Schwanger gekündigt, schließlich abgetrieben

Hallo,

Ich bin vor kurzem schwanger geworden, ungeplant und war damit komplett überrannt, da ich kurz davor ein neues Arbeitsverhältnis begonnen habe.
Kurz nach Beginn der Schwangerschaft hatte ich mit starker Übelkeit zu tun und konnte teilweise nichts drin behalten, nicht einmal ein Schluck Wasser, sodass ich mich krankschreiben lassen musste.
Meinen Arbeitgeber habe ich meine Krankschreibung ehrlich erklärt, mit der Verbindung das ich schwanger bin und wirklich nicht zur arbeit kommen kann.
Nach 2 wöchigen Fernbleiben wurde mir mein Arbeitsverhältnis gekündigt.
In Verbindung mit dem, dass es mir so schlecht ging und schon fast am Ende war und die Kündigung bei mir eingegangen ist, bin ich emotional komplett zusammen gebrochen und habe recht schnell mich dann für die Abtreibung entschieden, da ich ohne Job kein Kind möchte und ich keine Möglichkeit mehr hatte mir etwas neues zu suchen. Ich war zu dem Zeitpunkt in der 10/11 Ten woche.

Mittlerweile bereue ich es extrem, dass ich mich unter diesen Umständen dafür entschieden habe und mir es extrem schwer fällt zu Trauern, da schließlich ich diejenige war, die sich dafür entschieden hat.

Ich vermisse jemanden, den ich hätte beschützen sollen, was ich nicht getan habe.

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Fühl dich nicht schuldig. Du hast rational und sehr erwachsen entschieden.
Vielleicht hättest du dir jemanden an deiner Seite gewünscht, damit du in dieser schweren Krise nicht allein dastehst. Das ist aber nicht die Aufgabe eines Kindes …
Du hast abgewogen und dich entschieden, ein Kind zu bekommen, wenn du die finanziellen Mittel hast es bestmöglich zu versorgen. Und du hast sich dagegen entschieden, weil du festgestellt hast, in dieser Situation einen Kind nicht gerecht werden zu können.

Es tut mir sehr leid, dass du in so einer Situation bist.

Lass deine Traurigkeit zum Kompass werden, du hast doch einen Plan. Such dir einen guten Job, arbeite an deinen Bedingungen und dann ist der richtige Zeitpunkt für eine eigene Familie.

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Oh wahnsinn, da fehlen einem die Worte!
Viel Kraft für die kommende Zeit.
Vielleicht kannst du mit einer guten Freundin oä reden, manchmal hilft allein das schon enorm.

Hättest du denn kein Kündigungsschutz gehabt während der Probezeit?
Man hätte dir bestimmt viele gute Tipps geben können, wenn du dein Problem hier geschildert hättest.

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Sehr traurig, dass Du zum Zeitpunkt niemanden gehabt hast der Dich gut beraten und/oder unterstützt hat. Es klingt so sehr nach einer Entscheidung aus Angst und Überforderung. Ich frage mich zum wiederholten Male, erkennen das denn die Leute in den Beratungsstellen nicht, wenn jemand in einer emotionalen Ausnahmesituation ist (und geben so z.B. nochmal die Empfehlung zu warten)?
Trauern darfst und sollst Du natürlich trotzdem, auch wenn Du es entschieden hast. Ich hoffe, Du kannst wenigstens jetzt Menschen finden, die Dich unterstützen.