Ziehe ich mein Leben lang narzisstische Männer an?

Okay ixh fühle mich nicht verstanden. Geh zur Therapie ist nicht hilfreich. Danke.

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Ich hatte auch viele Jahre das Problem, die falschen Männer anzuziehen. Das Wichtige dabei ist ja - wenn du Anderen das Gefühl gibst, dass du jemand bist, der sich kümmert, der bereit ist anderen zu helfen und ähnliches, dann wirst du auch Leute anziehen, die ihr Leben nicht auf die Reihe kriegen und die dann bei dir Hilfe suchen. So war es jedenfalls bei mir. Ich hab all die Männer angezogen, die psychisch labil waren und sich Hilfe erhofften. Aber man will ja einen Partner der ungefähr auf der gleichen Stufe steht. Ich hatte dann die Idee, beim ersten Date mit einem neuen Mann direkt drauf zu achten, dass der nicht etwa schon von Problemen berichtet und drauf achtet, ob ich man Hilfsbereitschaft zeigt. In solchen Fällen hab ich mich dann nur zurückgelehnt und gefragt wie er das lösen will. So als bin ich neugierig, aber absolut nicht inovolviert in sein Problem. Die "falsche" Sorte Männer suchen sich dann ein anderes Opfer. Sollte der Mann doch okay sein, und nur zufällig ein Problem erwähnt haben, wird er sich davon nicht abschrecken lassen, sondern er wird sagen, dass er das natürlich irgendwie lösen wird.

Mein Tip wäre da wirklich, früh drauf achten, dass der Mann nicht drauf aus ist, dass man viel für ihn tut. Und, man muss sich selbst lieben. Absolut nicht nur die graue Maus sein, die keine Ansprüche stellt. Alles in vernünftigem Ausmass. Dass du angefangen hast, die falschen Leute auszusortieren, finde ich völlig richtig. Das hab ich auch gemacht. Vorher bin ich schnell in einer Beziehung gelandet, ohne zu überlegen, ob das der Mann vielleicht doch nicht so gut passt. Später war ich dann sehr kritisch. Natürlich nur, was wichtige Dinge angeht. Wenn ich wirkliche "red flags" gesehen habe bei jemanden, dann hab ich den Kontakt sofort abgebrochen (was mir vorher schwerfiel). Zweite Chancen sind völlig unsinnig, wenn man schon absehen kann, dass es nicht der Richtige ist.

Grundsätzlich glaube ich, man ist nicht attraktiv für Andere wenn man sich nur anpasst, sondern eher, wenn man sich für etwas begeistern kann, Interessen hat und da engagiert ist. Dann trifft man Andere, die ähnliche Interessen haben. Auch Partner, bestenfalls.

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Wow, danke für die ausführliche Antwort! Ich habe den Ausgangstext wieder gelöscht, weil mir kurze und nichts sagende Antworten nichts bringen und wahrscheinlich am Ende mal wieder ein sensibles Thema in einem Forum rücksichtslos auseinandergenommen wird.

Danke für deine Antwort!

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Okay. In meinem Job empfand ich mich im Vergleich zu anderen zu überengagiert. Jetzt ist es so, dass ich zurückfahre bzw zurückgefahren bin und nicht mehr mache als andere, obwohl es viel bleibt. Früher haben mich zb an der alten Stelle Kollegen und Freunde mit Problemen vollgequasselt, was jetzt zum Glück deutlich weniger bis gar nicht ist! Auch bei Freunden war es so, dass ich etwas positives und schönes erleben wollte. Plötzlich hörte ich nur von dem negativen Ehemann usw.
Davon habe ich mich auch gelöst. Auch das kenne ich von meinen Eltern: schön der Mülleimer für alles sein! Sind zum Glück auch nicht mehr Teil meine Lebens.

Und es ist egal, wie viel Mühe ich mir gebe (im Job), es wird immer an irgendeiner Kleinigkeit, die völlig egal ist, rumgepopelt! Genau das definiere ich als narzisstisch. Fehler suchen, um sich aufzuwerten, obwohl man selbst eher faul seinen Job nachgeht. Es sind nicht alle so. Es fällt nur bei denen auf, die eben so sind wie sie sind. Ich kann immer damit rechnen mit einem schlechten Gefühl nach hause zu gehen nach mühevollen Stunden, weil es sowieso nie gut genug ist für solche. Das ist auf Dauer einfach zu anstrengend.

Ich mache das jetzt auch erst recht fauler.
Wenn ich in ein ganz anderes Metier gewechselt bin, kann ich wieder durchstarten.

Solche Texte motivieren mich, weil ich merke, dass ich nicht allein bin. Viele fragen kann ich mit selbst beantworten. Es tut aber gut, wenn es Menschen gibt, die das kennen und auch Fortschritte machen.

Vielen Dank nochmal für deine hilfreiche Antwort!

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Für den Leidensdruck, den du hast, wäre eine Therapie wohl am zielführendsten, einfach um all deine Beziehungen aufzuarbeiten. Dass die Mehrheit der Menschen um dich herum narzisstisch ist, halte ich für unwahrscheinlich, vielleicht rührt dein Unwohlsein in ihrer Gegenwart woanders her.

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Auf solche oberflächlichen Antworten kann ich gern verzichten. "Geh zur Therapie!" Ohne groß auf die Fragen einzugehen..ist genau das, was ich meine.

Außerdem habe ich geschrieben, dass ich
damit besser bzw gut leben kann. Auch hier.. Welcher Leidensdruck? Und über Fortschritte berichtet.

"Halte ich für unwahrscheinlich". Wie wäre es denn, einem Thread erst einmal Glaubwürdigkeit zu schenken und darauf ernsthaft einzugehen anstatt gleich die Tatsachen zu verdrehen, ohne zu wissen wo genau und was ich mache usw.

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Das hier ist ein Forum und keine Gesprächsgruppe, schade wenn dir meine Antwort zu knapp war, ich schreibe hier auch nur in meiner Freizeit. Keine Ahnung, was an dem Hinweis auf Therapie oberflächlich sein soll. Finde deine Reaktion, nach einem(!) Post der dir nicht passt gleich alles zu löschen, ehrlich gesagt etwas trotzig.
Ich persönlich fand, dass es klang, als wärst du mit der Situation nicht glücklich, immerhin hast du einen sehr langen Text dazu geschrieben. Tut mir leid, wenn ich dich da missverstanden habe.
Warum du mir "Verdrehung von Tatsachen" unterstellst, erschließt sich mir nicht.

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Ich erzähle dir von meiner Cousine.
Sie dachte auch sie würde nur Narzissten begegnen. Die Männer waren erst großartig (sie stellte sie auf ein Podest), dann wurden sie fies und abwertend zu ihr (sie hörten auf sie anzuhimmeln und es kehrte üblicher Alltag ein, sie erlebte es als zu wenig Wertschätzung, zu wenig Bewunderung).
Sie ging zum Therapeuten.
Nach einiger Zeit erhielt sie eine Diagnose: Narzisstische Persönlichkeitsstörung.

Ich sage nicht, dass du diese Störung hast. Ich meine nur, dass eine Therapie, auch, wenn du es wohl als Beleidigung deiner Person ansiehst, wenn man denkt du könntest eine brauchen, dich weiterbringen könnte - wie auch immer.

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Die Therapeuten, bei denen ich war, waren alle nicht empathisch und bei der letzten fragte ich mich, ob die nicht selbst NPS hat. Sie hat mir gar nicht zuhört und es kamen ebenfalls plumpe Antworten, die überhaupt keinen Bezug zu meinem Erzählten hatten! Ich habe formuliert, was mir wichtig ist, davon wurde abgelenkt. Plötzlich fing sie an übergriffig zu werden.
Ich meine ich bin doch nicht doof! Gerade weil ich weiß wie es ist von Narzissten umgeben zu sein, erkenne ich das bei anderen ziemlich gut. In welcher Form gehört zB die Persönlichkeit einer Therapeutin in eine Therapie? Gar nicht. Es geht ausnahmsweise mal um mich.

Ich habe genug weggesteckt für solche Menschen und viel Frust geerntet. Nein danke!

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Mal davon abgesehen, dass ich gerade wenig bis gar keine Zeit habe für eine "Partnersuche", ärgere ich mich dennoch, dass ich mich in Menschen in der Vergangenheit verliebt habe, die gar nicht für mich da sein konnten und da sein können. Exakt wie bei meinen Eltern. Ich mache mich nicht auf die Suche danach, wenn ich selbst keine Zeit habe. Aber andere tun das!
Wirklich narzisstisch in dieser Form wie Anhimmeln etc war daran nixhts. Ich verbinde Narzissmus mit Egozentrismus und Empathielosigkeit. Gar nicht mal, dass der andere irgendwie einen anhimmeln muss. Das letztere empfinde ich als sehr unangenehm.
Keinen einzigen Mann habe ich auf den Podest gestellt. Einmal vor 10J und fürs Leben gelernt. Nur möchte ich mich nicht in Menschen verlieben, die mir nicht die gleiche Zeit entgegenbringen können. Das war aber vor 3J passiert und der Schmerz holt mich hier und da ein.
Nun habe ich mich durch das Schreiben etwas beruhigt.

Im Forum steht auch, dass man hier Frust auslassen kann. Das tat ich. Es ist nämlich frustrierend, wenn man etwas erzählt oder schreibt und auf das Thema nicht eingegangen wird! Aber es gibt zum Glück auch Personen, die das nachempfinden können!

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Ich habe einen Test gemacht, bei dem "Denn für einen Narzissten bist du gefundenes Fressen …" rauskam. Weil ich zu empathisch bin. Meine Antennen seien zu sehr wegen der Harmoniebedürftigkeit auf andere gerichtet. Das lass ich mal bleiben. Die können mich mal.
Deswegen werden Leute wie ich ausgenutzt, was ich nicht mit mir machen lassen werde. Im Job beiße ich die Zähne zusammen und wechsele dann aus der Narzisstischen Umgebung weg! Lasse mir nicht einreden, dass ich nicht iO. bin. Und ein gesunder Narzissmus ist wichtig für das psychische Gleichgewicht, in diesem Sinne: die sind dumm und ich hab kein Bock von solchen Menschen umgeben zu sein, fertig. Oder ich ignoriere es bzw konzentriere mich mehr auf mich, was mir auch besser gelingt. Muss ich sowieso, sonst hätte ich es dort keinen weiteren Tag ausgehalten 🤮. Zum Glück gibt es dort auch ganz viele andere nette Menschen, die das ausgleichen. Neulich kam im Job n Lob von einem, das habe ich einfach an mir abbrallen lassen. Das ist mein Job, natürlich mache ich den gut. Es wird auch Phasen geben, die scheiße laufen werden. Und dann werde ich von solchen Leuten genauso wie ich gelobt werde, klein gemacht. Die sind durchschaut und ich sitze jetzt am längeren Hebel. Davon mache ich mich nicht mehr abhängig. Lieber bin ich die schlechte oder böse. Meine Arbeit mache ich nur für mich und mein Geld. Und der Rest ist egal. Wenn ich etwas gelernt habe, dann dass ich mindestens genauso egoistisch sein darf. Und das fühlt sich auch gut an. Nicht verarschen lassen, dann ist alles gut.

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