Prioritäten im Leben

Hallo

Ich hatte gestern ein ganz interessantes Gespräch mit einer lieben Freundin die Psychologin ist. Sie erzählte dass sie immer wieder Frauen hat, die darunter leiden erst so spät mit dem Kinderwunsch angefangen zu haben. Sie können ihren Traum von der Familie nicht so verwirklichen wie sie es sich gewünscht hätten. Natürlich gibt es auch umgekehrte Fälle, in denen die Frauen es bereuen keine bessere Ausbildung usw gemacht zu haben. Mir hat das zu denken gegeben, weil mir vor kurzem meine Freundin erzählt hat wie sehr sie sich noch einen Nachzügler wünscht. Sie ist 45 Jahre alt und ich hoffe natürlich für Sie dass es klappt. Sie war in den letzten Jahren beruflich sehr beschäftigt und hat einen tollen Job. Jetzt allerdings sieht sie wenig Sinn mehr in diesem arbeitsreichen Leben und bereut es auch, sowenig Zeit für ihre 2 Kinder im Teenageralter gehabt zu haben. Sie meinte dann zu mir, dass sie geblendet vom Geld, den Urlauben, dem tollen Auto usw den wirklich wichtigen Dinge im Leben, den falschen Stellenwert eingeräumt hätte. Aber ist das nicht der Weg den momentan viele von uns gehen? Vollzeit arbeiten, Kind schnell in eine Kita usw.. um dann finanziell gut dazustehen. Ich habe jetzt für mich auch Zweifel ob ich den richtigen Dingen Priorität einräume, oder ob ich später mit 50 erkenne dass es das ganze Geld nicht wert war . #kratz #kratz

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Später ist man immer schlauer. Ich habe beruflich auch viel mit Psychologen zu tun und die empfehlen immer, sich nicht so viel über Dinge den Kopf zu zerbrechen, die nicht mehr zu ändern sind. Zu dem Zeitpunkt hat man sich meist für den aktuell richtigen Weg entschieden. Du kannst nur das Hier und Jetzt verändern, die Vergangenheit ist Vergangenheit. Manchmal muss man sich einfach vor Augen halten, dass man eben vieles noch nicht wusste. Das Leben besteht eben aus den eigenen Erfahrungen.

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Hallo.
Wenn dann würde ich höchstens meine Ausbildung etwas bereuen. Ich arbeite sehr gerne als Zahnarzthelferin, der Job macht mir echt spass. Allerdings ist die Bezahlung nicht gut und es wird im Gesundheitssektor auch gerade nicht besser. Die Politik passt nicht mehr zu dem was man machen möchte. Kaum noch Zeit für seine Patienten, alles total profitorientiert.
Die Zeit mit meinem Kind war bisher genau richtig. Und auch der Zeitpunkt für die Geburt war optimal.
Liebe Grüße

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Generell würde ich sagen, man soll das machen, was sich gerade richtig anfühlt.

Allerdings schadet es nicht, hin und wieder über seine Wünsche und Ziele zu reflektieren und zu schauen, ob man sich in die richtige Richtung bewegt.

Hinzu kommt, dass Prioritäten sich ändern. Gerade genieße ich die Zeit mit meinem Kind und vielleicht denke ich in zehn Jahren, ich hätte lieber etwas anders gemacht. Aber ich würde nicht heute aus einer Angst heraus handeln, später ggf. etwas zu bereuen.

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Hallo! :-)

Ich glaube im Nachhinein ist man immer schlauer, aber niemand kann einem sagen, ob das gestern dem heute gerecht wird und das heute dem morgen.
Man muss seinem Bauchgefühl und seinem Herzen vertrauen, manchmal ist dieses ganze Planen, Strukturieren und Kopfdenken nicht immer der richtige Weg.
Ich glaube, so lange man bei einer Entscheidung keine absoluten Bauchschmerzen, Herzschmerzen oder Kopfschmerzen bekommt, wird schon alles gut werden, so wie es ist! :-)
Selbst wenn etwas mal die Falsche Entscheidung war, das Leben besteht aus vielen unendlichen Entscheidungen und eine wird dir schon nicht den Hals brechen! :-D

Ich wollte immer ein Kind, aber erst wenn ich eine Ausbildung fertig habe und diesen Job in Zukunft machen möchte. Tjaaa.. in der 36ssw habe ich die Prüfung noch bestanden und konnte stolz sagen: Puh, noch geschafft! Haha.
Knapp, war anders geplant, aber meine Güte, ich bereue nichts!
Ich liebe meine kleine über alles und möchte mir gar nichts anderes mehr ausmalen. Sobald ich wieder ins Jobleben eintauche, kann ich immerhin direkt als Facharbeiterin beginnen! :-)

Liebe Grüße Gina

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Meine Priorität war nie Geld und Wohlstand.
Ich wollte einfach leben wie es mir entspricht und³ ich habe früh gemerkt, dass ich mir die Dinge die mir wichtig sind, nicht durch Geld kaufen kann.
Weder ein Haus noch ein Auto noch ein Urlaub können mich erfüllen.
Warum viele Menschen in diesen oberflächlichen Dingen ihr Glück vermuten, verstehe ich nicht wirklich.
Wenn man sich selbst hinterfragt, sich Gedanken darüber macht wer man ist, dann kommt man eigentlich sehr schnell darauf dass es Status und Konsum nicht sind.
Ich habe geschaut, dass ich mich mit Menschen umgebe, die mich lieben , habe Beziehungen immer gepflegt und über alles andere gestellt.
Nie hätte ich für viel Geld meine Überzeugungen aufgegeben.
Ich bin zufrieden auch ohne Haus und Urlaube.
Mir geht es nicht besser wenn ich in einem 120 qm Haus lebe , anstatt in meiner einfachen 2 Zimmer Wohnung.
Für die zwei Kinder war natürlich etwas mehr Platz vorhanden, aber da taten es auch 70 qm...
Ich brauche für meinen inneren Frieden nichts, was man kaufen kann
So lange ich essen kann und eine kleine Wohnung mieten kann, ist das alles was ich materiell brauche .

Bearbeitet von Simse
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>>>Weder ein Haus noch ein Auto noch ein Urlaub können mich erfüllen.
Warum viele Menschen in diesen oberflächlichen Dingen ihr Glück vermuten, verstehe ich nicht wirklich.<<<

Ganz schön abgehoben...

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Nein, nicht abgehoben, ich schrieb doch, dass ich es nicht verstehe.
Jeder wie er will, die Frage muss und sollte jeder für sich beantworten.
Ich finde es schade, wenn man sich diese aber erst gar nicht stellt.
Meine Erfahrungen sagen mir, dass zu viele es nicht tun.
Wenn man dann zu dem Ergebnis komnt, dass es genau das ist was man will, dann ist es auch richtig.
Bewusste Entscheidungen sind halt wichtig und dazu muss man sich selbst gut kennen und wissen welche Bedürfnisse hinter den eigenen Vorstellungen stecken.

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Mal schauen, ich meine Gedanken dazu sortiert bekomme.

Etwas Geld zu verdienen ist schon mal ganz gut. Wenn man tagtäglich rechnen muss, ob das Geld über den Monat reicht, steht man so unter Stress, dass man auch schwer die Zeit mit den Kindern genießen kann.

Sich ganz für die Arbeit aufzureiben und darüber die Familie zu vergessen, könnte auch schief gehen.

Mein Vater hat in den 90ern/2000ern Karriere gemacht. Damals waren mein Bruder und ich zwar schon im Schulalter, aber mein Vater bereut es heute sehr, so wenig von uns mitbekommen zu haben. Einmal kam er wohl zeitiger als üblich von Arbeit und ich hatte ihn damals nur angeschaut und desinteressiert gesagt: " Wieso bist du schon da?". Das hat ihn so getroffen, dass er heute noch davon erzählt.

Umgekehrt hat mein alter weiser Chef auch ab und zu Kollegen ausgebremst, die sich zu sehr verausgaben wollten. Der recht makabere Spruch war dann immer: Es liegen schon viele Leute auf dem Friedhof, die sich für unersetzlich hielten. Der Chef hatte es wirklich zum Schutz der Mitarbeiter gemeint.

Ansonsten kann ich das Buch "Fünf Dinge, die Sterbende am meisten bereuen" sehr empfehlen.

Jeder kennt auch die Sorge, dass dem eigenen Kind/den Kindern etwas zustoßen könnte. Ich habe mir angewöhnt, mich selbst ab und zu zu fragen. Wenn deinem Kind etwas passiert, haben wir die gelebte Zeit wirklich mit glücklichen Momenten gefüllt? Und mit diesem Gedanken rücken sich manche Dinge wie Karriere, Haushalt oder Schulaufgaben auch in eine andere Prioritätsposition.

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Und weil mir das so wichtig ist, hier noch einmal die entscheidende Frage:

"Wenn deinem Kind oder dir morgen etwas passiert, habt ihr die bis dahin gelebte Zeit wirklich mit glücklichen gemeinsamen Momenten gefüllt?"

(Nicht für mich beantworten, sondern jeder für sich selbst.)

Bearbeitet von kkjj
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Ich bin froh, dass ich mich zuerst voll auf Studium/Promotion/Weiterbildungen konzentriert habe und erst dann Kinder hatte. Jetzt kann ich mich beruflich nämlich zurücklehnen, verdiene auch in Teilzeit sehr gut und habe Zeit für meine Kinder. Die Mandate kann ich auswählen und um meine Kinder herum planen. Das Problem entsteht, wenn man alles gleichzeitig erreichen und erfüllen will.

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Das ist doch ein klarer Fall von: das Gras auf der anderen Seite ist immer grüner. Oder wie man in Bayern sagt: wenn der Hund ned gschissn hätt, hätt ern hasn no erwischt.
Wäre deine Freundin glücklich geworden ohne die Bestätigung in Beruf, die Urlaube und anderen Luxus? Im Nachhinein sagt sich da schnell ja. Ich verstehe nicht, warum man sich so viel mit der Vergangenheit beschäftigt, statt in dem Moment zu schauen, dass man das beste draus macht.

Ich bereue den frühen Wiedereinstieg in den Beruf aktuell nicht (jetzt tz von daheim, ab 1 Jahr dann vz im Büro und ho), aber weil es mir eben auch Spaß macht.

Meine beste Freundin und ich sind das komplette Gegenteil vom Lebensweg. Sie Realschule, in der Lehre schwanger (aber beendet), geheiratet, ihr Leben als Mama bzw. in Teilzeit verbracht. Ich Abi, studiert, gearbeitet, geheiratet, Beförderung, Kind. Beides hat vor- und Nachteile, aber wir gestalten es beide so, wie wir es am besten für unsere Familie können. Sie hat im Job wenig verdient, hat ne kleine zusatzausbildung gemacht und gewechselt. Ich habe einen Job gesucht, in dem ich künftig 1-2 Tage pro Woche von daheim arbeiten kann, damit ich nachmittags bisl was von meinem Sohn haben werde.

Gibt es ein richtig oder falsch? Wir beide glauben es nicht. Ärgert man sich manchmal? Ja. Sie sich darüber, dass ihre Arbeit im Haushalt wenig wahrgenommen wird, ich mich über Meetings abends. Perfekt gibt es nur auf Instagram.

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Ich mache meinen Job nicht nur des Geldes wegen, sondern weil er für mich Sinn - und Identitätsstiftend ist.
Das heißt, mein Beruf gehört zu "den wichtigen Dingen" in meinem Leben.