Schwiegermutter verstorben

Und schon fragt die Schwägerin nach 2 Tagen, was wir alles aus ihrem Haushalt benötigen.
Auch nicht ganz normal oder?

1

Liebe Blume,
bei uns war es vor einigen Jahren recht ähnlich. Meine Schwägerin ist eine sehr liebe aber auch sehr pragmatische Seele. Ich hab das unter "Jeder trauert anders" abgehakt. Wenn du kannst, versuche ein bisschen Großzügigkeit walten zu lassen.

Alles Gute,
Lexi

2

Erst einmal mein Beileid.

Jeder geht andere mit der Trauer um und das ist auch okay. Als meine Oma gestorben ist konnte ich nicht nicht richtig trauern, da ich so viel im Kopf hatte, was alles zu erledigen, organisieren... ist. Nach der Beerdigung stand ich kurz vor dem Nervenzusammenbruch.

3

Das war hier genauso, als die Oma meines Mannes starb. Sie wohnten alle im gleichen Haus. Ich war auch erst schockiert, aber ich denke ebenfalls, jeder geht anders damit um.

Als mein Opa starb, hab ich objektiv betrachtet auch nicht gesund reagiert.
Kommt vor.

4

Was ist schon normal?
Jeder Mensch hat einen anderen Charakter. Vielleicht will sie es einfach schnell hinter sich bringen 🤷‍♀️ Daran ist nichts falsch.
Als meine Eltern gestorben sind wollte ich das ganze Organisatorische auch möglichst schnell fertig haben, weil ich vorher nicht richtig trauern konnte, mit dem Kopf voll anderer Dinge, die noch gemacht werden müssen.

5

Wer kümmert sich den um die Haushaltsauflösung. Wenn das der Job der Schwägerin ist, kann ich verstehen, dass sie da aktiv wird. Wir kennen ja auch die Wohnsituation nicht (Miete / Eigentum).

Vielleicht ist es auch ihre Art euch mitzuteilen, dass man sich drum kümmern muss.

6

Vielleicht braucht sie einfach was zu tun, weil sie ansonsten durchdrehen würde. Einige Menschen brauchen das, finde es nicht unnormal :)

7

Doch. In einem gewissen Rahmen ist das eine durchaus normale Reaktion.

8

In so einer Situation über die Schwägerin zu lästern - öffentlich - ist die weitaus problematischere Handlung!

PS: Vergangenen Sonntag ist die Mutter eines Familienfreunds gestorben. Wir haben am Sonntag und am Montag telefoniert. Am Sonntag stand er unter Schock, am Montag hatte er schon fast alles geregelt.

Und ja, auch er erzählte, was da nicht alles im Haushalt rumsteht. Nagelneue Töpfe, in denen wir doch das Lieblingsessen unserer Jüngsten kochen könnten...

Ein wenig Flachsen wie sonst hat ihm in seiner Trauer mit Sicherheit geholfen! Niemals hätte ich ihm da was "Böses" unterstellt... Schon gar nicht seiner Mutter gegenüber...

9

Doch, normal.
Als Hinterbliebener braucht man etwas, an dem man sich entlanghangeln kann. Und das kann so eine Wohnunssichtung durchaus sein - was bleibt, was kann weg?
Mein Schwiegervater kam am Tag nach dem Tod seiner Frau an und fragte,ob wir x und y und z brauchen könnten, und ob ich mal die Strickwollevorräte sichten würde, was ich brauchen kann und was weg kann.

Beschäftigungstheraphie ist das. Und ganz normal.