Schwieriges Thema - Kaiserschnitt vs. Spontangeburt - silopo!!!!!

Hallo ihr Lieben,

ich bin mama eines Sohnes, den ich vor knapp 2,5 Jahre auf die Welt gebracht habe #verliebt
Mit dem zweiten haben wir noch nicht losgelegt, aber ich merke wie sich meine Gedanken immer mehr um ein zweites Kind kreisen und ich denke lang wird sich nicht mehr lange auf sich warten bis die Übungsphase angepfiffen wird ;-)

Naja, also was ich damit sagen will - ich mache mir viele Gedanken schon über die Geburt aber "akut" ist es noch nicht. Dachte es ist einfach ein Thema, das hier in der Gruppe gut aufgehoben ist, weil ihr das alle frisch hinter euch habt ;-)

Meine erste Geburt würde ich als sau schnell, heftig, intensiv und unkompliziert bezeichnen. Fruchtblase geplatzt, ne stunde später los gefahren ins KH, 2 Stunden später war mein Baby da #verliebt Dammriss, verdammt wenig Kontrolle über den Darm #sorry, ein Geschrei wie im Horrorfilm, also schön ist ECHT ANDERS. Schlimmer wie die Geburt waren die Schmerzen in den darauf folgenden Tagen. Konnte nicht laufen, sitzen, schlafen, es war einfach nur schlimm.

Jetzt überlege ich, ob nicht ein geplanter Kaiserschnitt was wäre für die zweite Runde. Ich weiß, das werden viele nicht verstehen, wie man sich freiwillig aufschneiden und aufreißen lassen kann aber ich weiß auch nicht, ob ich so eine Geburt nochmal durchmachen kann #zitter und ich hatte eine GUTE Geburt! Wenn ich mir vorstell ich lieg 12 Stunde + mit den Schmerzen dann weiß ich wirklich net, wie Frauen mehr wie 1 Kind bekommen können #schwitz

Hat jemand den direkten Vergleich und hatte evtl schon beides? Glaube Erfahrungsberichte darüber, wer was besser fand und aus welchen Gründen würde mir sehr helfen.

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Ich hatte nicht beides, möchte aber trotzdem meine (eine) Erfahrung mit dir teilen. Ich kann dich total gut verstehen. Unser Sohn ist jetzt auch 2,5 Jahre und wir reden hin und wieder über ein zweites Kind. An die Geburt darf ich echt nicht denken... Und auch ich würde bei einem zweiten Kind einen Kaiserschnitt in Erwägung ziehen.

Die Geburt meines Sohnes hat sich über 3 ganze Tage hingezogen. Starke Geburtswehen - Wehenpause - starke Geburtswehen - Wehenpause - Wehentropf - stärker, stärker, immer stärkerer Wehentropf...am Muttermund hat sich nichts getan...nach 48 Stunden Wechsel aus Geburtswehen und Wehenpausen sowie weiteren 13 Stunden Wehentropf war der Muttermund bei 4 cm...also Kaiserschnitt.

Also, die Schmerzen nach einem Kaiserschnitt sind echt nicht zu verachten. Man fühlt sich absolut bewegungsunfähig. Natürlich wird man dazu genötigt sich trotzdem zu bewegen und irgendwie geht es auch. Aber es ist schon eine ziemlich große Bauch-OP, und das merkt man auch noch lange nach dem Kaiserschnitt! In bestimmten Situationen habe ich die Narbe auch nach weit über einem Jahr noch gemerkt, nicht außen sondern innen.

Wie gesagt - trotzdem würde ich einen geplanten Kaiserschnitt in Erwägung ziehen. Denn die 3 Tage Wehen haben mich total fertig gemacht. Es hat nach der Geburt lange gedauert, bis ich mich so richtig über meinen Sohn freuen und die Zeit mit ihm genießen konnte. Auf gar keinen Fall würde ich noch mal so lange in den Wehen liegen wollen, auf gar keinen Fall will ich noch mal an den Tropf, auf gar keinen Fall noch mal nach so einer langen Zeit im Kaiserschnitt enden...

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Die Geburt von meinem Baby war die Hölle. Mein Mann fing kurz darauf mit einem zweiten Kind an #schock. Ich weiß nicht, ob ich noch mal eine Spontangeburt will. Ich kann daher verstehen, dass du über einen Kaiserschnitt nachdenkst. Ich weiß noch nicht, wie ich mich entscheide, wenn es soweit ist. Im Augenblick will ich über sowas gar nicht nachdenken. Man muss wahrscheinlich gut abwägen. Ich hätte so extreme Angst, dass ich nicht weiß, ob es eine gute Idee ist, so in eine Geburt zu starten. Bei dir scheint das ja nicht der Fall zu sein. Es geht um den Schmerz danach, der auch nicht ohne war :-(, aber ich fürchte, dass der Schmerz nach Kaiserschnitt nicht viel besser ist. Leider....

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#winke

Ich habe zwar keinen direkten Vergleich, da nur 1 Kind, aber vielleicht hilft es dir ja trotzdem weiter.

Ich habe mich freiwillig aufschneiden lassen. ;-) Bzw. lag mein Zwerg die ganze SS über in BEL und zum Schluss mit den Füßen voraus. Was soll ich sagen. Ich würds immer wieder genau so machen - auch ohne BEL. Mein Mann und ich empfanden die Geburt als sehr schön - auch wenn viele das vielleicht nicht nachvollziehen können. Die Ärzte + Hebamme waren super und locker drauf (hatte den ersten KS an dem Tag). Es war eine tolle Atmosphäre, obwohl ich wusste, dass ich da gerade mit offenem Bauch liege. :-D

Als der Kleine da war, konnte mein Mann direkt mit zum Waschen und zur U1. Danach kamen sie kurz zu mir, bis sie in den Kreißsaal fürs Bonding sind. Ich wurde dann wieder zugenäht und ein Abszess wurde entfernt. Währenddessen hat mich der Anästhesist bespaßt. :-D
Das ging alles recht flott. Termin war um 8.30, Spinalanästhesie lag und wirkte knappe 10 Minuten später und um 8.52 war der Knirps da. Eine Stunde später war ich dann im Kreißsaal (kam mir vor wie ein paar Minuten). Meinem Kleinen gings sehr gut, hat beim Papa auf der Brust geschlafen, keine Anpassungsschwierigkeiten o.ä.

Die Schmerzen danach waren okay. Bis zum nächsten Morgen, als ich aufstehen sollte. Die Schwestern waren super toll, aber in dem Moment hätte ich ihnen am liebsten den Kopf abgerissen. #schwitz Ich dachte wirklich, ich brech gleich einmal mittig durch wie ein angesägter Baum. Die ersten paar Schritte waren etwas wackelig, der Schmerz ließ dann aber recht schnell wieder nach.

Schlimmer war dann abends nur noch der Muskelkater in Armen/Schultern. Während des KS haben meine Arme gezittert ohne Ende, war schwer zu kontrollieren (wohl eine Nebenwirkung der Betäubung, deswegen werden die Arme auch festgeschnallt). Dann noch das Hochziehen mit den Armen am Bett etc. Aber auch das ging vorbei und ich habe auch immer Schmerzmittel bekommen, wenn ich welche brauchte.

Mein Kleiner war immer bei mir, bis ich selbst richtig aufstehen und mich sicher bewegen konnte, konnte ich immer die Schwester rufen, damit sie mir den Kleinen gibt, wickelt o.ä.

Nach 2 Nächten sind wir nach Hause. Es ist gewöhnungsbedürftig, dass so viele kleine Bewegungen weh tun - die Bauchmuskeln werden öfter beansprucht als man denkt. Aber das hatte ich schnell raus und mein Mann war ja auch die ersten Wochen zuhause.

2 Wochen später sollte ich zum FA, da ich im Krankenhaus einen Blutstau hatte. Da war der Schnitt schon super verheilt, sogar mein FA war begeistert wie schön die Ärzte mich wieder zu geflickt haben. :-D

Jetzt, fast 9 Wochen später habe ich keine Probleme. Die Naht ist schon super glatt, die "Bauchschürze" geht langsam zurück, Stillen klappte auch von Anfang an. Ich habe weder das Gefühl, irgendwas verpasst zu haben, noch eine schlechte Bindung zu meinem Kind.

Also, für mich kommt keine natürliche Geburt mehr in Frage, denke ich, obwohl ich nie Angst davor hatte/habe. Aber es ist doch irgendwie unberechenbar.

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Ich habe vier Kinder in vier sehr unterschiedlichen Geburten bekommen.
1. Kind KS nach 12 Stunden Wehen weil es der Klinik nicht schnell genug ging und ich dumm und naiv war. Mein Mann hatte nur 5 Tage Urlaub, ich war also ab dem ersten Tag zu Hause auf mich allein gestellt. Es hat 6 Wochen gebraucht bis ich schmerzfrei war und vollständig wieder hergestellt bin ich bis heute nicht (gut 8 Jahre her) und habe noch immer einen tauben unterbauch, eine wetterfühlige Narbe, von den zusätzlichen Risiken für jede neue SS und Geburt mal ganz abgesehen
2. Kind geplante Hausgeburt, 36 Stunden Wehen, minimale Geburtsverletzungen mit denen ich aber gut 2 Wochen rumgehühnert habe bis ich keine Schmerzen mehr hatte
3. Kind KS nach 40 Stunden Wehen. 6 Wochen bis ich wieder komplett schmerzfrei war, wirklich wieder fitt erst nach 6 Monaten

4. Kind wieder zu Hause von der ersten Wehe die sich nach Geburt anfühlte bis Kind da vergingen gerade einmal 20 Minuten. Großer Dammriss 2. Grades (den ich aber nicht habe nähen lassen), mehre großflächige Abschürfungen. Nach 4 Tagen war ich komplett schmerzfrei. Die Geburt war nichts was ich so nochmal erleben wollen würde, extrem heftig, es blieb gerade mal Zeit zum Luft schnappen zwischendurch.

Wenn ich es mir für's nächste Kind aussuchen könnte, würde ich lieber wieder eine 36 Stunden Geburt haben als eine von nur 20 Minuten. Was der Körper da mitmacht ist echt kein Spaß. Die langen Geburten waren war körperlich harte Arbeit, keine Frage, aber bei weitem nicht so schlimm wie die schnelle Geburt. Ein geplanter KS käme für mich nie in Frage. Und Frauen die danach (auch nach einem geplanten KS) nach wenigen Stunden über den Flur hüpfen wie ein junges Reh habe ich auch nur hier im Forum getroffen, in meinem Freundes und Bekanntenkreis gibt es keine davon.

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Meine Schwägerin ist auch so ein Reh #huepf Bei ihr hätte man gedacht, die hats Kind rausgenossen und keine Bauch-OP hinter sich gehabt.

Nichts desto trotz ist der kleine Mann jetzt 9 Monate und Sport ist noch in weite Entfernung. Das wäre für mich schon ein Problem #kratz

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Hallo

Ich hatte beides. Zumindest fast. Der KS war ein Not-KS unter Vollnarkose. Trotzdem wird dich meine Erfahrung nicht weiter bringen. Meine spontanen Geburten waren nämlich total entspannt und verletzungsfrei. Mein KS war mein persönlicher Albtraum.

Wenn ich deine Zeilen lese, dann würde ich persönlich auch einen KS in Betracht ziehen. Ich glaube wenn man den plant, dahinter steht und vorbereitet ist, dann ist es eben kein Horror.

LG

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Ich hab auch mein erstes Kind super schnell bekommen. Die Geburt war der absolute Horror und auch mir ging es wahnsinnig schlecht danach. Meine naht ist noch zusätzlich aufgegangen. Ich war Bzw bin davon völlig traumatisiert. Vor allem aber wegen der Behandlung unter der Geburt.

Ich weiß persönlich nicht ob ich überhaupt jemals noch ein Kind bekommen würde. Eigentlich wollte ich immer mehr als eins, aber nach der Geschichte bin ich mir nicht mehr sicher.

Ich kann absolut nachvollziehen wenn du sagst das du dann einen Kaiserschnitt haben möchtest. Das ist deine Entscheidung. Als Indikation kannst du traumatische vorangegangene Geburt anführen.

Lass dein Gefühl entscheiden. Keiner steckt in deiner Haut und keiner kann für dich entscheiden.

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Hallo.

Ich habe vor vier Wochen mein erstes Kind per Kaiserschnitt entbunden und daher kann ich nur von dieser Seite berichten.

Der KS war nicht geplant, ich hatte eine schwere Präeklampsie. Soviel vorweg.

Trotzdem sollte es eine "normale" Sectio sein mit spinaler Anästhesie. Es ist also vergleichbar mit einer geplanten Sectio.

Ich sollte die Spinale also bekommen. Die Ärztin hat allerdings vier mal nur Knochen getroffen... geendet ist es dann in einer Vollnarkose - bevor die Narkose einsetzte war es psychisch echt schlimm - durch den chaotischen Ablauf. Mein Sohn hat zu viel Narkose abbekommen, musste 24 Stunden beatmet werden und ich hab ihn erst nach 2,5 Stunden gesehen.

Die Schmerzen waren anfangs echt die Hölle. Nach dem ersten aufstehen war das aber echt besser. Insgesamt war ich drei Tage sehr eingeschränkt dadurch.

Aktuell hab ich immer noch Probleme mit der Naht, die ist nicht vollständig geschlossen.

Ich würde gerne wieder reiten etc., aber darauf muss ich noch ein paar Wochen verzichten.

Ich will eine Sectio nicht verteufeln, nur aufzählen, dass auch einiges schief laufen kann, auch wenn es geplant ist. Das muss man für sich klar haben.

Liebe Grüße.

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Hi, ich hatte vor 1,5 Jahren einen geplanten Kaiserschnitt wegen BEL und ich würde es nochmal so machen. Mein Sohn wurde 5 Tage vor ET geholt, hatte keine Anpassungsschwierigkeiten o.Ä. Die Operation fand ich nicht schlimm, die Spinalanästesie war für mich persönlich das schmerzhafteste an der ganzen Sache. Der Eingriff ging ganz schnell und ich konnte meinen Sohn noch auf dem OP Tisch in meinem Armen halten während ich zugenäht wurde. Im Kreissahl zurück habe ich ihn gleich angelegt und stillen klappte super. Nach der OP bekam ich standardmäßig Schmerzmittel, die total gut wirkten. Die Schmerzen waren wirklich absolut aushaltbar und ich bin eigentlich eine totale Memme was Schmerzen angeht. Aufstehen sollte ich nach 12 Stunden das erste Mal, war unangenehm aber nicht schlimm. Am nächsten Tag ging ich schon alleine Duschen und bin mit meinem Sohn zu den Untersuchungen gelaufen, alles sehr langsam natürlich aber es ging. Nach 4 Tagen ging es nach Hause. Die Schmerzen wurden mit jedem Tag weniger, allerdings habe ich die Narbe noch sehr lange "gespürt", fast 1 Jahr glaube ich, und besonders schön sieht sie leider nicht aus. Aber das ist ja bei jedem anders.

Alles in allem denke ich macht es einen gewaltigen Unterschied ob der KS geplant ist oder sekundär bzw sogar ein Notkaiserschnitt. Bei einem primären KS kann man sich psychisch vorher sehr gut drauf einstellen, es gibt keine Hektik im OP, alles sind relativ ruhig und entspannt. Ich denke das macht schon einiges aus.

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Einen vergleich habe ich nicht aber ich denke das das "problem" bei deiner 1. Geburt eher war das es so schnell ging. Es konnte sich nichts langsam nach und nach Aufdehnen sondern ging so schnell.

Ich habe spontan entbunden ..Wehen ca 10,5 h, aber die ersten Stunden dachte ich immer es seien übungswehen.

Letztlich lag ich dann noch 1,5 h in den presswehen mit meinen Sternengucker und wurde über eine Stunde wieder zu genäht.

Ich denke ein ks ist auch nicht ohne, man ist danach auch stark eingeschränkt was das tragen angeht.