Thema Alkohol

Guten Morgen meine lieben
Ich bin einfach nur noch hilflos 😫
Mein Mann trinkt jedes Wochenende Freitag - Sonntag. Oft auch in den Wochentagen ( Ferien ) Es gab auch mal eine Zeit da hat er jeden Tag getrunken. Wir haben 2022 unseren Sohn verloren, ich hatte in der 38 SSW eine Stille Geburt. Wir haben noch sechs weiter Kinder im Alter von 21 Jahren - 4 Monaten. Thema Alkohol besteht aber schon seit 7 Jahren seit dem wir zusammen sind. Für mich hat er ein Alkohol Problem ( er sagt natürlich nein ), oft war auch schon das Thema Therapie. Aber er sagt er braucht das nicht. Mich mach diese Situation total fertig. Ich denke auch schon über Trennung nach. Weil ich das psychisch einfach nicht mehr kann und mich das sehr belastet. Gesprochen haben wir schon oft. Aber eine Änderung ist nicht in Sicht. Ich denke auch an unsere Kinder, den schließlich sind wir Eltern ja auch eine Vorbildfunktion 🥺 ich möchte meinen Kindern so ein Leben nicht vorleben. Den schließlich ist Alkohol ein Genussmittel. Ich trinke überhaupt kein Alkohol ( habe ich früher aber auch mal ) aber nur zu feierlichen Anlässen. Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Was soll ich nur machen ? Ist er ein Alkoholiker ? Danke fürs lesen und eure antworten 🙏🏽

2

Ich bin da ein bisschen familiär vorbelastet, aber für mich ist jeder, der regelmäßig trinkt, das Trinken also in irgendeiner Form dazugehört (sei es täglich oder wöchentlich), ein Alkoholiker. Ich trinke dann Alkohol, wenn ich Lust darauf habe und das ganze Drumherum stimmt - das ist maximal zweimal im Jahr und dann auch nur maximal 1-2 Bier. Wie schon geschrieben wurde: Es ist ein Genussmittel und alles, was kein aktiver und bewusster Genuss ist (also wenn es zwingend irgendwie zum Tages- oder Wochenablauf dazugehört), ist Missbrauch.

3

Dieser Definition und Meinung schließe ich (ebenfalls familiär vorbelastet) mich an. Alkoholiker sind nicht nur die dauerbesoffenen "Leichen" auf der Parkbank. Diese Krankheit hat viele Gesichter, die alle eins gemeinsam haben: es geht nicht mehr ohne. Ob nun täglich, wöchentlich, quartalsweise ist egal.

Liebe TE,
leider kannst du wenig tun, wenn die betroffene Person - dein Mann - nicht einsichtig und willens ist, eine Therapie zu machen.

Du hast aber (aus meiner Sicht, und dieses Recht besteht für alle Kinder!) die Pflicht, deine Kinder in gesunden Strukturen groß werden zu lassen. Leben mit einem Alkoholiker bedeutet Leben in Co-Abhängigkeit. Wenn du mich fragst, ob meine Kindheit mit einem alkoholkranken Elternteil mich bis heute prägt und negativ beeinflusst - klares Ja. Es ist scheiße, wenn man von klein auf weiß: bei uns läuft alles anders als in "gesunden" Familien. Anders auf eine ganz blöde Art und Weise. Wenn ich ehrlich zu mir bin, bräuchte ich wohl selbst eine Therapie, um diesen alten Zopf loszuwerden, den ich bis heute mit mir herumschleppe.

Lass dich bei einer Beratungsstelle für Angehörige alkoholkranker Menschen beraten.

Liebe Grüße,
DieKati

5

Darf ich dich fragen, was es ungefähr war , das dich ,schon als Kind , daran zweifeln lassen hat , ihr wärt eine ,,gesunde"" Familie?
Ein Freund, von uns, ist der Meinung, dass seine Kinder, durch seinen Konsum, keinen Schaden nehmen werden. Völlig realitätsfremd.

weitere Kommentare laden
1

Hi,
er hat zumindest einen riskanten Alkoholkonsum. Was heißt er „trinkt jedes Wochenende“? Betrinkt er sich oder ist es ein moderater Konsum?
Es gibt ja Beratungsstellen für Angehörige, vielleicht solltest du dich dort mal beraten lassen.

vlg tina

4

War das Problem denn vor einem Jahr noch nicht so schlimm, das du dich da nochmal für ein Kind mit ihm entschieden hast ?
Im Grunde ist es ja einfach, ein Mensch muss sein Problem selber einsehen und dann bereit sein Hilfe zu holen, ist er das nicht, wird sich auch rein gar nichts ändern. Dann hast du natürlich die Wahl weiter so zu leben oder halt dich zu trennen - andere Möglichkeiten gibt es ja nicht, wenn er sein Problem nicht anerkennt.

7

Man kann von hier schwer einschätzen, ob er Alkoholiker ist. Wie viel trinkt er, in welchen Situationen, wann hört er auf, verändert er sich im Verhalten nach dem Konsum, kann er theoretisch auch ohne...

Falls es echt so ein Ding ist von wegen "Es ist Wochenende, ich will Grillen und drei Bier trinken" könnte man ja auch besprechen, dass er auf alkoholfrei umsteigt...? Mein Mann ist auch ein sehr großer Bier-Freund, aber er trinkt fast nur noch alkoholfreies Bier. Weil es ihm um den Geschmack geht, nicht um die Wirkung. Besteht da eine Chance bei deinem Mann? Oder lehnt er das grundsätzlich ab?

Machen kannst du nicht viel - außer ihn letztlich vor eine Wahl stellen, wenn es euch alle belastet und er nichts tun möchte. Er muss aus sich selbst heraus eine Änderung wollen, und gerade eine Therapie bringt nichts, wenn er sie nur macht, damit du Ruhe gibst. Ist ihm bewusst, wie ernst es dir ist?

9

Wenn er jedes WE trinken muss, dann ist er Alkoholiker.

Ich könnte mit so einem Partner nicht zusammen sein.

Ich hatte in der GS eine sehr gute Freundin deren Eltern beide Alkoholiker waren.
Das war bekannt unter den Eltern der Schulfreunde, deshalb hatte sie kaum Freundinnen. Sie hat ihre Eltern immer in Schutz genommen, warum die Mutter komisch redete oder der Vater nicht reagiert hat. Wie gesagt, da war das Kind 6.. zu Beginn unserer Freundschaft. Ihren Vater habe ich kaum erlebt- entweder war er am schlafen - deshalb konnten wir bei ihr nur draußen spielen oder er war unterwegs bei einem Job. Die Mutter hat als Krankenschwester gearbeitet- in Schicht-- sie habe ich oft gesehen- sie hat immer " nach Alk gerochen" . Meine Freundin war oft bei mir- später oft im Jugendzentrum usw. Sie hat recht früh selber Alkohol getrunken auf Feiern, wenn ältere dabei waren.
Immer mit dem Zusatz " gut das meine Eltern das nicht sehen, die wären sauer" .
Ihre Schwestern sind sobald sie 18 waren weggezogen, so dass sie auch da keinen Rückhalt mehr hatte.
Die Familie ist quasi zerbrochen als meine Freundin Abitur hatte - dann haben die Eltern sich getrennt.
Der Vater war zu dem Zeitpunkt sehr oft betrunken in der Innenstadt unterwegs " Gammler"...

Die Eltern waren halt auch nie bei Veranstaltungen in der Schule dabei oder so - der Vater konnte nicht und die Mutter hat halt gearbeitet.
Der Vater war auch zwischendurch in " Kur" offiziell ( Entzug)...

Ich habe das als GS Kind zuerst nicht verstanden, warum meine Freundin so gerne bei mir war. Erst nach einiger Zeit ist mir klar geworden, dass bei mir es halt " normal" war.
Wir durften laut sein, Musik hören, Hörspiele -- hatten immer einen Ansprechpartner wenn wir was wissen wollten, da meine Mutter oder Oma da war.
Etc.
Das gab's bei ihr alles nicht usw....

10

Für mich klingt das nach einem handfesten Alkoholproblem. Das Problem ist nur, dass er das Problem nicht sieht, was zur Folge hat, dass er daran natürlich nichts ändern wird. Wir hatten auch einen Alkoholiker in der Familie, er hat es leider nie eingesehen. Da kann man als Angehöriger auch nicht helfen, solange keine Einsicht da ist.

11

Huhu,

Ganz klares: ja und ohne Einsicht seinerseits wird sich nie was ändern. Das ist auch nichts, was Kinder täglich sehen / mitbekommen sollten...

Auch ich stamme aus einem Elternhaus, wo beide Eltern am Wochenende Alkohol konsumiert haben. Mein Vater generell täglich und heute zutage sagt er auch, dass er ist ein Alkoholiker ist. Es führte oft daheim zu Streit, vor allem wenn mein Vater wieder aus der Kneipe kam. Also täglich... Therapie wollte mein Vater übrigens auch nie machen, früher hat er ja sein Problem nichtmal erkannt. Heute kennt er es und ihn interessiert es aber nicht. Ich hasse noch heute die Anrufe, wenn er in der Kneipe ist und kriege wieder Kindheitsflashbags. Nach besuchen bei meinen Eltern wach ich auch die nächsten nächste wieder panisch auf und "höre" das Geschrei.

Ich habe dadurch auch in jungen Jahren Zugriff auf Alkohol gehabt und durfte auch schon mit 12 trinken. Ich kannte es ja von daheim nicht anders und somit war ich mit 15 das erste Mal Sturz betrunken.
Ich habe auch später meine Grenzen kaum gekannt mit Alkohol und habe es wenn ich getrunken habe in der Regel immer übertrieben. Ist mittlerweile (36) anders. Heute kann ich es als Genussmittel sehen, hat mich aber Arbeit gekostet in Form von Suchtberatung.

Möchtest du so ein Leben auch für deine Kinder? Ich denke Mal nicht.

Du kannst ihn nicht ändern, nur er kann an der Situation was ändern und wenn er nicht will, würde ich gehen.

Lg

12

Hallo,

ja, er ist Alkoholiker.

Mein Vater war - und ist es noch. Sieht er bis heute nicht wirklich. Als Kind haben wir das natürlich mitbekommen - aber meine Mutter hat versucht es zu vertuschen. Er war ja fast nie daheim unter der Woche. Nach der Arbeit erstmal in die Kneipe. Dann waren wir oft schon im Bett. Nach der Trennung waren wir auch oft mit auf Kneipentour am Besuchswochenende ( da war ich 8/9 Jahre). Kann mich an einige Dinge erinnern, vor allem das unregelmäßige Atmen in der Nacht weil ich dachte, er ist jetzt tot.

Ich habe losen Kontakt zu ihm - auch weil ich selber Kinder habe und er sich da "bemüht". Allerdings waren sie nie mit ihm allein, und das würde ich auch nicht wollen (mittlerweile sind sie alle Teenager). Als ich ihn mit den Kindern für 1 Std allein lassen musste, weil ich meinen Mann ins Krankenhaus fahren musste, saß ich total auf Kohlen. Und da waren die Kinder sogar schon im Bett und haben geschlafen. Aber ich vertraue ihm da 0. Und ich kann auch nicht vergessen, wie es mich geprägt hat. Ich habe eine absolute Abneigung gegen Alkohol. Kann Bier nicht riechen. Trinke selber überhaupt keinen Alkohol und finde diesen losen Umgang damit einfach nur furchtbar.

Das er von allein aufhört, kannst du wahrscheinlich leider vergessen. Meine Mutter dachte das 20 Jahre... wenn er dann mal von der Bundeswehr wieder da ist...wenn er mit mir die Wochenenden verbringt....wenn wir heiraten....wenn wir ein Kind haben... - er hat es nie geschafft und auch heute trinkt er sicherlich noch so einiges. Nur wohnen wir zu weit außeinander und bekommen es nicht mit - und sehen uns nur für ein paar Stunden, da kann er sich einigermaßen zusammenreißen.

Ich würde an deiner Stelle zu einer Beratung gehen. Vielleicht siehst du dann für euch klarer. Die Kinder werden drunter leiden und sicher was mitbekommen.

Alles Gute euch

13

Hallo, ich hatte dasselbe Problem mit meinem Freund.
Mein Freund wurde als Kind gelehrt das Alkoholische Getränke gut sind. Ich habe auch oftmals das Gespräch gesucht, aber ohne erfolgt. Es kam immer wieder aufs Neue zu Streitigkeiten, da es auch für mich ein sehr extremes Thema ist. Zu mir: ich stehe fest im Leben und Arbeite Vollzeit und ich liebe meinen Job, und das letze was für mich zu meinem Leben gehört ist regelmäßiger Alkoholkonsum, wenn deine Gespräche nicht helfen so wie bei mir, bleibt dir nichts anderes als dich als Priorität zu sehen und zu gucken, kommst du damit klar oder gibt es eine Lösung. Oder du tust was am besten für dich ist und trennst dich.