Drei Todesfälle in nur kurzer Zeit. Hochzeit absagen aber wie?

Hallo zusammen,

leider musste ich in nur 7 Monaten meine ganze Familie beerdigen.
Erst meine Oma dann Opa und letzten Freitag meinen Papa. Meine Mutter kenne ich nicht.
Alle drei hätten nicht gewollt das wir das absagen da ich auch Schwanger bin und sie es so toll fanden das ich mit Bauch vor den Altar trette.
Aber ich kann das nicht. Mein Papa sollte mich doch nach vorne bringen. Ich würde nur heulen und der ganze Tag wäre total traurig. Das geht doch nicht.

Ich bin verständlicher weise am Boden zerstört und mein Mann auch.

Am 12.7.14 sollte unsere Kirchliche Hochzeit sein aber da sind wir uns einig. Diese wird abgesagt bzw. ist schon abgesagt nur wissen es die Gäste noch nicht.

Ich habe mir diesen Text überlegt:

Liebe Gäste,

leider mussten wir uns in sieben Monaten von drei geliebten Menschen verabschieden.

Das bewegt uns dazu unsere Kirchliche Hochzeit am 12.07.2014 vorerst abzusagen.

Wir werden uns im Jahr 2015 wieder bei euch melden und würden uns sehr freuen wenn Ihr dann mit uns feiert!

Wir bitten um euer Verständnis.

Sarah & Stefan .....

Wie findet ihr das? Ich muss doch da nicht viel erklären oder?
Habt ihr eine andere Idee?

Danke schon mal fürs zuhören und für eure Ideen wenn ihr welche habt

Liebe Grüße
Sarah

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Sarah, dass tut mir sehr leid für Euch. In dieser Situation würde ich ohne Brimborium standesamtlich heiraten, damit die Familie abgesichert ist und so, wie du es vorgesehen hast die kirchliche Hochzeit und die Feier verschieben. Das wird auch jeder verstehen.

Alles Gute

Manavgat

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Danke schön. Standesamtlich haben wir letztes Jahr geheiratet.
Ja das hoffe ich auch!

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Liebe Sarah,

es tut mir sehr leid für Dich, was Du in den letzten Monaten erleben musstest. Ich kann Deine Trauer absolut nachvollziehen.

Aber: Sag nicht die Hochzeit ab!

Glaub mir! Heiratet, so wie Ihr es wolltet und wie Deine Familie sich darauf gefreut hat. Etwas Besseres kannst Du nicht tun. Das Leben geht weiter. Du bist im Moment sehr traurig. Das ist völlig normal und wird sich wahrscheinlich auch noch lange hinziehen.

Aus Deiner VK lese ich, dass ihr bereits standesamtlich verheiratet seid. aber Ihr habt Euch dieses Datum für die kirchliche Trauung herausgesucht. Lasst es dabei!

Solche emotionalen Momente vertragen auch Traurigkeit. - das macht sie noch eindringlicher.
Bindet die Verstorbenen in die Fürbitten ein. Gedenkt ihrer. Last sie teilhaben. Und man darf auch ruhig mal ein paar Tränen vergießen - das nimmt Dir niemand übel.

Es sind noch mehr als 5 Monate bis dahin. Dann sieht schon alles wieder ein bisschen anders aus.

Meine Freundin hat 6 Wochen nach dem Tod ihrer Mutter geheiratet, weil es so geplant war und weil die Mutter sich auch darauf gefreut hat. Sie haben es durchgezogen und es wurde trotz allem eine sehr schöne Feier.

Alles gehört zueinander und doch ist es wieder getrennt.

Ich an Deiner Stelle würde dennoch kirchlich heiraten und feiern! Es hätte Deine Familie sicherlich gefreut.

Alles Gute!

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Sehr schöne Antwort!

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Hi,

wir haben auch drei Monaten nach den Tod meiner Schwiegermutter geheiratet. Sie war das Ein und Alles meines Mannes....ist eine längere Geschichte warum.
Sie hätte es nicht gewollt....mein Mann hat in der Kirche sehr #heul als IHR Lied/ Fürbitten kamen aber genauso kam der Sonnenschein durchs Kirchenfenster, als wir uns das Ja-Wort gegeben haben.

Ich würde auch feiern.....um auch einfach wieder etwas positives zu haben und nicht nur in Trauer zu zergehen.

lisa

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Hallo!

Dein Verlust tut mir sehr leid.

Deinen Text finde ich sehr schön und sehr passend. Ich würde das mit 2015 allerdings weglassen...

Mein Opa ist im September 2006 gestorben #kerze und im Februar 2007 haben wir dann standesamtlich geheiratet. Ich war den ganzen Tag unendlich traurig und habe herzzereisend geweint. Ich habe den Tag nur traurig in Erinnerung und aus diesem Grund haben wir auch auf die kirchliche Trauung verzichtet, weil auch da mein Opa (mittlerweile auch meine Oma #kerze) fehlen würden...

Alles Gute und viel Kraft!

Sonja

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HAllo Sarah,

erstmal mein aufrichtiges Beileid unbekannterweise...es muss eine furchtbare Zeit für Euch sein. Durch die Schwangerschaft bist Du sicher sowieso sehr emotional.

Ich kann Dir berichten, dass es sicher auch später nicht einfacher wird.
Bei der Hochzeit meiner Schwester war unsere Mama bereits 3 Jahre tot und trotzdem fehlte sie natürlich an diesem Tag. Meine Schwester und ihr Mann haben die Trauerkerze von damals leicht versetzt hinter ihre Trauungskerze stellen lassen und der Pastor hatte auch ein paar nette Worte an die Hochzeitsgesellschaft bezgl. unserer Mama (ganz dezent mit einfliessen lassen)...ich hab Rotz und Wasser geheult und war total fertig....meiner Schwester ging es mindestens genauso. Trotz allem hatte das Brautpaar und auch wir von der Familie (der Großteil der Gäste kannte unsere Mama ja kaum) einen wunderschönen und emotionalen Tag!

Was ich damit sagen will, es wird nie leichter....schaut, wie es Euch geht und entscheidet in Ruhe! Sollte es doch eine Verschiebung der Hochzeit geben, dann ist der Text gut gewählt, mehr muss nicht sein. Allerdings würde ich nicht "absagen" schreiben sondern "auf einen späteren Zeitpunkt, evtl. 2015 verschieben"

Ganz viel Kraft und Liebe

Steffi