Mein Partner glaubt mir meine Depressionen nicht

Hallo,

seit ca. 15 Jahren leide ich immer wieder mal an Depressionen in Verbindung mit Panikattacken.

Damals war ich deswegen mehrere Wochen in der Klinik, wurde auf Medikamente eingestellt und bekam Therapien ambulant.

Nach ein paar Jahren konnte ich die Medikamente weglassen, mein Leben hatte sich so weit geändert, dass ich "Ballast" los war und mir ging es ein paar Jahre besser. Es gab immer mal dunkle Tage, aber ich kam ohne Medikamente und Psychologen zurecht.

Vor 4 Jahren war ich nochmal in psychologischer Behandlung, weil ich damit nicht klar kam, dass jemand aus meinem engsten Umfeld Selbstmord begangen hat (wegen Depressionen und paranoider Schizophrenie).

Seit 1,5 Jahren habe ich einen neuen Partner, wir sind beide Anfang 40.

Die ersten Monate war ich schwer verliebt, die Depressionen waren wie weggeblasen, es ging mir super gut, ich war fröhlich und unbeschwert.

Seit mein Freund sich verändert hat (er ist krankhaft eifersüchtig, anhänglicher wie ein Hund und kontrollsüchtig, ich muss nur Augen für ihn haben, darf mich für nichts anderes interessieren, er fühlt sich schon vernachlässigt, wenn ich die Tageszeitung lese und mault rum), habe ich wieder vermehrt dunkle, depressive Tage.

Mein Freund merkte dann meine ablehnende Haltung, er verstand nicht, dass ich Ruhe brauchte, einen geregelten Alltag und viiieeel Zeit für mich allein.

Ich gestand ihm, dass ich Depressionen habe und Panikattacken (die seitdem auch wieder vermehrt auftreten). Nun gut, die ersten beiden Panikattacken bekam er mit und glaubte sie mir. Dann folgten Depressionen und die SIEHT man ja nicht.

Er wirft mir seitdem vor, dass ich die Depressionen erfunden habe, schließlich hätte ich ihm ja sonst am Anfang gleich davon erzählt.... (wer erzählt schon gleich in einer neuen Beziehung gerne von Depressionen??? Und warum hätte ich es tun sollen, mir ging es beim Kennenlernen so super, dass ich sie selbst fast vergessen hatte).

Inzwischen meint er auch, meine Panikattacken wären gespielt, ich solle doch nach Hollywood gehen, ich wäre eine Meisterin im Schauspielern.

Ich liebe ihn trotz allem und bin sehr gekränkt. Wenn ich depressive Tage habe, was bei mir auch von der Regelblutung und dem Wetter und der Stimmung in meiner Partnerschaft abhängt, dann ist er nicht für mich da, sondern wirft mir vor, dass ich den Abstand von ihm WILL, dass ich ihn nicht mehr liebe usw. Das wirft er mir stundenlang vor, so dass ich irgendwann nicht mehr weiß, wo mir der Kopf steht und ich meinen Alltag kaum noch gemeistert kriege (habe Kinder).

Ich habe in all den Jahren gelernt, meinen Alltag trotz Depressionen zu meistern und es hat auch immer gut geklappt. Ich habe keine Angst mehr vor den Depressionen, weil ich gegenan kämpfe und mir nur gutes tun möchte während der dunklen Tage.

Aber seit mein Freund so ist und mir nicht glaubt, macht er mit seinen ständigen Diskussionen alles nur noch schlimmer. Ich kann nicht mal eben vor die Tür setzen, weil wir zusammen wohnen.

Ich habe ihm schon Links aus dem Internet gegeben, wie man mit depressiven Menschen umgehen sollte, wo die Krankheit erklärt wird usw.

Er liest es nicht und meinte nur "Aha, so hast du also deine freien Vormittage verbracht" Ich arbeite nicht jeden Tag, hab also öfter mal frei und er glaubt mir nicht, dass ich den Haushalt mache, sondern im Internet nach einer Krankheit gesucht habe, deren Symptome ich nachspielen kann!!!! Denn Depressionen sieht man ja nicht und ich kann ihm ja nun sonstwas erzählen!

Wie gesagt, ich möchte die Depressionen weiterhin so im Griff behalten, dass ich ohne Psychologen und Medikamente auskomme und das klappt auch ganz gut, nun will er mich quasi "zwingen", dass ich eine Therapie mache und vor allem möchte er nun eine "ärztliche Bescheinigung", dass ich unter Depressionen und Panikattacken leide!!!

Je mehr ich mit der ganzen Sache konfrontiert werde, desto schlimmer wird das ganze wieder. Ich möchte allein für mich damit klarkommen, mit viel Ruhe und einem geregelten Alltag bekomme ich das gut hin.

Er glaubt mir nicht, legt es mir als abweisende Haltung gegenüber ihm aus, weil ich ihn angeblich nicht lieben würde. Soll ich mich nun wirklich dazu herab lassen, zum Arzt zu gehen und mir eine Bescheinigung für ihn ausstellen lassen??? Ich komme mir da ziemlich doof vor, weil wahrscheinlich auch mein Arzt fragen würde, wozu ich die Bescheinigung brauche.

Was soll ich nur tun???

1

Hallo!
Was würdest Du Deiner besten Freundin raten, wenn sie Dir das alles erzählt?

......

Versuche das mal ganz objektiv zu betrachten...verhält sich so ein liebender Partner?

......

ist er ein Energieräuber? Energie, die Du für Dich (und für die Kinder) brauchst?

Ein Energieräuber ist Ballast.

Durch die Depression hast Du doch schon genug Last.

Was Du tun sollst, ist ja Deine persönliche Entscheidung.

Wenn Du mich fragst, wäre ich mir soviel wert, diesen Menschen nicht mehr um mich haben zu wollen und würde daher auch eine Konsequenz ziehen (räumliche Distanz).

Liebe Grüße!
#liebdrueck

2

<<<Was soll ich nur tun??? >>>

Das schreibst du doch schon selbst.

<<<Ich möchte allein für mich damit klarkommen, mit viel Ruhe und einem geregelten Alltag bekomme ich das gut hin.>>>

Diese Ruhe wirst du mit ihm nie haben.

Überlege dir gut ob du weiterhin mit diesem Menschen an deiner Seite leben willst, denn es wird nicht besser.

Du hast Kinder und Depressionen. Und ER ist der einzige, der dir die Energie raubt, die eigentlich an anderen Stellen eingesetzt werden sollte...... für nichts!

3

Er ist eifersüchtig, Kontrollsüchtig, und erwartet stets Deine ungeteilte Aufmerksamkeit. Du darfst arbeiten, Hausarbeit machen, aber Hobbys ohne ihn sind unerwünscht, richtig?

Also ob das wirklich Liebe von seiner Seite aus ist, da habe ich Zweifel. Eher Machtausübung.

In welchen Punkten tut Dir die Beziehung gut? Gibt es auch solche Seiten?

4

Hallo,

was willst du mit so jemanden? Du merkst ja selber das er dir nicht gut tut. Selbst wenn du die Bescheinigung holst, wird er sich nicht ändern.

Ich würde ihm ganz klar sagen, dass er dir entweder vertrauen soll und dich unterstützen soll oder das er gehen kann.

LG janamausi

5

"Was soll ich nur tun???"

Du solltest aufhören, diesen Mann als Freund zu bezeichnen, denn so benimmt er sich nicht. Ein Freund vertraut einem und glaubt einem, wenn es einem schlecht geht. Er mag der Mann in Deinem Leben sein, aber ein Freund und ein Partner ist er Dir leider nicht.

"Seit mein Freund sich verändert hat (er ist krankhaft eifersüchtig, anhänglicher wie ein Hund und kontrollsüchtig, ich muss nur Augen für ihn haben, darf mich für nichts anderes interessieren, er fühlt sich schon vernachlässigt, wenn ich die Tageszeitung lese und mault rum), habe ich wieder vermehrt dunkle, depressive Tage."

Und so willst Du jetzt den Rest Deines Lebens und die schönsten Jahre Deiner Kinder erleben, ja?

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Ganz ehrlich das deine Depris wiederkommen wundert mich nicht. Der Kerl zieht dich runter und behandelt dich mies.
Gruß Ela

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Er tut Dir nicht gut, im Gegenteil. Dir wird nichts anderes übrig bleiben, als Dich zu trennen. Das ist auch mit Wohnung möglich, dauert vielleicht ein wenig länger.

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Dich von dem trennen, was dich belastet. Und das ist dein Freund. Es tut mir leid. Aber ich bin selber mit Depressionen und anderem Scheiß gesegnet und ich halte es in meinem leben so: Weg mit dem was mich belastet! Schließlich bin ich nicht nur fü rmich alleine verantworltich sondern für mein Kind, wenn ich depressiv sein will, gut, dann hab ich ja die wahl und kann mich hängen lassen. Aber da ist ein Kind, der eine Mutter braucht. Und das hat vorrang.

Also weg mit Ballast und weg damit, was mich depressiv macht!

9

ich weiß nicht ob die anderen vorher gelesen hatten was die vorposter schrieben. ich tat es nicht. Und mich wundert es nicht, dass wir alle die selbe meinung über diesen Menschen da in deinem Leben haben!

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Was glaubst du, wie dein Arzt reagiert? Er wird vermutlich draufschauen, was die Depressionen bei dir wieder verschlimmert. Und was würde er dir raten? Ich denke, dass du das ziemlich genau weißt!

Was genau liebst du denn an ihm? Man kann ja über viele Macken hinwegsehen, wenn sie nicht zu viel Schaden anrichten. Dir tut es aber sichtlich nicht gut. Und du bist kein unmündiges Kind, das irgendwem etwas beweisen muss. Schon gar nicht deinem Partner.

Was würdest du jemandem raten, der sich jeden Tag mit dem Hammer auf den Daumen haut und traurig beklagt, dass es schmerzt? Würdest du ihm raten fleißig Aspirin einzuwerfen, um den Schmerz zu bekämpfen, Zähne zusammenzubeißen, sich nicht so anzustellen......oder würdest du ihm den Hammer wegnehmen und in den Keller bringen?