Burnout- wie kündigen? Kann garnicht mehr

Seit Monaten kündigt sich bei mir ein Burnout an, jetzt ist es so, dass ich somatische Beschwerden habe und nur noch am Weinen bin und garkeine Kraft mehr habe.

Ich schaffe es garnicht mehr dem krassen Leistungsdruck auszuhalten, Dienste zu schieben und jeden Tag dort 11 Stunden vollste Konzentration zu bringen.

Jetzt ist es auch noch so, dass ich eine waschechte Beziehungskrise habe und einfach grad nur noch Ruhe und Abstand von allem brauche.

Beruflich hätte ich in meiner alten Heimat eine super Alternative mit geregelten Arbeitszeiten bei meinem alten Arbeitgeber, den ich noch kenne und wo ich damals nur wegen dem Umzug weg bin.

Ich hab aktuell eine Kündigungsfrist von drei Monaten, habe die Kündigung usw jetzt schon am Wochenende fertig gemacht- aber mir fehlt grad zu allem die Kraft- besonders jetzt der Gedanke da noch drei Monate hingehen zu müssen. Sollte ich um einen Auflösungsvertrag bitten? Was, wenn der Chef nein sagt (wir sind total unterbesetzt)?

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Liebe TE,

mein Tipp wäre, geht zum Arzt und lass dich erstmal krankschreiben. Und dann würde ich mir um eine Kündigung Gedanken machen. Und 11 Stunden arbeiten jeden Tag, da frage ich mich, ob das nicht rechtswidrig ist. Habt ihr kein Betriebsrat? Ansonsten einen Fachanwalt für Arbeitsrecht kontaktieren und sich beraten lassen.

Alle Gute für dich und
Lieber Gruß
Hinzwife

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arbeitest du 11 Std oder bist du 11 Std ausser Haus?
welchen JOb hast du denn, dass du so einen Leistungsdruck hast.
Meinst du, wo anders ist weniger Druck?

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11 Stunden Arbeitszeit, hinzu kommen dann noch Dienste. Das ist leider normal in meiner Branche; außer ich gehe in den ambulanten Bereich.

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>nur noch am Weinen bin und gar keine Kraft mehr habe
>schaffe es gar nicht mehr dem krassen Leistungsdruck auszuhalten
>waschechte Beziehungskrise

>Sollte ich um einen Auflösungsvertrag bitten?
>Was, wenn der Chef nein sagt (wir sind total unterbesetzt)?

Der Ablauf ist folgender:


1. Gespräch mit dem AG suchen, die Entscheidung mitteilen und um Aufhebungsvertrag bitten.

2. Wird dieser verwehrt, bist du mit den o.g. Punkten nicht arbeitsfähig.
Ein Besuch beim Allgemeinarzt wird dies bestätigen und eine Krankschreibung für min. 10-14 Tage sollte die Regel sein.

3. In dieser Zeit intensiv nach einem Psychotherapeuten, Psychiater (kein Psychologe) oder Neurologen suchen.
Während dieser Zeit den Allgemeinarzt nach Ablauf der Kranschrift erneut aufsuchen und um eine Verlängerung bitten. Die Grundlage der AU besteht schließlich weiterhin.

4. Der Psychotherapeut, Psychiater oder Neurologe wird bei diagnostiziertem Burnout die entsprechende Behandlung einleiten und stellt die AU weiter aus.

5. Die weitere Behandlung, als auch die damit auch die voraussichtliche Dauer der AU wird vrsl. bis ans Ende der vertraglichen Beschäftigung andauern.

Jeder AG, welcher damit Erfahrung hat und in der Realität lebt, kennt diesen Ablauf.
Es ist unwahrscheinlich, dass dieser hier einen Aufhebungsvertrag versagt.
Falls doch, helfen die Schritte 1-5.


Es handelt sich hierbei auch nicht um eine "angekündigte Arbeitsunfähigkeit".
Es kann dir arbeitsrechtlich kein Nachteil daraus entstehen.

Hinweis:
Wenn nicht anders individuell geregelt, erhälst du ab der 7. Woche nach der Krankschrift allerdings nur noch Krankengeld (= 70 Prozent vom Bruttoeinkommen). Bis dahin muss der AG den Lohn/das Gehalt fortzahlen.



Alles Gute für dich!