Hallo,
ich bin mit meinem 3. Kind schwanger. Die beiden vorherigen Kinder habe ich vaginal entbunden und fand beide Geburt schrecklich!
Nach Gesprächen mit meiner Hebamme un Frauenärztin und je weiter die Schwangerschaft fortschreitet, desto mehr bin ich innerlich beim Kaiserschnitt gelandet, weil ich offenbar von den Geburten doch mehr traumatisiert bin als ich dachte.
Meine FÄ hat mir daher auch eine Überweisung zum Gespräch in der Klinik geschrieben, auf der meine Symphysenlockerung und eben die vorherigen Geburten aufgeführt sind und dann mit "ggf. primäre secrio besprechen" oder so.
Jetzt hab ich mit dem Krankenhaus telefoniert und dort wurde mir ganz klar gesagt, dass die Symphysenlockerung vermutlich als medizinische indikation nicht ausreicht und ich ein Schreiben eines Psychologen benötige, dass der/die den KS für notwendig hält, sonst bekomme ich keinen.
Habe da jetzt nächste Woche einen Termin, wo erst gynäkologisch geschaut wird und ich dann (wenn keine ausreichenden Gründe vorliegen) direkt noch zu einer Psychologin kann. Aber ich hab soo Angst, dass ich dort nicht ausdrücken kann, wie es mir innerlich geht und dann kein entsprechendes Schreiben bekommen. Mein Problem ist, dass ich, wenn ich über die Geburten versuche zu sprechen inzwischen eigentlich entweder sofort in Tränen ausbreche oder mich innerlich ein Stück weit abkapsel, um sprechen zu können und dann aber eben auch nicht so gut rüberbringen kann wie es mir geht, weil ich selbst den Zugang zu meinen Emotionen ja dann unterdrücke. Ich weiß nicht, ob eine völlig fremde Person dann also sieht, wie es mir tatsächlich geht.
Mein Mann kommt mit und kann hoffentlich unterstützen, aber ich hab echt Angst und bin nach dem Telefonat vorhin erstmal komplett in Tränen ausgebrochen.
Hatte das irgendwer von euch, dass ihr keinen Kaiserschnitt bekommen habt, obwohl das der Wunsch gewesen wäre?
Angst keinen Kaiserschnitt bekommen zu können
Ich würde denken, dass es in dieser Situation ja sogar von Vorteil wäre, wenn du vor dem Psychologen in Tränen ausbrichst. Ist paradox, aber je verkrampfter und panischer zu bist, desto bessere Chancen hast du, dass der Psychologe ein psychisches Problem erkennt...
Falls du wider Erwarten in dem Krankenhaus doch keinen Kaiserschnitt bekommen solltest, hast du vielleicht noch die Möglichkeit dir ein anderes Krankenhaus zu suchen? Es gibt auch Häuser die sich da weniger anstellen, und auch Wunschkaiserschnitte durchführen.
Ja, wahrscheinlich hast du recht, dass das garnicht so schlecht wäre, aber grade vor fremden Leuten und in fremder Umgebung versucht man sich ja automatisch immer "zusammen zu reißen" deshalb hab ich Sorge, dass es eben eher in die andere Richtung ausschlägt und ich eben zu nüchtern rüber komme.
Ich könnte versuchen noch in anderen Krankenhäusern zu fragen. Bei einem geplanten KS wäre es ja auch nicht si schlimm, dass die dann minimum 1h Fahrt entfernt wären. Wie es da gehandhabt wird, weiß ich natürlich nicht. Klang auch ein bisschen so, als sei das inzwischen mehr oder weniger Vorgabe, damit die Krankenkassen es übernehmen, aber kann sein, dass das nur so klang
Also ich werde zwar wieder vaginal entbinden, wenn alles nach Plan läuft, auf der Homepage meines Krankenhauses steht jedoch explizit, dass sie Wunschkaiserschnitte durchführen. Ist eine Helios-Klinik, ich weiß nicht ob das in allen so ist und/oder eine in deiner Nähe ist?
Aber prinzipiell scheint es durchaus Kliniken zu geben, die da aufgeschlossen sind.
Ich glaube, manche KH halten es da wie Versicherungen bei einer Schadensmeldung: erst Mal nein sagen. Damit wimmelt man den Großteil der Leute ab. Wer beharrlich und bestimmt ist, kommt dann noch Mal und bekommt sein Recht 😅
Aber Spaß beiseite: es ist dein Kind und deine Geburt. Niemand außer dir bestimmt, wie es läuft. Du brauchst auch kein Attest von einem Psychologen und lass dir nicht einreden, dass es ausschließlich körperliche Indikatoren gibt oder man den Kaiserschnitt selber zahlen soll. Du brauchst für dich die Klarheit, ob und warum du einen Kaiserschnitt möchtest. Wenn du für dich diese Entscheidung klar gemacht hast, dann geh da hin und führe genau so deine Punkte und Beweggründe auf. Lass dich über die Risiken aufklären. Und dann erkläre mit aller Selbstsicherheit, dass es für dich feststeht. Entweder willigen sie ein, oder du fährst in ein anderes KH. Aber ich denke, die wenigsten werden ablehnen, wenn du davon überzeugt bist. Gibt im übrigen auch einen entsprechenden Passus in der Kaiserschnitt Leitlinie.
Vielen Dank für deine mutmachende Antwort.
Ich hab mir die relevanten Abschnitte in der Leitlinie grade durchgelesen und so wie ich es lese, steht da ja eigentlich wirklich eindeutig, dass wenn auch nach ggf. erfolgten Gesprächen mit psychologischem bzw. entsprechend geschultem Fachpersonal immernoch der Wunsch nach einem KS besteht, eben auch ein KS durchgeführt werden soll. Das würde ich so interpretieren, dass wenn ICH nach dem Gespräch mit der Psychologin immernoch sage, dass ich einen KS will, sie mir den eigentlich nicht verwehren dürften...egal ob die Psychologin der Meinung ist, dass meine psychische Verfassung bzgl. der Geburt einen KS notwendig(!) macht?!
Ja, zumindest wenn man sich an die Leitlinie halten möchte. Die ist ja nicht verpflichtend. Aber Leitlinien haben ihre gute Berechtigung und daher würde ich einfach Mal darauf verweisen 🙂
Du kannst einen Wunschkaiserschnitt bekommen, aber zur Not zahlst du den selbst.
Das wär finanziell leider aktuell eigentlich nicht drin bei uns, sofern es stimmt, dass das 2-3tsd Euro sind, die ja eigentlich nicht eingeplant sind.
Ohne medizinische Indikation wird ein Kaiserschnitt nicht gemacht, auf Wunsch aber schon für Selbstzahler. Ich weiß nicht, ob deine Erfahrungen der letzten Geburten sowie die Angst vor der nächsten ausreichend sind. Ich drücke dir die Daumen.
Hi,
Ich hatte in der ersten SS eine eilige Sectio in der 33. SSW.
In der zweiten SS lief alles nach Plan und ich habe dennoch einen erneuten KS erbeten, weil die erste Geburt verständlich traumatisch war.
Ich wurde über Risiken aufgeklärt. Dann bekam ich einen geplanten KS. Punkt.
Ich kenne auch die Geschichten vom Selbsttragen der Kosten, habe das aber bei den Duzenden KS im Umfeld, von denen einige auf Wunsch waren, noch nie im wahren Leben gesehen.
Ich hoffe einfach sehr, dass ich einen bezahlten KS irgendwie hier in einem Krankenhaus bekomme, denn selbst zahlen ist tatsächlich einfach nicht drin. Aber es ist ja auch nicht so, dass ich ohne jemals Wehen gehabt zu haben o.ä. einfach mal einen KS möchte, sondern eben weil die anderen Geburten für mich so schlimm waren und mich psychisch offenbar mehr belasten als ich selbst gedacht habe. Ich hoffe doch sehr, dass das letztendlich als Indikation reicht.
Das ist nicht vergleichbar. Ein Resectio gilt grundsätzlich nicht als Wunschkaiserschnitt, wurde mir damals gesagt. Wenn man schon einen hatten, muss man den zweiten nicht begründen.
Ich habe beim Planungsgespräch gesagt, dass ich gerne einen Kaiserschnitt hätte und warum. Auf meiner Überweisung stand es auch. Und es war kein Thema.
„Sie entscheiden, wie die Geburt laufen soll und Sie müssen sich dafür vor niemandem rechtfertigen.“
Ich würde auch schauen, dass ich ein anderes KH finde.
Danke. Ja ich rufe am Montag noch die anderen beiden Krankenhäuser an, die noch halbwegs in Reichweite wären und schaue mal, wie die am Telefon reagieren
Auch bei diesem Krankenhaus stand auf der Webseite nicht „wir machen auch Wunschkaiserschnitte“. Aber bei der Terminvereinbarung für das Gespräch, hab ich schon angedeutet, dass ich mir einen KS wünsche und das wurde einfach hingenommen.
Und deine Gründe sind doch absolut nachvollziehbare Gründe. Zumal du dir ja vermutlich bewusst bist, dass ein KS nicht der einfache Weg ist, sondern ebenfalls schmerzhaft sein kann/wird.
Hallo liebes,
Meine erste Geburt war ein geplanter ks wg BEL.Die Geburt war so schön und entspannt, dass ich beim zweite Kind wieder einen wunschkaiserschnitt ohne jegliche Indikation hatte.
Ich war im lokalen Krankenhaus die auch wunschkaiserschnitte anbieten. Ich wurde nur gefragt was ich will und dann war das so. Kein rechtfertigen oder so, alle sehr freundlich und gezahlt hat es ganz normal die Krankenkasse.
Einzig mein Termin musste wegen vielen notfälle am eigentlich geplanten Termin kurzfristig verschoben werden, aber das kann es geben und ist ja auch nachvollziehbar und sinnvoll. wurde zwei tage später dann nachgeholt.
Alles Gute für dich. Such dir ein Krankenhaus das wunschkaiserschnitte anbietet, dann solltest du keinerlei Probleme haben.
Danke dir!
Leider klingt es auf allen Homepages der Krankenhäuser so als ob es Wunschkaiserschnitte nicht gibt...wobei ich meinen ja nichtmal zwingend so bezeichnen würde...psychische Faktoren aufgrund vorangegangener vaginaler Entbindungen sollten ja eigentlich als Indikation gelten. Aber mal sehen, ich werd mich mal bei den anderen Krankenhäusern erkundigen.
Ich denke schon, dass ein Psychologe das sehen wird. Mich musste nur die Hebamme angucken und drei Worte mit mir sprechen um zu sehen, dass ich ein Problem habe. Meine erste Geburt war der absolute Horror, und wenn sie nicht sowieso im Notkaiserschnitt geendet wäre, hätte ich auch absolut über einen Kaiserschnitt beim zweiten Kind nachgedacht.
Die Kliniken sind da sehr unterschiedlich. Das Krankenhaus, wo ich damals entbunden habe, rühmt sich auch einer extrem niedrigen Kaiserschnittrate und macht Wunschkaiserschnitte ebenfalls nur nach psychologischem Gutachten. Das heißt aber nicht, dass niemand einen bekommt. Schau alternativ mal nach anderen Krankenhäusern, die da nicht so strikt sind (babyfreundlich-zertifizierte KHs oder konfessionelle KHs scheiden da meist aus). Aber wenn ich mir deine Postings so durchlese, würde ich sagen, dass dir der Termin bei der Psychologin sicherlich die Türen öffnet. Es ist ja auch nicht deine erste Geburt, sondern deine dritte - du hast zwei natürliche, nicht schöne Entbindungen hinter dir. Also keiner wird dir sagen können, dass du einfach nur keinen Bock hast, es zu versuchen 
Nur Mut!
Danke sehr! Ja, ich mach das ja nicht leichtfertig, aber je weiter die Schwangerschaft voranschreitet, desto weniger komme ich mit den Gedanken an die Geburt und die bisherigen Geburten klar
Hast du denn die beiden anderen Geburten ein bisschen aufgearbeitet? Die Berichte gelesen, mit dem Arzt gesprochen, mit deiner Hebamme? Mir hat das damals sehr geholfen, es unter die Füße zu bekommen.
Erkläre der Psychologin es genau so, dass du entweder sehr emotional reagierst oder dich distanzierst, um es nicht spüren zu müssen. Sie wird verstehen, was du damit meinst.
Ansonsten suche weiter, du wirst eine Klinik finden, die das macht. Alles Gute dir!
Danke sehr.
Ja, wahrscheinlich hast du recht, dass sie das dann schon richtig einordnen kann.