Vermisst ihr "Älteren" auch manchmal die analoge Zeit?

Oder bin ich damit alleine?

Je "älter" ich werde, desto schwieriger finde ich es irgendwie Schritt zu halten mit der Technik und diesen ganzen Neuerungen, dass inzwischen überall alles digital möglich ist, bzw. möglich sein soll, mehr oder weniger erfolgreich. Manches ist wirklich gut und praktisch, vieles aber auch nicht, manches erschreckt mich. Zum Beispiel wie viele Teens und Twens ohne App für JEDE Kleinigkeit nicht mehr klarkommen. Die wenigsten können doch noch einen Fahrplan lesen, sich eine Route zusammenstellen oder sich einen Weg durch die Stadt merken. Von anderen viel banaleren Dingen ganz zu schweigen.

Manchmal wünsche ich mir echt Zettel, Stift, Schreibmaschinen und gelbe Telefonzellen an jeder Ecke wieder zurück. Auch wenn ich weiß, dass das natürlich nur Nostalgiegedanken sind. :-D

Wie erlebt ihr das? Habt ihr auch manchmal solche Gedanken oder wundert euch?

Ich bin nicht verzweifelt und will nicht aufmischen, nur etwas Gedanken austauschen. :-p

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Die Jungen sind so, wie wir sie erziehen. Ich habe Smartphone, Tablet und PC und habe trotzdem meiner 15jährigen Enkelin beigebracht, was ein Busfahrplan ist - ihre Eltern haben ihr bei diversen Zugfahrten Übersichtstafeln in Bahnhöfen erklärt u.ä.
Wenn allerdings auch Eltern sich zu 100% vom Smartphone abhängig machen, wird's schwierig.
Ich nutze mit meinen 68 Jahren alles "Moderne, Digitale", wozu ich Lust habe, ohne Herkömmliches/Gewohntes nun zu vergessen. Auf meinem Küchentisch liegt ein Terminplanerblock, in den ich alle Termine eintrage. Der hat keinen Akku, wo leer werden kann, kann nicht zusammenbrechen und ich sehe ihn bei jedem Frühstück - was ich vom Handy nicht behaupten kann - und auch garnicht will.
Such Dir doch einfach aus, was Du nutzen willst - und was nicht - und so bringst Du es auch Deinen Kindern bei, das geht durchaus.
Zu meiner Enkelin sagte ich wörtlich, willst du deine Lebenstauglichkeit tatsächlich von einem Telefon abhängig machen und dein Hirn nach und nach abschalten? Dann hast du zwar vielleicht das neueste Gerät, bist aber dumm wie Bohnenstroh 😎 Nach anfänglichem Protest gab sie mir dann aber sogar Recht 😂
LG Moni

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So sehe und mache ich das eigentlich auch, dass ich mir die besten Sachen aus "beiden Zeiten" raussuche und kombiniere. Die Kinder haben wir natürlich auch "analog" ohne Apps und Tablets erzogen, zumindest bis zu einem gewissen Alter, bzw. so lange wie möglich. Darum geht es mir bei dem Thema auch gar nicht so sehr, eher um das eigene Erleben im Vergleich zu früher.

Einen Wandkalender gibt es hier zum Glück trotz aller Technik auch immer noch. :-)

Bestes Beispiel wo es digital gescheitert ist, ist der digitale Abfallkalender des lokalen Entsorgungsunternehmens. Sollte man sich ganz einfach importieren können und dann kriegt man die Leerungstermine aufs Handy. Nun gab es aber Feiertage und alles ist aus dem Tritt gekommen, das wusste der Kalender natürlich nicht. :-[ Nun hängt wieder die Druckversion an der Wand.

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Hier auch....Abfuhrtermine stehen im Dreimonatswandkalender in der Küche🤣🤣🤣
die Mailbenachrichtigung ist kläglich gescheitert 😀, entweder kam garnix oder grottenfalsch - nicht für meine Straße sondern für sonstwo.
LG

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ich kenne gar keine zeit ohne diese ganze Technik, als ich kind war war es zwar noch nicht so modern wie heute, aber auch nicht wegzudenken.

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Wie alt bist du denn, wenn ich fragen darf?

Ich finde es auch immer lustig, wie sich meine Jungs manche Sachen gar nicht mehr vorstellen können, weil sie es einfach nicht mehr kennengelernt haben. SO lange ist es nun auch nicht her und man kommt sich vor, als redet man von 1890 und ist 100 Jahre alt. Von meiner alten Schreibmaschine, einem Plattenspieler und einem Walkman waren sie aber doch einigermaßen fasziniert. #rofl

Ihr hattet kein Handy? Dann konntet ihr ja gar nicht unterwegs anrufen oder mal was nachgucken. Nö.

Man musste jede Minute bezahlen, die man im Internet war? Jup, die ersten Flatrates hatten nur die Freaks.

Und das ging nur mit einem PC? Ja. #schock

Und wenn ihr mit Freunden schreiben wolltet? Auf Festnetz anrufen und sich verbinden lassen.

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Unsere Kids haben beide einen Terminplaner für die Schule- von daher klappt das ganz gut. Außerdem hängt ein Familienplaner und ein Jahresplaner im Flur.
Busplan muss unsere Große seit 4 Jahren lesen könne-- hier sind eher die Fahrer das Problem, die an den Haltstellen vorbeifahren...

Nervig finde ich, wenn man bestimmte Dinge NUR noch online machen kann... unsere Tochter bewirbt sich gerade für ein Austauschprogramm--- es geht alles nur online über ein bestimmtes Programm des Anbieters... ja ganz toll, dauert 3x solange, dass alles hochzuladen, was man vorher ausdrucken und ausfüllen muss---alles einfach abheften ab in die Post wäre viel schneller....


Auch jedes "tolle" elektronische Klassenbuch ist für mich überflüssig--- ging früher auch ohne---oder Iserv?

Früher ging die Kommunikation zwischen Eltern und Lehrer per Post--- jetzt per ISERV und es dauert ewig, bis die letzten endlich mal Geld bezahlt haben oder Zettel zurückgeben.... die Lehrerin muss ständig erinnern...

Am lustigesten-- nicht--- sind die Elternfragen in den WA Gruppen--- wer hat von wem ein Schulbuch eingesteckt--- muss man noch einen Stift extra kaufen, wenn der andere zu kurz ist---

ich antworte darauf nie, denn sonst würde ich ungemütlich werden---
weil ich finde in Klasse 9 !!! sollten die Kids selber nach fehelenden Büchern fahnden

und das man neue Stifte kauft, wenn der alte zu kurz ist--- ist eigentlich logisch---

unsere Eltern früher haben das auch einfach gemacht----

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Oh ja, Anträge online einreichen ist "super". Ein pdf ausfüllen klappt nicht immer, weil man entweder nichts reinschreiben kann oder es nicht gespeichert wird. Alles weg und nochmal von vorn. Irgendwann druckt man den ganzen Mist aus, trägt es handschriftlich ein, scannt es wieder ein und lädt es mit etwas Glück hoch, wenn die Datei nicht zu groß ist. In solchen Momenten lobe ich mir echt Stift, Papier und die Schneckenpost.

Und ja, mir kommt es auch so vor als wenn insbesondere (logische!) Kleinigkeiten immer mehr zum "Problem" werden, die erstmal in Whatsapp diskutiert werden müssen. Die Leute haben regelrecht Angst, den eigenen Verstand zu benutzen, aus Angst was falsch zu machen oder nicht die optimale Lösung gefunden zu haben.

Bei diesen Whatsapp Diskussionen bin ich aber sowieso raus. Wieso ein Problem nicht in 2 Minuten am Telefon lösen, wenn man auch 8 Stunden lang drüber schreiben kann? #augen Missverständnisse inklusive.

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Weder meine Tochter (46 Jahre alt) noch ich sind in einer WA-Gruppe. Sie wurde halb wahnsinnig mit den Müttern der Klassenkameradinnen der Tochter, die dann noch stinkig wurden, wenn sie nicht sofort antwortete aufgrund ihres Jobs - und mich nervte das ähnliche Procedere....dauerndes Grunzen meines Tablets - - - wg. eines Smileys 🙈🙈 oder der Frage, was ich heute koche 😜
Tochter und ich haben Festnetz - mit AB - und man kann uns anrufen und fragen, wenn es etwas Wichtiges gibt.

Nebenbei: Wenn Du ein pdf am PC ausfüllst, heißt es noch lange nicht, dass es so ausgedruckt wird, wie Du es am Bildschirm siehst 🤣🤣 Ging mir mit allen Info-Bögen/Einverständniserklärungen zur Coronaimpfung so. Also wurde ausgedruckt und manuell ausgefüllt 😎
LG

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Hallo,

Ich finde die ganze Technik an sich gut. Aber es ist auch Stress. Dass sieht selbst meine Tochter mit fast 15 Jahren so. Ja manchmal wünsche ich mir meine Jugendzeit tatsächlich zurück. Ohne Handy möchte ich allerdings nicht sein. Ich nutze übrigens fast keine einzige App und mein Handy überwiegend zum Telefonieren. Wenn ich Informationen benötige, dann suche ich diese im Internet.

LG

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Es ist wirklich Fluch und Segen zugleich, so empfinde ich das auch. Das Smartphone nutzen wir auch nur zum Telefonieren, für Whatsapp ( ohne gehts leider nicht mehr ), für Fotos und als Navi.

Mag es auch immer noch lieber an einem PC oder Laptop zu sitzen. Alles auf diesen kleinen Geräten machen ist mir zu anstrengend.

Bei den ganzen sozialen Medien und was es da noch alles gibt, bin ich auch längst raus. War früher mal bei Facebook als das DER neue Hype war, davor noch bei Myspace ( falls das jemand noch kennt :-D ) und den icq Messenger hatte ich ebenfalls. Also so gesehen die Vorläufer von dem ganzen heutigen Wahnsinn.

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Och, ich finde Vieles superpraktisch und hänge z.B. Telefonzellen überhaupt nicht nach- immer das richtige Kleingeld oder Telefonkarten… klar, es war gefühlt ruhiger, fokussierter als es jetzt ist..
Aber unsere Kinder müssen trotzdem noch hin und wieder Briefe verschicken. Die Ersten waren sehr lustig, weil falsch frankiert, wieder bei uns landeten.🙃
Jetzt haben es alle kapiert.
Zugefahren kein Problem und auch sonst läuft es auch mal ohne das Handy.
Aber ich finde es toll z.B. unsere Jüngste ohne großes Tamtam online zur Schule anzumelden. Die Studiumanmeldung online abzuschicken.
Ganz Vieles ist jetzt vereinfacht. Ich habe aber auch einen Mann der gerne Neues ausprobiert- unser Heim ist sehr digitalisiert was auch u.a. wiederum Kosten spart.
Die technischen Fortschritte kamen ja nicht über Nacht, daher bin ich da auch entspannt und freue mich, wenn ich wieder was Neues entdeckt habe.
LG,Ani

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Oh ja, oder die beliebte Frage: "Und wo klebe ich jetzt die Briefmarke hin?" :-D Das kennt kein Kind oder Jugendlicher mehr und in der Schule lernen sie es auch nicht mehr richtig. Wir hatten früher Brieffreundschaften, mit denen wir uns regelmäßig geschrieben haben, bis es irgendwann eingeschlafen ist.

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Ja, ich finde es auch krass, wenn eine 19jährige fragt wo Absender und Empfänger hinkommt.
Aber klar, woher sollen sie es im digitalen Zeitalter wissen?

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Ich vermisse es sehr, dass ich nicht mehr wie früher auf den Briefträger warten muss, der pünktlich um 9.30h die Geschäftspost zu uns ins Büro brachte. Oder die paar Faxe, die über den Tag verteilt reinkamen. Da war der Workload echt noch überschaubar!

Jetzt geht alles nur noch zack, zack, per Mail, Teams etc, teilweise 24/7.

Ich hasse es, wenn ich morgens nur kurz auf meinem Handy was checken will und ich schon um 6h Aufgaben vom Chef bekommen habe, weil dieser nachts nicht schlafen konnte!

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Die Vermischung zwischen Arbeit und Privatleben finde ich auch sehr problematisch. Viele können gar nicht mehr abschalten, weil sie so mit der Arbeit vernetzt sind, durch die digitalen Medien. Früher ist man aus der Tür gegangen und hatte Feierabend, wobei das sicher auch auf das Unternehmen, Position und Branche ankommt.

Kannst du nicht ein Diensthandy und ein Privathandy einrichten oder abschalten, dass du Mails vom Chef empfängst? Sowas würde mir persönlich total den Morgen verhageln.

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Früher gab es auch keine Laptops - man konnte wenn man krank ist gar nicht von zu Hause arbeiten! Ein Traum!!:-p

ja, ich habe ein Firmenhandy, hatte meinem Chef aber auch die Privatnummer für ALLE FÄLLE gegeben. Allerdings schreiben wir tatsächlich nur über das Privathandy - weil wir generell sehr eng zusammenarbeiten und es auch schon fast eine freundschaftliche Beziehung ist.
Ich denke es war da eher meine Schuld, dass ich mich mit den Handys nicht korrekt abgegrenzt habe.
Aber dennoch: nachts soll man schlafen, nicht arbeiten!

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Mir geht es genauso. Ich wünsche mir oft es gäbe kein Internet, keine Smartphones und den ganzen technischen Kram. Bei meinem Sohn ist leider alles verloren, er sitzt nur vor seinen Bildschirmen. Finde ich schon etwas traurig aber er ist erwachsen. Bei meinen Töchtern ist es nicht so schlimm, die kleinen (11& 8) haben kein Handy und die große (18) geht lieber unter Leute und unternimmt was. Die 11 jährige bekommt nun eins, aber nur weil dauert irgendein Bus ausfällt. Ich würde dafür auch schon kritisiert warum sie mit 11 noch keins hat, das wäre ja nicht normal.

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Wir haben Smartphones hier auch sehr spät eingeführt und versucht, die Kindheit mit Erlebnissen in der echten Welt zu füllen, nicht mit Bildschirmen und digitalen Simulationen. Aber irgendwann geht es halt nicht mehr anders und man muss mitziehen.

Über den Medienkonsum der beiden kann ich mich aber nicht beschweren. Sie sind gerne draußen, sportlich aktiv, treffen Freunde und unternehmen auch was mit denen. Natürlich werden die Abende und Nächte auch mal durchgezockt, besonders in den Ferien und am Wochenende, aber es hält sich unterm Strich zum Glück die Waage.

Vielleicht ist das bei deinem Großen ja auch nur eine Phase und irgendwann guckt er doch nochmal links und rechts. Volljährig sein heißt ja nicht automatisch erwachsen und vernünftig sein.

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Er wird 22 und hat schon einiges versemmelt wegen dieser sucht. Ich schalte jetzt immer ab 22 Uhr das WLAN aus, damit er nicht die halbe Nacht zockt.

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Also die gelben Telefonzellen vermiss ich ehrlich gesagt nicht - da bin ich über Handy doch froh.
Ich bin 55 also komplett ohne solche Medien aufgewachsen. Das war damals nicht immer nur toll.

Aber.... ja die Technik frustriert mich hin und wieder bzw. manches macht mir ein kleines Bisschen Angst. Gerade in meinem Beruf geht´s mir derzeit so, daß ich merk, manchmal schon fast an Grenzen zu kommen - ständig neue Programme, die vielen Neuerungen und Möglichkeiten... puh, da raucht mittlerweile manchmal der Kopf.
Komplett raushalten möchte ich mich aber aus der Welt mit den ganzen Neuerungen auch nicht - denn wer rastet, der rostet.
Ich denke, diese Schritte empfanden aber auch die Generationen vor uns ähnlich. Auch wenn es damals nicht ganz so schnelllebig war, aber auch ein heute 90jähriger musste lernen, einen Fernseher, ein Telefon zu bedienen, später vlt. ein Faxgerät usw.