Unverlässlicher Partner- verzweifelt- Mental load

Hallo zusammen,

ich hoffe es wird nicht allzulang. Ich bin aber langsam so verzweifelt und genervt, dass ich mich wirklich sehr über Austausch freue. Kurz zu mir: Ich bin 30 Jahre alt, seit 6 Jahren mit meinem Mann verheiratet, seit 12 Jahren zusammen, davon lange in einer Fernbeziehung. Wir haben einen 16 Monate alten Sohn. Mein Mann arbeitet Vollzeit. Ich seitdem unser Sohn 11 Monate alt ist so 60%. Mein Problem ist, dass ich vieles alleine stemme. Ich mache nahezu den kompletten Haushalt. Ich mache alles was an Papierkram vorhanden ist, außer Dinge die wirklich nur ihn betreffen, das ist aber nicht viel. Selbst dabei helfe ich ihm. Ich bin die Einzige die kocht, ich mache die Brote für die Arbeit. Wenn ich zu müde bin, das für ihn und kauf für mich dann was. Ich lege unseren Sohn jeden Abend ins Bett (ich stille ihn) und mache dann Abends totmüde den Haushalt, weil ich tagsüber nicht zu allzu viel komme. Mein Mann ist ein guter Vater. Alles was unseren Sohn betrifft macht er gut. Er spielt gerne mit ihm. Er wechselt Windeln, achtet auf seine Bedürfnisse, geht mit ihm raus, nimmt ihn morgens damit ich ausschlafen kann, nimmt ihn ab und an nachts. Er kümmert sich um seine Bedürfnisse eben nicht um meine. Wenn ich abends den Haushalt mache zockt er, schläft auf dem
Sofa oder schaut Fernsehen. Er fragt nicht ob er mir helfen kann. Bitte ich ihn um etwas macht er es, sind es aber mehrere Dinge nörgelt er. Manchmal sagt er, dass er es „später“ macht. So muss ich morgen: Restfliesen zurückbringen, den Müll wegwerfen, die Pfandflaschen wegbringen weil das Dinge sind die er seit 2 Tagen „später“ machen wollte. Ich werde dann wütend und mache es selbst aber ich kann einfach nicht mehr. Wir schlafen kaum miteinander, weil ich eben müde bin und oft lustlos. Da ich abends noch so viel machen muss sind Abende als Paar eher die Außnahme. Ich weiß einfach nicht weiter. Ich weiß wirklich nicht was ich tun kann um ihn „liebevoll“ zu ändern bzw. zu mehr zu bewegen. Wenn ich Vollzeit arbeiten würde, würde ich nahezu das 3fache seines Vollzeitgehaltes verdienen. Ich verdiene auch derzeit mehr als er. Das nimmt mir irgendwie meine „feminine Energie“ ich kanns nicht anders sagen. Ich fühle mich wie der Versorger, weil ich alles mache. Ich hasse es aber.

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Aufhören ihn zu bemuttern. Ganz einfach. Er will Brote für die Arbeit? Kann er selber schmieren, usw.

Klare Aufgabenteilung. Während du das Kind ins Bett bringst räumt er die Küche auf. Als Beispiel. Oder später andersherum.

Lass das nicht mit dir machen. Du bist nicht sein Hauself..

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Ich danke dir für deinen Beitrag und verstehe deine Ansicht. Es führt nur eher zu Streitereien wenn ich aus „Trotz“ nichts mache. Er kennt es aus seinem
Elternhaus so, dass Mama alles macht, weil seine Mutter nahezu ein Leben lang Hausfrau war. Er proeziert das irgendwie auf mich, diese „Rolle“ obwohl ich arbeiten gehe wenn auch weniger. Mit sp einer „Härte“ komme ich bei ihm nicht an.

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Dann Koffer packen und eine Zeitlang ausziehen.. und wenn nicht kann er ja gern wieder zu Mutti ziehen. Da hätte ich keinen Bock drauf..

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Du kannst relativ easy erstmal bei dir anfangen. Höre auf, seine Mami zu sein. Denn du bist nicht nur Arbeitsbienchen, Mami eines Kindes, Haushaltsdame, sondern obendrein noch seine Mami.

Legst du dieses Mandat mal weg, hast du mehr Zeit, auch mal
-was für dich zu tun
-seine Frau zu sein
-mehr Spaß zu haben
-bessere Laune zu haben

Warum arbeitest du nicht noch ein bisschen mehr und er 60%?
Du bist besser drauf, das Kind ist gut versorgt, ihr habt mehr Geld und dir geht's auch besser.

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Ich danke dir für deinen Beitrag und verstehe deine Ansicht. Es führt nur eher zu Streitereien wenn ich aus „Trotz“ nichts mache. Er kennt es aus seinem
Elternhaus so, dass Mama alles macht, weil seine Mutter nahezu ein Leben lang Hausfrau war. Er proeziert das irgendwie auf mich, diese „Rolle“ obwohl ich arbeiten gehe wenn auch weniger. Mit sp einer „Härte“ komme ich bei ihm nicht an. Ich bin gut gesättigt mit meiner Stundenzahl, weil ich auch gerne Mama bin und jetzt in den jungen Jahren noch viel Zeit mit meinem Sohn verbringen möchte. Später würde ich dann langsam immer mehr aufstocken.

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Es geht ja nicht darum, dass du "aus Trotz " die Mami-Bedienung einstellen sollst, sondern um eine ausgewogene und gleichberechtigte Beziehung zurückzuführen. Dementsprechend auch vorher kommunizieren: "Dieter, mir ist das mit dem Lunchbox machen frühs zu viel, kümmere dich bitte um deine künftig selbst." Nach dem Abendessen, lautet bei uns die Frage: "Machst du Kind oder Esstisch?" Da gibt es die Wahl, einer geht zocken nicht, weil beide eingeplant sind, etwas zu tun.
Ich wünsche dir alles Gute ❤️
Liebe Grüße, jukimaus

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Warum bist du auf 60% und er auf Vollzeit? Macht doch finanziell gar keinen Sinn.

Geh du auf Vollzeit und er macht Teilzeit und den Haushalt.

Wenn er den Haushalt nicht hinkriegt muss er halt für eine Putzhilfe usw. sorgen.

Brote für die Arbeit usw. würde ich komplett einstellen oder abwechselnd ist jeder mal dran.

Die Zockerei und das "Später" kenne ich übrigens von meinen Teenies. Liebevolles Ändern kann ich mir da sparen. Es gibt eine Aufgabenuhr wo jede Woche die Aufgaben verteilt werden. Vielleicht müsst ihr das auch so machen.

Aber wenn ich meinen Mann wie einen meiner Teenies behandeln müsste weiß ich nicht wie lange ich das mitmachen würde. Nur leider ändern sich Leute die gerne prokastenieren und von selber keine Arbeit sehen leider nur selten

Was habt ihr denn vor dem Kind besprochen? Der Typ war doch vor dem Kind doch bestimmt schon genauso. Oder fällt das jetzt erst auf weil mit Kind mehr Arbeit anfällt?

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Was ich mich da frage ist ob er den Haushalt nicht machen will oder ob ihr eher was Prioritäten betrifft nicht auf einer Wellenlänge seid. Es gibt da halt keinen in Stein gemeißelten Standard, der eine hat kein Problem etwas 3 Tage stehen zu lassen oder hält noch für ausreichend sauber was dem anderen schon auf die Nerven geht.
Du bist dabei der ordentlichere und heiklere Teil, was den Nachteil hat, dass du eher die bist die leidet während es für ihn noch ok ist. Idealerweise trefft ihr euch da irgendwo in der Mitte, aber du musst wohl auch bereit sein bei ein paar Dingen los zu lassen.


Mit Einkommenshöhe würde ich nicht anfangen, (wobei die Aufteilung bei euch sicher nicht gerade das Familieneinkommen maximiert), wenn er Vollzeit arbeitet dann leistet er seinen Teil in dieser Hinsicht völlig.

Bearbeitet von MCM
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Ich fand deinen Beitrag wirklich sehr produktiv danke dafür! Ich brauche es zu Hause sauber sonst fühlt sich alles und vor allem mein Kopf durcheinander an. Wenn ich mich schlafen lege mit dem Wissen, dass das und das nicht erledigt ist- denke ich die ganze Zeit nur daran. Er hat vor unserem Sohn Arbeiten im Haushalt übernommen, auch von selbst und größeres aber jetzt wälzt er alles auf mich ab. Ich komme aus einem Elternhaus wo Sauberkeit auch sehr wichtig war und das obwohl meine Mama 2 Jobs hatte und mein Vater Vollzeit gearbeitet hat. Er kommt aus einem Haushalt wo Mama zu Hause war, viel gekocht hat aber das zu Hause eher unsufgeräumt war. Ihn stört das tatsächlich nicht so. Er meint „mit Kind kst es eben auch mal unaufgeräumt“. Ich möchte (noch) nicht Vollzeit arbeiten. Vielleicht mit der Zeit Stunden aufstocken, aber ich bin eben auch gerne Mutter und will die Zeit mit meinem Sohn. Mein Problem ist, dass er Dinge liegen lässt. Dass ich ihm vor 2-3 Tagen 2-3x gesagt habe er solle doch bitte den Müll rausbringen und es morgen selber machen muss. Ich fühle mich nicht gewertschätzt.

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das mit dem Müll würde ich so machen: wen. er sagt: "mach ich noch, " und er macht das nicht, Leg ihm die Müllsäcke so hin dass er drüber stolpert, also dass es ihn stört . Das hab ich bei meinem Teenager Söhnen gemacht. dann war der Müll ganz schnell weg

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Ich kann ihn schon verstehen, er arbeitet Vollzeit, kommt nach Hause und beschäftigt das Kind. Wenn das Kind ins Bett geht, ist ja schon 20.00 Uhr und dann will man doch einfach nur chillen und Feierabend. Ich würde das von meiner Energie gar nicht schaffen dann noch Haushalt zu machen. Bei uns macht immer einer Haushalt/kochen, der andere spielt mit dem Kind. Wenn das Kind im Bett ist, ist Feierabend ! Was liegen geblieben ist, bleibt halt liegen. Am Wochenende kann man dann aufwändigere Putzarbeiten wie Bad putzen erledigen. Ah und den Sohn kann er auch ihns Bett bringen, still ab wenn du nicht mehr willst und er übernimmt ?

Bearbeitet von Samara
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Ich verstehe das. Das Problem ist, dass man doch einiges noch machen muss, sobald das Kind schläft und dsd bleibt dann auf mir sitzen. Kaffeemaschine reinigen, Brote, Küche aufräumen, Wäsche aufhängen sowas zum Beispiel. Er sieht, dass ich das dann mache aber hilft nicht

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Nein muss man rein theoretisch nicht.

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Hi,
Pfandflaschen, Restfliesen o.ä. sind Dinge, die ggf. im Weg rumliegen und nerven, aber nicht gesundheitsschädlich, weil unhygienisch, sind. Ob die 2 Tage früher oder später weggebracht werden, ist eigentlich egal. Da würde ich mir an deiner Stelle mehr Gelassenheit zulegen. Ich kann nachvollziehen, dass wenn man den HH führen muss, da das Zepter in der Hand hat und will dass es nach dem eigenen Plan läuft, aber so funktioniert es halt nicht.
Und ich würde die Dienstleistungen für ihn einschränken. Soll er sich sein Brot selbst schmieren und evtl. die Wäsche selbst machen (wobei die ja dann fehlt für die Füllung der Waschmaschine).

vlg tina

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Dann hör auf. Wieso schmierst du sein Brot? Und lässt deines weg?

Mein Mann macht manche Dinge auch „später“ (Rekord: seinen Wäschekorb hat er nach 3 Monaten (!) ausgeräumt). Ich aber ehrlicherweise auch 🙈 nicht ganz so spät, aber mein Mann wäre eigentlich auch genervt.

Naja. Man arrangiert sich. Ich würde den Pfand nicht weg bringen, sondern fragen, bis wann er es erledigen kann.

Dein Mann „nimmt“, das stimmt. Aber niemand zwingt dich, „zu geben“ - zumindest in diesem Umfang.

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Ich glaube das meiste ist schon gesagt. Was mir noch einfällt: Du fragst, wie du ihn "liebevoll" ändern kannst. Generell macht es den Eindruck, dass du Konflikte scheust, weil er deinen Wünschen mit Gegenwehr begegnet und eben nicht sofort einsichtig ist. Also machst du weiter seine Brote und den ganzen Kram, gehst aber halb kaputt und es staut sich in dir an bis die Partnerschaft darunter leidet. Das ist doch auch nicht die Lösung.

Ich würde schon ein Gespräch suchen. Nicht mit Vorwürfen überhäufen, aber klarstellen, dass du so wie ihr es gerade macht nicht leben möchtest. Dass dir die Rollenverteilung so nicht passt. Dass er das vielleicht so von zuhause kennt, aber dass er dich als Partnerin ausgewählt hat und nicht erwarten kann, dass du alles umsetzt was er sich vorstellt. Dass du im Gegenzug auch bereit bist, über deine Prägung zu sprechen (Haus immer top in Schuss obwohl alle viel arbeiten - das ist auch nicht gesund auf Dauer). Ihr müsst vielleicht einfach für euch ein neues Miteinander finden.

Mach ihm klar dass ihr euch beide bewegen müsst, wenn ihr langfristig ein glückliches Paar sein wollt. Alles Gute!

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Natürlich sollte ihr es besser verteilen - aber mit Kind bleibt auch dan mal was liegen - und den Pfandflasche ist es egal. Wie Du schreibst habt ihr da sehr unterschiedliche Vorstellungen. Da müssen beiden ein Stückchen gehen. Auch Du solltest etwas mehr Gelassenheit lernen und dann mit ihm gemeinsam schauen wie ihr entspannt zusammenleben könnt.