LG soll zur Reha - er will ambulant, ich will das er stationär geht - nun ist er beleidigt 😱😂

Hallo zusammen,

mein LG soll nach einer OP in die Reha gehen. Nun sagte er, er möchte es ambulant machen. Heisst also, er wird abgeholt, macht seine Reha und kommt Nachmittags zurück nach Hause.

Ich habe noch eine Tochter die bei uns lebt und Hunde. Die müssen natürlich versorgt werden. Nun ist es so, ich laufe eh schon eine Weile tagtäglich mit den Hunden alleine (ca 1,5h am späten Nachmittag) und mache den Rest ja auch zuhause.

Somit habe ich ihm - wirklich nett - gesagt, er solle sich doch lieber eine stationäre Reha geben. Da kann er nach den Anwendungen entspannen, Gespräche führen, was anderes sehen etc pp. Habe ihm auch gesagt, ich bekomme das alles hin (ich arbeite VZ, Hunde, Pubertier, Haushalt) und dass eine stationäre Reha einfach entspannter ist.

Nun isser beleidigt, sagt, ich wolle ihn loswerden 🙄, das ist natürlich reiner Humbug, ich will einfach nur einen gesunden (gesünderen) LG zurück haben .... Er empfindet es als Abschieben.

Ich weiss selber wie es ist, eine ambulante Reha zu machen und dann abends den ganzen Stress noch zu haben, sich nicht erholen können und und und. Deswegen wünsche ich es ihm, dass es ihm nicht so geht. Und das er mal zur Ruhe kommt.

*Seufz* da willste einmal nett sein 🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣

Liebe Grüße

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Ich würde wohl denken wie dein Partner. Nett gemeint von dir, dass du einen „gesünderen“ Partner haben möchtest. Geht ambulant genauso. MIR geht es 1.000 mal besser, wenn ich ambulant und somit bei meinen liebsten und zu Hause bin, als stationär.

Welchen Stress hat er denn, wenn du so oder so alles übernimmst in der Zeit? Ob er nun zu Hause ist oder nicht? Was ändert sich denn für dich?

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Für mich ändert sich nichts. Hier wäre es aber so das hier weiterhin die kleinen Problemchen im Alltag sind, der Rasen den er mäht, einfach alles. Vielleicht sehe ich das nur aus meiner Sicht, ich wäre definitiv in stationäre Reha gegangen, nur war mein Kind zu diesem Zeitpunkt noch zu jung um den ganzen Tag alleine zu bleiben, der Papa wohnt weiter weg und mein LG kommt normalerweise vor 17 - 17.30 Uhr nicht nach Hause von der Arbeit.

Mich hat es nur gewundert das er - scheinbar wirklich - beleidigt ist. Ich will ihn nicht *loswerden* ich glaube nur einfach fest daran, dass er sich stationär mehr auf sich und seine Gesundung konzentrieren könnte.

War wohl ein Irrglaube 😁

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Der Gedanke kam mir auch gleich: er hat doch gar keinen Stress, wenn du alles übernimmst, oder kann er dir davon was abnehmen? Kann er mit den Hunden an die frische Lust - was ja auch die Gesundheit fördert?

Vielleicht schläft er gerne im eigenen Bett?
Vielleicht möchte er gerne dich und euer Kind sehen und Zeit zusammen haben?
Vielleicht möchte er nicht, dass ihr nur am Wochenende - wenn überhaupt - zu Besuch kommt?
Vielleicht ist er aber auch erwachsen und hat seine eigene Entscheidung getroffen?

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Mag alles möglich sein

Und das eine längere Trennung nie schön ist, auch klar. Wie gesagt, ich will ihn weder los werden noch abschieben. Mir geht es um ihn, seiner Gesundung und das er sich vollumfänglich darauf konzentrieren kann

BTW: mit den Hunden alleine kann / darf / will er nicht gehen aufgrund seines gesundheitlichen Zustandes. Wir haben recht große und auch starke Hunde, dass geht noch nicht

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Sei vielleicht froh, dass er ambulant will.
Mein Mann war nur einmal stationär, nie wieder. Weißt Du, was da stellenweise abgeht mit " liebesbedürftigen Damen"?
Da reicht Deine Vorstellungskraft nicht.
Mein Freund hat seine Reha deswegen fast abgebrochen vor ein paar Jahren....genau dieselben Erfahrungen. Der wollte nur noch weg.
Gleiche Erfahrungen bei Vereinsfreunden - letztes Jahr.
LG Moni

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Da will man mal nett sein… Ja, kann so sehen. Ich würde aber wie dein Mann denken. ER ist derjenige der in Reha muss. ER entscheidet, dass er lieber ambulant sein möchte. Und du sagst „nö, geh lieber“. Wieso soll das denn besser sein?

Ich finde es zu Hause schöner. Ich bin gerne in meinem Bett. Ich dusche lieber zu Hause. Ich gehe lieber zu Hause aufs Klo. Ich schlafe gerne neben meinem Partner. Ich hab gerne meine Leute um mich. Ich werde ganz sicher zu Hause gesünder (außer ich habe zu Hause Stress, aber den hat er ja nicht). Ich nehme ihn gerne täglich in den Arm. Usw.

Über Wochen weg ist für mich die Hölle, vor allem wenn es auch anders geht.

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Schlussendlich ist es ja sein Entscheidung und er wird ambulant die Reha machen, ich mache da ja auch kein Theater drum, und ja, er ist erwachsen und trifft seine eigenen Entscheidungen.

Ich wollte wirklich nur das Beste - und habe die Möglichkeit einer stationären Reha angeboten. Aus eigener Erfahrung. Dass er das nun nicht macht, das ist ja auch ok für mich. Ich habe ihn, auch wenn es für andere nicht so klingt, auch gerne zuhause. Und so gesehen wollte ich ihm auch damit sagen, dass ich auch diese Zeit schaffe, bis er wieder gesund/gesünder nach Hause kommt. Ich wollte ihm wirklich Zeit für sich geben. Das er auch mal raus kommt aus seiner Umgebung. Die einen mögen es, die anderen nicht. Er mag es wohl nicht.

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Ich verstehe deinen Gedanken. Alle, die hier eine ambulante Reha gemacht haben, haben hinterher zugegeben, dass das stressiger war als eine stationäre.
Man muss halt auch morgens und nachmittags durch die Gegend gondeln, macht dann abends doch noch was im Haus oder hat Verpflichtungen.
In einer stationären Reha kann man sich komplett auf die Heilung konzentrieren.

Aber natürlich kann ich auch deinen LG verstehen, der gerne bei euch ist.

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Da fällt mir wieder die Schwiegermutter ein, die unbedingt ambulant statt stationär wollte, und dann Tag für Tag mittags um 12 abgebrochen hat, weil sie sonst "die Heimfahrt nicht mehr packt".

Über den eher mäßigen (haha) Erfolg der Reha brauche ich wohl nicht zu schreiben.



PS: ich kenne die Schwiegermutter lange genug um den wahren Grund zu kennen. Nie und nimmer würde sie über Nacht den Schwiegervater alleine lassen. Sie muss auch immer pünktlich zu seinem Feierabend zuhause sein. Krankhafte Eifersucht lässt grüßen!

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Ich habe schon beide Rehas hinter mir. Stationär nur, weil ambulant nicht machbar. Und ich fand stationär furchtbar. Nie wieder!

Wenn ich mich für etwas entscheide, bewusst, und mein Partner behauptet etwas anderes wäre besser, wäre ich auch genervt. Beleidigt, keine Ahnung, aber wahrscheinlich auch.

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Ich würde immer eine stationäre Reha vorziehen, war 2022 erstmalig stationär zur Reha.

Schon allein Abstand von zu Hause, ein Ortswechsel, eine andere schöne ansprechende Region, bewirkt viel.
Ich war mit meinem Jüngsten an der Ostsee, traumhafte Lage, direkte Strandnähe, das war Balsam für die Seele.

Dazu kommt, dass man sich mehrere Wochen nur um sich, um die Gesundheit und das Wohlbefinden kümmert. Man knüpft soziale Kontakte, trifft sich während der Therapien und unternimmt in der Freizeit was zusammen.

Ambulant fährt man Früh hin oder wird geholt, Nachmittag zurück, hat einen straffen Tag, meist von 8-16 Uhr Therapieplan.
Anschließend zu Hause geht dann der Alltag weiter, warten Kinder und Verpflichtungen, von Erholung keine Spur.

Eine Freundin war zur ambulanten orthopädischen Reha, fand es sehr anstrengend, vor allem
wenn anschließend noch mehrere Kinder zu Hause
warten.
Eine andere Freundin war 2x stationär zur orthopädischen Reha, konnte viel für sich tun und sich erholen.

Wir haben in 25 Km Entfernung eine ambulante Reha, wäre definitiv nicht meine erste Wahl.

Mein Mann hatte vor 2 Jahren einen doppelten BSV, hat jetzt noch zeitweise Beschwerden, war bisher noch nicht zur Reha.
Ich hatte es ihm vorgeschlagen, falls er irgendwann fährt, rate ich zur stationären Reha.

Schade, dass Dein LG den positiven Sinn dahinter nicht erkennt, nur denkt Du willst ihn abschieben.
Vielleicht muss er erstmal eine ambulante Reha durchmachen, um zu erkennen dass es keine gute Idee war.

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Persönliche Freiheit > Gut gemeinte Ratschläge

Ich bin bei dir über zwei Sachen gestolpert. Das erste war das Wort „soll“: Er „soll“ stationär Reha machen. Hast du das so formuliert?
Du sagst, du hättest es ihm sehr nett gesagt (was ich dir glaube), aber könnte es nicht sein, dass es dennoch Defizite gibt in der Kommunikation gibt, insbesondere dann, wenn er sich jetzt abgeschoben fühlt?
Ich hätte ja etwas in die Richtung gesagt, dass ich mir wünschen würde/es ihm ermöglichen könne, dass er stationäre Reha macht, damit er sich wirklich erholen kann. Das hat gleich einen ganz anderen Charakter als ein Appell (Du sollst/musst/etc.).

Das zweite worüber ich gestolpert bin (und weswegen ich überhaupt diesen Thread angeklickt habe), war, dass ich den Kontrast der Aussage, dein Partner sei beleidigt mit Lach-Emojis garniert hast, krass fand. Das kam mir extrem respektlos vor, zumindest so, dass du seine Gefühle überhaupt nicht ernst nimmst. Ich verstehe, dass man sich darüber lustig machen möchte und vielleicht sogar Standpunkte lächerlich findet, aber man sollte doch immer respektieren, wie sich jemand fühlt, so irrational und dämlich es einem vorkommt.

My two pences.

Bearbeitet von Beinemann
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Hallo Beinemann,

im Nachgang kann ich dir nicht mehr sagen ob ich das Wort "soll" so wirklich benutzt habe. Grundsätzliche hatte ich ihm - aus meiner Sicht - gesagt, dass eine stationäre Reha wirksamer sein kann, weil er sich da ganz auf sich und seine Genesung konzentrieren kann.

Dass das ganze mit Lach - Emojis "garniert" ist, ist der Tatsache geschuldet, dass dieser Beitrag mehr so zum schmunzeln war, vielleicht hätte ich den Beisatz *SiLoPo* mit einfügen sollen. Dies ist und war in keinster Weise abwertend gemeint.

Was allerdings lustig ist: schlussendlich hat er sich doch für die stationäre umentschieden, aber erst nachdem 2 Freunde und 1 Arbeitskollege mit ihm gesprochen haben, wie toll das doch ist und für die Gesundheit und Erholung doch viel besser ist. Prinzipiell nichts anderes als das was ich ihm bereits sagte.

Liebe Grüße

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Gut, dass er sich doch für die stationäre Variante entschieden hat. Und danke für die Aufklärung. Da du hier schon deeskalierst, vermute ich, dass du das auch daheim machst (womit mein Vorwurf der Kommunikationsprobleme auf jeden Fall an Gewicht verliert). Ich nehme an, ihr habt das ansonsten aber auch eher problemlos durchbekommen (also diese Auseinandersetzung)? Mit Pubertier ist man ja meist Schwierigeres gewohnt.

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