Traurig weil er mir keinen Antrag macht

Hallo zusammen, ich bin neu hier und würde mich über ehrliche Meinungen von außen freuen.

Mein Freund und ich wir sind jetzt seit fast 7 Jahren glücklich zusammen. Wir haben einen gewissen Altersunterschied, er ist 48 und ich bin 30 und derzeit bauen wir uns sogar ein Haus.
Wie der Titel schon sagt, macht es mich leider zwischen all den schönen Zeiten auch traurig, das er mir keinen Antrag macht. Er sagt immer er will das unbedingt und ich sei seine "letzte Chance". Er hatte viel Pech was Frauen anging, war noch nie verheiratet und hat keine Kinder und ich bin die erste mit der er so lange zusammen ist und wo alles super läuft. Ich denke er braucht noch Zeit für den nächsten Schritt, aber warum warten wenn doch alles läuft? Allerdings weiß er wie sehr ich mir das immer gewünscht habe und ich bin ehrlich, ich hab auch ab und an Drama gemacht zu dem Thema, weil ich mich irgendwie nicht wie "die Eine" für ihn gefühlt habe. Aber das Thema habe ich schon lange nicht mehr angesprochen, es hatte mich nur noch mehr traurig gemacht und ihn hat es unter Druck gesetzt. Mittlerweile sprechen wir gar nicht mehr darüber...Freunde und Familie hatten eine Zeit lang nachgefragt wann es denn bei uns soweit sei, was ihn ja auch unter Druck setzte und mich traurig machte, aber diese Phase ist eigentlich durch. Mittlerweile fragt eigentlich keiner mehr.
Ich hatte eine schwierige Kindheit und würde sagen das ich sehr an Menschen hänge die mir viel bedeuten, fast klammere (was aber für ihn nie ein Problem war). Deswegen wäre ein Antrag für mich eine Stärkung des Gefühls, das er bei mir bleibt und ich sein Ein und Alles bin. Er weiß auch wie ich da denke. Sicher weiß ich, das auch eine Hochzeit keine Sicherheit ist. Nur er denkt gern 5x über jeden Schritt nach, bis er ihn wirklich macht, umso mehr gewinnt es an Bedeutung für mich.


Ich stelle mir halt die Frage, worauf wartet er? Warum lässt er mich so warten, wo wir es uns doch beide immer gewünscht haben?

Danke schonmal im voraus für eure Meinungen.

4

Hallo,

fühl dich erstmal gedrückt. Ich kann dir mal von mir berichten. Meine Ausgangslage ist etwas anders, aber eventuell verdeutlicht es ja, dass es eine Bandbreite an Gründen gibt, weshalb kein Antrag kommt.

Wir sind nun 16 Jahre zusammen (gleiches Alter) und trotz jahrelangem Zusammenwohnen und inzwischen einem gemeinsamen Kind habe ich erst vor wenigen Wochen einen Antrag erhalten. Ich hatte schon nicht mehr daran geglaubt und freue mich nun auf den nächsten Schritt (aber ehrlicherweise wäre es für mich persönlich auch nicht tragisch gewesen, wenn wir weiterhin in wilder Ehe zusammengelebt hätten).

Was ihn solange davon abgehalten hat mit einen Antrag zu machen? Da gibt es viele Gründe und nicht alle machen wirklich Sinn ;-)

Der Hauptgrund: es war ihm nicht wichtig genug zu heiraten. Wir sind so lange ein Paar, lieben und respektieren uns, haben einiges durch und wir haben eine Familie gegründet. Das alles ohne Trauschein. Es bestand kein Bedarf seinerseits nach Veränderung des Status Quo. Flapsig ausgedrückt, würde sich bei uns nur die Steuerklasse und mein Nachname ändern. Wir leben ja seit Jahren wie verheiratet zusammen. Die "emotionalen" Gründe wie bspw. gleichen Nachnamen haben wg. Familienzugehörigkeit, sich offiziell zueinander bekennen und ähnliche Argumente, wie du sie angesprochen hast, bewegen ihn nicht. So einfach ist das. Dabei kommen wir beide aus intakten Familien, beide Elternseiten haben bereits Silberhochzeit gefeiert.

Er sagte oft, dass wir irgendwann heiraten werden, aber die Lust es umzusetzen, war nicht da. Insbesondere die damit verbundene Feier hielt ihn zusätzlich ab. Wir waren noch nicht auf vielen Hochzeiten. Aber als wir jünger waren, waren wir kurz hintereinander auf mehreren Feiern, die ihm die Lust am heiraten vermiest haben (steif, langatmig, schlechtes Essen, peinliche Spiele etc.). Ich weiß, dass das kein Grund ist, man kann ja feiern wie man will, aber ihn hat das tatsächlich nachhaltig abgeschreckt. Er wollte einfach diese Feier zu einer Hochzeit nicht. Es bedurfte erst zwei wirklich schöner Feiern, um ihm klarzumachen, dass man auch "schön" heiraten kann.

Es gibt noch ein paar weitere, kleinere Gründe, aber das würde hier den Rahmen sprengen.

Bei deinem Partner können verschiedene Gründe mit reinspielen, die wir als Außenstehende nicht beurteilen können. So wie du deinen Partner beschreibst, scheint es ihm nicht so viel zu bedeuten zu heiraten. Evtl. möchte er sich nach den ganzen schlechten Erfahrungen wirklich eine Hintertür offenhalten, um im schlimmsten Fall einfach gehen zu können, oder oder oder...

Vllt. interpretiere ich zu viel in deinen Text, aber du scheinst diesbezüglich einen Leidensdruck zu verspüren und das Thema ist dir sehr wichtig. Ich denke, dass ihr dringend eine Lösung finden müsst. Die Haltung zu Hochzeit und Ehe halte ich, neben der Kinderplanung, zu wichtigen Grundpfeilern einer Beziehung. Da müssen beide Partner auf einer Wellenlänge sein und ähnlich drüber denken, sonst wird eine Person auf Dauer unglücklich.

Dir bleiben nicht viele Möglichkeiten. Entweder machst du selbst den Antrag oder sprichst das Thema mit Nachdruck an, in der Hoffnung, dass er endlich reagiert oder schließt deinen Frieden damit und genießt eine ansonsten funktionierende/glückliche Beziehung.

Alles Gute dir.

6

Danke @besti
Deine Worte ergeben Sinn und zwingen mich zum Nachdenken. Wie du schon sagst, muss ich mich für einen Weg entscheiden. Danke Dir #danke

8

>>>Ich stelle mir halt die Frage, worauf wartet er?<<<

Und ich frage mich, worauf wartest DU?

Ich würde auch unverheiratet auf keinen Fall den Kreditvertrag für das Haus unterschreiben und ihm das halbe Haus finanzieren.

1

Scheinbar ist ihm heiraten nicht so wichtig. Männer haben es damit ja oft auch generell nicht eilig. Ich habe das Gefühl, dass sie einfach sagen, dass sie heiraten wollen, damit sie ihre Ruhe haben und die Partnerin nicht weiter nachbohrt oder weil sie tatsächlich IRGENDWANN mal heiraten wollen, aber (noch) nichts konkretes im Kopf haben.

Wenn du es eilig hast, mach du ihm doch einen Antrag :-) Ich kenne zwei Frauen, die gefragt haben und beide sind jetzt schon seit mehreren Jahren glücklich verheiratet.

2

Hey danke Clouddancer für deine Antwort, vielleicht hast du damit auch Recht. 🤷🏼
Ehrlich gesagt habe ich darüber nachgedacht aber ich will ihn damit nicht noch mehr unter Druck setzen, da er wie gesagt immer sehr lange für Entscheidungen und Schritte braucht. Und vielleicht hab ich auch ein bisschen Schiss vor einem Nein. 😅

11

Ich finde nicht, dass du ihn damit unter Druck setzen würdest. Ihr seid schon lange zusammen und er ist auch in einem Alter wo er wissen sollte, was er möchte.

Bitte kümmere dich darum, dass dein Name ins Grundbuch kommt! Selbst wenn ihr heiratet, gehört das Haus ausschließlich ihm, solange er alleine im Grundbuch steht. Du bist dann die Dumme falls ihr euch trennt oder falls er stirbt. Das finde ich nach dem Lesen der weiteren Kommentare viel wichtiger als eine Hochzeit zu planen!

3

Wer ist denn im Grundbuch für das Haus eingetragen? Beide? Das wäre ja wie Heirat.
Nur er? Und du zahlst Miete?

5

Hey Sangruthai, im Grundbuch steht nur er. Ihm gehört das Grundstück auch alleine. Aber das Haus finanzieren wir beide halbe halbe.

7

Hallo, wenn du das Haus zur Hälfte finanzierst solltest du auf jeden Fall auch im Grundbuch stehen. Sonst ist es so, als würdest du ihm das Geld schenken. Wenn ihr euch trennen solltet (was natürlich niemand will), dann gehört ihm das Haus allein, dein Geld ist weg und du musst noch schauen wie du aus dem Kredit raus kommst.
Da er das Grundstück stellt ist es ok, wenn er zu mehr als 50% im Grundbuch steht, aber an deiner Stelle würde ich ausrechnen wie hoch der Anteil am Gesamtwert ist den du finanzierst und auf diesen Anteil im Grundbuch würde ich bestehen!
Hat jetzt nichts mit deiner eigentlichen Frage zu tun, aber grade da ihr unverheiratet seid wärst du im Fall einer Trennung eben überhaupt nicht abgesichert.

weitere Kommentare laden
9

Öhm also... wieso machst du nicht einfach einen Antrag?
Du willst unbedingt heiraten, er wäre wohl vermutlich auch offen dafür (so wie ich es herauslese), hab aber nicht wirklich so das Bedürfnis dazu.
Bevor du jetzt ewig wartest, mach ihm doch einfach einen Antrag, dann weißt du woran du bist. Wieso wartest du denn darauf dass er dir einen Antrag macht? Ist das so ein Rollenbild-Ding?

10

Ich stelle mir die Frage: Worauf wartest du? Den Antrag kannst du auch machen.

12

Mein erster Gedanke..
Warum machst du ihm keinen Antrag, wenn es dir so wichtig ist?
Es ist doch heut zutage gar nicht mehr unüblich das Frauen den ersten Schritt machen 🤔
Ich würde es Riskieren!

14

Worum geht es dir? Möchtest du heiraten, weil es dir wichtig ist, dass ihr euch eindeutig zueinander? Oder möchtest du, dass dein Partner vor dir niederkniet und um deine Hand anhält, weil du findest, dass ein Mann das als Zeichen seiner Liebe tun soll?

Wenn es dir um das Heiraten und zueinander bekennen geht, dann würde ich ihm das in einem schönen Moment genauso sagen: Dass das öffentliche Bekenntnis zu eurer Beziehung für dich wichtig ist und du deshalb gerne heiraten möchtest. Und dann fragte du ihn, ob er sich das vorstellen kann.

Wenn es dir um die Geste und das Einhalten der traditionellen Rollen geht, dann ist das natürlich schwierig. Das soll dann ja unaufgefordert von ihm kommen.

Ich glaube, viele Männer fühlen sich in der Rolle des "Märchenprinzen" eher unwohl und schieben das daher vor sich her, obwohl sie eigentlich durchaus gerne heiraten würden. Oder sie wissen, dass ihre Partnerin das ganz, ganz große Hollywood-Kino erwartet, wissen nicht Recht, wie sie das hinkriegen sollen, und tun daher einfach gar nichts.