Meine Tochter hätte sterben können

Ich brauche unbedingt Hilfe um mit einem Erlebnis fertig zu werden

Am 28.4.23 hatte meine 3 jährige Tochter nach 3 Tagen Fieber einen schweren fieberkrampf von über 15 Minuten
Der Notarzt kam musste einen Zugang legen um den Krampf zu unterbrechen Sauerstoff geben und sie wurde auf sie wurde auf die Intensivstation gebracht

Nach 2 Wochen Aufenthalt Forschung und Untersuchungen kam heraus sie hatte Scharlach Lungen und Mittelohrentzündung
Das hat wohl zu einer leichten Hirnhautentzündung geführt

Zur Kontrolle wurde ein eeg gemacht
Das war auffällig 5 Tage später erneut eeg
Wieder auffällig also ein mrt
Dann kam raus nach 14 Tagen bereits Aufenthalt dort das sie einen abzess im Kopf hat mit Eiter gefüllt und das muss sofort Not operiert werden
Grund war die Mittelohrentzündung
Sofort op noch in der selben Nacht
Dann hieß es sie müsste noch 2 Wochen nach op Antibiotika durch die Vene bekommen
Op lief gut
Wunde heilt gut
Alles top
Dann kam eine allergische Reaktion auf Penizillin
Sie hatte einen schrecklich Ausschlag war angeschwollen und kaum wieder zu erkennen
Sie hat so gelitten geweint geschrien schmerzen gehabt in all den 4 Wochen
Es wurde viel kontrolliert nach op
Erneutes eeg und mrt
Alles git soweit
Trotzdem wurde uns gestern gesagt das wir nun noch mal 14 Tage bleiben müssen da sie nicht fest stellen konnten um was für einen Keim es sich handelte müssen sie prophylaktisch Antibiotika weiterhin durch die Vene verabreichen

Die Worte vom Oberarzt waren:
Ihre Tochter hatte Glück hätte sie den Krampf nicht gehabt wäre sie nicht mehr da oder schwer behindert
Oder wenn der Krampf im Schlaf gekommen wäre
Oder wenn der abzess im Kopf geplagt wäre oder weiterhin unentdeckt gewesen wäre
Es ist ein Wunder das alles ok ist
Und sie so fit ist die meisten Kinder mit solch einer Geschichte sind nicht mehr die selben

Ich kann nicht glauben das dass passiert ist
Ich bin dankbar das sie gerettet wurde
Aber so verängstigt
Ihr Körper hat den Krampf bekommen um uns etwas zu sagen
Und trotzdem dauerte es 2 Wochen bis die Ärzte das im Kopf gefunden haben
Ich bin wütend und traurig und verängstigt
Ich weiß nicht wie unser Leben weitergeht wenn ich so Angst habe
Jedes Mal jetzt Angst haben wenn sie Fieber hat ? Oder Ohrenschmerzen?
Dankbar bin ich das sie lebt und gesund ist

Ich mache mir trotzdem sorgen ob der Keim dann tatsächlich ganz weg ist
Wie können die Ärzte da 100 Prozent sicher sein
Ich finde den Gedanken schrecklich das ich sie hätte verlieren können
Das sie vielleicht nicht mehr da gewesen wäre oder furchtbar krank wäre
Ich finde es schrecklich durch das Leben zu gehen und immer hoffen zu müssen das meine Kinder den hab überleben
Ich bin nie mit Angst durch leben ich habe aber auch nie was schreckliches erlebt
Ich weiß nicht wie ich mit allem umgehen soll
Ich stehe glaube ich seit 4 Wochen unter Schock und funktioniere nur für meine 6 Monate alten Zwillinge und unsere Tochter
Niemand nimmt mich richtig ernst
Alle sagen sei froh das es gut ausgegangen ist
Bin ich ! Aber das ändert meine Gefühle und Ängste nicht
Hat jemand aufbauendes oder Tipps oder Ähnliches erlebt :(!
Danke 🙏🏼

1

Hallo du,

mir ist beim Lesen der Atem gestockt. Was musstet ihr nicht schon alles durchstehen und - was ist deine kleine Maus doch für eine große Kämpferin!

Dass dich so ein Erlebnis aus der Bahn wirft, ist mehr als verständlich. Ich denke, es wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen, bis das einigermaßen "verdaut" ist. Nimm dir diese Zeit, um wieder Boden unter den Füßen zu bekommen, scheue dich außerdem bitte nicht, mit jemandem drüber zu sprechen. Mein erster Weg würde mich zu einem/r Seelsorger/in führen - meine Pfarrerin des Vertrauens hat oft tolle Impulse, die erstmal auch gar nicht unbedingt was mit Gott oder Glauben zu tun haben. Wenn du damit so gar nichts anfangen kannst, helfen dir vielleicht Gespräche im Rahmen einer Therapie oder der Austausch mit anderen Eltern, wobei ich nicht wüsste, ob es dafür auch Plattformen gibt. Gerade fällt mir auch noch ein, dass für euch vielleicht eine Mutter-Kind-Kur oder Reha-Maßnahme möglich wäre? Das wären mal so meine Ideen, die alle einen Grundgedanken gemeinsam haben: Du musst, ihr müsst da nicht alleine durch! Lasst euch unterstützen, damit auch die Seele hinterherkommen kann.

Lass mich dir außerdem (aus eigener Erfahrung) noch eins mit auf den Weg geben: Gedankenspiele, die mit "Was wäre gewesen, wenn ..." beginnen, sind zwar absolut verständlich, aber selten zielführend. Es kam nun einmal alles so, wie es kam. Damit gilt es zu arbeiten und ja, das gilt es auch zu verarbeiten. Dass der behandelnde Arzt noch solche Sätze gesagt hat wie "Sie hatte Glück, wäre dies und jenes gewesen, hätte das und das passieren können" sind aus medizinischer Sicht sicher plausibel - er betrachtet den Fall als Mediziner auch eher nüchtern-emotionslos im Gegensatz zu euch Eltern - aber für euch eigentlich nicht hilfreich in Sachen Verarbeitung. Mir ist aber klar, dass diese Gedanken zwangsläufig kommen. Dann gilt es, den Fokus wieder auf die Realität zu richten.

Ich wünsche euch, dass ihr gestärkt und mit Vertrauen aus der Sache herausgehen könnt. Denn eins ist klar, auch wenn ihr das gerade anders empfindet: ihr seid unheimlich stark!

Schreib gerne wieder, wann immer dir danach ist.

Alles Liebe euch!
DieKati

Bearbeitet von DieKati
2

Hallo :-)
Ganz lieben Dank dir für deine Worte
Deine Ideen klingeln super
An sowas hatte ich noch gar nicht gedacht
Ich würde mich da mal erkundigen bzg Reha oder Kur
Auch eine Therapie wäre eventuell etwas für uns

Ob es diesbezüglich Plattformen gibt ist eine gute Frage
Ich finde online nur etwas zu Verlusten
Daher habe ich mich an diese Plattform gewendet

Unser Arzt hat immer versucht sachlich zu bleiben und uns alles zu erklären das müssen sie ja auch aber gerade für Eltern ist es so schwer solche Dinge klar zu sehen🥺
Lieben Dank dir ❤️

3

Sehr gerne! Freut mich, wenn die eine oder andere Anregung dabei war! 🤗

4

Auch ich bin dankbar darüber Dir heute Schreiben zu können! Mit 4 Jahren war auch ich eine Woche sehr krank, von allen Ärzten hieß es damals „ist nur ein Infekt“… und ich erinnere mich noch heute an diesen furchtbaren Schmerz im Kopf. Meine Eltern sind dann glücklicherweise mit mir ins Krankenhaus gefahren und die Meningitis wurde bestätigt. Auch ich hatte mächtiges Glück. 1 Tag später und ich hätte schwerwiegende Folgen davon getragen. Es folgten 3 Wochen Aufenthalt in der Klinik, auch an diese Prozeduren kann ich mich noch sehr gut erinnern! Aber das endet und dann darfst Du dein gesundes Kind mit nach Hause nehmen. Ihr übersteht das, alles Gute.

5

Hey, was Du brauchst ist Zeit… und nicht verdrängen, sondern die Angst und Sorgen einfach mal da sein lassen. Das ist völlig okay. Es fühlt sich bestimmt immer wieder schrecklich an, aber es wird mit der Zeit schwächer und das Vertrauen kommt zurück.
Das Schicksal wollte ja schließlich, dass es gut ausgeht ❣️

Ich hatte bei meinen Kindern auch schon Situationen, die tödlich hätten ausgehen können, aber irgendwie war das Glück bis jetzt immer auf unserer Seite 🍀
Ich weiß aber daher auch, dass einen so etwas noch eine Weile beschäftigt und bedrückt. Es fühlt sich so frisch noch ziemlich bedrohlich an…
Wehre Dich nicht gegen Deine Sorgen, sie entstehen ja nunmal aus purer Mutterliebe 💕
Sie werden ganz sicher wieder auf das normale Niveau zurückkehren und dann wird es für Dich wieder entspannter 🙏🏼

Bearbeitet von Toffiefee