Plötzlicher Kindstod

Sehr geehrte Community.

Ich habe am 14.02.2023 meinen Sohn Luca am plötzlichen Kindstod verloren, er war mein erstes Kind.
Geboren wurde er am 04.01.2023 und als ob es nicht schon schlimm genug ist ihn am 23.02.2023 beizusetzen, geht das Gerücht um, dass wir ihn umgebracht hätten.
Wir haben bereits viel Unterstützung erhalten, mit der Malteser reden wir auch darüber und wir haben auch eine Spendenaktion gestartet. Von unseren Freunden haben wir auch den Tipp bekommen wieder ein Baby zu bekommen, aber ich bin mir nicht sicher ob dass in Ordnung wäre.
Und jetzt möchte ich euch fragen, ob ihr das auch erlebt habt und was wir machen können um wieder ein unbeschwertes Leben zu haben.
Was können wir tun?

Ich danke euch im voraus für eure Antworten.

Lg

1

Hallo du,

ich bin fassungslos. Als wäre es nicht schlimm genug, den Tod des eigenen Kindes verkraften zu müssen, seid ihr jetzt auch noch solch ungeheuerlichen Anschuldigungen ausgesetzt. Wenn bekannt ist, wer das in die Welt setzt - kann man da juristisch dagegen vorgehen, dass die Leute ihre gerechte Strafe bekommen? Ich würde mich dazu anwaltlich beraten lassen, kann aber auch verstehen, wenn man dazu eigentlich überhaupt keine Kraft hat.

Was ihr tun könnt, um wieder ein normales Leben zu führen - tja, da muss ich ehrlich sagen: ich weiß es nicht, ich kann es auch gar nicht wissen. Ich denke, ihr müsst herausfinden, was euch in dieser schweren Zeit gut tut, was Erleichterung bringt. Ich möchte euch nur mit auf den Weg geben: ihr könnt nichts falsch machen, wenn ihr euren Weg geht, wenn ihr den Verlust auf eure Art und Weise verarbeitet. Es ist egal, was Außenstehende sagen - die müssen keinen Meter in euren Schuhen gehen. Ihr holt Unterstützung bei Leuten, die das auch schon erleben mussten, geht in ein Trauercafé, empfindet Gespräche mit Seelsorgern oder Therapeuten als heilsam? Wunderbar! Wenn nicht: auch okay. Ihr wollt länger wegfahren, Urlaub machen? Los geht's! Ihr wollt wieder Nachwuchs, jetzt, bald, irgendwann, nie wieder? Es ist eure Entscheidung, da hat keiner euch reinzureden.

Ich wünsche euch viel Kraft für die kommende Zeit, und mein herzliches Beileid zu eurem Verlust!

Liebe Grüße,
DieKati

2

Es tut mir unendlich leid, was Dir passiert ist, mein herzliches Beileid.
Bitte wende Dich an die GEPS, diese haben jahrzehntelange Erfahrung mit diesem Thema und können euch sicher weiterhelfwn.
https://www.geps.de/impressum-kontakt/
LG Moni

3

Hallo Mama von Luca,

es tut mir sehr leid, dass dein Kind gestorben ist.
Heute war auch ein sehr schwerer Tag.

Ich hatte zwei Totgeburten am Ende der Schwangerschaft. Ich kann nur erahnen, wie du fühlst.

Lass deine Gefühle sprechen. Höre nicht auf die anderen. Du solltest dir überlegen, rechtlich gegen die vorzugehen, die euch beschuldigen. Die anderen wissen auch nicht was zu sagen (" Ihr seid noch jung, werde doch wieder schwanger"...). Sie laufen nicht in deinen Schuhen. Verbuche solche Aussagen als hilflose Anteilnahme.

Ob und wenn ja wann entscheidest du und dein Partner. Jetzt erstmal versuch zu begreifen, was passiert ist - die Ruhe in der Nacht aushalten, das leere Bettchen sehen , die Probleme beim Abstillen...

Es gibt Trauergruppen von Gleichgesinnten. Frage Mal deine Hebamme oder Caritas oder bei der Kirche. Man kann auch eine Kur bezüglich verwaiste Eltern machen. Caritas kann da auch behilflich sein.

Erzähle von deinem Kind und versuche zu weinen.

Ich wünsche dir viel, viel Kraft!

Liebe Grüße
funnysurf

Bearbeitet von funnysurf
4

Unser erstes Baby ist mit 9 Monaten gestorben, er hatte einen komplexen organischen Defekt.
Für uns war direkt klar dass wir wieder ein Baby bekommen möchten und überraschenderweise war ich auch 6 Wochen nach dem Tod unseres Baby wieder schwanger und das war auch dass was mich überleben ließ.
Natürlich war die Zeit der Schwangerschaft nicht immer einfach, ich war oft traurig, habe viel geweint…
Wir waren bei den ”Verwaisten Eltern“, haben Kontakt zu Betroffenen gesucht.
Ich habe mir auch immer mal phasenweise eine Psychologin gesucht.
Für uns war es die richtige Entscheidung wieder ein Baby zu bekommen.
Und auch mein zweites Kind scheint das alles gut überstanden zu haben in einer solchen Situation entstanden zu sein und aufzuwachsen.
Wir gehen mit unserem Schicksal offen um, unser Sohn weiß von seinem verstorbenen Geschwisterchen.
Ansonsten braucht es einfach Zeit, sehr viel Zeit um das alles halbwegs zu verarbeiten.
Unser Baby ist bald 7 Jahre tot, die letzten Monate merke ich dass es nicht mehr so weh tut…aber ich bin trotzdem noch regelmäßig traurig darüber dass alles so gekommen ist und er einfach nicht leben darf und Tränen fließen noch immer.
Aber man nimmt sein Schicksal an, lernt damit zu leben, eine andere Möglichkeit gibt es nicht 💙
Trotz allem führen wir ein schönes Leben, im Sommer wird unser drittes Kind auf die Welt kommen💙
Wenn du magst, schreib mir eine PN, ich wünsche dir alles Gute 💙

5

Ich musste Dezember 2021 meine Tochter nach 10 Tagen zu den Engel gehen lassen. Ich weiß bis heute nicht wie ich das emotional überlebt habe - Viell weil ich zwei ältere Kinder habe- sie verlassen sich auf mich.

Ich hadere immer noch dran- zwischendurch hatte ich bis zum jetzigen Zeitpunkt einige Fehlgeburten. Aktuell bin ich in der 21ssw. So richtig freuen, kann ich mich kaum. Zu viel Angst. Zum allen Überfluss wird es eine Tochter, die vorletzte Fehlgeburt war in der 16ssw. Es war einfach grauenhaft .

Gegen den Gerüchten würde ich definitiv etwas tun - einfach weil Menschen nicht so anstandslos durch die Gegend rennen dürfen, das muss bestraft werden, denn wenn es an falsche Stelle gerät, kann es auch für euch Probleme geben.


Lasst euch Zeit, trauert und gibt euch in diesen schweren Zeit nicht auf.
Ich denke an euch und schicke viel Licht und Liebe an euerm Engel 👼