Sternenkind

Hallo
Ich möchte einfach gerne meine Geschichte erzählen und wissen ob es jemanden ähnlich gegangen ist.
Ich hatte vor 3 Jahren eine Eileiterschwangerschaft mit OP und allem drum und dran. Mir würde der Boden unter den Füßen weggerissen und ich dachte das wäre für mich das schlimmste. 1 Jahr später brachte ich eine gesunde kleine Tochter zur Welt. Wir haben nach langem überlegn gemerkt dass wir noch nicht komplett sind und es wieder versucht. Nach 3 Monaten der positive Test! 3 Wochen später bekam ich eine Blutung fuhr ins Krankenhaus und man sagte mir ich sei nicht schwanger. Mein Blut erzählte den ärzten aber eine andere Geschichte.
Na gut wieder ein Rückschlag aber die Chancen stehen ja gut für eine erneute Schwangerschaft. Im Juli diesen Jahres war es dann tatsächlich soweit und ich war völlig überraschend schwanger. Ich machte einen Termin bei meiner FA aus und bekam leider in der 7ten Woche Bauchschmerzen. Meine FA nahm mich sofort drann und konnte einen kräftigen Herzschlag sehen. Ich bekam den mukipass und fuhr voller glück nach Hause. In der 13ten Woche hatte ich endlich die nackenfaltenmessung! Alles war bestens in Ordnung und wir waren überglücklich da uns sogar schon das Geschlecht gesagt wurde. Ein Junge! Am selben Abend bekam ich Fieber und lag einfach das Wochenende flach. Als ich am Montag dann auch noch eine Blutung bekam sagte mein Mann komm wir fahren ins KH. Sie untersuchten mich und beim Baby war alles gut aber ich musste bleiben und Bettruhe halten. Bekam ein Antibiotika weil eine bakterielle Scheidenenzündung festgestellt wurde. Auch am Dienstag schauten sie nach und dem Baby ging es gut. Nur war in der Gebärmutter ein Bluterguss aber weit genug weg vom Mutterkuchen. Soweit so gut. Am Abend bekam ich leichte Bauchschmerzen und sie sagten mir dass wäre von der Infektion. Bei der Visite am Mittwoch bestand ich darauf einen Ultraschall zu machen. Dann der Schock. Sie können den Embryo nicht sehen. Der OA kam und beruhigte mich. Er wolle noch einen vaginalen Ultraschall machen um zu sehen was mit der Blutung ist. Ich gehe auf die Toilette um die Blase zu entleeren und auf einmal spürte ich wie etwas kam was nicht normal ist. Ich sah runter und war wie gelähmt! Mein Baby! Alles nicht genug. Die Plazenta blieb drinnen und mir wurden die Wehen eingeleitet. Ich hätte eine Geburt ohne mein Kind in den Arm nehmen zu können. Nun ist alles andere nur halb so schlimm. Ich habe gerade mein totes Kind geboren auf das ich mich unglaublich gefreut habe. Der Arzt sagte mir ich darf am Abend nach Hause gehen weil ich meine Familie jetzt brauche. Es ist schön wieder daheim zu sein aber ich weiß nicht wie es mit mir weiter geht. Ich vermisse meinen kleinen so unglaublich und wünsche mir nichts sehnlicher als ihn noch bei mir zu haben. Eigentlich möchte ich so gerne noch ein 2tes Kind aber ich weiß nicht ob ich noch eine Fehlgeburt bzw Schwangerschaft durchstehen. Dieser Schmerz ist unbeschreiblich. Mir wird jeden Tag 100 Mal das Herz rausgerissen und gedreht.
Danke fürs lesen und ich hoffe auf viele Geschichten von euch
Mama von einer Tochter und einem Sternchen🌟

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Hallo Stefanie!

Danke das ich deine Geschichte lesen durfte.
Es tut mir leid das dein zweites wunder zu den Sterne reisen musste und nicht bei dir bleiben durfte.

Es ist wirklich nicht schön zu lesen wie es dir im Krankenhaus ergangen ist. Das hätte so nicht sein sollen.
Ich drücke dir die Daumen das du dies gut verarbeiten kannst und in deinem Umfeld Menschen hast mit denen du reden kannst.

Ich habe meine Sohn in der 28. SSW verloren und meine Welt hat aufgehört sich zu drehen.
Ich habe gedacht ich höre nie wieder auf zu weinen und werde nie wieder Glück empfinden.
Aber nach und nach kam der Sonnenschein zurück in mein Leben.
Mein kleiner Mann ist zwar nicht bei mir. Aber er passt auf mich auf und ich fühle ihn jeden Tag ganz nahe bei mir.
Ich habe mir Erinnerungen geschaffen und rede offen über ihn. Auch meine Familie redet über ihn, das ist sehr schön.
Ich habe viele Bücher gelesen und viel im Internet. Geschaut wie andere Frauen mit dem Verlust umgehen. Einiges funktioniert für mich, anderes nicht.
Es gibt auch ganz tolle Bücher über dieses Thema, die nicht leicht zu lesen sind, mir aber sehr geholfen haben. (weiß nicht ob ich hier Werbung machen darf, schreib mir wenn du einen Tipp haben möchtest)
Wie schnell es einem besser geht ist so so unterschiedlich, ist halt bei jedem anders. Ich wollte am Anfang immer wissen „wann wird es besser“ aber sich mit anderen zu vergleichen hat mir nicht gut getan, ich dachte oft, ich bin total herzlos weil es mir schon wieder bisschen besser geht.

Gib deinen Kinderwunsch nicht auf, ich werde es irgendwann auch noch einmal probieren.
Ich habe wahnsinnige Angst es noch einmal zu versuchen. Aber auch wenn mein Kind gestorben ist, heißt das nicht das auch mein Wunsch nach einem Kind an der Hand mit ihm gestorben ist.

Ich wünsche dir viel Kraft für die kommende Zeit und falls du es noch einmal versuchst ganz viel Glück für deinen Regenbogen.

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Hallo Stefanie

Ich kann mir nicht komplett vorstellen wie es dir gehen muss, aber ein klein wenig weiß ich es. Ich habe gestern Nacht unser totes Baby Mädchen Zuhause in der 11. Schwangerschaftswoche geboren. Alleine und nur im Beisein meines Mannes.
Ich habe letze Woche bei einem RoutineUltraschall gesagt bekommen dass das Herz nicht mehr schlägt. Ich hänge noch Mitten drin im Schmerz und in der Trauer. Ich vermute das wird auch noch eine Weioe so gehen.
Ein solcher Verlust ist kaum in Worte zu fassen . Deine Geschichte berührt mich heute extrem. Da du so viel Hoffnung gemacht velokommen hast.
Ich wünsche dir dass du deine Trauer leben darfst und kannst und dass du irgendwann vielleicht doch den Mut aufbringst es nochmal zu probieren. Meine Hebamme sagte was schönes: Jedes Kind geht seinen eigenen Weg. Die einen kommen gesund und munter zur Welt und die anderen entscheiden sich früher zu gehen. Und auch ein neues Kind wird seinen ganz eigenen Weg gehen.

Ich wünsche dir ganz viel Kraft.
Alles liebe Natalie