Hallo zusammen
weiss nicht genau, was ich mir von diesem Post erhoffe... aber ich möchte das mal in die Runde werfen und eventuell hat ja jemand eine ähnliche Situation und Ratschläge für mich.
Mein Mann und ich kennen uns seit über 10 Jahren, davon 6 Jahre verheiratet und haben eine zweijährige Tochter.
Am Anfang der Beziehung/ Ehe lief alles gut und harmonisch, abgesehen von ein paar Streitereien zwischendurch.
Seit unsere Tochter auf der Welt ist läuft in unsrer Ehe einiges schief und es herrscht eine eisige Stimmung. Zusammenfassen kann ich es so: Ich habe mir das Familienleben mit meinem Mann definitiv anders vorgestellt. Er ist nicht der Bilderbuch-Vater den ich erwartet habe und den er vorgegeben hat zu sein. Er liebt zwar unsere Tochter über alles aber er verbringt mit ihr kaum Zeit. Nie würde er auf die Idee kommen mit unserer Kleinen aus eigenem Antrieb zu spielen (vonwegen 2 Jährige sollten schon alleine spielen können), spricht kaum mit ihr oder liest/singt ihr nie was vor und würde nie auf die Idee kommen mal freiwillig alleine mit ihr auf den Spielplatz zu gehen. Dann beschwert er sich bei mir sie würde zu wenig seine Sprache reden und beherrschen (sind ein binational und ziehen sie zweisprachig auf) - kein Wunder wenn er sich kaum mit ihr beschäftigt. Oft hat auch die Kleine keine Lust auf Papa und fängt an zu jammern wenn er in ihre Nähe kommt oder das Spielzimmer betritt. Muss auch dazu sagen, dass er meiner Meinung nach viel zu streng mit ihr ist. Das resultiert auch oft in Streit zwischen mir und meinem Mann.
Er will auch nie irgendwas als Familie unternehmen, Ausflüge z.B.
Mein Mann hat einen guten Job als Ingenieur und verdient unseren Lebensunterhalt (was ich natürlich sehr schätze!) aber er hat gemächliche Arbeitszeiten und normalerweise wenig Stress. wenn ich mir andere Väter ansehe die sich auf der Arbeit ein Bein ausreissen aber dennoch so viel Zeit für Familie und Kinder einsetzen, macht mich das traurig. Hausarbeit teilen wir uns auf aber er hilft mir nur weil ich angeblich nicht gründlich genug staubsauge 🙄
letztens war er fast zwei Wochen auf Geschäftsreisen und ich muss sagen, dass die Kleine und ich eine tolle Zeit hatten! Viel weniger Stress und gross vermisst hat ihn weder die Kleine noch ich.
Das schlimmste ist halt dass ich mich aufgrund seines Verhalten immer mehr von ihm entferne. Mental und physisch. im Schlafzimmer läuft höchstens 1 im Monat was...
Weiss nicht was ich tun soll. Ich sage ihm immer wieder dass mich das alles stört und er sich mehr einbringen muss aber nichts geschieht
danke und sorry für die lange Story..
Entfremdung von meinem Mann
Schwierig, wenn er gar kein Bedürfnis hat, Zeit alleine mit dem Kind zu verbringen. Vielleicht solltest DU einfach mal weg sein, dann ist er in der Pflicht und merkt vielleicht, dass das auch Spaß macht...?
ich denke das hängt auch mit seinem Kulturkreis zusammen (Ost-Europa). Er meint auch ständig, sein Vater hätte sich nie so grosszügig eingebracht wie er (die Ironie 😅). kenne das überhaupt nicht so... mein Vater war immer für uns da und war sich nie zu schade was zu unternehmen mit uns.
Er war bislang bestimmt nie länger als 5 Stunden alleine mit ihr. als ich mal ein Wochenende weg war wurde gleich die Oma (seine Mutter) mobilisiert. wie erbärmlich ist das bitte
Ich verstehe grundsätzlich schon deine Frustration.
Aber ihn als erbärmlich zu bezeichnen, weil er sich die Mutter zur Betreuung eines Kleinkindes hinzuholt, finde ich auch sehr respektlos.
Oder empfindest du dich selbst als erbärmlich, wenn du dir beim Reifenwechsel Hilfe hinzu holst?
Gerade mit so kleinen Kindern, tun sich viele Männer noch ein bisschen schwer, sind überfordert, wissen nicht so recht wie sie mit ihnen umgehen sollen.
Das ändert sich allerdings meist, wenn die Kinder älter werden.
Frauen mit deutschen Männern haben da das selbe Problem. In Deutschland war es ja auch viele Jahrzehnte lang absolut unüblich, dass sich Männer groß an der Erziehung und Betreuung der Kinder beteiligen.
Wie kommunizierst du denn deinem Partner deine Erwartungen?
Hier klingt es ein wenig nach Gemecker, das kommt selten gut an (egal ob bei männlich oder weiblich) und führt in der Regel nie zum gewünschten Resultat.
Hey, das klingt traurig.
Wenn du es ihm schon mehrfach gesagt hast und er es weiterhin ignoriert dann kannst du dir die Antwort, was du tun sollst, doch selbst geben.
Vor allem nach den 2 Wochen alleine die anscheinend umso schöner waren.
Danke für deine Antwort! ich überlege mir das auch immer öfter... aber auf der anderen Seite passen wir vom Charakter gut zusammen, erst seit Kinder da sind wurde es schwierig. Die Dynamik hat sich einfach sehr geändert und Konflikte haben zugenommen.
Stelle es mir als Single Mom auch sehr schwierig vor. Es hat Vor aber auch erhebliche Nachteile.
"passen wir vom Charakter gut zusammen" scheinbar passt ihr nicht so gut zusammen, sonst hättet ihr die Konflikte nicht.
Ich hätte auch vorgeschlagen, ihn an Dinge (Unternehmungen oder Gespräche in seiner Sprache) zu erinnern- aber wenn er das ablehnt. Dann ist es wohl so.
Ich fasse zusammen: Mann hat einen gut bezahlten Vollzeitjob und zuhause sind Frau und Kind von ihm genervt.
Er bringt sich ein, aus seiner Sicht, wie man es so macht aus seinem, Zitat: "Kulturkreis" und es langt nicht.
Versuch die Situation mal aus seiner Sicht zu sehen.
und? weisst du wie viele Väter ich kenne mit mehr Kindern als ich, die Vollzeit arbeiten und am Abend komplett zerstört nach Hause kommen und dann trotzdem sich mit den Kindern beschäftigen? Wie viele Väter ich am Wochenende alleine mit den Kids auf dem Spielplatz sehe? Mein Mann tut nichts davon.
wie gesagt, ich schätze es sehr dass er unser Leben finanziert aber für mich gehört zur Vaterrolle mehr dazu als nur das Geld nach Hause zu bringen.
Dein Mann kennt sicher auch zahlreiche Frauen, die den Lebensunterhalt mitfinanzieren, mehrere Kinder großziehen, den Haushalt schmeißen,die mehr Sex mit ihren Männern haben, sie besser wertschätzen und respektvoll mit ihnen kommunizieren, meinst du nicht?
Darf ich fragen, woher deine maximal Erwartung kommt?
Gibst du selber auch maximal?
Wie war er denn vor der Schwangerschaft? Habt ihr euch da nie über Erziehung unterhalten ? War er vorher denn super familiär, hat gerne etwas mit seiner Familie unternommen, mit seinen Neffen und Nichten gespielt, war fürsorglich zu dir, brachte dir Tee ans Bett wenn du krank warst etc. ? Ich gehe mal davon aus, das er das in den letzten 10 Jahren schon nicht war, wie kamst du also zu der Annahme das er ein Bilderbuchvater wird ?
Er war jetzt nie ein Mann der mich "auf Händen getragen hat" (möchte ich auch nicht) aber er war eigentlich schon fürsorglich und hilfsbereit. Er kommt auch aus guten und intakten Familienverhältnissen. Ich denke die ganze Familienplanung hat ihn überfordert und er unterschätzt was das alles als neu-Vater bedeutet.
Hast du denn vor der Familienplanung klar kommuniziert wie deine Erwartungen lauten?
Wie habt ihr denn euer Familienbild und eure Erziehungsansichten besprochen bevor ihr ein Kind bekommen habt? Warum weicht er jetzt davon ab?