Vaginale Geburt nach Plazenta praevia

Liebe experti_innen,
ich suche Ihren Rat in folgender Situation Situation:

Seit 08.12.23 (27ssw) lag ich immer mal wieder mit Blutungen stationär im KKH. Grund hierfür war eine Plazenta praevia totalis. Lungenreifespritze, Tokolyse und strikte Bettruhe waren also meine Begleiter der letzten 2 Monate...

Bis letzte Woche (36 SSW) hieß dass bei mir definitiv ein Kaiserschnitt gemacht werden muss, auch wenn die Plazenta zuletzt nur noch zum Teil über dem Muttermund lag, meinte die Oberärztin, dass sich ab der Woche daran nix mehr ändern würde - also Kaiserschnitt.

Heutiger Ultraschall Befund: Plazenta liegt 1,5cm vom Muttermund entfernt - eine normale Geburt wäre also laut den zwei Oberärzten theoretisch möglich... Ob es dann nicht doch zu Blutungen und damit zum Kaiserschnitt kommt, können beide natürlich nicht sagen. Die Oberärztin meinte 50:50 Chance (versuchte aber ziemlich deutlich für eine vaginale Geburt zu werben) Der Herr Oberarzt sah die Sache etwas kritischer, da ja auch neine Maus zu klein/leicht (37ssw 2400g) ist..

Da ich am Montag den nächsten Termin habe, meinten sie, ich könne mich ja bis dahin entscheiden, wie ichs nun gern hätte...

Nun bin ich völlig überfragt..
Klar, eine "normale Geburt" ist das, was man sich ja eigentlich wünscht und so...aber irgendwie unter anderen Bedingungen. Ich lag halt jetzt einfach über 2 Monate fast nur im Schonmodus rum, meine Muskeln sind wahrscheinlich alle völlig verfault und einen Vorbereitungskurs hatte ich ja nun auch nicht und ...Wenn's dann doch unter der Geburt viel bluten sollte (was ja offensichtlich nicht unwahrscheinlich ist, weil sie ja trotzdem noch sehr nah dran ist) müsste dann halt schnell ein Kaiserschnitt gemacht werden- dann halt ohne groß Vorbereitung.
Oder was ist, wenn es nun trotzdem auch zu bluten anfängt, wenn die Wehen einsetzen? Wir wohnen recht ländlich und fahren mindestens 40 Minuten ins KKH ... Bei einem Kaiserschnitt hätte man diesen ja so gewählt, dass eben noch keine Wehen einsetzen, um der Gefahr aus dem Weg zu gehen...
Ich weiß wirklich nicht, wie ich mich entscheiden soll und wie hoch nun das Risiko ist?


Liebe Grüße und vielen Dank im Voraus
Frense

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Hallo Frense,
leider kann dir diese Entscheidung wirklich keiner abnehmen, aber ich kann deine Bedenken aufgrund der ganzen Interventionen in den letzten Wochen gut verstehen. Aus dieser "Pathologie-Bubble" wieder raus zu kommen ist da sicherlich nicht leicht.
Die Plazenta ist in den letzten Wochen wider aller Erwartungen eher hoch gewandert. Das heißt, dass es durchaus möglich ist, dass sich dieser Effekt mit dem Wachstum des Kindes (und damit der Gebärmutter) weiter verstärkt, der Mutterkuchen sich also noch weiter vom Gebärmutterhals entfernt und das Risiko einer schlimmen Blutung unter der Geburt weiter abnimmt. Auf der anderen Seite hast du natürlich auch recht, dass eine Blutung bei einer Fahrtzeit von 40min unberechenbar sein kann. Ein Kaiserschnitt ist allerdings auch auf lange Sicht ein großer Eingriff mit einer anschließenden potentiellen Schwachstelle im Gewebe bzw eine Narbe in der Gebärmuskulatur, die evtl Auswirkungen auf eine folgende Schwangerschaft und Geburt haben kann.
Die Entscheidung triffst du, aber ich hoffe ich konnte bei der Findung etwas helfen.
Alles Gute, Hebamme Jana

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Vielen, lieben Dank für Ihre Antwort!