In welchem Alter wurdet ihr weniger belastbar?

Ich habe selbst aus dem Bekannten und Freundeskreis mitbekommen, dass irgendwann der Punkt kam, wo alles anstrengend wurde.
Es war plötzlich wichtig durchzuschlafen, sich um sich selbst zu kümmern (z.B. Fitnesstudio, regelmäßig Sauna, lange Fahrradtouren), die Bekannten äußerten sich dass sich so froh sind keine Teenager mehr im Haus zu haben bzw. dass sie schon merken dass sie mit Kind 3 jetzt viel schneller mit den Nerven fertig sind als mit Kind 1 vor 10 Jahren etc. .
Wann hat bei euch dieser Prozess eingesetzt?
Wo war quasi der Zeitpunkt wo ihr gemerkt habt dass ihr euch jetzt um euch selbst kümmern müsst und eure Zeit zum Kinder großziehen etc. jetzt vorbei ist und man sich auf die Enkel freut? Wann habt ihr gemerkt, dass ihr ins Fitnesstudio müsst, nicht um 100 Liegestütz zu schaffen, sondern um die Rückenschmerzen loszuwerden?
Ich sage das Alter meiner Bekannten jetzt bewusst nicht, um hier niemanden zu beeinflussen :-) danke für eure subjektiven Erfahrungen :-)

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Ich bin jetzt 44, einerseits bin ich weniger belastbar, andererseits relaxter.
Mit meinen Teenagern komm ich gut klar, hätte aber nicht mehr die Geduld für was 'Kleineres'.
Durchschlafen und Zeit für mich ist wichtig!

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"einerseits bin ich weniger belastbar, andererseits relaxter. "

Da ist sooo viel dran und so wahr.

Je relaxter ich bin, desto mehr halte ich auch aus. Bessere Kraftverteilung.
Umgekehrt muss ich manches relaxter sehen, damit ich mehr Kraft übrig habe für das Wesentliche :-)

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Hi,
Ab 45 Jahren, merkte ich, das ich nicht mehr belastbar bin, oder halt nur von Idioten umgeben bin.

Schlaf war mir aber schon immer heilig. Was liebte ich es, um 13.30 h von der Arbeit zu kommen, und mal schnell zu couchen. Auch mit 30 Jahren, lieber Sonntags noch mal 1 Std. Die Augen zugemacht, als .............gezwungener Maßen, wach zu bleiben für?........

Mein Iliosakralgelenk merkte ich schon immer, aber Fitnesstudio war wirklich gut für mein Rücken.

In meinem hohen Alter, bald 48, habe ich noch kleine Kinder, 10 und 14 Jahre, ja andere sind da wohl schon Oma. Aber ich wollte erstmal bis 30 Jahren überhaupt keine haben. Motorrad, USA Reise und Haus, war mein Lebenstraum.

Ich dachte, das die Kinder schuld dran sind, weniger Belastbar zu sein, aber den Single und Kinderlosen Ehepaaren in meinem Alter geht es genauso.
Gruß

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Liebe TE,

ich sag ab Anfang 50 wurde ich weniger belastbarer. Ich merkte, dass ich viel zu wenig Zeit habe für mich. Ich brauchte mehr Auszeiten. Hatte allerdings auch eine Menge an den Hacken: Therapietermine meines behinderten Sohnes 3x die Woche (Tendenz auch mehr wenn noch Arzttermine dazu kamen), meine pflegebedürftige Mutter, um die ich mich kümmerte (Besuch im Pflegeheim 1x die Woche, ihre ständigen Auf und Abs nagten auch ein meiner Substand) und auch noch ständig Zoff mit einem Familienmitglied ( meine Mutter wird zu wenig besucht von mir). Und das neben Berufstätigkeit bis nachmittags teilweise und den normalen Familienwahnsinn.

Auf die Dauer hätte das bis heute nicht durchhalten können. Und da half übrigens der Tritt in den Allerwertesten von Freunden, mach mal so weiter dann biste reif für die Psychiatrie.
Ich sortierte mein Prioritäten neu. Therapietermine wurden mit Rücksprache vom Arzt und Therapeuten nach und nach zurückgefahren. Zwar kam vorübergehend 1x die Woche Sport meines jüngsten Sohnes dazu, aber da hatte ich schnell einen privat engagierten
Betreuer, der die Aufgabe übernahm. Für mich zwar Zusatzstress ein paar Wochen, aber das ist ok. Ich kümmerte mich mehr um mich selber, mache Sport mit einer Freundin.
Mein Jüngster geht jetzt 1x im Jahr in Kurzzeitpflege für 14 Tage und fahre mit meinem
Mann alleine weg für 7 oder 8 Tage. Therapien gab es nur 1x die Woche für eine wirklich notwendige Therapie für meinen Jüngsten (ist Autist). Zu der anderen Familienangehörigen habe ich keinen Kontakt mehr. Für die bin ich ein Egoist. Und meine Mutter besuchte ich weiterhin 1x die Woche wie gehabt bis zu ihrem Tod.

Es wurde zwar alles ein wenig besser. Aber ich bin so fertig im Moment. Ich fahre in 14 Tagen zur Muki-Kur. Und ich hoffe nicht, dass mir Corona noch mal einen zweiten Strreich spielt und es muss wieder verschoben werden.

LG Hinzwife

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Mit Ende 30! Wobei ich schon noch sehr gut belastbar bin, meine Kinder sind auch noch kleiner (5 und 10), aber ich merke schon dass ich mir Zeit für mich nehmen muss. Ich mache viel Sport, als Ausgleich und auch um meine Rückenschmerzen in Schach zu halten. Mache ich 3 Wochen nichts, tut mir alles weh und ich bin gereizt. Dafür bin ich heute körperlich fitter als mit 20! Aber nochmal mit einem 3. Kind von vorne anfangen würde ich definitiv nicht wollen. Ich freue mich über jeden Tag den die Kinder selbstständiger werden und ich wieder mehr Freiheiten habe.

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Etwa mit kurz vor 50, (vielleicht 48 oder 49) als die Wechseljahre anfingen.
Dir Hormonveränderungen erfordern mehr Ruhe, finde ich und nerven auch.
Ganz ehrlich gesagt, hätte ich jetzt auch keinen Nerv mehr auf Kleinkinder und bin froh, dass meine schon fast erwachsen sind.
Belastbar muss man aber trotzdem sein, weil es in dem Alter meist Probleme mit den eigenen Eltern gibt, weil sie inzwischen alt sind, krank evtl. sterben, Hilfe brauchen etc.
Davon hatte ich in den letzten Jahren und besonders dieses genug zu tun.
Und bzgl. Belastbarkeit hat es ganz gut hingehauen, auch wenn ich extrem froh bin, dass erstmal alles wieder ruhig ist und läuft.

Außerdem fingen dann auch meine orthopädischen Probleme an. Nicht optimal geformte Knochen, die ich schon immer so hatte, bereiten plötzlich Schmerzen.
Wie du sagst, Bewegung, Sport etc. um diese Maleschen im Griff zu haben, nicht um knackig auszusehen #schmoll

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Anfang/Mitte 30.
Kind habe ich natürlich weiter versorgt. Aus krankheitsgründen musste ich mich dringend nach vorne nehmen.

Dann wurde es besser.

Jetzt mit Ende 30 noch mal. Alles deutet auf die Schilddrüse hin. Ärztliche Versorgung ist mau. Sehr lange Wartezeiten, nicht ernst genommen werden.

Meine Freunde sind 10-20 Jahre älter. Top fit.
Bei den Freunden meiner Eltern ging es so zwischen Anfang 30 und Ende 50 los.
Die Umstände sehr bunt gemischt. So den typisch klassischen Klischeefall gibt es kaum.

Todesfall/Pflegefall nach Workaholic kam vor. Alles andere war nicht absehbar, nicht am Alter oder den Lebensumständen abhängig machbar.
Mir wichtige Menschen im Umkreis wissen was mit mir los ist. Viele wissen es nicht. Die ist jung, dünn, die stellt sich nur an - gerne auch von Ärzten gehört!

Einer Freundin ging es richtig elend. Von Ärzten nicht ernstgenommen, abgewimmelt. Weil sie jung ist, müsste es ihr gut gehen.
Sie ist dann zu einer Heilpraktikerin, die zunächst einiges getestet hat bei ihr. Extreme Hormonprobleme !
Seit sie das nimmt, worauf sie von der Heilpraktikerin eingestellt ist, geht es ihr wieder super duper prima. Ihre Frauenärztin fand das anmaßend. Diese weigerte sich allerdings zu untersuchen und Hormonprobleme, viele Blutungen etc. seien nur Humbug.

Es gibt nicht den einen Faktor. Es ist eine Mischung aus vielen Faktoren.
Was bringt man schon mit, welche Umstände hat man in dem Moment (medizinische Versorgung, Unterstützung), wie geht man selbst damit um, achtet man langfristig auf seine eigenen Grenzen? Hat man zu lange zu viel überspielt/sich selbst übergangen?

Was braucht man wirklich?
Freunde brauchen nur 5 Stunden Schlaf pro Nacht.
Da brauchte ich schon immer deutlich mehr. Und das ist ok so.
Mit Baby konnte ich prima durchschlafen, weil mein Baby super schlief. Damit hatte ich einfach nur Glück ! Ich maße mir nicht an , dass andere damit an ihre Grenzen kommen. Ich hatte NUR Glück, mehr auch nicht.

Inzwischen habe ich einen Teenager, der wenig Schlaf braucht, dafür gut schläft.
Ich brauche meinen Schlaf dringend. Gesundheitlich wache ich oft auch. Müsste ich mich da noch auf jemanden einstellen, wäre das zu viel.

Verantwortungsbewusst ist es, seine eigenen Grenzen zu wahren.
Das bringe ich meinem Kind schon früh bei. Ich bin AUCH Mensch. Mutter und Mensch schließen sich nicht aus. Im Gegenteil. Heute sagt mir mein Teenager, wo ihre Grenzen sind. Weiß ich es, kann ich darauf eingehen.
Sie muss sich oder anderen nichts beweisen, nur weil sie jung ist.
Sie hat auch den Mumm zu sagen, wenn sie mal früher nach Hause geht, weil sie müde ist. Echte Freunde akzeptieren das und frotzeln nicht.

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Wie sieht es denn bei Dir aus,@TE?

Ich bin hier wohl die Ausnahme, wenn man die bisherigen Antworten so liest.

Ich bin dieses Jahr 50 geworden, habe 2 erwachsene Kinder die schon ausgezogen sind und noch 3 Kinder im Haus.
Wir haben spät nochmal nachgelegt, unser Jüngster war dann ein Überraschungsei, meine 3 Jüngsten sind jetzt 11, 8 und 6 Jahre.

Unser 2. Sohn ist von kleinauf schwer mehrfachbehindert, Epileptiker, komplett unselbständig, seit 2 Jahren ein Intensivpflegefall, PG 5, mit verkürzter Lebenserwartung.

Von daher kamen wir schon vor Jahren immer wieder an unsere Grenzen, haben ihn 18 Jahre allein zu Hause gepflegt ohne PD, bis es zu Hause nicht mehr ging. Wir sind seine gesetzlichen Betreuer, kümmern uns auch heute noch um viele Belange bei ihm, haben nach mehreren Wechseln im Wohnort eine gute Einrichtung gefunden, wo er seit 1 Jahr eine 1:1 Betreuung hat.

Vor 5-10 Jahren war ich definitiv noch belastbarer als heute, bei mir hat es ca. mit Ende 40 angefangen, parallel mit dem Beginn der Wechseljahre, PMS habe ich schon seit Jahren.
Hormone will ich nicht nehmen, habe Famenita probiert, nehme jetzt Mönchspfeffer und noch was anderes mit Sepia.

Seit Corona haben sich die Arbeitsbedingungen richtig verschlechtert, langfristig Kurzarbeit, mehrere Kolleginnen hörten in den letzten Monaten auf, dadurch bekam ich ihre Filialen dazu.
Ich bin seit Jahren im Außendienst, der Job hat mir bis Corona kam immer Spaß gemacht und tat mir gut, war mein Ausgleich zur Pflege und zum Familienalltag, flexible Arbeitszeiten was sich gut mit kleineren Kindern vereinbaren ließ, Wochenende/Feiertage frei, kein Schichtplan.
Aber die Arbeitswege werden immer weiter, derzeit bis 70 Km einfach, es kommt immer mehr Arbeit dazu und ich merke, dass ich nach einem 10h- Tag inkl. weitem Arbeitsweg abends total kaputt bin, nichts mehr brauche.
Das will ich definitiv nicht bis zur Rente so weitermachen, suche nach einer Alternative mit kürzerem Arbeitsweg, Teilzeit, was bisher nicht geklappt hat.
Dieses Jahr wird sich nichts mehr ändern, durch Corona sind AG sehr vorsichtig mit Neueinstellungen, oder suchen jetzt nur fürs Weihnachtsgeschäft und generell gibt der Arbeitsmarkt dieses Jahr weniger her, zumindest hier in ländlicher Region.
Seitdenn der AG würde nächstes Jahr nach der Kurzarbeit was an den Arbeitsbedingungen ändern, was sich lohnt zu bleiben. Davon gehe ich aber nicht aus, die Kurzarbeit hält mit Sicherheit noch bis zum Frühjahr an, der AG hat seit Jahren Probleme Mitarbeiter zu finden und zu halten, Minijobber bleiben meist nicht langfristig, viele wollen gar nicht mehr arbeiten. Darüber denke ich anders, habe vor Jahren in der Babypause beim Jüngsten mit ganz wenigen Stunden auf 450€ angefangen, inzwischen erhöht auf Teilzeit.
Letztes Jahr habe ich mich noch für ein Ehrenamt ausbilden lassen, was wegen Corona noch nicht so richtig angelaufen ist.
Mein Mann verändert sich auch gerade beruflich, fängt nochmal völlig neu an, Schichtdienst/Wochenende/Feiertag arbeiten bleibt ihm weiterhin erhalten, aber er hat nur einen kurzen Arbeitsweg.

Regelmäßig zum Sport gehe ich nicht, habe ich in den letzten Jahren mehrmals angepeilt, aber mir fehlt jemand der mitkommt, alle die ich fragte wollten/konnten nicht, keine Zeit/Lust.
Auf Grund meiner Arbeitszeiten und den Schichten meines Mannes schaffe ich es derzeit auch nicht, bin oft froh wenn ich abends nicht noch irgendwo hin muss.

Unsere Kinder gehen in eine freie Schule außerhalb, wo Eltern sich sehr viel einbringen müssen, regelmäßig Arbeitseinsätze am Wochenende sind und dieses Jahr noch oft in den Sommerferien als die Schule umzog, viel häufiger Elternabende sind als in staatlichen Schulen, es ist so schon schwer alles unter einen Hut zu bringen.
Dafür haben sie von Anfang an deutlich bessere und entspanntere Lernbedingungen, werden besser gefördert als in staatlichen Schulen.

Ich treffe mich in größeren Abständen mit Freundinnen mal zum Essen, entspanne bei Gartenarbeit, oder bei Spaziergängen mit dem Hund durch den Wald. Konzerte und vieles andere fiel dieses Jahr aus, nächstes Jahr können wir wieder mehr wahrnehmen.
Meine Kinder haben jetzt bald Ferien und ich 1 Woche Urlaub, da gehen wir mal wieder ins Kino.

Erst Freitag Abend war ich mit einer Freundin essen, sie muss jetzt mit 50 schon Frührente beantragen, hat seit Jahren viele gesundheitliche Probleme und täglich Schmerzen, ihr Mann hat Rheuma, beide Kinder schon ausgezogen, im Verhältnis dazu geht es uns wirklich noch gut.

Manche in unserem Alter haben schon Enkel, die sind bei uns noch nicht in Sicht, das kommt in einigen Jahren noch früh genug.
Wir haben noch sehr viel Leben im Haus, andere in unserem Alter leben schon wie ein Rentnerehepaar.

Zur Kur waren wir 3 Jahren das letzte Mal, nächstes Jahr will ich wieder eine beantragen, merke dass es mal wieder Zeit für alle ist.

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Hallo.

Ich werde bald 51 und würde sagen, dass ich vor zwei Jahren etwa angefangen habe, relaxter zu werden. Ich habe mich nicht mehr um alles gekümmert, auch mal was liegen lassen. Ernährung etwas umgestellt und bewege mich mehr. Ich denke, dass ich demnächst vielleicht auch mal mehr sportliche Aktivitäten ausprobiere. Wir haben vier Kinder, der Jüngste ist jetzt 12 und auch etwas selbständiger, sodass er nicht mehr meine ganze Aufmerksamkeit braucht. Das macht schon vieles einfacher. Auch bin ich nicht mehr ganz so putzfreudig, aber es gibt keine Kleinkinder mehr im Haus, dadurch wird es auch weniger. Und ich habe auch noch einen Mann im Haus, der den Haushalt genauso gut schmeißt wie ich.#cool Termine mit Sohnemann mach ich, da mein Mann in der Nachtschicht ist und tagsüber schlafen muss. Zwei Mädchen sind schon ausgezogen und die eine, die noch bei uns wohnt braucht auch keine Unterhaltung mehr. Wir bilden sozusagen eine WG, wo jeder mit anfasst. Dadurch finde ich es jetzt nicht wirklich anstrengend und kann mich um mich selbst kümmern.

Eins merke ich doch, dass ich nicht mehr so belastbar bin. Unsere Jüngste hat einen Hund, noch ziemlich jung und wild ist. Wenn wir ihn mal haben, dann bin ich auch froh, wenn er wieder weg ist. Er hält uns ganz schön auf Trapp. Das ist dann doch schon anstrengend. Mal schauen wie es wird, wenn mal Enkel anstehen. Darauf freue ich mich aber schon.

LG

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Hallo!
Sehr interessante Umfrage, da ich mir selbst in letzter Zeit genau diese Gedanken immer wieder kommen.
Bin 47 und merke seit geraumer Zeit, dass meine Augen immer schlechter werden. Ohne Lesebrille geht gar nix mehr - und das nervt so unheimlich!
Auch bin ich grade am überlegen, ob ich meinen Turnusdienst (12h Tag/Nachtdienst) als Krankenschwester an den Nagel hänge. Würde nach fast 30jahren jetzt gerne mal regelmäßig von Montag bis Freitag arbeiten gehen, ohne ständig einspringen zu müssen und vor allem ohne 12 h Dienste.
Sehne mich nach Ruhe u Überschaubarkeit - denke, ich werde alt, aber ich finde es völlig in Ordnung.
Lg minitouch