Hallo,
hoffe hier auf einen Meinungsaustausch, denn ich stehe kurz davor, den Kontakt zu meiner Mutter abzubrechen.
Meine Mutter hat starke, narzisstische Züge. Seit der Kindheit sagte sie immer wieder zu meinem Bruder und mir, dass wir nichts ohne sie wären, sie ist die Beste, kann alles, weiß alles usw. Aus uns wird nichts werden usw. Mein Bruder hat sich vor einigen Jahren das Leben genommen, er lebte bis zu seinem Ende bei meinen Eltern. Ich hingegen bin ausgezogen (lebte in einer eigenen Wohnung im Elternhaus), weil ich einfach nicht mehr konnte.
Seit sie Witwe ist, versucht sie, meine beiden jüngsten Kinder zu manipulieren und drückt auf die Tränendrüse. Selbst mein 12-jähriger, der sehr an seiner Oma hing, durchschaut sie und wenn meine Mutter merkt, sie kommt damit nicht weiter, ist sie beleidigt und rennt aus dem Zimmer oder schreit und beleidigt.
Ich fühl(t)e mich ihr verpflichtet, weil sie außer uns niemanden mehr hat. Ihre Schwester kommt einmal pro Woche oder mal nach zwei Wochen zu ihr oder sie zu ihr. Eine Freundin sieht sie einmal im Monat, obwohl sie nur zwei Straßen entfernt wohnt. Ihre verwitweten Cousinen möchten sie nicht dabei haben. Sie tat mir manchmal leid.
Aber es ist unerträglich geworden. Sie ist sauer, dass ich meinen Freund habe und sie hat keinen Partner. Dann sagt sie, sie sucht sich jetzt auch einen Mann. Wenn ich sie darin bestärken möchte, weint oder meckert sie mich an. Verstehe es einfach nicht mehr.
Dann macht sie jeden Sonntag Kuchen und möchte, dass wir von Nachmittags bis abends bei ihr sitzen. Wenn wir was unternehmen, ist sie wieder beleidigt. Ich sagte ihr mehrfach, dass wir auch mal was unternehmen wollen und wir sie unter der Woche besuchen dafür, aber da trotzt sie wieder.
Wir nahmen sie mit zu unseren Ausflügen. Auch diese vermieste sie uns. Wie langweilig, auf Stadtfesten passt ihr die Musik nicht, auf Jahrmärkten oder Messen tun ihr die Füße weh. Zudem sollen wir spätestens um 16 Uhr abbrechen und zu ihr nachhause gehen wegen ihrem Kuchen. Egal was wir unternehmen, sie möchte mit, wenn sie dort ist, möchte sie nachhause. Gestern sagte ich zu Mann und Kindern, dass ich das nicht mehr kann und wir gingen ohne sie zu einem Fest mit Kinderprogramm. Sagten ihr dies und sie solle keinen Kuchen machen, es wäre eine längere Fahrt dorthin. Es war schön und befreiend, kein Gemecker, nur Spaß, die Kinder blühten richtig auf. Und was war danach? Mein erwachsener Sohn war bei ihr und sie beschwerte sich, dass wir nicht abgeborchen hatten und zu ihr wegen dem Kuchen kamen.
Was noch ist. Wenn wir bei ihr sind, erzählt sie nur über sich, wenn wir was erzählen wollen, bricht sie ab. Nur negatives, nur Gemecker über andere. Alle sind Idioten usw. Es laugt mich aus, mir fehlt die Kraft mittlerweile.
Ich denke nun über einen Kontaktabbruch nach, weil ich merke, es geht mir zu sehr an die Substanz und auch zum Wohle meiner beiden Jüngsten. Der 12-jährige hat manchmal das Glück, das sie mal nett zu ihm ist. Die 9-jährige hat das falsche Geschlecht und das bekommt sie zu spüren. Ich muss sie regelmäßig daran erinnern, dass meine Tochter auch hier ist.
Andererseits ist sie alleine ohne uns. Meine erwachsenen Töchter distanzieren sich bereits auch immer mehr zu ihr, nur mein Sohn meint, wenn sie nicht mehr lebt, würde er es bereuen, aber auch er meint, sie strengt ihn zu sehr an. Sie ist 73 Jahre und noch rüstig unterwegs.
Wie denkt ihr darüber?
Sorry für den langen Text.
Narzisstische Mutter - Kontakt abbrechen oder aushalten?
Nach der Website "Töchter narzisstischer Mütter" gibt es zwei Möglichkeiten:
Den Kontakt massiv zu reduzieren, oder abzubrechen.
Du schuldest deiner Mutter nichts! Aber dafür deinen Kindern. Und wenn die emotional erpresst werden, wäre es mir egal wer der Übeltäter ist, derjenige würde mit einem Arschtritt aus meinem Haus und meinem Leben fliegen. Dafür müsste ich nicht vorher in einem Forum fragen.
Was könntest du machen? Frier den Kontakt mal 1, 2, 3 Monate ein. Sobald sie merkt, es geht auch ohne sie, der Kontakt also keine Selbstverständlichkeit ist die sie nach Belieben ausnutzen kann, bemüht sie sich vielleicht um einen GUTEN Kontakt.
Nur Mut.
Also ich würde den Kontakt reduzieren wenn nicht ganz abbrechen.
Wenn ich mich nicht täusche hast du ja in ungeplant schwanger auch geschrieben das du mit 52 Jahren überraschend trotz Menopause schwanger geworden bist.
Jetzt musst du nicht nur auf deine Kinder achten die schon da sind.. sondern auch auf das kleine Gummibärchen unter deinem Herzen. Dazu noch deine eigene Gesundheit damit du Kraft und Stärke hast die Schwangerschaft durchzustehen.
Du musst Stress minimieren und deine Mutter scheint dir extremen Stress zu bereiten.
Dadurch das sie 72 Jahre alt ist braucht sie ja den Kontakt weil sonst vereinsamen Menschen, aber ich würde den Kontakt auf 1 max. 2 mal im Monat beschränken und je nachdem wie deine Gesundheit mitmacht.
Ich wünsche dir alles, alles Gute und viel Kraft für die Schwangerschaft. 🤗
Vielen Dank für deine Antwort, wir sehen nun auch keine andere Möglichkeit mehr, als den Kontakt sehr stark zu reduzieren.
zwischen Eurer mehrmals wöchentlichen Schlagzahl und Kontakt abbrechen gibt es auch noch die Reuzier-Möglichkeit, den Kontakt einfach stärker zu reduzieren und wenn ihr euch trefft, die Zeit zu verkürzen. Sprich: sag dauerhaft, weil du das wochenende für Dich brauchst den Wochenend-Kuchen ab und lass dich sonst eben kürzer und weniger dort blicken und lasse keine Gewohnheiten, wie "jeden Dienstag" oder ähnliches zu. Geh auch öfter mal kurz alleine vorbei, wenn die Kinder Schule haben.... vielleicht entzerrt das schon... und ja: du musst aushalten, dass sie dann erstmal agenervt ist, bis sich das eingespielt hat. Aber das ist halt so. ...
Dass sie selber nix tut, sich nicht trifft oder nicht ausgeht, musst Du nicht zu Deiner Aufgabe machen.
Tatsächlich hab ich seit die Kinder grösser sind auch mehr Arbiet und komm mit dem Haushalt nicht nach. Dass ich arbeiten muss oder die Betten schon ewig nicht bezogen wurden, akzeptiert z.B. meine Mama immer als Entschuldigung, warum ich mich weniger blicken lasse. Bei mir ist es ähnlich: sie tut einfach nicht gut, - der Weg ist auch etwas zu weit für "mal kurz" und es musste einfach weniger werden, weil ich es nicht mehr gepackt hatte.... nach einer Zeit hatte sich das schon eingespielt