Trauer bewältigen nach Tod vom Tier

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Hallo, es ist als würde einem die Luft zum Atmen nehmen. Ich bin mein Leben lang mit Tieren aufgewachsen, daher bin ich ein ganz arger Tier Mensch. Ich habe seit über 10jahren Meerschweinchen. Natürlich ist hin und wieder eins gegangen. Meine Gruppe ist nun 7 köpfig. Natürlich hat man in der Gruppe immer ein besonderes. Unser Olaf, hatte im Dezember ein Strohhalm hinterm Auge und ein Abszess dadurch. Das Auge starb ab und musste raus. Das war kurz vor heilig abend. Leider entzündete es sich und er musste stationär in die Tierklinik für knapp eine Woche, wo eine dränage gelegt wurde und gespült.
Wir haben so gelitten mit ihm aber er hat es geschafft. Leider hat sich durch blöde Komplikationen sein füß entzündet und ein Ballen Abszess ist entstanden, wo der Eiter den Knochen auch angegriffen hatte.
Wir haben über 3 Monate gekämpft, gesalbt, verbunden und der Fuß heilte. Leider machte dann noch der Zahn Probleme, der musste dann auch noch raus. Olaf war ein Kämpfer er steckte alles so gut weg.
Nun ein 3/4 Jahr später hatte er sich richtig erholt, wieder 300g zugenommen, aber sein Auge tränte und tränte was er ja verloren hatte. Die Tierärztin hatte seine Tränendrüse damals nicht ordentlich raus gemacht und es sabberte immer. Wir wollten ihm was gutes tun und das nochmal sauber machen lassen.
Am Mittwoch war der besagte tag, und als er nach der op beim aufwachen war, wollte er nicht mehr und hat aufgegeben.
Wer unser Olaf kannte, wusste er war nicht ein normales Meerschweinchen, er war ein halber Hund, so zutraulich, ein Goldschatz, nicht scheu, ist abends am Gitter gestanden und hat sich angeschrien weil er jetzt sofort ein Leckereien wollte. Er liebte es gestreichelt zu werden.
Wir haben so viel in ihn reingesteckt im letzten Jahr.
Und dann der schock das er die op nicht geschafft hat. Er erwarte einfach ein besonderer, wo uns so getroffen hat, dieser Schmerz das er nicht mehr da ist, ist unerträglich. Zuhause fällt mir die Decke auf den Kopf. Ich muss ja trotzdem für die anderen Nasen da sein, aber jeder Blick in den 7qm2 Stall macht mir den Hals zu. Es fehlt einfach was. Ich komm mit diesem Schmerz nicht klar.
Ich habe schon einigen Tieren Lebewohl sagen müssen, jedes Tier tut weh, aber er war einfach was besonderes, seine Art, seine Liebe alles an ihm. Ich weis nicht wie ich damit umgehen soll, die Trauer besser bewältigen soll. Für mich sind Tiere genauso wichtig wie Menschen. Und es tut genau so weh, ein Herzens Tier zu verlieren.
Es hat sich nicht damit getan sich ein neues zu holen, denn keiner ersetzt ihn. Vielleicht versteht mich jemand und weis wie es ist ein geliebtes Tier verloren zu haben.

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Hallo,

es tut mir sehr leid, dass du deinen geliebten Olaf verloren hast. Ich kann deinen Schmerz nachempfinden.

Ich hatte auch immer Tiere und der Tod jedes einzelnen hat unfassbar geschmerzt. Vor allem als mein erstes Meerschweinchen damals gestorben ist ist für mich eine Welt zusammen gebrochen. Mittlerweile ist es fast 20 Jahre her und trotzdem denke ich noch an meine Merle.

Der Tod gehört leider zum Leben dazu und uns bleibt nichts anderes übrig als dies zu akzeptieren und irgendwie damit zu leben. Sei für die anderen Fellnasen da und akzeptiere die Trauer. Der Schmerz wird mit der Zeit ein bisschen weniger werden, wenn auch nie ganz verschwinden.

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Fühl Dich mal unbekannterweise fest gedrückt von mir. Ich kann gerade zu 100% nachvollziehen wie es Dir geht, was Du fühlst und was Du durchmachst. Ich musste mich vorgestern von meinem Herzensschweinchen verabschieden und mein Herz ist gebrochen. Genau wie Dein Olaf war es ein absolutes Kämpferschweinchen. Seine Krankenakte war gefühlt so dick wie der 20bändige Brockhaus und wir hatten wirklich schwere Zeiten - aber all das war es wert, denn das kleine Schweinchen hatte einen unbändigen Lebenswillen, war süß und clever und hat ganz, ganz tiefe Spuren in meinem Leben und dem Rest der Familie hinterlassen. Im Grunde kann ich es selbst nicht verstehen, wie man so ein kleines Wesen so sehr vermissen kann. Ich hoffe, die Zeit heilt die Wunde...

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Fühl dich genauso so gedrückt. Ja es tut verdammt weh. Ich habe Tage lang nur geweint, ich konnte und wollte es nicht verstehen. Jetzt bin ich an dem Punkt, wo ich sage, er hatte keine Kraft mehr, er wollte es so. Und da wo er ist geht es ihm besser, trotzdem tut es den verbliebenen sehr weh. Es zerreißt einem das Herz. Wenn ich von ihm erzähle kommen sofort die Tränen. Aber in Erinnerungen bleiben die wundervollen 4 Jahre mit ihm. Und ich habe mit entschieden einem Tierheim schweinle seinen platzt zu schenken. Das hätte er so gewollt.

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Danke Dir. Bei uns wird morgen auch ein neues Schweinchen einziehen. Es fällt mir einerseits schwer, mich darauf einzulassen, weil ich noch voller Trauer bin. Andererseits freue ich mich auch schon darauf... Warten können wir nicht, weil unsere verbliebene Schweine-Dame dringend ein neues Partnertier braucht. Aber es wird sicher seltsam werden, wenn da plötzlich ein neues Schweinchen durchs Gehege wuselt, während man mit den Augen immer noch unbewusst das verstorbene Tier sucht.

Ich mache leider auch die Erfahrung, dass Andere den Verlust gar nicht recht nachvollziehen können - "ist doch nur ein Meerschweinchen". Dass man an dem aber mindestens genauso sehr hängen kann wie an einem Hund oder einer Katze ist vielen leider nicht bewusst.

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