Kleinkind überfordert mich

Hallo Forum.

Ich brauche nun auch mal einen Rat, und dachte vielleicht kann hier jemand helfen.

Ich habe vor nun gut 1,5 Jahren meinen Partner kennengelernt. Ich liebe ihn sehr, wir verbinden viel Zeit zusammen, Ich fühle mich geborgen und erstmals wirklich geliebt, mit all meinen Macken und Problemen.
Wir reden viel, unterstützen den anderen an seinen Schwachpunkten, und mein Leben hat sich eigentlich völlig zum positiven geändert.

Leider trage ich seit meiner frühesten Kindheit einige Probleme mit, die ich im Alltag völlig verstecken kann, und außer meinem Partner niemand weiß.
Ich verletze mich sehr stark selbst, so, dass das Ausmaß auch körperlich einschränkt, durch eine Nervendurchtrennung. Ich bin zwar austherapiert, geheilt ist man leider nie, und vor allem der Kopf macht Probleme. Wenn ich nicht beschäftigt bin, geht das Theater im Kopf los, und wirklich aufhören tut es nie.

Auch aus diesen Gründen hätte ich mich nie für ein Kind entschieden. Es überfordert mich, wenn ich mich mehr als eine Stunde kümmern muss, ich kann mich schlecht durchsetzen und bin da schnell am Ende.

Nun ist es so, dass mein Partner eine dreijährige Tochter mit seiner Ex hat. Ich habe erstmal nicht viel darüber nachgedacht, da war ich super naiv. Sie ist jetzt im Wechselmodell bei uns (in meiner 32qm Wohnung).
Wir arbeiten beide vollzeit, und die freien Wochenenden sind jetzt immer Kinderzeit.
Mein Mann zieht sich da recht oft raus, auch eher hat seine seelischen Probleme.

Ich werde dann beschlagnahmt, das freut mich auch irgendwie, aber diese Nähe zum Kind ist nicht leicht. Sie riecht für mich stark fremdartig (denke das könnte normal sein?), und ist sehr sehr eigenwillig. Manchmal tut sie mir auch wirklich weh, haut und zieht mir an den Haaren. Ich tue mich total schwer etwas zu sagen. Ich würde dann lieber raus, oder hätte gerne dass der Papa sich mehr einschaltet, das kommt aber irgendwie nicht.

Ich habe mittlerweile wirklich große Angst, auf das Kind zu treffen, aber seine Welt dreht sich irgendwie nur um sie. Das steht für mich im Widerspruch zu dem wenigen Engagement dass er zeigt wenn sie da ist. Vielleicht ist er dann selbst zu antriebslos?

Auch wird den ganzen Tag mit der Ex gechattet und telefoniert, 24/7 geht es eigentlich darum wie krank das Kind wieder ist, durchgehend Fotos wo sie gerade liegt, was sie für Beschwerden hat etc.
Das Kind ist tatsächlich dauerhaft krank, nur nicht bei uns. Bei uns dreht sie tierisch auf, und ist wild.

Mein Freund ist total abwesend, weil er wirklich viel am Handy ist und ihr schreibt. Es geht auch ums Kind, aber ich weiß nicht wie das in Zukunft wird.
Ist mein Partner überhaupt bereit auch eine Beziehung mit einer Frau zu führen? Müsste er nicht erstmal seinen Fokus darauf setzen, denn es ist ihm so wichtig, nur an den Aktivitäten müsste er arbeiten.

Bin ich da vielleicht zum falschen Zeitpunkt in sein Leben getreten, und er müsste eigentlich sein Leben auf seine Tochter ausrichten (die ist ja wirklich noch fast ein Baby)

Und der letzte Punkt ist vielleicht (denke evolutionär bedingt) dass es manchmal hart ist zu wissen, dass mein Mann keine Kinder mehr will, aber jedem den er trifft erzählt wie toll die Geburt war, dass die Tochter sein großes Glück ist, dass Kinder bekommen toll ist etc pp.
Mittlerweile ertrage ich das nicht mehr, es tut mir so weh, dass er mit sogar 2 Frauen schon ein Kind bekommen hat. (Da ist noch ein fast erwachsener Sohn).

Keine Ahnung was ich mir hier erhoffe, vielleicht habe ihr Tipps für mich.
Danke fürs lesen!

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Hi,
naja, du schreibst hier ja häufiger und eigentlich gehen die Kommentare doch immer in die Richtung, dass eure Beziehung eher nicht funktioniert und eine Trennung für dich wohl besser wohl besser wäre.
Warum achtest du nicht mehr auf dich selbst?

vlg tina

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Das liest sich für mich aber überhaupt nicht glücklich. Wo bleibt denn dann die Quality Time ? Datet ihr euch ( zu 2) ? Kino, Restaurantbesuche, Ausflüge, Welnesskurztrip ?
Du hast dich gegen Kinder entschieden und nimmst für diesen Mann jetzt so viele Einschränkungen in Kauf, schon alleine das ist eine Hausnummer. Die Zweite ist aber ja, das er sich auch noch zurück zieht und das Kind nicht selber beschäftigt sondern am Handy hängt. Wo ist das bitte eine tolle Partnerschaft?

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Leider nein. Das war anfangs mehr, aber generell ist er der Typ Stubenhocker.
Ich verstehe das, weil er einen langen Fahrtweg hat, und abends spät da ist, morgens früh raus. Das ist für mich ähnlich, aber der Ausgleich besteht für mich trotzdem im Rausgehen, etwas unternehmen etc
Er meint das wird sich ändern wenn die Wohnsituatuon anders ist.
Das schließe ich nicht aus, aber habe das Gefühl ich muss auch wieder anfangen etwas alleine zu machen.

Die langen Wochenenden würde ich lieber in Zukunft für mich verbringen, weil mir die Bingunf zum Kind über den Kopf wächst.

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Wohnt ihr denn zusammen in deiner Wohnung auf 30 qm ? Was sollte denn eine größere Wohnung an der Aktivitätsfreude ändern ? Oder daran das er ständig am Handy sitzt und nicht mit seiner Tochter spielt ? Hast du denn mit ihm ein Gespräch darüber geführt ? Wie groß ist euer Altersunterschied wenn du noch recht jung bist er aber ein fast erwachsenes Kind hat ?

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Nur eine kurze Zwischenfrage. In wie fern verletzt es dich, dass dein Freund keine Kinder mehr will?
Du möchtest keine und bist mit einem fremden kind für ein paar Stunden überfordert? Kannst du sagen, warum dich diese Aussage dann kränkt?

Zum Hauptproblem: dein Freund hat zwei in Kinder und kann nicht mehr jung sein. Er hat einen Haufen Probleme? Ist er auch in Therapie?
Er muss sich um das Kind kümmern. Es kann ja wohl nicht sein dass DU von dem fremden kind überfordert ist, während er sich nicht mit ihm beschädigen muss.

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Hey. Ich glaube das liegt daran, dass ich mir das Thema gerne vorerst offen gehalten hätte.
Bin noch recht jung, und so unterschwellig denkt man "vielleicht ja doch irgendwann.

In Therapie ist er, ja.

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Verstehe eure Art von Wechselmodell nicht.
Ist sie jedes Wochenende bei euch?

Ich finde, dass du nicht verpflichtet bist, deine Zeit mit ihr zu verbringen.
In erster Linie ist es seine Aufgabe.

Schöner wäre es natürlich, wenn ihr alle gemeinsam die "Familienzeit" nutzen und genießen könntet.

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Wechselmodell war falsch. Sie ist dann ab Donnerstag bei uns, jede 2. Woche

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Ehrlich? Seh zu, dass du da raus kommst. Liest sich für mich gruselig und nicht nach einen Partnerschaft.

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Ihr scheint mehrere tiefgründige Probleme zu haben.

Vor einiger Zeit hast du geschrieben, dass der gemeinsame Hund von deinem Freund und der Ex bei euch bleibt. Dein Ex eine lange Fahrt hat, um den Hund abzuholen und dann auch wieder heim zu fahren. Konntet ihr denn dafür eine Lösung finden?

Falls nicht, dann sehe ich schwarz, denn eure Probleme häufen sich immer mehr:
- zu kleine Wohnung
- keine Zweisamkeit durch den Hund
- er hat Kinder und möchte keine mehr, du willst dir das aber offen halten (obwohl du keine Stunde mit einem Kind aushältst?)
- sein Kind ist bei euch, aber kümmert sich nicht
- durch die Erlebnisse von früher fühlst du dich überfordert, wenn das Kind da ist

Du solltest wirklich ein ernstes Gespräch mit ihm führen und Ich-Botschaften senden. Ansonsten finde ich das alles ganz anstrengend, selbst beim lesen. Du solltest dir daher Gedanken machen, was du erwartest, was du dir wünscht und was für eine Partnerschaft du führen möchtest. Der Rest ist seine Baustelle. Er muss aktiv werden, wenn ihr an der Beziehung arbeiten möchtet.

Bearbeitet von arsekil
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https://www.urbia.de/forum/16-partnerschaft/5836436-weniger-aufmerksamkeit-einfordern

Das war doch auch ihr Thread.

Liebe skullanddagger,
Du verbiegst dich total und versuchst ihm alles recht zumachen. Noch dazu verzichtet du auf Kinder, obwohl du selber nicht weißt ob du nicht doch einen Kinderwunsch hast. Wieso gibst du dich so auf? Du hast einen Partner verdient der dich liebt und dich auf Händen trägt.
Lass dich nicht so schlecht behandeln und suche Vor allem nicht noch die Schuld bei dir.

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Ja anscheinend.
Ich finde die Probleme zu groß und zu viel, dafür, dass sie „erst“ seit 1,5 Jahren zusammen sind.

Mein erster Schritt wäre, mit ihm zu reden und an den Kinder-Wochenenden was für mich zu tun. Muss ja nicht jedesmal sein, aber vielleicht jedes zweite Wochenende? Tu dir was gutes, liebe TE! Du darfst auch an dich denken!

Bearbeitet von arsekil
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Hallo,

dein Partner nutzt dich maßlos aus. Das allein finde ich schon schlimm, aber er da er um deine Krankheit weiß, finde ich es unerträglich. Bitte halt dich aus der Kinderbetreuung raus, wenn sie mehr Kraft kostet, als sie Freude schenkt. Das ist mit kleinen Kindern oft so, aber als (leibliche) Eltern ist die Liebe so stark, dass man das gern durchhält.

Die Wohnung ist auch viel zu klein, du kannst dich wahrscheinlich nicht zurückziehen. Ich persönlich würde mich wie mit einem Besuchskind verhalten. Gemeinsam essen, freundlich sein, Ausflüge mitmachen, im Notfall einspringen ja. Aber keine alleinige Betreuung, während der andere alles mir überlässt und gemütlich daddelt. Er ist der Vater! Ich würde einfach weggehen oder mich im Schlafzimmer zurückziehen.

Für dich ist wichtig, dass du für dich in einer guten Balance bist. Sag ihm, dass du deshalb gerade nicht unterstützen kannst. Und falls es dann für ihn zuviel ist, dann muss er sich entweder um Unterstützung kümmern (Großeltern, Therapie, Medikamente?) oder eben die Zeiten kürzen. So ist es nunmal, wenn ein Elternteil krank ist. Das kannst du nicht alles auffangen und du musst es auch nicht.

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Das Kind ist doch eigentlich bei Euch weil es Zeit mit dem Vater verbringen soll

Also würde ich mich an deiner Stelle dann da raus ziehen..
Sprich am WE mindestens den Samstag was ohne Partner und Kind machen

Er macht es sich sehr einfach ..
Kind ist da, du beschäftigst es und er hat frei...
Es ist aber in 1 Linie sein Kind.... Nicht deins ..
Klar ist es super, wenn ihr zu dritt klarkommt, aber aktuell bist Du
Sein

kostenloser Babysitter....

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Also, dein Freund gibt dir ein gutes Gefühl und macht dich glücklich, oder zumindest weniger unglücklich. Das ist doch schon Mal gut. Die anderen schreiben, er nütze dich aus. Aber du scheinst das Gefühl zu haben, viel zu bekommen. Also passt es.

Du willst das Thema Kinder haben offen halten. Naja, sieh der Wahrheit ins Gesicht. Du bist von einer dreijährigen jedes zweite Wochenende überfordert. Du hast physische und psychische Probleme. Meinst du, du bist in der Lage dich ggf 24/7 um ein Kind zu kümmern?! Vielleicht ist's gar nicht so schlecht, daß dein Freund keine Kinder will. Und in 5 Jahren könnte er seine Meinung ändern, vorausgesetzt die Beziehung hält so lange...

Wenn seine Tochter dich nervt, dann nutze doch die Zeit für dich alleine! Mach was mit Freunden, Familie, Hobbies, Kultur oder was dich sonst so interessiert. Überlasse deinem Freund sein Kind, wenn es ihm so wichtig ist.