Mein Freund zieht 550 km weg, ich weiß nicht was ich tun soll

Hallo Zusammen,
ich habe ein Anliegen was mich so sehr belastet und bei welchem ich mich komplett ratlos fühle... würde mich über Hilfe freuen.

Ende 2022 habe ich meinen jetzigen Freund kennengelernt, Mitte 2023 sind wir dann zusammengekommen und ich bin eigentlich sehr glücklich in der Partnerschaft mit ihm. Jedoch kam vor 1 Woche aus dem nichts von ihm die Nachricht "er will ja einen Jobwechsel machen" was er zwar schon öfters erwähnt hatte und womit ich auch einverstanden war "aber er will den nicht hier, sondern in seiner Heimat machen". Für mich der größte Schock und auch das schlimmste was mit hätte passieren können... er ist damals hierher vor 4 Jahren ca gezogen, weil ja die Familienverhältnisse damals schwierig für ihn waren und er weg von dem ganzen wollte für einen Neuanfang und hätte er diesen Schluss vor meinetwegen 2 Jahren bevor er mich kannte gezogen, hätte ich das verstanden, aber jetzt hat er doch mich die ihn hier hält? Er meinte dann er sei ja schon länger hier unzufrieden (Job blöd, Miete zu hoch, vermisst seine Familie etc) aber trotzdem finde ich diesen harten Entschluss zu viel, am meisten weil er nicht mal mich in irgendwas da mit einbezieht, er behauptet zwar immer stur "er hätte es" und "es war deswegen auch keine leichte Entscheidung für ihn gewesen" aber ich sehe es einfach nicht. Wäre das nicht schlimm genug das er da in seiner Heimat studieren will und wir 3 Jahre eine Fernbeziehung führen müssten, will er mir nicht mal diese Sicherheit geben nach den 3 Jahren Studium wieder zu mir zurückzuziehen. Er arbeitet dann auch noch bei der Polizei was einen Bundesland übergreifenden Jobwechsel in unserem Fall auch erheblich erschwert. Ich kann auch mittlerweile seine idiotischen Pauschalaussagen wie "ich zwinge dich doch zu gar nichts" oder "du weißt doch noch gar nicht was in 3 Jahren ist denk doch da noch gar nicht dran" nicht mehr hören, es kotzt mich einfach nur noch an. Nein, er zwingt mich ja gar nicht, er stellt mich ja nur zwangsläufig in 3 Jahren vor die Wahl entweder du gibst dein jetziges Leben dann auf (was ich genauso mag wie es ist) oder wir beenden halt die Beziehung. Ich hab ihm schon alle Möglichkeiten das doch anders zu lösen vorgeschlagen, die mir eingefallen sind, er meint er denkt drüber nach aber ich mach mir keine Hoffnungen. Es enttäuscht mich so sehr das er das einfach so für sich beschließt, klar es ist sein Leben ja und wir sind noch nicht super lange zusammen aber ich finde da es ja unserer beiden Zukunft massiv beeinflusst sollte er schon zumindest versuchen mir entgegen zu kommen. Ich fühl mich so elendig mit dem allen und total machtlos.

Danke an jede/jeden der sich mein Problem durchgelesen hat. Bei Fragen gerne melden und bitte gerne Ratschläge von euch!

Viele Grüße
Sandra

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Es tut mir leid zu hören, dass du dich in einer schwierigen Situation befindest. Eine Beziehung zu führen, in der es Unstimmigkeiten darüber gibt, wie die Zukunft gestaltet werden soll, kann sehr belastend sein. Es ist wichtig, dass beide Partner ihre Wünsche und Bedürfnisse in Bezug auf die gemeinsame Zukunft offen kommunizieren und Kompromisse eingehen können.

Wenn dein Freund offenbar plant, über 500 km entfernt zu ziehen, ohne deine Bedürfnisse oder eure gemeinsame Zukunft in Betracht zu ziehen, ist das sicherlich ein Grund zur Besorgnis. Eine Beziehung erfordert gegenseitige Unterstützung, Kompromissbereitschaft und die Fähigkeit, gemeinsame Ziele zu entwickeln und anzustreben. Wenn dein Partner anscheinend seine eigenen Pläne vor eure Beziehung stellt und nicht bereit ist, eure Zukunft gemeinsam zu gestalten, ist es verständlich, dass du dich überfordert fühlst.

Es ist wichtig, dass du deine eigenen Bedürfnisse und Ziele in einer Beziehung nicht vernachlässigst. Wenn du das Gefühl hast, dass deine Bedürfnisse nicht ernst genommen werden und dass dein Partner nicht bereit ist, sich auf eine gemeinsame Zukunft einzulassen, könnte es sinnvoll sein, über deine Beziehung nachzudenken.

Natürlich ist eine Trennung nie leicht, aber manchmal ist es der beste Weg, um sich selbst zu schützen und die Möglichkeit zu haben, eine Beziehung zu finden, die auf gegenseitigem Respekt, Verständnis und gemeinsamen Zielen basiert. Du verdienst jemanden, der deine Bedürfnisse ernst nimmt und bereit ist, mit dir an einer gemeinsamen Zukunft zu arbeiten.

Ich ermutige dich, deine Gefühle offen mit deinem Partner zu besprechen und zu sehen, ob es Raum für Kompromisse gibt.

Aber letztendlich ist es wichtig, auf deine eigenen Bedürfnisse zu achten und Entscheidungen zu treffen, die dir langfristig das größte Glück und die größte Zufriedenheit bringen.

Viel Glück & Alles Liebe,

Glaziola

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Hi Glaziiola, danke für deine Aufbauende Nachricht! Ja mir fällt das alles wie du sagst total schwer da ja auch wirklich abgesehen davon alles passt. Ich werde das Thema die nächste Zeit einfach Ruhen lassen da mich das so stark mitnimmt und ich momentan auch viel zu emotional bin. Ich will ihn nicht verlieren, fühl mich aber auch nicht genügend Wertgeschätzt durch seine Taten auch wenn mir natürlich bewusst ist, er macht das nicht extra um mich zu verletzen bloß. Er verlangt mir da einfach sehr viel ab und das macht mich fertig, so schlecht ging es mir echt so lange nicht mehr das ich mich gar nicht dran erinnern kann wann das letze Mal war oder ob es das überhaupt gab. Nach der Zeit werde ich nochmals das Gespräch suchen und die Ratschläge die ich bekommen habe miteinbeziehen. Schließlich hat er sich mittlerweile fest entschieden wegzuziehen und ich kann daran eh nichts ändern. Immerhin hat er sich mittlerweile entschuldigt das die Art wie er mich vor vollendete Tatsachen gestellt hat nicht richtig von ihm war, hilft mir im Grunde an der Situation nichts, aber immerhin...

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Guten Morgen! Ich kann dich total verstehen. Ich wäre auch sehr verletzt, wenn mein Partner mich so vor vollendete Tatsachen stellt und mich gar nicht einbezieht. So würde ich das von einer Partnerschaft aber erwarten.
Letztendlich stellt er dich, wie du auch schon beschrieben hast, vor ein Ultimatum.
Ich habe ehrlich gesagt das Gefühl, dass du ihm nicht besonders wichtig bist, denn sonst hätte er dich ja einbezogen.
Ich weiß leider nicht, was ich dir raten soll. Wenn für mich persönlich kein Umzug in Frage kommen würde, würde ich die Beziehung wohl beenden

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Guten Morgen Cheryce8! Danke für dein Mitgefühl & deine Antwort! Es ist so komisch, weil ich weiß ja in Theorie das ich ihm wichtig bin. Er hatte vor mir noch nie eine Beziehung und hat massive Vertrauensprobleme und ich bin sozusagen die erste Person die überhaupt sozusagen den Weg in sein Herz gefunden hat. Deshalb verstehe ich sein Verhalten umso weniger.... ich werde mir aber deinen Punkt merken und beim nächsten Gespräch über das Thema ansprechen, ich habe zwar gesagt "ob er weiß was er mir damit antut" aber da kam bisher wie erwähnt die Pauschalaussage "er zwingt mich zu nix, ist doch noch so viel Zeit hin blah blah" wenn ich ihn vielleicht direkter Frage, kommt vielleicht eine konkretere Antwort...

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Ich meine, der Egoismus schlägt bei Euch beiden durch.
"Aber er hat doch mich, die ihn hier hält"
Nein. Warum?
Ihr könnt doch eine Fernbeziehung führen.
Aber so, wie Du Dich äußerst, dass Dich alles "ankotzt", ist das wohl nicht Dein Ding.

Du bist zu nichts gezwungen.
Er erwartet nicht, dass Du alles aufgibst. Erwarte Du es auch nicht von ihm.

Ihr habt unterschiedliche Vorstellungen von der Zukunft. Und diese sind schwer vereinbar.

Ich selber würde mich seeeeeehr schwer tun, mein Köln zu verlassen.

Ich kann Dich also ebenfalls verstehen, dass Du nicht alles aufgeben willst.

Bleibt dann nur Trennung.

Bearbeitet von Pirelline
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Hallo Pireline! Danke für deine Antwort.
Ja da hast du wohl Recht, ich tu mir halt mit dem Gedanken mega schwer irgendwann meine Heimat im Grunde genommen aufzugeben wenn doch so auch eine Lösung in meinen Augen möglich wäre... Die Fernbeziehung wäre für mich für 3 Jahre zwar blöd, aber nicht das Hauptproblem eher das danach was mir so Sorgen bereitet. Ich verstehe das er mir nichts versprechen kann was in 3 Jahren ist etc aber letztendlich werde ich in 3 Jahren vor dieser schrecklichen Entscheidung zwangsläufig stehen und dieser Gedanke macht mich einfach fertig.

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Vielleicht vereinfacht es Deine Entscheidung dann auch.

Eine Fernbeziehung setzt viel Vertrauen voraus.
Wenn er damit schon Probleme hat..... schwiiiierig....

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Mich würde weniger der Wunsch stören, wieder nach Hause zu ziehen, als viel mehr die Tatsache, dass er nur für sich selbst denkt. Natürlich zwingt er dich zu nichts, aber trotzdem kann er ja in einer Beziehung nicht komplett autark leben. Für dich hat seine Entscheidung ja auch Konsequenzen, egal, ob du nun mit ihm mitgehst oder bleibst, wo du bist.

Letztlich muss man das gemeinsam klären: Wir sehr sieht er euer Leben als "euer" Leben an, nicht als "deins" und "seins"? Wenn er das gerne so getrennt halten möchte, ist das ja sein gutes Recht, aber ich persönlich könnte damit nicht leben, denn das ist eine ganz andere Art von Beziehung - jeder tut das, was ihm wichtig ist, was ihm gut tut. Kann man machen, müssen dann aber eben beide wollen. Und ich denke nicht, dass das dein Ding ist.

Insofern würde ich da nochmal grundsätzlich reden, wie er sich perspektivisch die Lösungsfindung vorstellt - nicht die Lösung an sich, sondern den Weg dahin, wenn es unterschiedliche Wünsche gibt. Ich bin für meinen Mann auch weggezogen, das war die schwerste Entscheidung meines Lebens, aber es war für uns als Paar die beste - für mich als Einzelperson hätte die beste Lösung anders ausgesehen, das wissen wir beide. Aber man lebt eben nicht mehr für sich allein, und wenn man eine gemeinsame Zukunft will, muss man sich damit auseinandersetzen, wie man in solchen Situationen agiert.

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Hallo roseately! Danke für deinen Rat / Antwort! :)

Auf diese Sichtweise bin ich noch gar nicht so direkt gekommen und werde ihm das versuchen beim nächsten Gespräch über das Thema zu fragen. Weil du hast vollkommen Recht, das meinte ich auch schon, dieses WIE er das ganze angeht stört mich komplett. Er hatte auch zugegeben, dass er da egoistisch denkt aber "es sei ja letztendlich sein Leben" was zwar an und für sich richtig ist aber wie du sagst ja auch für mich Konsequenzen hat. Generell sehen wir uns ja eh nur an Wochenenden, da wir jetzt schon 1 Std entfernt voneinander wohnen, was für mich und für ihn so komplett in Ordnung geht. Ich würde uns jetzt nicht als diese Art Paar bezeichnen, welches 24/7 den Partner vermisst bzw. sehen muss. Deshalb wäre ich ja bereit die Fernbeziehung einzugehen aber diese Ungewissheit danach bzw. das Ultimatum was er mir früher oder später setzt macht mich fertig. Ich habe auch das Gefühl Gedanklich lebt er noch immer alleine, was er aber eben im Grunde genommen nicht mehr ist und ihm das klar zu machen werde ich weiterhin versuchen... bisher habe ich auf solche Fragen (zb ob die Sehnsucht nach seiner Familie ihm wichtiger ist als mich zu halten) keine Antwort von ihm bekommen, ich befürchte er ist sich da auch zu sicher ich würde schon mitziehen evtl. weil ja, ich mir logischerweise schwer tun würde das alles was wir haben wegzuwerfen.

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"ob die Sehnsucht nach seiner Familie ihm wichtiger ist als mich zu halten"

Damit würd ich sofort aufhören. Du stellst ein Ultimatum und möchtest im Grunde ja, dass er sich zwischen dir und seiner Familie entscheidet.

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Ich finde euch beide irgendwie egoistisch.
Er, weil er dich nicht früher in seine Gedanken einbezogen hat. Denn dieser Wunsch wird ja nicht erst seit gestern bestehen, vermutlich denkt er seit Wochen/Monaten darüber nach.
Und du, weil du dich als einzigen Grund nimmst, damit er hier bleiben soll ("jetzt hat er doch mich die ihn hier hält"), Ja, es könnte einer sein, sollte aber niemals der einzige sein, denn: was passiert, falls eure Beziehung doch nicht klappt? Was passiert, wenn er weiterhin unglücklich bleibt? Möchtest du wirklich für sein "Glück" verantwortlich sein? Welche Auswirkungen hätte dies auf Dauer auf ihn als Person und auf eure Beziehung? Ich würde es eher als Last empfinden. Außerdem erwartet er dies nicht von dir, wieso du dann von ihm?

Ich kann euch irgendwie beide verstehen. Aber wenn er in dem Ort unglücklich ist, was für einen Sinn hat es für ihn denn, dort zu bleiben? Meine Schwiegereltern leben seit über 40 Jahren in Berlin, vor allem meine SM ist genervt und gestresst von der Stadt und teilweise auch unglücklich. Sie sehnt sich danach, endlich da raus zu kommen. So stelle ich mir das auch bei deinem Freund vor.

Vermutlich habt ihr zu unterschiedliche Zukunftspläne und solltet daher offen und ehrlich darüber reden.

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Hallo arseekil! Danke für deinen Rat :) okay, ich hab das vielleicht ein bissl blöd ausgedrückt. Ja, ich sollte natürlich nicht der einzige Grund sein aber er hat ja auch Freunde hier, sein ganzes Umfeld was er sich über die 4 Jahre ja auch aufgebaut hat und ich finde es wie du schon meintest einfach nicht in Ordnung wie er das über meinen Kopf hinweg entscheidet und mich vor vollendete Tatsachen hinstellt...

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Du kannst dir nicht vorstellen, dass du deine Heimat verlässt.
Er kann sich nicht vorstellen, sein Leben in deiner Region zu verbringen. Er will auch zurück in seine Heimatregion.

Das ist nachvollziehbar!

Keiner von euch wird glücklich, wenn er entgegen seinen Willen/Wünschen/Bedürfnissen handelt.
Also sind eure Zukunftsvorstellungen nicht kompatibel. Bleibt nur die Trennung. So weh es auch euch beiden am Ende tut.

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Hallo Mingomin! Danke für deine Antwort, ja im Moment kann ich mir das wirklich 0 vorstellen und befürchte ich kann das auch in 3 Jahren nicht, aber sicher kann ich es natürlich auch nicht wissen...
Ich weiß es klingt blöd aber aus meiner Sicht ist es einfach so gemein, wäre er von Anfang an in seiner Heimat geblieben wäre ja alles gut, dann hätten wir uns schließlich nie kennengelernt. Ja natürlich bin ich umso froher ihn jetzt in meinem Leben zu haben, da ich ihn ja liebe, aber zumindest wäre mir diese schwere Entscheidung erspart geblieben...mein jetziger Plan ist es einfach zu hoffen und abzuwarten, evtl lässt er sich ja noch umstimmen und noch dazu muss er ja erstmal angenommen werden bei der Polizei.

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Ja klar, da steckt man jetzt in einer blöden Situation.
Aber auch du hättest all diese Dinge klären können, bevor du mit ihm eine Beziehung eingegangen bist.
Als ich vor über 10 Jahren meinen Mann kennengelernt habe, da habe ich genau diese Dinge beim zweiten oder dritten Treffen abgeklärt.
Ich habe ihm gesagt, dass ich mir das volle Programm wünsche. Irgendwann heiraten, Haus, Kinder. Hier in dieser Gegend. Aber nur wenn ich den passenden Partner habe. Ich will das auf keinen Fall mit jemand, wo es nicht passt. Nur damit ich ein Kind habe.

Wäre er allgemein gegen Heirat, Haus, Kinder in dieser Region gewesen, dann hätte ich ihn nicht weiter getroffen.

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Er beginnt mit einer Ausbildung bei der Polizei in der QE3? Dann hat er ja irgendwann am Auswahlverfahren teilgenommen, wenn er jetzt weiß, dass er einen Ausbildungsplatz bekommen hat. Hat er damals nicht mit dir darüber gesprochen?

Bearbeitet von Sonnenblume125
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Hallo Sonnenblume 125! Danke für deine Antwort, was meinst du mir QE3 genau? Das ist das einzig positive an der Sache das er mir das zumindest frühzeitig gesagt hat, jetzt kann man noch daran was ändern in Theorie. Er hat sich noch nirgends beworben geschweige denn hat irgendwelche Auswahlverfahren hinter sich.

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"will er mir nicht mal diese Sicherheit geben nach den 3 Jahren Studium wieder zu mir zurückzuziehen. Er arbeitet dann auch noch bei der Polizei was einen Bundesland übergreifenden Jobwechsel in unserem Fall auch erheblich erschwert"

Ich habe es so verstanden, dass er 3 Jahre Studium hätte und bei der Polizei wäre.

Bearbeitet von Sonnenblume125
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Schwere Situation - wenn es mitten in der Beziehung so kommt. Etwas einfacher, wenn man mit einer Fernbeziehung startet. Schade, dass du das Gefühl hast, dass er dich in diesen Prozess nicht einbezogen hat. Überlege einmal: Hat er es wirklich nicht getan, oder hast du es ausgeblendet, weil es für dich keine Option ist.

Letztendlich verlangst du von deinem Freund etwas, was du auch nicht bereit bist zu tun. Er soll von seiner Heimat fern bleiben. Du bist nicht bereit deine Heimat zu verlassen.

Wenn ihr so heimatverbunden seid, dann gibt es eigentlich nur 2 Lösungen:

- Dauerhafte Fernbeziehung (Hier ist die Frage, ob ihr dauerhaft damit leben könnt. Für mich wäre es keine Lösung die ich auf unbestimmte Zeit haben möchte. Mit meinem Ex-Mann habe ich dieses Leben 10 Jahre geführt. Mit meinem Partner zum Glück nur 1 Jahr. In Beiden Fällen war ein Ende und eine Lösung absehbar. )
- Trennung

Wenn ihr eine dritte Lösung wollt, dann kann das nur ein Kompromiss sein.

- Neuanfang für Beide in der Mitte
- Neuanfang an einem völlig anderen Ort
- Du ziehst zu ihm oder er zieht zu dir zurück.

Wenn ich an deiner Stelle wäre und die Beziehung nicht aufgeben möchte, dann würde ich dem Ganzen jetzt erstmal eine Chance geben. Starte erstmal in die Fernbeziehung und schau, wie es dir in seiner Heimat gefällt. Vielleicht bist du ja überrascht. Als nächstes schau doch mal, welche Jobmöglichkeiten du bei ihm in der Heimat hast und wie dir dort sein Freundeskreis gefällt. Vielleicht zeigen ihm ja auch die 3 Jahre in der Heimat, was er nicht möchte und ihr kehrt gemeinsam in deine Heimat zurück. Versuch mal ein bisschen offen zu sein für das Leben an einem anderen Ort, das gibt dir (euch) so viel Freiheit. Und es ist toll, nach Wochen Monaten in die Heimat zurück zu kommen. Das gibt dir einen neuen Blick auf den Ort.

Bei mir war es damals so:

Mit meinem Ex-Mann haben wir damals das "Schicksal" die Entscheidung treffen lassen. Wir waren relativ ähnlich im Studium. Also haben wir festgelegt, dass derjenige, der zuerst einen Job hat, definiert - wo wir mit dem gemeinsamen Leben starten. Von dort aus schauen wir weiter. Er hatte zuerst den Job, also sind wir dort hin gezogen. Eine Weile später, war ich jobmässig eh komplett in DE unterwegs und er hat im Homeoffice gearbeitet, also sind wir gemeinsam dort hin gezogen, wo die Grundstücke für uns noch bezahlbar waren.

Mit meinem Partner haben wir uns zu Beginn der Beziehung entschieden, dass wir zunächst dort Wohnen, wo er lebt. Einfach, weil dort die Verdienste wesentlich besser waren. Wir haben uns aber immer die Option offen gehalten, wieder in die Nähe der Heimat zurück zu kehren (kommen aus einer ähnlichen Gegend). Das machen wir nun in diesem Jahr. Es ist aber nicht festgelegt, dass das der letzte Umzug ist. Wenn wir neue Ideen haben, dann ziehen wir weiter. Wobei wir inzwischen so gefestigt in der Beziehung sind, dass wir das gemeinsam angehen. Und auch unsere Jobs lassen es im Prinzip zu irgendwo zu wohnen.

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Hallo Gnubbel! danke für deinen Rat :) und auch danke das du mir deine Situation als Vergleich schilderst! Das er unzufrieden in seinem Job ist hat er mir schon länger erzählt ja, aber den Gedanken in die Heimat zurückzuziehen hatte er mir ungelogen Anfang 2022 wo wir uns gerade einmal 2 Wochen kannten erzählt, aber da meinte er noch das er das im Kopf hätte aber nicht zurückziehen würde. Danach hatte er nie wieder eine Silbe darüber verloren. Ja du hast Recht, es will nur irgendwie nicht in meinen Kopf gehen, ich würde niemals einfach so freiwillig meine Heimat verlassen und er hatte es damals aus freien Stücken getan. Klar, ihm gefällt es hier nicht mehr und das ist blöd für ihn das versteh ich...
Ja, mein jetziger Stand ist gerade einfach zu hoffen, vll ändert er doch seine Meinung (auch wenn es unwahrscheinlich ist) oder es geht irgendetwas schief das er doch nicht so einfach dort studieren kann. Aber da wahrscheinlich weder noch eintreffen wird werde ich mir erstmal die Zeit bis zur Fernbeziehung ansehen dann kann ich ja noch immer entscheiden.
Direkt in seiner Heimat war ich noch nie, ich hab allerdings ein anderes Freundespärchen von ihm kennengelernt muss aber zugeben das mir zumindest seine Freundin nicht sooo sympathisch war. Aber gut das war ja auch der erste Eindruck und ja auch nur ein Teil seiner Freunde deshalb will ich mich daran nicht aufhängen.
Eine Frage an dich, da du ja meintest mit deinem Partner auch viel umgezogen zu sein. War es für dich nie ein Problem deine Heimat zu verlassen dann oder warst du anfangs eher wie ich?

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Mir fiel es nie schwer meine Heimat zu verlassen. Das mag aber auch daran liegen, dass ich direkt zum Studium zum ersten Mal weggezogen bin und seit dem eigentlich nie länger als ein paar Jahre an einem Ort gewohnt habe. Das längste jetzt, aber selbst in diesen 8 Jahren habe ich quasi an zwei Orten gleichzeitig gewohnt ;-)

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Wie sehr überschneiden sich denn sonst eure Vorstellungen vom Leben?

Große Hochzeit/kleine Hochzeit/überhaupt Hochzeit, wenn ja wann?
Kinder ja/nein/vielleicht, wann?
Erziehungs- und Wertvorstellungen?
Eigentum/Miete?

Wenn es noch mehr "große" Themen gibt, bei denen ihr keinen Kompromiss finden könnt bzw. bereits jetzt total unterschiedliche Vorstellungen habt, würde ich es mir sehr gut überlegen, ob ich die nächsten drei Jahre mit diesem Mann eine Fernbeziehung führen würde.

Ich finde es doof von ihm, dass er zwar bisher einen Jobwechsel ansprach, aber nicht die Entfernung.

Genauso wie er in seine Heimat zurückkehren möchte, ist es okay, wenn du deine nicht verlassen willst. Aber wenn keiner nachgeben kann, wird es einfach nicht funktionieren.

Wie gesagt, für mich waren auch die anderen Zukunftsvorstellungen wichtig. Wenn ihr schon bei der Wahl des Wohnortes keinen Kompromiss schließen könnt, wie soll es bei den anderen Themen werden?

Alles Gute.

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Hallo Shirahoshi, danke für deinen Rat! Tatsächlich haben wir bisher nie über diese Themen viel geredet... ich werde es mal ansprechen, weil du Recht hast finde ich :)
Ja das ist auch das was mich total aus der Bahn geworfen hat, weil es komplett aus dem nichts kam...

Dir auch alles gute und nochmals danke :)

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Diese Themen solltet ihr unbedingt ansprechen. Wirklich knallharte Fakten. Es kann später dann natürlich immer sein, dass sich diese Fakten ändern, weil man sich selbst auch weiter entwickelt. Aber im grundsätzlichen solltet ihr eine ähnliche Idee vom Leben haben.