Studie zu Geschwisterkindern

Habt ihr auch schon von dieser Studie gelesen? Finde ich sehr interessant. Es zeigt mal wieder, dass Die Welt voller Grauschattierungen ist und nicht nur schwarz und weiß. Natürlich können Geschwister für Kinder eine tolle Bereicherung sein - sie können aber auch einen negativen Einfluss haben.

Der Satz "Kinder brauchen Geschwister" ist pauschal formuliert also falsch. Genauso ist es natürlich pauschal falsch, dass "Einzelkinder glücklicher sind". Es ist eine riesengroße Zone mit vielen Grauschattierungen und natürlich abhängig von jedem einzelnen Individuum und es gibt kein richtig und falsch.

Ich finde es aber gut, dass diese Dogmen jetzt mal aufgeweicht werden und Vorurteile (von beiden Seiten) vielleicht abgeschwächt werden.

www.stern.de/amp/panorama/wissen/geschwisterkinder-entwickeln-mehr-psychische-probleme-als-einzelkinder-34391112.html

PS: Bitte den ganzen Artikel lesen und nicht schon nach der Schlagzeile abschalten. Spoiler: es gibt kein falsch und richtig. :-)

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Ich hab ein Einzelkind und selbst zwei Geschwister und ich finde gut, wenn auch mal aufgezeigt wird, dass Einzelinder nicht immer nur arm dran sind.

Dennoch ist die Studie natürlich sehr eng gefasst, denn es geht ausschließlich um den psychischen Zustand von Teenagern, Durchschnittsalter 14. Da ist man pubertär und Geschwister nerven krass. Es geht nicht - wie von dir ganz grob zusammengefasst - um das gesamte Leben als Geschwisterkind oder Einzelkind.

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Das wusste ich schon bevor ich die Studie gelesen hab, ist doch normal??

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Ich kann es nur bestätigen. Meine Schwester und ich sind etwas mehr als ein Jahr auseinander, da war es also so, wie oft zu lesen ist: gleiches Geschlecht und geringer Altersabstand bedeutet viel Zoff und viel Eifersucht unter den Kindern.

Mein Mann ist ein Sandwichkind, und bei ihm kommt der Futterneid, den ich inzwischen ablegen konnte, auch jetzt manchmal noch durch (obwohl er im Gegensatz zu mir aus einer Familie kommt, wo es immer genug gab, auch Kuchen und Süsskram, wenn natürlich auch nicht kiloweise). Und zwischen ihm und dem jüngeren Bruder gibt es auch noch heute eine gewisse Eifersucht.

Das mit den psychischen Problemen kommt sicher drauf an. Egal, ob man "ungünstige" Eltern oder "ungünstige" Geschwister hat, es sind zwangsweise Mitbewohner, die man sich nicht ausgesucht hat, denen man aber auch nicht aus dem Wege gehen kann, egal ob im Auto auf dem Rücksitz oder beim Fernsehen. In manchen Fällen muss man sich sogar ein Zimmer teilen, und wenn dann einer Spass daran hat, den anderen zu drangsalieren, gibt es kaum eine Ausweichmöglichkeit.

Bei meinem Mann, der seinen Bruder, wie er sagt, noch nie mochte, war es sogar einmal so, dass er abends im Doppelstockbett (er schlief unten) einmal mit einer solchen Wucht nach oben trat, dass sein kleiner Bruder völlig unerwartet mitsamt dem ganzen Bettgestell zusammenbrach. Hört sich erst mal lustig an, das gebe ich zu, grade wenn man sich auch vorstellt, wie das für Dritte ausgesehen haben muss, aber gerade für den Jüngeren muss das schrecklich gewesen sein, und die Eltern tobten natürlich auch.

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Finde es gut zu sagen, dass es keine Schattierungen gibt. Aber bei manchen verwächst es sich auch im Alter und bei manchen nicht.
Klar gibt es nicht nur die Aussage, dass es gut ist. Aber wenn es klappt, dass sich Geschwister verstehen, dann ist es auch etwas ganz tolles. Aber manche wären dann liebe Einzelkinder gewesen.

Übrigens kenne ich solchen Futterneid nicht. Wir wurden aber gleich behandelt in der Familie. Bei manchen sind auch echt die Eltern schuld durch unterschiedliche Behandlung, dass Geschwister Probleme untereinander haben. Wer viel verglichen wurde, hat zum Beispiel sehr viel mehr Probleme. Also da ist das Elternhaus auch oft der entscheidende Punkt.

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Ok, bei uns lag es aus verschiedenen Gründen auch an den Eltern, das genauer auszuführen wäre zu viel.

Meine Schwester weiss heute noch, dass man ihr versprochen hat, dass SIE ein Geschwisterchen zum Spielen bekommen. Dann war ich da, aber anstatt dass sie mit mir spielen konnte (was sie sich bestimmt vorgestellt hat wie ein Spielzeug, mit dem man sofort loslegen kann), hatte sie erst mal nur Nachteile durch mich: statt mit ihr zu spielen schlief ich, sie musste die Aufmerksamkeit teilen usw.

Dass das Spielen erst kommt, wenn das Baby gross genug ist, und dass ein Geschwisterchen eben auch Bedürfnisse hat, die von der Mutter, mitunter sogar vorrangig vor ihr selbst, erfüllt werden müssen, hatte ihr natürlich keiner gesagt...

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Das meine ich, kann halt auch so schief laufen. Liegt dann am Ende aber nicht am Geschwister sein, sondern an der Situation.
Gibt auch welche wo der altersabstand das Problem ist. Also man war lange alleine und muss dann auf einmal die Eltern teilen. Ich denke es gibt so viele verschiedene Situationen, weshalb man es so schwer vergleichen kann.