Die Tage werden täglich kürzer

Hallöchen,

kennt Ihr das auch, dass mit zunehmenden Alter die Tage immer kürzer werden?

Vor einigen Jahren hab ich meine Oma noch ausgelacht, wenn wir folgendes Gespräch geführt haben:
Montag, ich: "Oma sollen wir morgen einkaufenfahren?
Oma: "nein, das geht nicht, Donnerstag muss ich zum Frisör"

Und was soll ich sagen? mir gehts ähnlich. Kaum ist Montag, ist auch irgendwie schon wieder Freitag.
Ich gehe arbeiten, manchmal gehe ich noch einkaufen, komme nach Hause, koche was, esse was, gehe duschen - zack Tag vorbei.

Dann ist aber noch keine Wäsche erledigt. Da versuche ich immer morgens vor der Arbeit noch eine Maschine anzuwerfen und mein Mann hängt sie dann zwischen drin. Dann haben wir noch zwei Katzen, also morgens und abends noch die Katzenklos sauber machen. Saugen steht eigentlich auch noch auf dem Programm, weil das Katzenstreu überall verteilt ist und kuscheln wollen die beiden auch noch.

Und dann gibts so Aufgaben wie Fenster putzen, Betten abziehen, Kühlschrank auswischen und und und, was eben nicht täglich anfällt aber irgendwie doch gemacht werden muss.

Eigentlich müsste ich auch noch 2-3 Woche die Woche in den Reha-Sport wegen Bandscheibenvorfall letztes Jahr und mein Zahnarzt meinte, dass ich auch noch zum Physio müsste, wegen knackenden Kieferknochen. Aber ganz ehrlich? Wann denn? Ich bin abends so platt, dass ich froh bin, nicht während des Essens einzupennen.

Neulich hab ich mich dann abends doch zum Yoga geschleppt und bin dann bei der Entspannungsübung eingepennt :-) Die Leiterin meinte nur, ob ich nicht bei der Sache wäre. Als ich ihr gesagt habe, dass ich eigentlich nur komme, weil ich Angst vor erneuten Kreuzschmerzen habe und die Yoga-Geschichte einfach nur ein weiterer Punkt auf meiner to-do-Liste ist, meinte sie, dann könne ich es auch gleich sein lassen.

Verstehe ich aber der Tag ist halt eben nicht länger.

Wenn ich dann an früher denke (20-25 Jahre): 8h arbeiten, heim schnell Wohnung grob geputzt, umgezogen, Badminton gespielt, mit der Truppe essen gegangen, anschließend irgendwann heimgekommen und am nächsten Tag um 7Uhr im Büro gesessen. Da ist überhaupt nicht mehr dran zu denken.

Aber lange Rede, kurzer Sinn: Sind Eure Tage auch von heute auf morgen so kurz geworden ? #zitter

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Ich hab dazu mal eine schöne Theorie gehört: Im Verhältnis zu deinem Gesamtalter nimmt der Anteil eines einzigen Tages täglich ab.
Soll heißen: für ein 100 Tage altes Baby ist 1 Tage genau 1% seiner Lebenszeit, für ein 1000 Tage altes Kind (also ca. 2,7 Jahre alt) nur noch 0,1% seiner Lebenszeit. Für einen 10.000 Tage alten Erwachsenen (also ca. 27 Jahre) nur noch 0,01% etc. Somit werden die Tage im Verhältnis zu der Zeit, die bereits verstrichen ist immer kürzer.

Oder in Kuchen gerechnet: 1Jahr für einen 1-Jährigen ist der ganze Kuchen, 1 Jahr für einen 10-Jährigen ist nur noch 1 Stück von 10, ein Jahr für einen 50-Jährigen ist eben dann nur noch 1 Stück von 50.

Sorry sehr mathematische Erklärung, aber für mich macht das super viel Sinn.

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ja eigentlich erschreckend, weil 24h halt eben immer noch 24h sind.

Aber gefühlt ist bei mir auch irgendwie immer wieder Weihnachten. Da fällt es mir besonders auf. Was hat man als Kind darauf gewartet, dass endlich wieder Weihnachten ist.

Und heute? Heute räume ich gefühlt alle zwei Wochen die Weihnachtsdeko aus dem Keller und wieder weg. Und kaum bin ich froh, dass alles wieder verstaut ist, packe ich die Weihnachtsdeko schon wieder aus :-)

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Geht mir genauso,
Schiebe ich aber gerade aufs Wetter und die Dunkelheit.....

Was ich allerdings festgestellt habe: wenn ich Sport mache, geht es mir wesentlich besser! Vielleicht musst Du Dich einfach nur in den Hintern treten? Erfahrungsgemäß läuft es ja auch besser, je öfter man geht und je mehr es zur Routine wird.


LG


P.S. Den Spruch Deiner Oma finde ich sehr geil!!! :-p

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Hi,
ja, nix mehr dran, an so einer Woche !

Jetzt komme ich auch noch frühestens um 17.30 h, von der Arbeit. Kann kaum noch die Augen offen halten, die Männer fragen nach gekochten Abendessen, und ich falle erstmal 30 min. auf die Couch.

Ohne Couch, bin ich in Zeitlupe unterwegs, und schlafe abends nicht ein, vor lauter Übermüdung............

Wochenende, ein Fingerschnippen und es ist Sonntagabend. Nur gewaschen, zusammen gelegt, aufgehängt, abgehängt, sortiert, weg geräumt, gesaugt, kurz was anderes geräumt, an 3 Tagen, endlich, mal gekocht...........................

Keine Steuer gemacht, nicht die Haare gefärbt, die Fußnägel....oh oh aber auch nichts für mich gemacht, außer Urbia.

Irgendwann geht Linedance wieder los.............ob ich es noch packe, dann hinzugehen?

Ab März kann ich einen Teil Homeoffice beantragen, und das werde ich tun, damit schonmal die 90 min. im Auto weg fallen. Ich in der Mittagspause, schonmal die Wäsche aufhängen kann, die ich vor der Arbeit, angestellt habe.

Letztes Jahr, kam Weihnachten so überraschend, ich hatte keine Zeit, Deko aufzustellen. Lieber habe ich ein ganzes WE Plätzchen gebacken. Und dann war ich mit dem Haushalt, 1 WE im Verzug.................... alles nicht normal.

Früher war mehr Zeit, im Tag, in der Woche, im Monat, im Jahr.......................

Gruß

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Hallo Tiffy,

kann ich gut nachvollziehen. Geht mir ähnlich.
Wenn ich von der Arbeit nach Hause komme-, vielleicht noch kurz einkaufen war-, dann ist erst mal die Luft raus.
Bis ich dann wieder in die Gänge komme, ist es oft schon gegen 18 Uhr, da habe ich dann aber noch nichts gegessen und nur die Nötigsten Handgriffe im Haushalt erledigt. Wenn überhaupt.

Ich breche dann irgendwann über der Couch zusammen und das wars dann.

Sicher wird dieser Gemütlichkeitsmodus durch die dunkle Jahreszeit begünstigt. Ich bilde mir ein, im Sommer aktiver zu sein - allein schon, weil ich nicht um 18 Uhr das Gefühl habe, es sei schon 22 Uhr.

Aber insgesamt bin ich im Vergleich zu früher, auch ziemlich schnell platt. Manchmal bin ich schon froh, wenn das Wetter blöde ist - dann habe ich keine Wahl und kann mich guten Gewissens dem Schlonz ergeben...

Irgendwie bewege ich mich auch in so einer Blase, dass die Tage an mir vorbei ziehen, und ich nur die Hälfte mitbekomme.

Aber ich bin da lieb zu mir. Immerhin ist mein Pensum mit Job, Familie, Hobbys immer noch ähnlich dem, in meinen 20igern oder 30igern...nur, dass ich wesentlich weniger ausgehe. Jetzt, mit Anfang 50 habe ich ja immer noch Job, Familie, Hobbys...da darf ich auch mal müder sein, träger und mich öfter ausruhen. Ich finde das völlig ok.

Aber ja, deine Eindrücke fallen mir auch zunehmend auf..

LG

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Hallo,

meine Erfahrung ist, dass die Tage/Wochen extrem kurz scheinen, wenn ich nichts tue oder eine negative innere Haltung habe. Die Woche fliegt nur so vorbei, wenn ich mich ständig müde und lustlos fühle und dementsprechend wenig erledige, viel vor mir herschiebe und mich oft von Handy und TV berieseln lasse.

Weniger schnell verfliegt die Zeit, wenn ich schöne Erlebnisse habe, mich ganz bewusst auf etwas einlasse (und sei es nur sowas Banales wie ein Spaziergang, ein Buch lesen oder mit den Kindern etwas basteln) oder auch einfach versuche, meinen Hintern hochzukriegen, um etwas im Haushalt und bei der Arbeit zu schaffen.

Wenn ich nichts tue und mich nicht aufraffe, verschwindet die Zeit irgendwie im Nichts.
Tue ich was und das bestenfalls mit positiver Grundhaltung, dann scheint mir die Zeit angereichert und dementsprechend inhaltsvoller zu sein.
Sie vergeht dann zwar trotzdem etwas schneller als in meiner Jugend, aber im direkten Vergleich beider Haltungen doch langsamer, sinnvoller.

Klingt ein bisschen nach schlauer Kalenderweisheit, aber so empfinde ich es wirklich. Das merke ich auch oft im Urlaub. Allgemein betrachtet geht die Zeit dort auch echt schnell rum, aber ich empfinde das ganz anders als zuhause im Alltag, wo ich mich so durchhangel. Ich rechne dann eher in Erlebnissen oder Momenten und je mehr davon ich positiv empfinde, desto weniger schnell oder zumindest weniger inhaltsleer geht die Zeit rum. Vermutlich weil ich seelisch länger davon zehren kann und die Momente besser in Erinnerung bleiben als der schnöde Alltagstrott. Das gibt Energie statt sie zu nehmen.

Viele Grüße,
Mondblume

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Ich hatte wirklich ein teilweise überaus hektisches Leben mit Vollzeitjob, 2 Kindern und dem Mann noch beim Nebengewerbe helfen - und ich habe mir immer geschworen, in der Rente mutiere ich zum absoluten Faultier.
Diesen Traum habe ich mir erfüllt und ich empfinde auch die Zeit am PC oder TV nicht als verlorene Zeit. Ich mache einfach, wozu ich Lust habe und das habe ich mir ja immer gewünscht.
Lustlose Tage mit Hausarbeit zu füllen, damit sie inhaltsvoller sind, auf die Idee komme ich nur bei Anfällen von Lust zum Ausmisten 😃 und das ist nicht so oft.
Dass im Alter "die Tage kürzer werden" höre ich von total umtriebigen Rentnern genauso wie von denen, die gemütlich in ihrem Garten sitzen.
Nur, die Gemütlichen ächzen weniger darüber 🤣🤣🤣
LG Moni

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Ich denke, es kommt einem so vor, weil Kinder und Erwachsene einen ganz unterschiedlichen Blick und unterschiedliche Päckchen zu tragen haben.
Kinder machen am liebsten den ganzen Tag das, was sie wollen: Spielen, kuscheln, andere Kinder treffen, sich ihrer Fantasie hingeben, rennen, toben, schlichtweg ihrer Lust aufs Leben nachgehen. Und im Normalfall wird ihnen das je nach Alter auch möglich gemacht. Dadurch erscheint ihnen noch nichts vergänglich, alles ist überwiegend schön und es gibt soviel zu entdecken. Die Möglichkeiten ihres Handelns sind unendlich, die Einschränkungen gering.

Mit fortschreitendem Alter kommen dann aber die Verpflichtungen, die emotionale Last des bereits Erlebten, der Stress, die höheren Ansprüche an sich selbst und andere, die Verantwortung und die Erkenntnis, dass alles endlich ist. Nichts ist mehr unendlich, alles findet in einem Rahmen statt, auch das Leben selbst. Es muss soviel erledigt und verarbeitet werden und die Zeit scheint viel zu kurz für all diese teils schönen, aber auch drückenden Aufgaben.

Und am Ende wird die Endlichkeit von allem am deutlichsten. Man hatte doch noch soviel vor. Man möchte doch noch weitermachen. Doch die Zeit rinnt davon und man fragt sich, wo sind bloß all die Jahre geblieben? Das ging doch wahrlich alles schneller vorbei als man dachte.

Glücklich ist, wer sein Leben liebte und zumindest die meisten Dinge, egal ob Arbeit, Partnerschaft, Familie, Haushalt oder Freizeitbeschäftigung gerne tat. Ich wage zu behaupten, dass derjenige am Ende nicht gänzlich, aber doch eher loslassen kann und sagt "Es war doch gut, jetzt kann ich gehen."
Unversöhnt gehen hingegen jene, die nie das gemacht haben, was sie eigentlich wollten. Da hätte es noch so viel mehr Zeit gebraucht, um glücklich gehen zu können. Aber vielleicht wird genau deswegen das Ende dann auch angenommen mit einem" Jetzt ist es endlich genug." Eine traurige Vorstellung.

Aber ich schweife ab... 😄

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Glaub mir, das wird noch schlimmer #schwitz ich bin 68 und wundere mich fast über garnix mehr. Besonders wenn ich mehrere Termine in einer Woche habe (über die ich früher nur lächelte) ist die Woche - flutsch - vorbei.
Aufregen und wundern ist sinnlos -ist eben so. Für die Hausarbeiten habe ich eine ganz klare Regel:
Was du heut nicht kannst besorgen, das verschiebe gern auf morgen😎
LG Moni

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Vielleicht habe ich dein Alter noch nicht, ich habe nämlich absolut nicht dieses Gefühl 😁.
Das könnte aber auch an zwei pubertären Kindern und einem Vollzeitjob liegen. Meine Tage sind seid Jahren zu kurz.....

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Vielleicht habe ich mit Anfang 40 noch nicht das passende Alter aber ich empfinde das gar nicht so meine Tage sind jetzt gefühlt viel länger wie noch vor ein paar Jahren ich muss aber auch dazu sagen das ich jahrelang ein sehr hohes Pensum gefahren bin mit 8 Kindern innerhalb von 12 Jahren .Genug zu tuen gibt es immer noch trotzdem habe ich im Vergleich zu früher viel mehr Zeit + es geht alles so viel schneller . Der kleinste ist nun 8 trotz das ich seid 4 Jahren wieder arbeite ist mir mittlerweile wirklich langweilig ich gehe demnächst auf Vollzeit und hoffe das es dann besser wird .

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Montag, ich: "Oma sollen wir morgen einkaufenfahren?
Oma: "nein, das geht nicht, Donnerstag muss ich zum Frisör"

#rofl
Der Spruch ist super! Ich habe beruflich viel mit Senioren zu tun und das trifft es auf den Punkt.

Mir geht es persönlich eher wie Mondblume. (Bin aber auch "erst" Anfang 40).Viel Achtsamkeit hilft, dass ich das Gefühl von ausgefüllten und damit langen Tagen habe.
Gleichzeitig erinnere ich mich noch gut daran wie es war, mit zwei Kleinkindern tagelang alleine zu sein, dabei Teilzeit zu arbeiten und gleichzeitig einen mehrmonatigen Auslandsaufenthalt für die ganze Familie vorzubereiten... Da hatte ich auch oft das Gefühl "oh, schon wieder vorbei, der Tag?" Und tatsächlich habe ich täglich nur einen einzigen Punkt auf der To-do-Liste abgehakt.

Mittlerweile schaffe ich an vielen Tagen wieder deutlich mehr als einen Punkt und das macht im Gegenzug auch wieder Spaß. Die Kinder sind so toll selbstständig!
Ich weiß aber inzwischen auch, dass meine Energie hormonellen Schwankungen unterworfen ist (nehme seit 12 Jahren nicht mehr die Pille) und bin daher sehr gespannt, was demnächst nach den Wechseljahren daraus wird ... Ich fürchte ja, dass von dem Auf und Ab nicht der Berg übrig bleibt sondern eher das Tal... #schein

Also:
Auch ohne die Power meiner Jugend (oh Gott, ja, die ist wirklich vorbei!) kann ich sehr ausgefüllte, "lohnende" und dadurch auch lange Tage und Wochen haben.
Sorgen macht mir die abnehmende Energie beruflich. Ich bin mit Anfang 40 die "Generation Praktikum", hatte vor den Kindern eine befristete Stelle und bin mittlerweile zwar unbefristet angestellt - aber eher noch nicht in der "Position für's Leben". Hoffe ich jedenfalls... Aber für eine neue Stelle braucht man eben auch viel Schwung. Den wiederum habe ich heutzutage nur noch bei großer Motivation- früher hatte ich ihn bei so ziemlich allem.

Mit meiner Oma hatte ich aber ein Vorbild für's Alter, das mich hoffen lässt. Die war mit 80 zwar nicht mehr so spontan wie mit 60, aber immer noch unternehmungslustig und viel auf Achse. Und konnte durchaus dienstags einkaufen und donnerstags zum Friseur ;-)
Ich denke schon, dass man es ein Stück weit in der Hand hat.

LG