ZUKUNFT bezüglich Wohnen i. Alter , bitte um Austausch

Ich Ü60 lebe alleine (geschieden, 1 erw. Kind, lebt mit Fam. weiter weg) mache mir Gedanken ( puuuh) übers Wohnen im letzten Viertel meines Lebens. Lebt jemand (Ü 60) in einer WG o. sonstiger Wohnform und will berichten. Ich bedanke mich im voraus hierfür.

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Ich bin 68 und wohne sehr bequem und habe auch Familie, falls ich Unterstützung brauche. Aber wäre ich alleine, würde ich mir einfach in meiner Umgebung verschiedene Wohnformen anschauen,wobei die Finanzierung eine große Rolle spielt. Diese altersgerechten Wohnungen sind bei uns hundeteuer und oft winzig.....furchtbar, ich bin 85 qm gewöhnt 😎 WG und sich an vollkommen fremde Menschen mit allen Schrullen und Macken gewöhnen im Alter kann ich mir für mich überhaupt nicht vorstellen. Das muss passen, sonst wird man doch unglücklich. Mehrgenerationenhäuser könnte ich mir vorstellen, da könntest Du Dich umhören.
LG Moni

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SORRY , gerade erst gesehen. Danke dir, diese Gedanken habe ich schon länger hier in BW auch alles sauteuer und ja, wir sind alle nicht OHNE 😉 auch nicht im Alter. Alles Gute uns allen! LG

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Schau mal hier - https://www.wohnprojekte-portal.de/projektsuche/
Finde es gibt soviele interessante Wohnformen

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Ich bin zwar deutlich jünger, aber antworte trotzdem einfach mal.

Wir leben in einem Wohnprojekt. Hier leben Menschen im Alter von 9 Monaten bis 94 Jahren. Jeder hat seine eigene abgeschlossene Wohnung und zusätzlich gibt es einen Gemeinschaftsraum mit Küche und Kinderbereich und zwei gemeinsame Gästezimmer.

Es ist nicht immer alles Bullabü hier. Manchmal gibt es Ärger und alle sollten mit anpacken, aber jeder tut was er gut kann. Von der Buchhaltung über das Mülltonnen an die Straße stellen oder das Ausrichten des wöchentlichen Kaffeetrinkens.

Unsere Kinder bewegen sich frei im Haus, heute hat unsere 60-jährige kinderlose Nachbarin mit ein paar Kindern Kirschkuchen gebacken. Später, wenn wir das Planschbecken im Hof aufbauen, ist jeder herzlich eingeladen ein Stückchen mitzuessen.
Da heute der letzte Ferientag ist, werden wir noch zusammen grillen. Das ist immer ein besonderes Highlight für unsere beiden ältesten Damen, denn sie freuen sich immer über Grillwürstchen.

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Hallo,

ich bin persönlich noch nicht so weit, deshalb berichte ich mal von einer Tante meines Mannes.

Sie hat vor ca 25 Jahren eine Wohnung gemietet, die in einem Seniorenwohnblock liegt. Man konnte dort kaufen oder mieten. Sie wollte sich um Reparaturen etc nicht kümmern müssen und hat daher gemietet.
Sehr weitsichtig, denn zu der Anlage gehört ein Pflegedienst, den man stufenweise dazu buchen kann.
Zuerst bekam sie einen Notfallknopf.
Dann kam Hilfe zum Stützstrümpfe anziehen.
Schließlich eine Putzfrau.
Danach Essen auf Rädern.
Mittlerweile kommt der Pflegedienst zwei Mal täglich für verschiedene Dinge.
Es wurde also langsam immer mehr. Sie ist mittlerweile 91.
Aber sie wohnt immer noch genauso wie mit Ende 60 und genießt die vertraute Umgebung.

Zu der Anlage gehört eine kleiner Park, dort geht sie täglich mit ihrem Rollator herum (seit sie es bis zum Rhein nicht mehr schafft).
Im Innenhof sind regelmäßig Konzerte, die sie sehr genießt, seit die Philharmonie zu weit für sie ist. Wenn sie es irgendwann nicht mehr in den Hof schafft, kann sie das Fenster aufmachen.

Anfangs war diese Wohnung eine ganz normale Großstadt-Singlewohnung in guter Lage. Je weniger mobil sie wurde, desto mehr nutzt sie jetzt die Angebote vor Ort. Und ist nur etwas frustriert, dass die meisten Bewohner mittlerweile fast 20 Jahre jünger sind als sie... ;-) Denn die meisten ziehen mit zarten 70 Jahren ein und landen 10-15 Jahre später doch im Heim. Viele aus ihrer Generation sind schon verstorben.

Übrigens liebt sie Kinder - aber dass ausgerechnet unter ihrem Balkon niemals ein Sandkasten aufgestellt wird, empfindet sie doch eher als Pluspunkt.

LG

PS
Billig ist das Ganze sicher nicht. Aber ein Leben lang Vollzeitarbeit ohne Mann und Kinder haben es nicht nur nötig sondern auch möglich gemacht, dass sie sich selbst versorgen kann.
Angst hat sie nur davor, selbst keine Entscheidungen mehr treffen zu können und ihre Korrespondenz nicht mehr selbst erledigen zu können (z.b. die Beamten-Beihilfe-Anträge...)