Wie erkläre ich meinem Kind, dass Papa jetzt im himmel ist?

Hallo..
Mein Sohn ist 5. Vor einer Woche ist sein 'papa' gestorben.mein Sohn weiss,dass er dolle krank war und auch mehrmals für länger im Krankenhaus war. Ich hab versucht ihm zu erklären, dass er jetzt ein Stern am Himmel ist und auf den Wolken sitzt und von oben auf uns auf passt...Ich fand den Gedanken schön,dass er nicht weg,sondern nur woanders ist.
Mittlerweile stellt mein Sohn so unendlich viele Fragen..ob es nich eine wolke gibt die weiter unten fliegt,dass er bei uns auf den Balkon springen kann,dann müssten wir nur noch die Tür auf machen und könnten ihn ja dann wieder drücken...oder ob wir sein Handy nicht mit einem Luftballon in den Himmel steigen lassen können,damit wir wenigstens telefonieren können...
Egal was ich sage "Wolken kommen nicht weiter runter,die sind alle ganz weit oben und bleiben da" oder "oben im Himmel hat man keinen Strom und keinen Empfang zum telefonieren, wie wenn man durch einen la gen Tunnel fährt "

Er lässt sich immer wieder irgendwelche neuen kreativen Ideen einfallen...Er vermisst ihn so sehr..das bricht mir mein Herz 💔😭

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Bitte frag eure Erzieherinnen im Kindergarten nach einem hilfreichen Buch, sie haben sicher eine Empfehlung. Viele Bücher beziehen sich nur auf Oma und Opa - aber vielleicht kommt hier bei urbia ja auch noch ein Tip.
Es tut mir sehr leid, was Du gerade durchleben musst.❤
Alles Gute.
LG Moni

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Hallo,

Es tut mir leid was ihr beide grad durchmachen müsst.
Es gibt nicht die richtigen Worte für so eine Situation.
Du kannst dich auch an den Bestatter wenden wenn es um Trauerbewältigung bei Kindern geht.
Als unsere Oma gestorben ist waren wir sehr überfordert wie wir hier mit unseren damals 6 und 7 jährigen Kindern verbringen sollten. Da hat uns unser Bestatter sehr gute Bücher gegeben und Kontakte nahegelegt.

Mein Herzliches Beileid und trotzdem alles Gute euch beiden ❤️

Liebe Grüße
S.

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Hallo,

es tut mir sehr leid, dass Dein Kind seinen Papa verloren hat und Du Deinen Mann (?)! Es ist eine unglaublich schwere Situation, die Trauer Deines Sohnes mitzuerleben und ihn darin auffangen zu müssen und auch zu wollen.
Ich würde ihm durchaus mehr erklären, dass sein Körper nicht im Himmel, sondern Du glaubst, dass seine Seele/sein Geist im Himmel ist. Das gelingt auch kindgerecht.
Ein tolles Buch über die verwirrende, traurige und ungerechte Situation, in der Dein Sohn ist, ist dieses:

https://www.beltz.de/kinder_jugendbuch/produkte/details/7748-fuer-immer.html

Ich habe es schon 2x verschenkt (verschenken müssen).

Es gibt auch in vielen Städten Trauergruppen für Kinder. Dafür ist es sicher noch zu früh, aber vielleicht bekommst Du dort auch Hilfe, wie der Umgang damit leichter für Dich ist.

Ich wünsche Euch alles Gute und hoffe, dass Du auch für Deine eigene Trauer Raum findest - denk auch an Dich!
Grüße
Jujo

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Hallo candy.,

mein herzliches Beileid zu eurem Verlust.

Ich würde meinem Kind sagen, dass der Papa gestorben ist. War schon die Beerdigung? Ich würde ihn da mitnehmen. Kinder müssen im wahrsten Sinne begreifen (anfassen, sehen), dass jemand tot ist. Sie stellen sich oft noch etwas anderes vor, was in der Erde liegt oder wie er auf der Wolke sitzt.

Mit dem Bild mit der Wolke finde ich schön. Ich würde ihm sagen, dass sein Papa tot ist und du nicht weißt, ob es nach dem Tod noch etwas gibt oder nicht. Du könntest es dir aber vorstellen, dass er auf einer Wolke sitzt.

Meine Kinder haben mir auch alles mögliche gefragt, als ihre Oma und ihre Brüder im Bauch (38./34.ssw) starben. Wir haben ehrlich geantwortet und auch viel zusammen geweint.

Manchmal hatten sie auch ihre eigene Vorstellung vom Leben danach. (fliegen auf einer Wolke hinter uns her...)

Es tut mir unendlich leid. Es gibt für später auch Trauergruppen für Kinder, die ein Elternteil verloren haben. Viel, viel Kraft wünsche ich euch.

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Euer Verlust tut mir sehr leid! Ich wünsche euch viel Kraft für die Zukunft!

Unser Sohn war erst 2 Jahre alt, als seine Schwester gestorben ist, deshalb weiß ich nicht, ob es sich so gut auf einen Fünfjährigen übertragen lässt. Wir haben besonders das Buch "die Regenbogenbrücke. Ein kleiner Hase in Trauer" geschätzt.
Das Buch beschreibt, dass ein Verstorbener Mensch über den Regenbogen in den Himmel geht. Dort taucht er die Hände in flüssiges Gold und berührt damit die Herzen der Hinterbliebenen, deshalb werden auch deren Herzen so schwer.
Das war für ihn ein Bild, das er gut verstehen konnte und er hat zu jedem Regenbogen gewunken.

Wir haben im den Himmel so beschrieben, wie wir ihn uns in unserem Glauben vorstellen: Wie eine große Hochzeitsfeier.

Man kann diesen Schmerz nicht einfach wegnehmen. Wir verstehen den Tod ja auch nicht.
Wir lassen bis heute manchmal Luftballons steigen. Mit unserem Sohn haben wir damals Nachrichten für seine Schwester darauf geschrieben. Das finde ich eine schöne Symbolik. Ihr könnt ja immer noch zum Papa reden (am Grab, oder mit einem Luftballon), nur kann der Papa nicht mehr so leicht antworten.

Ich würde die Symbolik, die er verwendet, aufgreifen: Dem Papa in die Wolken hoch winken, oder einen Luftballon zu ihm steigen lassen. Das funktioniert doch wenigstens in die eine Richtung gut. Und ich hatte immer das Gefühl, dass unser Sohn dann auch eine besondere Verbindung zur Schwester hatte - und wir Eltern auch.

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Die Urnenbeisetzung ist am Dienstag..Ich wollte ihn eigentlich nicht mit nehmen weil ich nicht wüsste wie ich ihm das sagen soll,wie Papa in so eine kleine "vase" rein passt..ihm zu sagen dass da nur die Asche drin ist,weil er verbrannt wurde ...Ich find das hört sich für ein Kind ziemlich heftig an...Ich hab sowas wie ein Erinnerungsalbum gekauft und wenn wir das gemacht haben zusammen wollte ich,die letzten Worte,gruß oder was auch immer von meinem Sohn aufschreiben oder er malt Papa ein Bild und an einen Luftballon ran und steigen lassen...aber wenn so fragen wie mit dem Handy kommen oder sehr viel "kreativere" ideen dann weiss ich nicht wie ich reagieren soll ausser zu sagen dass das halt nicht geht..

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Ich würde ihn mitnehmen.
Für unseren Sohn war die Beerdigung seiner Schwester (und etwas später seines Opas) enorm wichtig.
Papa hat eine Seele und einen Körper. Sein Körper ist in der Vase. Aber seine Seele ist im Himmel.

Wenn es dir nicht zu viel des Guten ist, kannst du doch sagen, dass der Körper vom Papa verbrannt wurde, damit seine Seele mit dem Rauch zur Wolke steigen konnte. Da kannst du ja mit ihm ein kleines Feuer machen, oder eine Kerze. Dann kann er sehen, wie der Rauch (z. B. wenn die Kerze ausgeblasen wird) nach oben steigt.
Nur so passt Papas Seele in sein Herz rein. Und so kann Papa ihn immer begleiten, auch wenn dein Sohn ihn nicht mehr sieht.

Für unseren Sohn war dieses Abschiednehmen ein sehr entscheidender Punkt.
Ich glaube, das muss man einem Kind auch zutrauen. Ein Kind versucht, zu verstehen und zu fassen. Und je weniger erklärt wird, desto schwieriger wird es fürs Kind.
Wir hatten auch das Buch von Wieso, Weshalb, Warum. Das hat unserem Sohn auch gut gefallen und geholfen, auch wenn wir noch einiges extra erklären mussten.

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Binde bitte unbedingt das Bestattungsinstitut mit ein. Die haben ganz viele Möglichkeiten, Dich zu unterstützen. Mit denen kann auch überlegt werden, ob und wie Dein Sohn in die Trauerzeremonie eingebunden werden kann.
Meine Enkeltochter hat damals als 5jährige gemeinsam mit guten Freunden der Familie die Urne ihres Papas getragen und herabgelassen. Wir hatten sie alle gut im Blick und sie konnte spontan schauen, was sie wollte und was nicht.
Für uns war das tröstlich. Schau mal, ob das für Dich auch ein Weg ist, ihn einzubinden.
Den Kindergarten einbinden und nach einer Trauergruppe schauen, halte ich für ebenfalls gute Möglichkeiten. Auch für Dich.

Viel Kraft für die kommende Zeit wünsche ich Dir. Und dass Du, gemeinsam mit Deinem Sohn, die Erinnerungen gut bewahren kannst und Ihr lernt, dass man auch miteinander lachen darf. Auf einer Beisetzung, beim Besuch der Ruhestätte und überhaupt.

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Hallo,

mein aufrichtiges Beileid zu eurem Verlust.

Zu verstehen, dass ein geliebter Mensche gestorben ist, ist ein langer Prozess. Selbst wir Erwachsenen können es anfangs nicht realisieren und wenn wir glauben, dass wir verstanden haben, kommen trotzdem wieder Phasen, in denen wir es nicht wahrhaben wollen. Für deinen Sohn ist es schwieriger, da er aufgrund seines Alters noch gar nicht verstehen kann, dass der Tod endgültig ist.

Durfte er seinen Papa noch mal sehen? Das hilft Kindern (und auch Erwachsenen) dabei, das Geschehene zu realisieren. Es ist wichtig, Abschied nehmen zu können. Du solltest ihn auf jeden Fall mit zur Beisetzung nehmen. Der geliebte Mensch ist gestorben. In seinem Körper ist kein Leben mehr, deshalb wird er beerdigt. Aber seine Seele, das, was ihn ausmacht, sein Wesen, seine Liebe, bleiben ewig. Man kann sie nicht anfassen und zurückholen. Sie lebt in der Erinnerung weiter.

Es gibt schöne Möglichkeiten, diese Erinnerungen festzuhalten. Es gibt z.B. entsprechende Bücher. Ihr könnt eine Schatzkiste füllen und neue Wege und Rituale finden, den Papa in seiner Abwesenheit mit einzubeziehen. Ich finde es außerdem wichtig, die Fragen deines Sohnes ehrlich zu beantworten.

Lass etwas Zeit ins Land gehen und wenn du die Kraft dazu hast, erkundige dich mal nach einer Trauergruppe für Kinder. Vielleicht gibt es eine in eurer Nähe. Auch dir kann das gut tun, wenn du dich bereit dazu fühlst.

Ich wünsche euch viel Kraft und alles Liebe.

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Hallo,

Herzliches Beileid für Euren Verlust.

Hatte Dein Sohn keine Möglichkeit sich von seinem Papa zu verabschieden? Denn dann ist es sehr schwierig für Kinder zu verstehen dass er nicht wieder kommt. War er mit zur Beerdigung?

Es gibt in den Kirchen Trauerbegleiter, ich denke da bekommt man zeitnah Hilfe. Bei Therapeuten wartet man ja Monate.

Alles Gute
Sunny