22

Ich habe gestern Abend zuhause entbunden und es gibt auch für mich nichts anderes mehr was geplant und gewünscht wäre beim nächsten Mal. Es war soooo ein tolles Erlebnis. Wichtig bist Du als die Mama. Dein Gefühl zählt.
Bei der Hausgeburt bist Du in Deiner Umgebung und die Hormone werden viel weniger in ihrer Wirkung irritiert.
Was die Hebammen angeht, es waren 2 beteiligt, ließen sie absolute Vorsicht walten und hätten nie eine Gefährdung zugelassen und uns ggf. frühzeitig in die Klinik geschickt. Gut war, dass sie ein Vertrauen in uns hatten und in sich und das ganz flexibel, denn wir wären eigentlich noch ins Geburtshaus gefahren. Schnelle Entscheidung, absolut verantwortungsbewusst und dabei mit einer Ruhe und Gelassenheit ausgestattet, die bewundernswert ist.
Ich bin der festen Überzeugung, dass die ganze Zunft, auf jeden Fall aber alle Hebammen, die Hausgeburten übernehmen mit den gleichen Grundsätzen ihre Arbeit tut. Sonst könnte das wohl niemand.
Lass Dich nicht irritieren. Viele Menschen sehen ihr Heil in der Klinik, das ist auch in Ordnung, denn eine Hausgeburt wäre nichts für sie. Aber Du scheinst anders zu denken, Du hastDich mit dem Thema auseinandergesetzt und hast ein großes Vertrauen in Deine Fähigkeiten. Das sind die besten Voraussetzungen. Du kannst ganz gelassen Vertrauen auch in die tollen Hebammen in diesem Land setzen. Aber ich denke, das hast Du schon in Deine gewählte, oder?
Höre nur auf Dich, Du weißt was richtig ist.

23

Das war der Grund weshalb ich es vorher lieber keinem erzählt habe.

Ich habe zuhause geboren und ich werde freiwillig nie wieder was anderes Planen.

Alles Gute für deine Geburt.

24

Hi,

ich habe mein zweites Kind zu hause entbunden, eine meiner Schwestern zwei ihrer vier Kinder und insgesamt beschäftige ich mich viel mit dem Thema Geburt. Wo, mit wem, wie lange dauert es, was gibt es für Komplikationen und wie kommen diese zustande.

Es ist mittlerweile so, dass die Müttersterblichkeit in den Krankenhäusern aufgrund der steigenden Kaiserschnittrate und dem damit verbundenen Infektionsrisiko ansteigt. Ich persönlich habe zwei Frauen im Bekanntenkreis die im Krankenhaus beinahe gestorben sind. Das finde ich erschreckend genug.

Von den Frauen die ich kenne, die eine Hausgeburt gemacht haben musste nur eine nach der Geburt ins Krankenhaus verlegt erden, sie konnte aber nachdem sie versorgt war direkt wieder nach hause zu ihrem Baby (welches in der Zeit gemütlich bei großem Bruder und Papa bleiben konnte).

Meine erste Geburt dauerte auch nur knapp drei Stunden, die zweite Geburt war eh als Hausgeburt geplant und lief dann innerhalb von 15 Minuten zu hause ab. Nur mein Mann und ich waren dort, das erste was meine Tochter sah war das Gesicht meines Mannes, welcher hinter mir hockte um sie aufzufangen. Dieses Gefühl zu dritt zusammengekuschelt und nichts und niemand stört einen... unbeschreiblich. Das Nächste würde definitiv wieder eine Hausgeburt und wahrscheinlich sogar erneut eine Alleingeburt (solange ich mich gut fühle und wir keine Notwendigkeit sehen eine Hebamme zu rufen).
Ich kenne tatsächlich drei Frauen neben mir, die nach einer erfolgreichen Hausgeburt den Schritt gemacht haben das nächste ganz alleine oder mit dem Partner zu bekommen. Und alle diese Geburten wurden mir als sehr besonders beschrieben, weil man die gesamte Zeit in seiner eigenen Welt, in seinem eigenen Umfeld bleibt ohne, dass irgendwas gefragt oder betatscht oder wasauchimmer gemacht werden *muss* .

Was ich selber erfahren habe und auch von anderen Frauen bestätigt bekommen habe ist, dass die Schmerzen zu hause bei weitem nicht so schlimm oder gar nicht als heftig empfunden werden weil die Hormone einfach das machen, wofür sie da sind, ohne, dass noch irgendwelche Stresshormone dazu kommen und den Platz für das abgehobene Geburtserlebnis unterdrücken können. Die Geburten sind schneller, der Schmerz ist gar kein richtiger Schmerz und sehr gut aushaltbar und was ich an mir sehr deutlich gemerkt habe ist, dass ich nach meiner Hausgeburt direkt rosig und frisch ausgesehen habe, ich habe überhaupt nicht gepresst (im Krankenhaus wurde mir das Kinn auf die Brust gedrückt und mir wurde ständig gesagt ich müsse Pressen wobei ich überhaupt nicht wollte).
Ich bin einfach nur glücklich und entspannt gewesen, im Krankenhaus war ich total platt und bleich mit einer Menge Blutverlust und leichten Geburtsverletzungen trotz leichtem Baby mit kleinem Kopfumfang (3,200g, 34,5cm KU).

Mein zweites Kind hatte 3880g und 37cm KU.... keine Geburtsverletzung, alles wunderbar.

So, ich hoffe Du konntest meinen Roman einigermaßen verstehen.
Das ist wirklich ein Herzensthema von mir und ich finde es müsste viel mehr Aufklärung stattfinden und nicht immer in den Filmen schreiende, wimmernde, fremdbestimmte Geburten gezeigt werden......furchtbar.

Ganz liebe Grüße und eine wunderschöne Geburt!