Von jetzt auf gleich Vater aus ONS

Hallo an alle,

ich brauche einen Rat..
ich bin in einer Beziehung seit nicht ganz einem Jahr, mit einem Mann der mir alles bedeutet. Er ist von Tag eins an mein Seelenverwandter und quasi die männliche Version von mir selbst, was manchmal echt erschreckend ist.

Vor einer Woche kam ein Anruf vom Jugendamt und damit war unsere kleine perfekte Welt auf einmal auf den Kopf gestellt.
Er soll auf einmal seit Januar vater sein.

Ich weiß dass er vor unserer Beziehung einmal mit einer Frau geschlafen hat nur dem „Bedürfnis“ wegen. Er hat verhütet und dabei auch gemerkt, dass dies nichts für ihn ist.

Die Kindesmutter ist laut ihren Angaben nicht sicher, ob er der Vater ist und es kommen noch andere in Frage aber sie denkt, dass er es ist.

Wir haben viel darüber geredet und dabei mit erschrecken festgestellt, dass die Schwangerschaft auch von ihr geplant gewesen sein könnte.. (sie hat den passenden Tag bestimmt, es musste ein Kondom von ihr genommen werden, nach dem Akt sollte er schnell gehen). Ich weiß dass sind hohe Anschuldigungen aber es ist nicht unmöglich und ich hab jetzt schon so viel über diese Thematik gelesen.

Der Vaterschaftstest steht noch aus, aber nach so einer Nachricht gehen einem natürlich tausend Dinge durch den Kopf..
Er sagt er will definitiv nichts mit dem Kind zu tun haben und es ist auch nicht sein Kind und das wird es auch niemals sein..

Ich weiß leider gar nicht wie ich mit der Situation umgehen soll, ich möchte eigene Kinder haben, aber keins was von einer anderen Frau kommt.
Für ihn bin ich aktuell die starke Schulter, aber ich bin ratlos.. wie soll ich damit umgehen, wenn es wirklich sein Kind ist??
Er sagt niemals wird er was mit dem Kind zutun haben wollen, aber meint ihr nicht, diese Meinung könnte sich ändern??


Ich bin auch offen für ähnliche Geschichten oder einfach ein paar Meinungen von anderen.

Und ja wir wissen beide, wenn zwei miteinander schlafen, kann sowas dabei rauskommen..

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Die wichtigste Frage: Würdest Du ein Kind haben wollen mit einem Mann, der sein leibliches Kind (vorausgesetzt, der Vaterschaftstest zeigt, dass er es ist) so rigoros ablehnt? Das Kind kann ja nichts für das (möglicherweise berechnende) Verhalten seiner Mutter.

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Ja auch das ist eine meiner Sorgen, aber er sagt, mit mir möchte er ein Kind und das nichts lieber als alles andere zumal dieses ja dann gewollt wäre und nicht „untergejubelt“.

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Das kann ich schon verstehen, aber hier sprechen wir von einem kleinen Menschen. Das Kind wollte genau so wenig auf die Welt kommen, wie er es zeugen wollte. Dennoch ist es (wahrscheinlich) da. Wie grausam muss es für ein Kind sein, so abgelehnt zu werden. Ich fände es als Partnerin sehr schlimm, wenn mein Freund dieses Kind rigoros ignoriert. Das wird in eurem weiteren Leben doch immer als Elefant im Raum stehen

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Auf jeden Fall Vaterschaftstest, die Mutter kann grundsätzlich nicht wissen von wem das Kind ist, irgendwelche Ahnungen sind nicht verlässlich.

Rechtlich wird beim Schaden durch Unterhalt nicht viel zu holen sein, selbst für den unwahrscheinlichen Fall das er beweisen kann, dass es nicht mit rechten Dingen zugegangen ist, da normalerweise angenommen wird, dass man beim Sex immer die Zeugung eines Kindes riskiert. Würde mich aber trotzdem bei einem Anwalt beraten lassen.

Bearbeitet von MCM
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Puuuh, schwierige Sache.
Aber der letzte Satz deines Posts ist halt einfach mehr als wahr und so geschieht es halt leider, auch wenn man nicht will.
Der Vaterschaftstest ist natürlich das Wichtigste.
Aber warum er dieses Kind so ablehnt das verstehe ich nicht? Es wäre im Fall der Fälle halt einfach SEIN Kind & da dann den Kopf in den Sand stecken ist halt einfach nicht. Sondern man trägt Verantwortung und was ist mit dem Kind selbst? Irgendwann will es, sofern es das erfährt, wissen wer der wirkliche Papa ist. Und dann?
Ich kenne eine Geschichte die ähnlich ist (evtl. auch geplante Ss von der Mutter (ONS), der Kindsvater kümmert sich aber zu 100% und seine (jetzige) Frau akzeptiert das. Er steckte nicht den Kopf in den Sand, sondern nimmt seine Verantwortung als Vater wahr. Denn das Kind kann nichts dafür. Auch wenn das Verhalten natürlich einfach zum 🤮 war/ist.

Alles Gute! Und besprecht nochmal alles in Ruhe sobald sich die Gemüter etwas beruhigt haben!

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Wenn wir ein bisschen philosophisch werden hängt es wohl damit zusammen ob man vordergründig die biologische Verwandtschaft oder die sozial-kulturelle Verbundenheit sieht.

Das Spiegelbild ist da das Stiefkind das in die Familie kommt aber nicht blutsverwandt ist.
Das funktioniert für manche Menschen auch mehr als für andere, ich habe zB einen Freund mit einer sehr biologisch geprägten Einstellung, er kümmert sich zwar grundsätzlich gut um sein Stiefkind aber betont auch immer, dass es eben nicht sein Kind ist.

Ich würde da Menschen nicht verurteilen, das ist doch eher eine komplizierte Gemengelage.

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Er kennt nichtmal die Mutter und wusste bis letzte Woche nichtmal ihren Namen, für ihn ist das auch nicht einfach, mit seiner ersten Frau versuchte er sehr lange ein Kind zu bekommen und das hat mehrere Jahre nicht geklappt und jetzt soll es sogar mit Gummi direkt beim ersten Mal geklappt haben?

Er hat Riesen Sorgen dass ich damit nicht leben kann und ich ihn verlasse. Und meine Sorge ist auch dass er diesen Hass nur wegen der Angst um mich hat und das eines Tages bereut

Das Kind lebt über 200km weit weg, da ist halt nicht mal schnell vorbei geschaut

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Gesetz dem Fall, es ist sein Kind: Dann ist er ein Vater!! Auch, wenn er sagt, er möchte mit dem Kind nichts zu tun haben. Nochmal: Er ist dann ein Vater! Es wird eine kleine Version von ihm auf dieser Welt herumlaufen... eine süße Tochter oder ein süßer Junge. Mit seinen Genen!! Eventuell werdet Ihr das Kind mal sehen - zufällig oder wie auch immer. Und mit dieser Last, mit dem Wissen, dass er das Kind nicht in seinem Leben möchte, möchtest Du eine entspannte und unbeschwerte Beziehung führen? Ich kann mir nicht vorstellen, wie das gehen soll. Spätestens wenn Du eines Tages Euer gemeinsames Wunschkind auf die Welt gebracht haben und es aufwachsen sehen und lieben wirst, wird Dich der Gedanke, dass Dein Partner sein 1. Kind aus seinem Leben verbannt hat, schlaflose Nächte kosten.
Wäre es nicht stärker und richtiger, das Kind (sofern der Test positiv ausfällt) anzunehmen als Teil Eurer Beziehung? Das es einen Platz in Eurem Leben bekommen darf?

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Ganz genau!

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Ich glaube da spielt jetzt auch seine Fantasie verrückt, dass die Frau das geplant hat ( und er sucht jetzt einen Schuldigen für das Dilemma).
Kann natürlich auch alles einfache Gründe haben, Tag xy war der einzige freie Tag der Frau oder sowas.
"Er sollte schnell gehen". Denkt er daran dass sie sich das Sperma aus dem Kondom dann eingeführt hat ? Das würde gar nicht so einfach funktionieren.

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Kommt irgendwie so rüber als wenn du ein Problem dann hättest, wenn er mit dem Kind was zutun hat. Ich jedenfalls würde kein Mann an meiner Seite wollen der sein eigens Fleisch und Blut ablehnt, nur weil es nicht geplant war. Sein Kind ist es trotzdem. Und wenn er sich nicht kümmert, dann muss er es aber finanziell also wird er aus der Nummer nicht einfach rauskommen und es wird auf eine Art und weiße trotzdem teil seines Lebens werden. Und ja die Meinung kann sich ändern. Viele Männer reagieren so aus überforderung. Und dann gibt es da noch Eifersüchtige Freundinen die Männer manipulieren kein Kontakt zum Kind zu haben. Ich hoffe du denkst nochmal darüber nach, das dieses kleine Lebewesen auch ein recht auf ein Vater hat. Wenn du mal eigene Kinder hast, wirst du das vllt verstehen.

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Bevor Du Dich komplett verrückt machst, wartet doch erstmal den Vaterschaftstest ab, dann könnt ihr euch immer noch Gedanken machen, wie ihr künftig verfahren wollt.
WENN es sein Kind ist, wäre es allerdings schon unfair, wenn er nur den Zahler abgäbe und ihm das Kind egal wäre.
Da käme ich ins Grübeln, wenn ich mit dem Mann ein Kind bekäme, es später zur Trennung käme und er mit unserem Kind genauso umginge?
Das Kind kann am Allerwenigsten dafür.
LG Mono

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Das ist aber auch so ein Fall von man soll vorsichtig sein, was man sich wünscht. Die großen Schlachten werden bei Trennungen um Besuch- und Sorgerechte geführt, nicht wegen ignoranten Väter die sich aufs Zahler sein beschränken, muss man auch einmal sagen.

Bearbeitet von MCM
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Da hast Du sicher recht, obwohl ich auch einige blöde Fälle von Zahlvätern kenne. Was ich mir manchmal denke, wenn hier bei urbia geschrieben wird, dass man sich ja sexuell ausleben darf, wie man will, gerne auch mit ein paar "Partnern" parallel usw. dann denke ich mir oft 'alles recht und schön, solange es gutgeht und kein Kind entsteht....'
Wenn nicht, ist nach den ONS und Kreuzundquergerammel das Geheule
groß.
Bin echt nicht verklemmt, war selber in den 70ern genug aktiv, aber was hier manchmal so zu lesen ist....naja.
Der Freund der TE wird es abwarten müssen, ob es ein Volltreffer war.
LG

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"Er sagt niemals wird er was mit dem Kind zutun haben wollen, aber meint ihr nicht, diese Meinung könnte sich ändern??"

Na, ich hoffe doch sehr. Das Kind kann ja nichts dafür, und grundsätzlich sollte ein Mann die Verantwortung für sein Kind übernehmen. Egal, durch welche Umstände es entstanden ist. Man muss nicht auf heile Familie machen, aber ein Minimum kann man schon erwarten.

Ich würde einfach hoffen, dass diese rigorose Ablehnung nur dem Schock entsprungen ist. Sowas wirft einen ja schon erstmal um. Aber ich hätte echt ein Problem damit, wenn mein Mann auch nach genügend Zeit zum Verdauen bei dieser Meinung bleibt. Wenn er so reagieren würde, hätten wir ein Problem. Damit könnte ich sehr schwer leben.

"ich möchte eigene Kinder haben, aber keins was von einer anderen Frau kommt."

Tja, die gute Nachricht: Es ist ja auch nicht deins ;-) Ich würde jetzt erstmal abwarten, bis das Ergebnis da ist. Und dann würde ich tief in mich gehen und überlegen, welche Art von Mann / Frau man sein will.

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Hallo FS,

ich finde die Situation echt schlimm. Das liegt auch an meiner persönlichen Einstellung, dass ich ehrlich gesagt kein Kind aus einem ONS bekommen wollen würde. Dafür bedeutet mir persönlich Eltern sein zu viel, diese massive Verantwortung einem Kind gegenüber, die Eltern haben ja überhaupt keine richtige Bindung zueinander. Ich weiß um das Thema geht es nicht direkt, aber ich verstehe da einfach die Frau ehrlich gesagt nicht.

Ich persönlich kann verstehen, dass dein Freund überhaupt kein Interesse an dem Kind hat. Warum sollte er auch? Normalerweise will man eine Familie und nicht einfach ein Kind. Auf das man sich weder gefreut hat, das weder geplant und schon gar nicht im Kontext einer tiefen Liebesbeziehung entstanden ist. Dein Freund tut mir echt leid, in seiner Haut will ich nicht stecken.

Wenn ich mich in deine Lage herein versetze wäre mein erster Impuls die Trennung. Ich weiß das klingt alles sehr egoistisch etc. aber meine ehrliche Meinung als noch halbwegs junge, kinderlose Frau ist, dass ich mich nicht an einen Mann binden will, der jetzt sehr lange Zeit finanzielle Verpflichtungen zu erfüllen hat. Diese Finanzen fehlen da dann in der Paarbeziehung. Und das "da draußen" irgendwo ein Kind mit der halben Genetik des Mannes - den ich eigentlich zum Vater machen will - rumläuft... ist schwer. Wer weiß zwar, wie oft so was vllt. passiert ohne, dass je jemand außer der Kindsmutter davon erfährt. Aber in eurem Falle wüsstet ihr ja Bescheid.

Bearbeitet von Kichererbsin
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Du sprichst mir tatsächlich aus der Seele!

Für mich zerstört es auch irgendwie mein Weltbild wenn ich daran denke das unser Kind nicht das erste Kind ist sondern er schon eins hat.

Früher hätte ich in der Situation auch immer gesagt ich trenne mich aber bei ihm ist das irgendwie anders, ich will ihn nicht verlieren, erstrecht nicht wegen einem voreiligen Entschluss, aber ich kann nicht sagen ob ich damit leben kann, dass er dann immer für ein Kind bezahlt wovon er/wir nichts haben und was auch Geld ist, welches unseren Kindern dann fehlt.
Aber ich werde immer die Angst haben, dass dieses Kind dann irgendwann mal vor unserer Tür steht, genauso wie ich immer die Sorge haben werde, dass er sich irgendwann dann doch nach seinem Kind sehnt.

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Ich verstehe deinen Schock, die Situation wäre für alle schwer unter dir Füße zu bekommen. Aber bitte lies das, was du da geschrieben hast, mal aus der Perspektive des Kindes.

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