Zweifeln eure Männer?

Als ich in dem Thread zur "Mütter-Hölle" unterwegs war, kam bei mir die Frage auf: Haben eure Männer eigentlich auch diese Grabenkämpfe? Zweifel bezüglich der Erziehung? Ungewollte Konversationen und Kommentare dazu, was sie ihren Kindern erlauben, verbieten, beibringen...? Verteidigen sich eure Männer automatisch oder prallt das alles an ihnen ab?

Ich habe irgendwie den Eindruck, dass diese Thematik nach wie vor rein weiblich besetzt ist. Wenn das Kind einen Quetschie trinkt, ist gefühlt die Mutter dafür verantwortlich - genau wie das falsch eingerichtete Kinderzimmer, das Plastikspielzeug, den verpassten Impftermin... Wie nehmt ihr das wahr?

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Huhu, ja, nehme ich genauso wahr, weil kein Mann, den ich kenne, zu einem anderen gehen würde, um sich darüber aufzuregen, dass die Ffau immer noch stillt/ nicht gestillt hat etc.

Dieses Mutterbashing ist furchtbar und ich musste es bisher leider meistens von der Seite erleben, die Zuckerfrei/ TV frei/ Langstiller/ Kitafrei/ "nur" Hausfrauen sind.

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Tja und ich kenne es leider meistens nur von Frauen mit 08/15 Job, die immer so einen Seitenhieb abgeben müssen, genau auf solche Frauen die du aufgezählt hast.

Noch dazu liest man hier, bei fast allen Antworten, wie man den Drang hat sich ausgiebig erklären zu müssen.Das sollte man vielleicht auch einmal überdenken und vor allem, egal wie, immer erst vor der eigenen Haustür kehren.

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Ich hab den anderen Thread nicht gelesen, aber mein Mann und ich reflektieren beide sehr viel, oft auch gemeinsam und zum Glück ist er auch immer offen für Einsicht, wenn mal was doof war. Das hab ich mir zum. Großteil schon abgeschaut, er ist da aber immer noch besser drin als ich.

Also diese Gedankengänge von Eltern, die Zweifel und das Hinterfragen, neu Abstecken von Regeln ab bestimmtem Alter, das haben wir schon beide.


EDIT ich merk grad, dass ich komplett das Th verfehlt hab. Nein, dieses Gekämpfe und Gegeneinander anstatt Miteinander kenn ich leiderleider tatsächlich nur von Frauen. Aber das bezieht sich auf echt alles. Ob im Job, in der Partnerschaft, bei der Erziehung...
Ich habe zum Glück das Gefühl, dass es da grad eine Wende gibt, aber dennoch hat das Patriarchat da ganze Arbeit geleistet..

Bearbeitet von JaneDoe
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"Ich habe irgendwie den Eindruck, dass diese Thematik nach wie vor rein weiblich besetzt ist. Wenn das Kind einen Quetschie trinkt, ist gefühlt die Mutter dafür verantwortlich - genau wie das falsch eingerichtete Kinderzimmer, das Plastikspielzeug, den verpassten Impftermin... Wie nehmt ihr das wahr? "

Nö, das wird hier nicht so gelebt. Ist sicher oft das Bild und die Meinung der Gesellschaft, ja. Aber von uns kenn ich das nicht.

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Ich weiß tatsächlich, dass mein Mann davon betroffen ist, dass er entsprechende Nachrichten durchaus empfängt. Insbesondere von weiblichen Mitgliedern meiner Familie.

Ihm fällt der Umgang damit schwerer als mir, da ich recht klar im Grenzen stecken bin, er ist eher konfliktscheu in der Familie.

Und unsere erste „Belehrungseinheit“ bekamen wir per WhatsApp durch einen Mann (Freund seiner Tante).

Also es gibt es in allen Richtungen, es hat bestimmt mit dem eigenen Umgang damit und mit der Bubble zu tun (was für Typen quasi bei den Frauen und Männer vertreten sind).

Bearbeitet von Jedenkannestreffen
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Männer machen sich generell weniger Gedanken (mental load oft nicht vorhanden). Ausnahmen gibts natürlich auch.

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Männer untereinander sind da irgendwie entspannter. Meine Frau musste sich wesentlich mehr und bissigere Kommentare von anderen Frauen anhören, als ich von Männern. Nicht nur zu Erziehungsfragen, sondern auch zur Lebens- und Familienplanung, Berufstätigkeit, Fremdbetreuung, Abwesenheit von Zuhause ("Also ich könnte das ja nicht!") etc. wird ungefragt und zahlreich kommentiert. Immer sehr vergleichend und teilweise wirklich missgünstig bis hin zu bösartig. Keine Ahnung woran das liegt. Eigentlich hätte ich gedacht, dass Frauen untereinander solidarischer sind, aber dem ist nicht so.

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Mein Mann sagt auch, dass die negativen Kommentare - hauptsächlich aufgrund seines Berufs und der damit verbundenen Abwesenheit - eigentlich nur von Frauen / Müttern kommen. Männer würden eher interessiert untereinander nachfragen, wie man dieses oder jenes regelt, aber es wäre nie dieses Belehrende, Vorwurfsvolle, Vergleichende.

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Ich bin auch Mann. Ich muss sagen, ich sehe es nicht nur lockerer, es ist mir tatsächlich einfach egal. Ob die Nachbarin arbeitet, wieviele Stunden, ob ihr Kind Quetschies isst, ob sie zu streng ist oder zuviel laufen lässt etc. Meine Frau regt sich tatsächlich aber ab und zu darüber auf, was andere Mütter tun. Keine Ahnung, ich weiss auch nicht, ich bin vielleicht da falsch verdrahtet, mir ist es echt egal.

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Mein Mann muss sich da nicht so den Kopf machen - zumindest nicht bei so Kleinigkeiten wie quetschie, Fenchel Tee, etc…
Bei anderen Dingen macht er sich durchaus selbst Gedanken (Medien Zeit, Ernährung insgesamt, ….)

Arzt Termine würde er verpennen, aber nur weil er selbst seine eigenen nicht gebacken bekommt. Seine Stärken liegen woanders

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"Arzt Termine würde er verpennen, aber nur weil er selbst seine eigenen nicht gebacken bekommt. Seine Stärken liegen woanders"

Bei solchen Aussagen frage ich mich immer, wo dann diese besonderen Stärken liegen...

Sorry, aber gerade Arzttermine sind doch etwas echt Wichtiges, geradezu existentiell!

Wenn ein Mensch das weder für sich noch für die eigenen Kinder auf die Reihe kriegt... WO könnten dann Stärken liegen, die DAS ausgleichen? Also außer, die Mutter vergisst ständig, den Kindern Essen zu machen und er denkt dann dran. Oder er hat die Schul- und KiTa-Anmeldung auf dem Schirm, bei der die Frau die Frist verpassen würde.
Aber irgendetwas sagt mir, dass das so nicht gemeint war...

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Beim KiA werden Termine im Voraus gemacht. Am Anfang 2-3 Stück auf einmal. Ich hab schon den Termin für die U2 in 10 Monaten (für diesen ist dann mein Mann zuständig). Mit Erinnerung am Handy wird er es nicht vergessen und die lassen ihn auch nur mit neuen Termin aus der Praxis und der steht dann automatisch wieder im Familien Kalender.
Ich denke es ist nicht selten so, es gibt einen Grund warum die soooo viele Maßnahmen haben. Der KiA erinnert zusätzlich 2x per Email und einmal per sms a den Termin (finde ich teilweise echt nervig).
Seine eigenen Termine sind so ne Sache… Krebsvorsorge macht er zumindest das wichtigste mittlerweile zuverlässig.

Aber das Arzt Thema wusste ich ja bevor wir ein Kind bekommen haben🙃. Er hat jetzt dann 8 Monate Elternzeit und muss alles alleine organisiert bekommen - ich bin von 7-15/16 Uhr weg, ich habe keine Bedenken - er wird alles hinbekommen.

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Doch, ich nehme einen "Wettkampf" wahr, wenn auch nicht in den von dir genannten Dingen. Mein Mann und seine Kollegen sowie die Männer in meinem Umfeld sprechen sehr viel darüber, wer wann für die Familie da ist und Carearbeit übernimmt. Das wird nicht so genannt, ist aber trotzdem Thema.

Ich denke, das kommt durch das Umdenken in unserer Gesellschaft. Männer wollen nicht mehr nur die Ernährer sein, sondern am Familienleben teilhaben. Insofern wird sehr genau darauf geschaut, wie das in den Familien "rechts und links" von einem gehandhabt wird.

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Ja diese Beobachtung und Erlebnisse das bei Paps weniger kritisiert und vieles lockerer genommen wird kenne ich auch . Mein Mann hat unseren Sohn schon mal mit der Jeans der Schwester - reichlich Hochwasser und mit Blumen bestickt eindeutig als Mädchenhose erkennbar - in den Kindergarten gebracht gesagt hat niemand was obwohl der Dress wirklich sehr merkwürdig aussah . Schwimmkurs ich war nicht da und konnte daher nicht bringen . Mein Mann hat unsere Tochter gebracht allerdings 1 Stunde zu früh er konnte nicht warten weil er noch einen Termin hatte . Er hat sie also quasi nur abgeliefert alles kein Problem als sie gefragt worden ist wo denn Mama ist und sie sagte Mama konnte mich heute nicht bringen , Papa hat mich gebracht aber der musste weg weil er einen Termin hat hieß es oh wie schön das ist aber toll das dein Papa dich zum schwimmen bringt . Ich könnte drauf wetten wenn ich das gemacht hätte und das Kind 1 Stunde alleine warten lassen hätte wäre ich für die anderen Mütter die unorganisierte Mama gewesen so was geht ja gar nicht das arme Kind … . Also ja bei meinem Mann ist das ok als Mama nicht da muss man das wissen

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Ja, die Erfahrung mache ich auch - bei Vätern lobt man jedes noch so selbstverständliche Engagement und hat Nachsicht für alles ("Ach, aber er gibt sich ja so viel Mühe, allerliebst!"). Bei Müttern sieht das leider anders aus :-D

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😅 Sehe ich auch so.

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Ich glaube mein Mann unterhält sich mit seinen Freunden nicht über Zucker, TV und Co.
Und wenn ich mir seine Freunde so ansehe, ist keiner dabei, der extrem gesund lebt. Eher das Gegenteil ist der Fall😅
Von denen missioniert sicher keiner beim anstoßen mit Bier.

Ich könnte aber auch nicht sagen, dass irgendwer in unserem Umfeld extrem in Sachen Erziehung ist. Es gehen alle recht locker damit um.