderen Kindern und den offensicchtlichen Vorteilen einer Kita auch wichtig, dass die Kleine Englisch lernt. Jetzt mit 3 kann sie beide Sprachen.

Da die Eltern in meiner Umgebung dafür alle großes Verständnis zeig(t)en, ist mir das ziemlich wumpe, wenn sich hier darüber aufgeregt wird.

Fremdbetreuung finde ich auch ein blödes Wort.

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Hallo,

Ich hab zwei Kinder und hab jeweils nach vier Monaten wieder angefangen zu arbeiten. Bevor ich Mutter wurde, wollte ich das eigentlich früher, aber ich hatte keinen früheren Platz gefunden.

Für meine Tochter war das im Nachhinein das Beste, was ich tun konnte. Sie war ein absolutes Schreibaby und nichts konnte sie zufrieden stellen. Als sie dann in der Krippe war, war sie endlich mal ein bisschen ausgeglichen. Ich war ihr einfach nicht genug, sie brauchte mehr Kinder.

Bei meinem Sohn war das anders, der ruht stärker in sich selbst. Aber der hat ja auch immer die große Schwester als Ablenkung...
Er freut sich trotzdem an jeglicher Ablenkung. Und liebt alle Betreuung, hat sich auch später oft eher beklagt, wenn ich ihn früher abgeholt habe.

Auf der anderen Seite genießt er unsere Mama-Zeit immer sehr.

Viele Grüße

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Hallo,

wir wollten unseren Sohn unter keinen Umständen unter 3 in die "Fremdbetreuung" (ich finde das auch ein blödes Wort, natürlich kenne ich die Menschen, die mein Kind betreuuen) geben. Soweit die Theorie. Und dann zeigte sich, dass unser Alltag (Landwirtschaft) zwar davon geprägt ist, dass wir beide irgendwie da sind - aber die Arbeit muss ja trotzdem getan werden. Und Oma ist zwar da, aber auch hier hat sich gezeigt, dass das nicht immer so einfach und selbstverständlich klappt. Als sich dann noch Nr. 2 angekündigt hat, stand relativ schnell fest, dass Nr 1 mit 18 Monaten in die Krippe kommt für 4 Stünden am Tag.

Und jetzt nach einem guten halben Jahr sage ich: es war für uns alle die beste Entscheidung. Es tut ihm unheimlich gut und ich kann ein paar Stunden konzentriert arbeiten.

Nr 2 kommt dann auch mit 18 Monaten in die Krippe.

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Ich finde, dass sollte man immer ein bisschen vom Kind abhängig machen, zumindest wenn man es sich finanziell leisten kann. Jedes Kind ist anders und hat andere Bedürfnisse. Meine große Tochter zum Beispiel (heute 8), hätte ich bevor sie 3 Jahre alt ist, nicht in den Kindergarten geben können. Sie ist ein totales Mama-Kind gewesen und sehr anhänglich. Die Kleine (heute fast 7), hätte ich nicht zuhause lassen können, bis sie 3 Jahre alt ist. Sie wollte von Anfang an mit ihrer Schwester in den Kindergarten und kam dann mit 2 in den Kindergarten. Arbeiten gegangen bin ich aber stundenweise immer schon, als die Kinder 5 Monate alt waren. Immer erst abends, wenn mein Mann zuhause war, um selbst mal was anderes zu sehen als den ganzen Tag Kinder und Haushalt. Aber wirklich nur stundenweise (habe mit 4Std/Wo angefangen). Seit beide Kinder in den Kindergarten gehen, arbeite ich wieder 25 Std/Wo und das reicht mir vollkommen. Mittlerweile sind beide Kinder in der Schule. Sie gehen in eine Ganztagsklasse, d.h., sie haben 3 mal pro Woche bis 15.00Uhr Schule und 2x pro Woche bis 12.30Uhr. Da bleibt noch genug Zeit für Freizeitaktivitäten, Freunde treffen und einfach nur Kind sein. Meine Stunden habe ich trotzdem nicht erhöht. Dann habe ich an den langen Tagen meiner Kinder manchmal noch etwas Zeit für mich und ich gehe später viel entspannter mit den Kindern um, wenn sie von der Schule kommen. Es gibt hier zahlreiche Kinder, die in der Schule bis 17.00Uhr betreut werden, weil die Eltern beide ganztags arbeiten. Das käme für mich nicht in Frage und manchmal tun mir diese Kinder auch ehrlich gesagt leid. Abends um 17.00Uhr ist doch der Tag ehrlich gesagt schon fast gelaufen und es gibt kaum Möglichkeiten mehr, sich nochmal mit einem Freund zu verabreden oder Ähnliches. Ich sehe hier bei uns an der Schule , dass es auch sehr viele auffällige und aggressive Kinder gibt und in den Klassen gibt es Probleme mit Sozialverhalten und Mobbing. Die Lehrer appellieren hier an die Eltern, sich doch bitte mehr mit ihren Kindern zu beschäftigen! Ich habe mich demletzt mit der Klassenlehrerin meiner Tochter unterhalten und sie gefragt, ob sie denkt, dass die Auffälligkeiten der Kinder über die Jahre zugenommen haben. Sie bejahte mir ganz klar die Frage und sagte, sie hätte das Gefühl, dass den Kindern durch die frühe "Fremdbetreuung" die Nestwärme fehle ! Natürlich kann man das nicht verallgemeinern, aber ich sehe es leider ähnlich.
Letztendlich muss es jeder für sich und seine Kinder selbst entscheiden.

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Sowas dämliches, und das von einer Lehrerin, von der man ein wenig differenziertes Denken erwarten könnte.

Aber viele Leute mögen einfache Antworten auf schwierige Fragen.

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Eine Meinung einfach als dämlich abzutun, finde ich wieder dämlich. Es steht dir völlig frei eine ganz andere Meinung dazu zu haben, aber zu so einem komplexen Thema gibt es nunmal nicht ein einfaches falsch oder richtig.

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Hallo,

ich denke da ist jede einzelne Familie individuell aufgestellt und das sollte auch eine Entscheidung sein, die die Eltern treffen ... eben nicht weil es andere auch so machen oder weil es halt nun mal so üblich ist.
Grundsätzlich bin ich ja eher Verfechter "für das Daheimbleiben" was die erste Jahre angeht. Doch wie gesagt, es spielt soviel mit ein:

-Wie groß ist der Altersunterschied zwischen Kind 1 und Kind 2 (lag bei uns bei 24 Monaten, warum soll da Kind 1 nicht auch noch ein Jahr zuhause bleiben?),

-wie sind wir finanziell aufgestellt (ich finde es voll und ganz angebracht, während dieser Zeit den Gürtel einfach enger zu schnallen, spreche jedoch hier nicht vom Verzicht auf Grundbedürfnisse),

-wie würde die Betreuung organisiert, was ist im Krankheitsfall etc?

Wenn man bsp.weise ohnehin einen festen "Omatag" je Woche eingeführt hat, ja - dann spricht doch absolut nix dagegen, wenn man diese Zeit nutzt, seiner Berufstätigkeit nachzugehen. Ähnlich sehe ich es auch, wenn das Kind ein- oder zweimal die Woche bei einer Tagesmutter sein kann.

Es macht einen Unterschied, ob das Kind dabei immer in vertraute Umgebung mit vertrauten Betreuungspersonen kommt, oder ob sich dies stetig ändert, genauso macht es einen Unterschied, ob das Kind zu diesem Zeitpunkt 9 Monate oder zwei Jahre alt ist, ob es im Krankheitsfall solange wie nötig zuhause sein kann, oder eben mit verabreichten Fiebersaft in die KiTa gebracht wird.

Argumenten wie "Da hat mein Kind immer andere Kinder zum spielen" "Da lernt es vieles, was es zuhause nicht lernen würde" kann ich absolut nichts abgewinnen. Natürlich ist es gut und schön, wenn auch ein eineinhalbjähriges Kind mit anderen Kindern zusammenkommt, doch die täglichen Grundbedürfnisse, mit denen sich ein Urvertrauen bilden lässt, liegen woanders.
Man sollte sich darüber Gedanken machen, ob es für das Kind nicht unheimlichen Streß bedeuten kann, etwa mit 10 weiteren Kindern fremdbetreut zu werden... der eine weint, der nächste nimmt ständig Spielzeug weg, ein anderes macht immer meinen Turm kaputt..., keine Rückzugsmöglichkeit zu haben, um sich einfach alleine zu beschäftigen, nicht von Mama getröstet zu werden, wenn es sich weh tut... usw.

Außerdem weiß ich aus eigener Erfahrung, das Haus täglich zur festen Zeit zu verlassen... da muß es einfach "laufen", da kann Kind nicht einfach mal eine halbe Stunde länger schlafen, da wird das Trödeln beim Frühstück, das Ankleiden bei einem Trotzkopf zur Geduldsprobe oder zum Szenario. Es gibt heutzutage soviele Kinder mit Verhaltensauffälligkeiten, wie etwa Hyperaktivität, ... Bevor hier alle über mich herfallen: NEIN - ich will nun nicht sagen, daß eine vorzeitige Fremdbetreuung automatisch eine Verhaltensauffälligkeit nach sich zieht, bzw. daß alle Kinder, die eine Verhaltensauffälligkeit wie Hyperaktivität zeigen, keine Wurzeln im eigenen Zuhause bilden konnten... doch ich glaube, daß manche Kinder, unter diesem frühen Streß enorm leiden und sich dies einfach lange, lange bemerkbar macht.

Außerdem sollten wir uns einfach bewusst machen: Nicht die Allgemeinheit, der Staat ist verantwortlich für unsere Kinder... wir Eltern tragen in erster Linie die Verantwortung für unser Kind!
Zu schweigen von den Müttern, die sich selbst alles abverlangen, indem sie ihre Kinder möglichst früh in Fremdbetreuung geben, um anschließend zur Arbeitsstelle zu hetzen, schauen wieder pünktlich rauszukommen, hoffentlich verspätet sich keines der benötigten Verkehrsmittel, schnell Kind abholen, Essen kochen, Haushalt....um dann 15 oder 20 Jahre später festzustellen: Wozu das alles? War es das jetzt? Ich bin "ausgebrannt"...
Das ist meine Meinung hierzu!
LG

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"Es macht einen Unterschied, ob das Kind dabei immer in vertraute Umgebung mit vertrauten Betreuungspersonen kommt, oder ob sich dies stetig ändert, genauso macht es einen Unterschied, ob das Kind zu diesem Zeitpunkt 9 Monate oder zwei Jahre alt ist, ob es im Krankheitsfall solange wie nötig zuhause sein kann, oder eben mit verabreichten Fiebersaft in die KiTa gebracht wird."

In einer guten Kita gibt es doch genau diese vertrauten Betreuungspersonen auch. Ich würde mein Kind nicht in jede x beliebige Kita geben, wo schlechte Zustände sind.
Zwischen 9 Monate und 2 Jahre ist selbstverständlich ein großer Unterschied. Ich bin der Meinung, 9 Monate ist bei diesen beiden Optionen die bessere Wahl, weil es dann für das Kind noch einfacher ist als mit 2. *duck*
Fiebersaft zu verabreichen und trotzdem in die Kita schicken geht gar nicht und wird auch soweit es geht von den Kitas unterbunden, indem die Eltern angerufen werden wenn das auffällt. Dann muss man eben Kranktage nehmen. Es gibt Eltern, die das machen, aber das heißt doch nicht, dass das der Normalfall bei Kitakindern ist?!
Ich finde, du hast etwas merkwürdige Vorstellungen.

Deinen letzten Absatz finde ich fies. Die abgehetzte Mutter, die sich 15 Jahre lang den Hintern aufgerissen hat kann sich jetzt vielleicht auch an einem absolut selbstständigen, sozialen Kind erfreuen, dem es nie an was gefehlt hat. Das kannst du doch gar nicht so über einen Kamm scheren. Das ist doch genauso wie wenn ich sage, die Mutter die für 3 Kinder mit 3 Jahresabstand zu Hause geblieben ist, deshalb mit allen dreien nie im Urlaub war weil keine Kohle da war und danach schonmal gar nicht mehr in den Beruf reingekommen ist, sitzt nach 20 Jahren da, Kinder ausm Haus und denkt sich: Wozu das ganze?
bitte merke, dass ich NICHT denke, dass dies das gängige Szenario von Müttern, die zu Hause geblieben sind ist, es ist das andere Extrembeispiel , welches ich deinem gegenüber stelle.

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Ich wollte damit beileibe nicht alle über einen Kamm scheren, absolut nicht!

Wie gesagt: Ich denke es sollte jedes Elternpaar für sich abwägen und entscheiden - ok, ich gebe zu bei mir überwiegen die Argumente dagegen. Andere Mütter haben andere Argumente und entscheiden nach diesen - das ist ok.

Eine Freundin von mir arbeitet seit vielen Jahren als Erzieherin, früher im Kindergarten, jetzt bei den Kleinen unter 3. Sie hat da ein Kind, das extrem an ihr hängt, das sich jede Woche ab spätestens Mittwoch wieder aufs Neue an ihr "festhängt" und furchtbar weint, wenn Mama es abholt - ihr tut es im Herzen weh, der Mama natürlich auch - und dem Kleinen....?
LG

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Also ich kann dir von mir berichten: Mein erstes Kind ging mit 12 Monaten vormittags in die Kita und mein zweites Kind mit 15 Monaten. Wir waren beim ersten Kind noch nicht verheiratet und ich ging kurzzeitig vormittags wieder arbeiten, ehe ich mit Kind Nummer 2 schwanger wurde (in etwa zeitgleich zum Kita-Start von Kind 1) und krank geschrieben war.

Kind 1 hat es sehr gut in der Kita gefallen. Sie wollte nach der Eingewöhnungszeit gar nicht mehr da weg. Kind 2 hab ich nur angemeldet, weil ich dachte, sie langweilt sich sonst ohne ihre Schwester zu Hause. Aber ihr hat es gar nicht so besonders gefallen. Sie hätte das nicht gebraucht.

Finanziell war es so, dass ich nach dem Elterngeld nicht ganz ohne eigenes Geld da stehen wollte. Kita-Gebühren für 1-2-jährige sind hier bei uns in RLP auch nicht so hoch (120 Euro für das erste Kind, 80 für das zweite Kind und dafür bekommt man in unserem Kindergarten eine Betreuung von derzeit 7:30 Uhr bis 14:30 Uhr; bei meinen Kindern waren das sogar noch Ganztagsplätze von 7-16 Uhr). Mittagessen ist auch günstig (2 Euro pro Essen). Also springt auch bei einem Halbtagsjob in der Regel noch was raus.

Bis meine Kinder 3 & 5 waren, habe ich immer irgendeine Art von Einkommen gehabt. Gehalt, Elterngeld, Mutterschaftsgeld, ALG I (weil ich nach Kind 2 nicht an die alte Stelle zurückging). Anschließend hab ich dann mehrere verschiedene Jobs gemacht. Auf Minijob-Basis, Stundenlohnbasis etc.

Inzwischen gehe ich zwei Vormittage die Woche arbeiten. Plus noch einen Minijob. Nun kommt bald Kind Nr. 3.

Das, was ich verdiene, ist ein netter Nebenverdienst, den wir natürlich brauchen können. Wenn ich mich bei uns so umschaue im Kindergarten, stelle ich fest, dass diejenigen, die ihre Kinder in die Krippe geben, eben NICHT finanziell darauf angewiesen sind. Die, die es sind, bleiben lieber 2 Jahre zu Hause und sind nicht bereit, die relativ geringen Gebühren zu zahlen. Denn ab 2 Jahren ist in RLP der Kindergarten (bis aufs Essen natürlich) komplett kostenfrei! Und daher nehmen die Krippe nun eigentlich nur noch Leute in Anspruch, die gute Jobs haben und nach einem Jahr zurückkehren wollen. Alle anderen warten eigentlich, bis die Kinder 2 sind, denn dann kostet es sie ja nichts mehr.

Wir wohnen ländlich und da scheint das finanziell auch bei den allermeisten Leuten hinzuhauen.

Ich kann dir aber den Grund nennen, warum mein drittes Kind so schnell nicht in den Kindergarten kommen wird: Die ständigen Krankheiten!

Seit meine Kinder in den Kindergarten gehen, schleppen sie ständig neue Sachen an. Teilweise lagen wir alle ganz schlimm flach. Mit 40 Fieber usw. Das möchte ich mir niemals wieder antun! Nicht für ein bisschen mehr Geld! Das ist es mir einfach nicht wert. Hinzu kommt, dass die Großeltern immer älter werden und die Kinder nicht mehr wirklich betreuen können bei Krankheit und Ferien. Und ich möchte mit bald 2 Schulkindern nicht mehr jeden Morgen zu Hause Blut und Wasser schwitzen, ob wieder einer krank ist und ich nicht arbeiten gehen kann, Oma anrufen muss usw.

Deshalb bin ich froh, dass ich bei meinem Chef auch tauschen kann. Denn mein Mann hat Schichtdienst und kann dann entweder vormittags oder nachmittags auf die Kinder aufpassen.

Das wird nun dazu führen, dass ich, wenn Kind Nr. 3 da ist, nur noch dann arbeiten gehe, wenn mein Mann auf die Kinder aufpassen kann. So muss ich mir keine Gedanken mehr machen über Ferien und Krankheiten.

Dass ich einen gut bezahlten, sozialversicherungspflichtigen Job finde mit Baby und zwei Grundschulkindern, ist ohnehin mehr als utopisch.

Daher peile ich einen Halbtagsjob erst wieder an, wenn meine großen Kinder auf weiterführende Schulen gehen und der Kleine dann in den Kindergarten.

Wie gesagt: Krippe würde ich nur noch einmal in Erwägung ziehen, wenn ich jobtechnisch etwas finden würde, was wirklich gut bezahlt ist (in meinem Fall Behörde oder Gericht) und vielleicht mit Gleitzeit. Einen Job mit festen Zeiten (Abhetzerei, Angst bei Krankheiten/Ferien), kann ich mir mit drei Kindern und einem Mann im Schichtdienst nicht vorstellen.

Durch ein schuldenfreies Haus, für das wir nur eine relativ kleine Rate für Renovierungs-/Umbaukosten zahlen, können wir uns das derzeit Gott sei Dank leisten.

Wir sind nicht reich und leben bestimmt nicht im Luxus. Aber wir haben zwei Autos, können uns gute Lebensmittel leisten, genügend Klamotten für die Kinder und können ihnen auch normale Hobbys ermöglichen. Ein Haustier haben wir auch usw. Also wir müssen nicht jeden Cent umdrehen.

Mir wäre es also nicht wert, mich zwischen drei Kindern, Haushalt und Job (und den ständigen Krankheiten in der Krippe) aufzureiben. Das hatte ich lange genug und das war eine wirklich schlimme Zeit!

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... kann ich größtenteils nachvollziehen...
Eine Frage nebenher: In RLP sind wirklich alle Kindergartenkinder ab 2 gebührenfrei? Mich haut´s ja fast vom Hocker, das hab ich noch nie gehört - wenn man bedenkt, was man hier im Münchener Umfeld geschweige denn direkt in München dafür hinlegt...#schwitz Ist das wirklich ab dem 1.ten Kind so bei euch? Ich kenne es hier ab dem 3.ten Kind in einer Familie - Nr. 3 zahlt nix mehr.
LG

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Ja das ist in der Tat so. Ab 2 Jahren ist der Kindergarten kostenlos. Man zahlt nur Getränkegeld und wenn gewünscht, Mittagessen.
Krippen-Gebühren variieren wohl. Hier sind es 120 fürs Erste, 80 fürs Zweite und 33Euro fürs dritte Kind. Wohlgemerkt, egal, wie alt die sind. Diese Kinder müssen nicht zeitgleich im Kindergarten sein. Es geht rein um die Anzahl der Kinder.

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Hallo

Ich halte generell nicht viel von Fremdbetreuung. Unter 3-4 Jahren schon mal gar nichts. Einfach aufgrund meiner Erfahrungen und Beobachtungen.

Es kommt meines Erachtens nicht von ungefähr dass "Eingewöhnung" so ein schwieriges Thema ist und hier alle Nas lang eine Mutter mit solch einem Thread aufschlägt. Dass die Eingewöhnung so schwer ist, Kind so heult, bei Mama bleiben will etc. Ich finde es unnatürlich die natürlichen Bindungen und Ansprüche eines Kindes in so jungem Alter zu ignorieren und der Mutter dann eher noch einzureden dass sie eine Helikopter-Glucke sei wenn sie jetzt nicht "los lasse" und dass das schon gut und wichtig fürs Kind sei.
Diese Beschwichtigungen finde ich fies, auch wenn ich nicht grundsätzlich behaupten möchte dass Fremdbetreuung schadet.
Früher wars das Alter von 3. Jetzt wird es stetig nach oben gesetzt und Kinder sollen mit spätestens 2 abgegeben werden, oder das zumindest heute unter "normal" verbucht werden.
Keine schöne Entwicklung.

Mir steigt da auch immer unweigerlich die Frage in den Kopf warum überhaupt Kinder wenn man es kaum packt sie mal 1-2 Jahre zu betreuen ohne dass einem die berühmte Decke auf den Kopf fällt.

Ich für meinen Teil habe damals mit sehnlichstem Kinderwunsch meine erste Tochter bekommen und ich plante GAR NICHT sie einer "Erzieherin " anzuvertrauen, weil ICH die Erzieherin sein wollte.
Für die Entscheidung gegen Kindergarten erntet man dann schon schiefe Blicke aber kaum ein gutes Argument. Tja, weil es nun mal in Stein gemeiselt und nicht hinterfragt gehört ob man Kinder überhaupt fremd betreuen lassen sollte. In Deutschland mein ich.
Schließlich ging meine Älteste mit 4,5 dann doch in einen Kindergarten.
Sie war verständig, konnte gut sprechen, war windelfrei, sehr selbständig und wünschte sich dorthin zu gehen. Infolgedessen gab es keine Eingewöhnung. Sie kam gut zurecht ohne mich.
Ich gebe zu dass der Wunsch sie anzumelden dann doch ausschließlich auf egoistischen Gründen meinerseits basierte.Ich fand es zu Hause anstrengend der Großen in Spielen gerecht zu werdn und sie vorbereitend auf die Schule zu fördern, denn da war nun noch zusätzlich ein Kleinkind bei uns zu Hause.

Ich selbst war auch immer ein anhängliches Mamakind.
Meine Mutter kenne ich seit jeher als gestresste, unruhige Person die immer etwas tun muss.
Standardmäßig kamen wir mit 3 oder 3,5 in den Kiga.
Ich wäre natürlich lieber bei meinerMutter geblieben. Habe auch die Einschulung eher in schlimmer Erinnerung.

Als ich im Gymnasium war musste ich meist vom Bus nach Hause laufen was weit war. Meist war niemand zu Hause außer einem vorbereiteten Essen in der Mikrowelle und dem Fernsehr. Ich hatte Angst allein zu Hause und war traurig und wartete dann sehnsüchtig und gelangweilt auf meinen Vater oder meine Mutter die gegen 18 Uhr da waren. Meine Schwester war auch nie da.
Später bekam ich Probleme in der Schule.
Insgesamt sage ich heute meine Mutter hätte mehr für mich da sein müssen. Sie hätte mittags da sein müssen.
Ich werde es anders machen als sie.

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Entschuldigung, aber irgendwie wirkst du auf mich, wenn du über deine Kindheit und Jugend sprichst, wie ein unselbstständiges Mama Kind, dass Mama die schuld in die Schuhe schiebt, dass du nix gebacken bekommen hast. Hast du nie Freunde gehabt? Hast du nie mit deinen Freunden na hmittags gespielt oder wolltest du permanent bei Mama sein? Ich sehe deine Abneigung gegen fremdbetreuung eher darin begründet, dass du selber nie loslassen wolltest. Weder deine Mutter noch dein Kind. Das ist definitiv nicht normal. Sorry, falls ich dich verletze aber es kommt einfach so rüber.

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Nö. Dann kommt das falsch rüber. Das sprach ich ja gerade an. Wer GEGEN Fremdbetreuung ist muss sich dann immer anhören dass er nich loslassen kann.
Bei mir mit meinen Kindern zumindest nich so.
Aus meiner Kindheit hab ich nich viele Erinnerungen.

Wo hab ich gesagt dass ich nichts gebacken bekam?
Meine Mutter hätte präsenter sein müssen.
Und ich finde die Mutter-Kind Bindung generell sehr wichtig. Das hat mit unselbständig nichts zu tun.
Ich denke vielmehr nur bei einer innigen Bindung kann ein Kind gut reifen.

Meine Kinder bezeichne ich durchaus liebevoll als "Mamakinder" was ich aber durch 24monatiges Stillen und die erste Bezugsperson sein auch natürlich finde und was sich im Alter von 3-4 immer von selbst erledigt.

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Ich kann dir nicht sagen, wie es mir und meinen Kindern mit früher Fremdbetreuung geht, sondern nur, dass es für uns alle sehr schön war. dass sie erst mit drei Jahren vormittags bis 12 in den Kindergarten gekommen sind und sonst zu Hause waren. Alle meine Kinder sind drei Jahre auseinander, sodass ich für jedes "neue" Baby Zeit vormittags Zeit hatte, wenn das oder die jeweils älteren Geschwister in den Kindergarten gingen. Morgens war ich dann mit dem jüngsten Kind zu Hause, in der Spielgruppe, draußen, mit Freundinnen plus Kindern getroffen. Je nach Kind hatte ich sie später bis 14 Uhr in der Übermittagsbetreuung hatte. Mein Ältester z. B. war von Anfang an sehr selbständig und blieb seit seinem vierten Geburtstag 5 x die Woche bis 14 Uhr; die beiden Kleinen waren von Anfang an lieber mittags zu Hause, und sie gingen dann bis zum Schulbeginn nur 2 x die Woche bis 14 Uhr, damit ich mehr Zeit zum Arbeiten hatte.
Wir haben das sehr gemocht, und meine Kinder genießen es heute noch, dass sie mittags nach Hause kommen können und nicht in die Betreuung gehen (gut, die Großen haben natürlich inzwischen am Gymnasium 1-2 Langtage), aber danach sind sie frei. Alle sind sehr aufgeschlossen, nachmittags viel mit Freunden oder Sport unterwegs. Kurz: Für uns war und ist es gut, wie es ist. Ich habe aber auch das Glück, als Freiberuflerin von zu Hause aus arbeiten zu können und, wenn die Vormittage nicht reichen, mache ich die Arbeit eben abends oder zur Not auch nachts.

LG

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Ich selbst bin ein Kind der "Frühbetreuung". Ich bin im Osten Deutschlands (ehem. DDR) aufgewachsen und es war absolut üblich, dass Kinder mit einem Jahr in die KiTa gingen und die Mütter wieder Vollzeit (!!!) arbeiten. Meine Mutter war also wieder Vollzeit berufstätig, mein Vater war meistens nur an den Wochenenden zu Hause, sie ließen sich scheiden, als ich drei Jahre alt war.

Natürlich kann ich mich an die Zeit der Frühbetreuung nicht erinnern. Da ich mit meiner Mutter als Alleinerziehende (und Alleinverdienende) aufwuchs, ging es nie um die Finanzierung von Luxus, sondern immer um die Finanzierung unserer Grundbedürfnisse. Meine Mutter MUSSTE arbeiten und zwar Vollzeit. Das hatte zur Folge, dass ich nach der KiTa auch täglich lange im KiGa (im Westen Deutschlands) blieb und später von der Schule als typisches Schlüsselkind nach Hause ging. Mein Essen stand bereit, Hausaufgaben machte ich alleine, meine Mutter kam am frühen Nachmittag nach Hause.

Insgesamt hat mir das nicht geschadet und ich bin auch heute der Meinung, dass frühe Betreuung nicht schädlich ist, sondern Möglichkeiten eröffnet. Ich war immer selbstständiger als andere Kinder und bin auch heute noch wesentlich selbstständiger als so manch andere (Ehe)Frauen. Das soll nicht überheblich klingen, es entwickelt sich aber zwangsläufig so. Die frühe und lange Betreuung empfand ich absolut nicht als schädlich und hatte auch nie das Empfinden, meine Mutter habe zu wenig Zeit mit mir verbracht oder sich zu wenig um mich gekümmert.

>> Irgendwie über die Runde kommen um das Kind 24/7 um sich zu haben oder eine gute Einrichtung für das Kind suchen um 4-5 Stündchen zu arbeiten um als Familie entspannter leben zu können? <<
Wie gesagt, es ging bei uns nie um diese Fragestellung. Wir kamen gerade so über die Runden, TROTZ der Vollzeittätigkeit meiner Mutter.

Auch meine Tochter besuchte bereits mit 10 Monaten die KiTa, als sie ein Jahr wurde, ging ich wieder arbeiten. Allerdings nicht Vollzeit, sondern zu 30 Stunden, sodass ich am Nachmittag etwas mehr Zeit habe. Sie besucht die Einrichtung von ca. 08 - 15:30 Uhr. Ich habe den Eindruck, dass sie aufgrund der vielen und frühen Kontakte sehr empathisch ist. Sie konnte sehr früh schon Dinge, die nicht-KiTa-Kinder noch nicht konnten (z.B. alleine anziehen). Außerdem bietet die Einrichtung eine Vielzahl an Beschäftigungsmöglichkeiten, die man zu Hause in dieser Fülle gar nicht bieten kann.

Inzwischen ist sie 3 Jahre alt, im KiGa fest integriert, hat Freunde und fühlt sich im Alltag dort sichtlich wohl. Sie geht gerne in den KiGa, mag ihre Erzieherinnen und hat Freunde gefunden.

Ich habe keinesfalls den Eindruck, dass die frühe Fremdbetreuung ihr geschadet hat oder dass ihre Bindung zu uns Eltern dadurch beeinträchtigt wurde.

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Ja - der Selbständigkeit des Kindes wird es kaum schaden, aber ich behaupte mal, das ist auch Typ-Sache: Ich bin in der Landwirtschaft aufgewachsen, habe KEINEN Kindergarten besucht (einfach aus dem Grund, weil meine Eltern sich die Hol- und Bringzeit nicht nehmen wollten), großartig spielerisch beschäftigt hat sich mit uns auch keiner, sobald man mit zugreifen konnte, war es selbstverständlich daß man mit anpacken musste.

Und ich trau mir zu behaupten: Ich bin heute auch selbständiger als manch andere Ehefrau in meinem Alter... obwohl immer jemand zu Hause war, wenn ich von der Schule heimkam und auch das Essen stand bereit!
LG

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Das glaube ich gern. Da meine Mutter anfangs in einem landwirtschaftlichen Betrieb tätig war, bin ich auch viel mit und in der Landwirtschaft aufgewachsen. Dass diese Lebensweise die Selbst- und Eigenständigkeit fördert, kann ich mir vorstellen. Ich fand auch, dass auf dem Bauernhof gar keine "Animation" durch die Eltern nötig ist, denn man findet immer etwas. Vom Steine lesen auf dem Acker über das Melken, misten oder Kälber scheuchen findet man immer eine Beschäftigung.

Ich finde es auch wundervoll, wenn Kinder den Zugang zum Umgang mit den Tieren haben und auch Geburt und Tod hautnah miterlebt werden (können).

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Ich bin kein Fan von Ganztagsschule oder Kiga bis 17:00 Uhr.

Ich habe ganz bewusst Kinder bekommen und wollte sie auch großziehen. Fremdbetreuung in so wichtigen Jahren wie Kindergarten und Grundschule war immer ein NoGo für mich.

Natürlich macht es sich finanziell bemerkbar, ´wenn ich Vollzeit gearbeitet hätte. Der Preis wäre aber die wenige Zeit mit meinen Kindern gewesen. Und das kam nie in Frage.

Wenn ich die Zeit noch einmal zurück drehen könnte, würde ich mich immer wieder so entscheiden.

LG