Mehrfachmamis: wie entbinden? Ambulant, stationär?

Hey ihr.
Ich bin mir dem 2. Kind im 9. Monat schwanger und mache mir nun einige Gedanken zur Geburt.
Krankenhaus mit Kinderstation ist Pflicht, falls was ist (wir arbeiten im Krankenhaus und sind ,,geprägt"..).
Gehen wir mal von einer Geburt ohne größere Probleme aus:
Ich dachte immer an die ,,normalen" stationären 2-3 Tage, um in Ruhe das baby kennenzulernen etc. Neuerdings schleicht sich der Gedanke an eine ambulante Geburt in den Kopf, da ich meinem Mann und meinem großen Kind auch nah sein will.
Die erste Geburt war unter corona und mit strengen Besuchsregeln, mein Mann durfte quasi nie da sein und darunter habe ich sehr gelitten.
Familienzimmer mit Kind geht natürlich auch nicht..

Wie habt ihr es gemacht?

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Ich war nach der Geburt 2,5 Tage im Krankenhaus, obwohl ich auch ambulant entbinden hätte können. Ich wurde nach der Geburt sogar noch einmal gefragt, ob ich nicht direkt heim möchte.

Mir tat es gut etwas Ruhe zu haben nach der Geburt, auch damit sich das Stillen gut einspielen konnte. Das große Geschwisterkind kam uns jedoch an jedem Nachmittag mit dem Papa besuchen und wir haben uns beide sehr auf die Besuche gefreut. Das große Kind hatte während dieser Zeit auch meine volle Aufmerksamkeit. Das tat ihm auch gut.
Für uns war es gut so. Zumal ich am zweiten Tag nach der Geburt eine Eiseninfusion bekommen habe.

Ein richtig oder falsch gibt es diesbezüglich aber nicht.

Bearbeitet von Raptora
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Ich habe schon beim 1. Kind ambulant entbunden, somit war es bei Kind 2 keine Frage, dass ich das auch tue. Hat zum Glück auch wie geplant geklappt.
Ich finde es weiterhin die richtige Entscheidung. Die Großen müssen eh im Wochenbett ganz schön zurück stecken und das fiel mir als Mama sehr schwer. Somit gab es zumindest keine räumliche Trennung und wir konnten kuscheln und der große Bruder das Baby genauso kennenlernen wie wir auch.

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Wir haben auch beim zweiten Kind eine ambulante Entbindung geplant. Letztendlich war ich dann wegen Einleitung eine Nacht dort und da unsere Tochter spät am Abend kam und an den Tag der Kreissaal völlig überlastet war und die nötigen Untersuchungen viele Stunden gedauert haben (es war dann also deutlich nach Mitternacht) sind wir dann nochmal eine Nacht geblieben und am nächsten Tag nach Hause. Ich war dann einfach auch nur froh zu Hause zu sein und mein Partner war froh, nicht mehr hin und her fahren zu müssen, sondern sich um alle gleichzeitig kümmern zu können. Da die Geburt komplikationslos war und es medizinisch gesehen keine Auffälligkeiten gab (anders als beim ersten Kind) bestand auch keine Notwendigkeit in der Klinik zu bleiben. Meine Hebamme wusste Bescheid, mit dem Kinderarzt war es wegen U2 abgesprochen und mit unserer HNO-Praxis wegen Hörtest.

Hast du eine Hebamme? Dann besprich das Thema mit ihr, sie kann dich am besten beraten. Unsere macht es hauptsächlich davon abhängig, wie die Familie so funktioniert. Es muss sichergestellt sein, dass die Mutter nach der Geburt auch zu Hause wirklich im Bett bleiben kann und dann nicht doch gebeten wird mal eben weitere Aufgaben zu übernehmen.

Letztendlich musst du es ja gar nicht vorher entscheiden. Wir haben uns auf ambulant eingestellt, sind dann ja doch eine Nacht geblieben und hätten natürlich auch noch länger bleiben dürfen, wenn das Bauchgefühl nicht gut ist oder so.

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Da ich nach der ersten Geburt (sekundär sectio) große Schwierigkeiten hatte und es mir allgemein körperlich sehr schlecht ging, war ich damals sehr froh um das Familienzimmer. Ohne meinen Mann wäre ich damals einfach gestorben vor Schmerzen und Hilflosigkeit. Im KH hatte sich niemand um mich gekümmert.
Also habe ich von Anfang an gesagt, dass er auch bei Nr 2 mit im KH bleiben muss nach dem nun geplanten KS. Mein erster Sohn ist bereits 5,5 Jahre alt, also konnte wir ihm gut erklären, wieso der Papa bei der Mama im KH bleiben muss.
Er war dann täglich im Wechsel bei den Großeltern. Ich war 4,5 Tage im KH und mein Sohn hat uns täglich mit den jeweiligen Großeltern besucht.
Es war für uns perfekt so. Auch wenn ich meinen Sohn nicht noch länger woanders untergebracht hätte. Am Tag der Entlassung stand nochmal kurz im Raum, dass ich doch noch bleiben muss. Dann wäre der Papa aber auf jedenfall nach Hause gefahren.
Das war dann zum Glück doch nicht Nötig.

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Huhu,

Ich habe mein zweites Kind vor neun Tagen zur Welt gebracht und ambulant entbunden. Der Gedanke im Krankenhaus Ruhe zu haben, war zwar da, aber wenn man Pech hat, wird es dort alles andere als ruhig und entspannt.

Die erste Nacht hat unser Großer dann bei Oma geschlafen und ansonsten ist er die Vormittage in der Kita. Von daher hat das für uns super geklappt 🥰

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Stationär ist scheiße. Sorry und Ruhe hat man da auch keine. Um 7 Uhr knallt irgendeine diensthabende Hebamme das Licht an und will Blutdruck messen... Baby kann man nicht mit zu sich ins Bett nehmen und wenn palavert ein jede Schicht voll "das ist aber nicht versichert! Das müssen sie auf eigene Verantwortung machen und ist total gefährlich"... und wenn du Pech hast liegst du mit wem im Zimmer der 5 Schwestern und 6 Brüder hat, die alle am selben Tag das Baby sehen wollen und dich wie im Zoo anklotzen wenn sie rein kommen... dann noch der klinikgeruch nach Desinfektionsmittel und abends wenns ruhig wird hörst ausm Kreißsaal die neuen Muttis herumgröhlen.

Keine Ahnung wie man zu der Annahme kommt im Krankenhaus Ruhe zu haben. Da hätte ich bei dem aktuell 3. Kind in Erwartung, mehr Ruhe mit nem 5 und 8 jährigen daheim und das Baby kann direkt im bestellbett ohne Barriere neben mir liegen. Und außerdem hab ich nicht das Risiko von MRSA, Keuchhusten und Co, den man sich gerne mal für sein Baby im Krankenhaus einfangen kann.

Stationär gäb es ausschließlich bei KS oder Problemen beim Kind. Aber ich plane ja eh das 3. Kind wieder im GH zu bekommen. Dann hab ich eh ein niedrigeres Risiko von Komplikationen.^^

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Ich geb dir absolut recht, dass man im Krankenhaus (zumindest ohne Familienzimmer) keinerlei Ruhe hat.
Wie es bzgl. Baby mit im Bett gesehen wird, ist aber offenbar sehr unterschiedlich. In der Uniklinik, in der ich meine beiden Kinder entbunden habe (ambulant ging leider nicht...SSD), hat da niemand was negatives zu gesagt, dass sie permanent mit in meinem Bett lagen, außer, wenn ich graf auf Toilette musste, während der Papa nicht da war.

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Ich hab bereits 2 Kinder und hätte bei beiden gern ambulant entbunden. Durfte ich leider bei beiden nicht, aufgrund von SSD, wo dann das Baby in den ersten 24h regelmäßig bzgl. des Blutzuckers untersucht werden soll.
Beim ersten Kind war ich bis zur U2 im Krankenhaus und fand es furchtbar.
Beim 2. Kind hatten wir ein Familienzimmer und das 1. Kind war zufällig sowieso bei meinem Ex-Mann (der, der Vater ist)..da hatten wir also Glück. Sind trotzdem noch vor der U2 gegangen.
Jetzt beim 3. möchte ich wahrscheinlich einen KS (aus verschiedenen Gründen) und müsste dann natürlich auch ne Weile bleiben...ambulant geht aber sowieso wieder nicht, wegen SSD...mein Mann wäre gern mit im Familienzimmer (falls eins frei ist), aber ich sehe noch nicht, wie das klappen soll.

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Ich habe mein 2. Kind nicht ambulant entbunden und habe das beim 3. jetzt auch nicht vor. Vielleicht hatte ich viel Glück, aber mir hat die Zeit im KH gut getan. Ich habe es genossen, mich 2 Tage lang ausschließlich um das Neugeborene und mich kümmern zu können. Mir ging es allerdings auch körperlich nicht so gut (hoher Blutverlust). Für mich war es schön, jederzeit die Schwestern um Hilfe bitten zu können und auch Fragen zu mir bzw. den Folgen der konkreten Geburt (mit Plazentakomplikationen) bei der Arztvisite loswerden zu können.
Unser großes Kind war erst 2, daher war Zuhause entsprechend Trubel.
Im KH war es relativ ruhig, weil es aber auch aufgrund von Corona bzw. der allg. Infektwelle Einschränkung bei den Besuchsregeln gab (nur Papa und Geschwisterkinder). Ich finde es absolut ausreichend, wenn die Großeltern das Baby dann an Tag 3 oder 4 Zuhause kennen lernen können.
Mein Mann hat es übrigens auch genossen, nochmal 2 Tage/Nächte nur mit Kind 1 zu haben, bevor er sich ja dann im frühen Wochenbett um uns alle drei -zumindest ein Stück weit- kümmern musste.

Bearbeitet von Berggemse
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Danke ihr Lieben für die interessanten Einblicke und Gedanken <3
Richtig oder falsch gibt's wohl nicht..