Ich kann mich einfach nicht entscheiden...

Ich weiß, die Entscheidung liegt bei mir und die kann mir keiner Abnehmen, aber vielleicht komme ich mit euren Erfahrungen emotional ein bisschen klarer in eine Richtung.
Ich weiß einfach nicht, ob ich jetzt bei meinem 3. Kind (Termin ist Ende Mai) wieder eine vaginale Geburt anstreben soll oder doch lieber einen Kaiserschnitt machen lasse.
Ich fand beide vorherigen Geburten schlimm. Zum einen von den Schmerzen, zum anderen von dem Gefühl dem eigenen Körper, den man nicht mehr beherrschen kann, schutzlos ausgeliefert zu sein und zum 3. von der Länge bei der 2. Geburt, die von Blasensprung bis Ende 50,5h dauerte (mit Einleitung weil die Wehen einige Stunden nach dem Blasensprung wieder aufhörten und bis dahin auch rein garnichts bewirkt hatten).
Ich hab wieder SSD und würde daher spätestens am ET eingeleitet werden, egal wie die Werte bzgl. Größe usw. sind (meine beiden anderen Kinder waren beide eher leicht und auch nicht sonderlich groß). Davor graut es mir so sehr, dass ich mir eigentlich schon sicher bin, dass ich die Einleitung definitiv ablehnen würde und wenn dann eben dann den KS machen lassen würde.
Ich hab grundsätzlich eher keine Sorge, dass ich emotional Probleme mit einem KS hätte in der Richtung, dass ich mich schlecht fühlen würde es nicht versucht zu haben o.ä.
Ich mache mir allerdings darüber Sorge, ob ich gut damit klar komme, wenn meine Hände fixiert werden..sowas kann ich garnicht leiden. Auch die Tatsache, dass ich länger im KH bleiben müsste, schreckt mich eher ab.
Auf der anderen Seite könnte ich mich beim KS direkt sterilisieren lassen und hätte das Thema Verhütung damit abschließend vom Tisch. Ich bin mir absolut sicher, dass ich kein weiteres Kind möchte (würde in unserem Haus auch nicht passen mit 4 Kindern) und wäre daher froh, einfach entspannt jederzeit (sofern die Kinder uns die Zeit geben :-D) Sex haben zu können, ohne auf irgendwas achte zu müssen. Mein Mann möchte bei sich keinen entsprechenden Eingriff machen lassen...er ist grundsätzlich jemand, dem es schwer fällt, getroffene Entscheidungen hinterher nicht zu zerdenken und zu bereuen, selbst wenn sie objektiv die beste Wahl waren. Daher möchte ich ihn keinesfalls drängen, wenn er sich damit nicht wohl fühlt.
Ich zerbreche mir nun seit Wochen bereits den Kopf, denke alles rauf und runter und komme doch keinen Meter weiter irgendwie...
Vielleicht habt ihr irgendwelche Ratschläge, wie ich zu einer Entscheidung kommen kann oder könnt mir von euren Erfahrungen berichten.
Danke jedenfalls fürs lesen.

Bearbeitet von Yosan
1

Hallo Yosan,


Ich habe jeweils einmal vaginal und ein Mal per primärer Sectio entbunden. Meine vaginale Geburt war auch sehr lang (Blasensprung bis Geburt fast 40 Stunden), mit Geburtsstillstand, Saugglocke und Dammriss 3b.
Bei meiner zweiten Schwangerschaft wurde es aus diesem Grund eine Sectio, zu der ich mich allerdings auch erst in der 38. Woche entschieden hatte. Ich war mir auch lange unsicher und hatte mehr Angst vor dem Kaiserschnitt.
Diese Angst war allerdings vollkommen unbegründet, es war eine sehr schöne Geburt. Ich habe vor zwei Tagen im Geburtsberichte Forum einen ausführlichen Bericht dazu geschrieben. Bei mir wurde beispielsweise nur die linke Hand mit Zugang leicht fixiert, die rechte blieb frei.

Ich denke du solltest dich bei einem möglichen Geburtsplanungsgespräch mal in beide Richtungen beraten lassen und dann intuitiv entscheiden.
Ich wünsche dir alles Gute 🍀

Liebe Grüße
Tina

2

Danke für deine Antwort. Ich werd mir deinen Geburtsbericht mal durchlesen.
Wenn nur eine Hand fixiert ist, wär das schonmal hilfreich, denke ich. Da muss ich mal im Krankenhaus nachfragen, wie das gehandhabt wird.
Danke sehr

3

Bei mir war auch nur die Hand mit dem Zugang fixiert, die andere war frei und konnte ich bewegen.

Frag da am besten mal nach und wenn du ansprichst, dass du dich damit unwohl fühlst, wenn beide Hände fixiert sind, dann gibt es sicher Lösungen.

4

Hey..
also bei mir waren beide Hände fixiert!

Jedoch Deine Angst lvor einem langen Krankenhausaufenthalt ist unbegründet!

Weiss zwar nicht ob man länger bleiben muss nach Sterilisation- ist ja aber kein viel längerer Eingriff als normaler KS!

Ich war beim 1.KS 3 Tage im KH- da im katholischen Krankenhaus Sonntags nicht entlassen wird musste Ich bis Montag bleiben!
Beim 2.KS jetzt im Februar war Ich wie von mir erhofft nur 2 Tage im KH!

Spricht somit nichts dagegen!
Lg
Sandra

8

Ok, also 2 Tage wär ja kaum länger..durch SSD muss ich eh mindestens 24h bleiben..je nachdem wann bei einer spontanen Geburt mein Kind kommt (z.B. spät abends) würd ich ja dann eh mal mindestens 36h oder so bleiben müssen bis alles zur Entlassung bereit ist. Dann wäre ggf. die Zeit beim KS nicht viel länger.

5

Die erste Geburt war für mich super schlimm... Schmerzen Saugglocke blöde Hebamme, Übelkeit und Kreislauf und jede halbe Stunde katheterisiert unter Wehen. Ich hatte selbst nach fast 5 Jahren unfassbare Angst davor. Als ich schwanger wurde hielt das Gefühl an- ich dachte mir wenn ich mich unter Geburt vor Angst verkrampfe hilft es auch keinem.
Ich überlegte einen KS machen zu lassen, hatte aber Angst vor der Entscheidung.
Unser Kind hat dann zum Glück die Entscheidung für uns getroffen und lag in BEL.
Der Kaiserschnitt war super es war eine so schöne Geburt- Arme angeschnallt ist nur super kurz.
Im OP waren alle so lieb und verständnisvoll und eine so schöne Stimmung.
Auch danach war ich um einiges fitter.
Klar Schmerzen sind das auch.
Jetzt in 8 Wochen habe ich einen Wunschkaiserschnitt bei Kind 3 und ich freue mich darauf. Aufgeregt bin ich, aber ich habe keine Angst.
Diese Entscheidung kannst nur du treffen. Man weiss nie ob es die "richtige" Entscheidung ist. Für uns ist es die richtige Entscheidung aus mehreren Gründen.

7

Danke, das klingt wirklich gut.

6

Ich würde das machen was dein Bauchgefühl sagt und so wie dein Text klingt ist es eher ein Kaiserschnitt. Wenn du stillen willst würde ich ggf Vorkehrungen treffen und mir eine Pumpe zurecht legen.

9

Ja, vielleicht hast du mit dem Bauchgefühö recht...so ganz kann ich es noch nicht einordnen...
Das Stillen hat bei den anderen beiden super funktioniert und ich hatte viel zu viel Milch, daher denke ich, dass es auch bei einem KS klappen wird. Eine Handpumpe hab ich zur Not eh noch hier

10

Hi
Ich hatte zwei (gute) vaginale Entbindungen und einen primären Ks. Mein Bauchgefühl riet mir auch dazu.
Ich fand die Schmerzen nach dem Ks viel schlimmer. Aber durch die vielen Geschichten, die ich schon gelesen habe, weiß ich, dass es bei jedem unterschiedlich ist!

Vor der Spinalanästhesie hatte ich riesen Angst, habe geheult und mich furchtbar angestellt. Nach der Betäubung wurde der Tisch schräg gestellt, da wurde mir übel, aber man gab mir ein Medikament. Das Fixieren beider Arme habe ich nicht gespürt, weil ich meine Arme ruhig liegen ließ. Der Ks an sich war super entspannt. Für mich und beide Babys lief es super.
Sie haben mir zum Baby kuscheln einen Arm wieder frei gemacht.

Der Tag war dann ok, dafür war der nächste Tag schrecklich. Dann wurde es Tag zu Tag besser. Jetzt 5 Monate danach ist die Narbe und der Bereich darunter immer noch taub.
Manchmal ärgere ich mich deshalb, dass ich einen Ks habe machen lassen.
Nach meinen vaginalen Entbindungen war mit der Geburt "alles fertig". Aber auch nur, weil ich wirklich gute Entbindungen hatte.

Gerade weil jeder die geburt anders erlebt wirst du dich auf dein Bauchgefühl verlassen müssen.
Alles Gute

11

Ich hatte nach den Geburten durchaus noch Probleme...der Beckenboden war ziemlich schlecht, sodass stehen und laufen sehr unangenehm war (dazu noch sehr sehr starker und langer Wochenfluss). Nach der ersten Geburt hatte ich zudem einen Dammriss, der ziemlich gebrannt und mir ca. ein Jahr lang Schmerzen beim Sex bereitet hat...

12

Genau das hatte ich nicht.

Deshalb verstehe ich ja diese unterschiedlichen Erfahrungen, die alle Frauen machen.

Es kommt auch total darauf an wie man mit welchem Schmerz umgeht.
Ich fand Wehen absolut ok. Aber die Schmerzen der Narbe heftig.

Ich wollte dir auch keine Angst machen! Ich habe mich genauso wie du vorher informiert und war für jede Info dankbar. Vor allem wie der Ablauf empfunden wurde. So war ich auf alles gut vorbereitet.
Das schräg stellen zB hätte mich total überrascht. Zum Glück war ich gewarnt.

Und wie du gesehen hast, habe ich mich ja bei meinen Zwillingen auch bewusst für den Ks entschieden.

Mit dem Beckenboden hatte ich nach dem Ks weniger Probleme als nach der 2.vaginalen Entbindung.
Sex ist leider auch bei mir nach Ks schwierig, weil ich unterhalb der Narbe schmerzhafte Missempfindungen habe. Ich habe Probleme damit, wenn ich da angefasst werde. Ich hoffe, das hört bald auf.

Bearbeitet von MareiK
13

Das mit den Armen ist ein Punkt, den du vorab mit dem Krankenhaus besprechen kannst; das handhabt ja jeder ein bisschen unterschiedlich. Bestimmt kann man einen Arm frei lassen; vielleicht kann dein Mann, wenn er an deinem Kopfende sitzt, deine Hand halten.
Ich hatte es bei meiner Bauchspiegelung und war auch nicht darauf vorbereitet, aber mein Kopfkino war dann auch viel schlimmer, als das festmachen selbst. "Fixieren" kann sich auch einfach wie ein Armband anfühlen, während der Arm ausgestreckt auf einer Art Ablage liegt.
Dass du nach einem Kaiserschnitt wesentlich länger bleiben musst ist heute nicht mehr so. Sehr viele können auch direkt nach der U2 gehen, die will man ja im Regelfall eh noch im KH machen.

14

Naja man kann sich als Mama auch auf eigene Verantwortung nach der U2 mit dem Baby entlassen lassen, hab ich zB bei K3 gemacht (war ein geplanter KS, der dritte, inkl. Sterilisation).
Die Kleine durfte offiziell nach der U heim nur mich hätten die gern noch da behalten. Weil mit der kleinen aber alles OK war hab ich mir die Papiere geben lassen und ab nach Hause. Gut ich bin am OP Tag auch abends wieder durchs Krankenhaus gestiefelt weil ich meine wirklich ganz furchtbar stinkende Zimmernachbarin nicht ertragen konnte. 😮‍💨🫣
Das kommt halt auch schwer drauf an wie man als Mama die OP verkraftet 😊