Geschwisterkind (9) hat Wunsch bei Geburt dabei zu sein.Erfahrungen? ☺️

Guten Morgen ihr Lieben. ☺️
Unser Jüngster (9) äußert nun schon seit längerer Zeit den Wunsch bei der Geburt des Geschwisterchens im Juli dabei sein zu wollen.
Am Anfang waren mein Mann und ich davon total überrumpelt,weil wir uns das gar nicht vorstellen konnten und dachten es ist nur einer Idee von ihm entsprungen.
Da dieser Wunsch aber wirklich konstant zu sein scheint,überlegen wir nun wirklich,ob wir es machen sollen,oder nicht?🤔
Hat jemand von euch Erfahrungen mit Geburt und Anwesenheit der Geschwister (vielleicht auch gerade in dem Alter).
Wir wollen wie auch bei den Geburten zuvor ambulant im Krankenhaus entbinden,wenn natürlich nichts dagegen spricht. ☺️

LG und einen schönen Start ins Wochenende. ☀️

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Erfahrungen habe ich nicht, fürchte aber, ein Geburtsvorgang, eine schreiende und kämpfende Mama, Stress, Blut und all das... äh, das führt bei einem 9-jährigen Kind doch zu einer totalen Überforderung. Zu - sorry - einem eventuellen Trauma. Die Bilder wird das Kind nie wieder aus seinem Kopf bekommen. Ich hab auch noch nie, wirklich nie, davon gehört, dass ein Kind in einem Krankenhaus bei einer Geburt dabeisein kann, darf.
Hausgeburt, okay. Aber im Krankenhaus?
Ich würde sagen: Nein. Ein 9-jähriges Kind kann überhaupt nicht absehen, was genau eine Geburt ist. Das haut ja oft schon die "härtesten Kerle" um. :-)

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„Erfahrungen habe ich nicht, fürchte aber, ein Geburtsvorgang, eine schreiende und kämpfende Mama, Stress, Blut und all das... äh, das führt bei einem 9-jährigen Kind doch zu einer totalen Überforderung. Zu - sorry - einem eventuellen Trauma.“

Es gibt viele Kinder, die bei einer Geburt dabei sind. Und traumatisch ist das für sie in der Regel nicht.
Man sollte sie halt 1. vorbereiten (erklären, dass es bluten wird, Videos zu Geburten gucken, erklären wieso man „tönt“. Usw.)
und 2. sollte man immer die Möglichkeit schaffen, dass die Kinder, wenn sie sich umentscheiden (oder wenn die gebärende sich umentscheidet oder wenn ein Notfall eintritt) jederzeit von jemand abgeholt und anderswo betreut werden kann. Und auch diesen Fall sollte man vorher durchsprechen.

Meine Große war ungeplant bei der Geburt von Nr. 2 mit dabei, da das eine ungeplante „Alleingeburt“ war, weil es so schnell ging.
Wir haben währenddessen Ruhe bewahrt und ihr so viel erklärt, wie in dem Moment noch möglich. Sie hat keinerlei Stressreaktionen daraufhin gezeigt.
Jetzt beim dritten, will sie unbedingt wieder dabei sein.

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Wie wär es ihn dabei zu haben aber für die kritische Zeit mit Papa oder einer dritten Begleitperson rausschicken? kreativ sein zB wir haben xy vergessen / besorgen lassen. Dann fühlt er sich auch wichtig.
Wenn das Baby da ist ihn auch direkt dazu holen 🙂

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Ich denke erstmal müsste man abklären ob es erlaubt ist. In der Regel ist ja nur eine Begleitung erlaubt und das wird sicher der Vater sein. Demnach werden sich andere Fragen nicht stellen.
Ich persönlich könnte mir das nicht vorstellen, einfach weil ich mich nicht "fallen lassen könnte" und zweitens denke ich dass eine Geburt traumatisch sein kann für Erwachsene, dann für ein Kind noch mehr.

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Die Tante von meinem Mann hat recht spät nochmal ein Kind bekommen. Eine Tochter war damals 14 und eine 16. Die 14-jährige wollte gerne mit bei der Geburt dabei sein, weil sie auch bei jeder Vorsorgeuntersuchung beim FA dabei war. Das wurde vom Krankenhaus aber nicht erlaubt. Es durfte nur die 16-jährige dabei sein.

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ja erstens das und zweitens auch die Anzahl

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Also bei uns dürfen Kinder erst ab 14 überhaupt den Kreißsaal betreten und selbst da würde ich es definitiv nicht machen.

Mein Kind hat in dieser Situation absolut nichts zu suchen.

Du als Mutter kannst dich definitiv nicht voll auf dich und die Geburt konzentrieren, wenn du ein anderes Kind dabei hast. Es kann au CH traumatisch für das Kind sein, also ich würde es definitiv ablehnen.

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Ob das im Krankenhaus überhaupt geht, weiß ich nicht. Eine Freundin von mir war in etwa dem Alter (ich glaube, sie war 11) bei der Geburt ihrer Schwester dabei (Hausgeburt) und hat daran keine so guten Erinnerungen. Ihre Mutter war von der Sorte "Das ist alles natürlich, die Kinder dürfen das Wunder des Lebens miterleben". Sie hat jetzt kein Trauma oder so, sagt aber selber, dass sie das niemals ihrem Kind erlauben würde, weil es einfach zu krass ist. Man kann als Kind ja überhaupt nicht einschätzen, was da auf einen zukommt, und mit 9 würde ich vermuten, dass es auch ein großer Schock sein kann, wenn die Mutter so leidet. Ich hätte auch an deiner Stelle Sorge, ob ich mich da so entspannen könnte, wie es nötig ist - ob man nicht die ganze Zeit nur darüber nachdenkt, ob es für das Kind jetzt zu krass ist, ob man zu laut ist... Ich persönlich hätte kein gutes Gefühl dabei.

Vielleicht könnt ihr ihm eine andere besondere Aufgabe geben? Oder ihr ruft ihn sofort nach der Geburt an, Videocall? Irgendwie so?

Bearbeitet von roseately
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Ich finde, dass man einem Kind nicht immer jeden Wunsch erfüllen muss, besonders, wenn es die Folgen nicht selber abschätzen kann.
Ein 9-jähriges Kind muss meiner Meinung nach bei keiner Geburt dabei sein. Das Trauma, was man als Kind danach mit sich tragen kann, sollte man als Eltern nicht unterschätzen.

Sucht eine Betreuung für die Kinder und macht die Geburt alleine.

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Hallo 🙂

Ganz ehrlich? Ich würde es nicht tun. Zum einen bist da du, die unter Geburtsschmerzen voraussichtlich ganz anders bist als normal. Dein Kind kennt das ja nicht. Selbst wenn er schon mitbekommen hat, wie du Kopfschmerzen oder auch andere Schmerzen hattest: Wehenschmerzen sind dann ja doch eine ganz andere Liga. Ob du dich überhaupt entspannen könntest ist da echt die Frage. Außerdem haut es ja - wie mehrere andere schon gesagt haben - schon gestandene Männer um, manche tragen ein Trauma davon. Das würde ich einen 9-jährigen echt nicht zumuten. Er hat ja noch weniger eine Vorstellung davon, wie eine Geburt abläuft, als ein erwachsener Mensch.
Außerdem kann man nie vorhersehen wie lang die Geburt dauert und ob alles glatt läuft. Was wäre denn, wenn die Herztöne plötzlich abfallen oder mit dir irgendwas ist und schnell gehandelt werden muss? Nicht, dass ich dir das wünschen würde, aber man weiß es vorher nie. Dann wird er "rausgeschmissen" mit der Info "irgendetwas stimmt nicht", weiß aber nicht was passiert und hat dann Angst, bis es hoffentlich Entwarnung gibt.
Wenn es absehbar wird, wann das Geschwisterchen kommt, könnt ihr ihn ja vll bringen lassen und ihn möglichst bald zu euch lassen (ggf auch erst auf der Wochenstation). Vielleicht kann etwas wichtiges mitbringen. Aber bei der Geburt dabei sein lassen? Lieber nicht. Er wird das wohl nicht mehr vergessen können, schon gar nicht, wenn es nicht reibungslos läuft. Nachher gibt er dem Geschwisterchen noch irgendwie die Schuld an irgendwas....

LG
Fledily mit Elli (fast 21 Monate alt)

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Die guten Gründe dagegen wurden ja bereits geschrieben, ohne die Möglichkeit das Kind aus der Situation zu entfernen und betreut zu wissen fänd ich das auch nicht gut. Wenn man eine Hausgeburt plant können die Kinder ja in ihr eigenes Zimmer gehen und oft sind dann noch Betreuungspersonen eingeplant. Im hiesigen Kreißsaal sind zur Geburt auch keine Geschwisterkinder erlaubt, erst auf der Wochenstation wieder. Das dauert ja doch oft auch lange und herumrennen auf dem Flur etc, dauernd rein und raus geht ja dort auch nicht, das wird sicher erst sehr langweilig für Kind und dann eben aufreibend, wenn es zur Geburt kommt.

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Wir haben unsere Kinder im Geburtshaus bekommen.

Bei der Geburt der kleinen Schwester war mein Sohn (damals 5) zwar nicht dabei, aber er kam unmittelbar danach dazu. Die erste Zeit mit beiden Kinder zusammen war unheimlich schön, es sind ganz tolle Bilder entstanden, die wir auch heute noch gerne ansehen.
Wir konnten das damals so organisieren, dass unser Sohn erst beim Opa blieb und der hat ihn dann später ins Geburtshaus gebracht.

Vielleicht ist das ja eine Alternative für euch?

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Vielen Dank für die zahlreichen Antworten. ☺️

Natürlich hätte ich ihn nicht selbstlos einfach mitgenommen,ohne mir vorher Gedanken drüber zu machen.
Deswegen danke ich euch für die zahlreichen und guten Argumente. ☺️🙏🏼🌸

Als Alternative hatten wir uns auch schon überlegt,ob wir ihn so lange bei Oma und Opa lassen (5min vom Krankenhaus entfernt) und ihn dann dazu kommen zu lassen,wenn das Baby da ist.
So werden wir es dann auch letztendlich handhaben. ☺️
Zumal man ja auch nicht weiß,zu welchem Zeitpunkt es losgehen wird und wie lange es dann dauert.Es ist zwar die 4. Geburt,aber man weiß es ja nie.Ihn extra aus der Schule reißen wäre für uns eh nicht in frage gekommen.

Vielen Dank ihr Lieben. ☺️