Tante verstorben

Hallo meine Tante ist gestern verstorben 😢 sie war krank und musste fest leiden .
Am Montag hat man ihr gesagt dass sie bald sterben wird ,ab Dienstag konnte sie nicht mehr reden .
Am Montag sagte sie noch zu meiner Cousine,"nein ich will da nicht hin"
Am Dienstag hat sie immer "nein" gedeutet und es war als würde sie wem anspucken als wenn sie jemand von der anderen welt abholen möchte aber sie nicht will .
Gestern Nacht hat,Sekunden bevor sie gestorben ist sind ihr Tränen gekommen ,sie hat geweint .


Das macht mir extrem angst und ich komme nicht damit klar .
Wäre sie friedlich eingeschlafen würde ich mir denke sie ist erlöst aber durch diese ganzen Vorfälle hab ich angst und es macht mich wirklich fertig.

Hat jemand eine Ahnung was das bedeuten könnte ?


Danke😪

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Hallo!

Erstmal mein herzliches Beileid :-(

Meine Mutter hat ein paar Tage vor ihrem Tod auch wirre Dinge gesagt. Sie war auch sehr krank und musste leiden. Ich denke, dass die Ursache dafür die Medikamente waren, die sie bekam (u.a. Morphium).

Mich hat das auch sehr mitgenommen und ich hatte mit sowas nicht gerechnet. Kannte meine Mama so nicht. Dachte auch immer, dass Menschen in der Sterbephase kaum noch was mitbekommen und auch nicht mehr sprechen können. Meine Mutter war auch teilweise sehr aggressiv, wollte nicht angefasst werden usw.

Das ganze ist jetzt 1 Jahr her und ich habe immer noch diese Bilder im Kopf. Ich hoffe, dass es irgendwann besser wird.

Wünsche Dir ganz viel Kraft.

LG
Nicole

Bearbeitet von nici1971
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Hallo du,

es tut mir leid, dass du deine Tante verloren hast. Mein herzliches Beileid!

Meine Tante ist 2019 nach langem Krebsleiden viel zu jung verstorben. Es sah mit dem Krebs zunächst wieder besser aus, bis klar war, dass es Metastasen in Leber und Lunge gab. Leider konnte ich mich nicht von ihr verabschieden, weil ich zu dem Zeitpunkt im Ausland war und es zum Ende hin wahnsinnig schnell ging.

Die Sache mit dem "friedlichen Einschlafen" - das wünschen wir uns alle, oder? Wenn man dann sieht, dass sich eine uns nahestehende Person so quält, vermeintlich sehr leidet, nimmt uns das natürlich sehr mit.

Ich gehe mal davon aus, dass deine Tante starke Medikamente bekommen hat, damit sie körperlich keine Schmerzen hat. Die haben natürlich Nebenwirkungen. In den letzten Tagen und Stunden des Lebens ist der Mensch bereits "unterwegs" und nicht mehr bei klarem Bewusstsein. Ich kann mir vorstellen, dass deine Tante geträumt hat und deswegen Tränen flossen. Dass sie sich vielleicht auch gegen diese Träume wehren wollte. Ich weiß, dass das für Angehörige extrem bitter ist und schwer auszuhalten. Da ist zum Einen die Endgültigkeit des Todes, das "Nicht-Loslassen-Wollen", zum Anderen das Miterleben dieser Szenarien, die sich beim Sterben abspielen. Das Rasseln des Atems, das vermeintliche Sich-Wehren des Körpers, das langsame Herunterfahren der Körperfunktionen usw.

Es gilt jetzt für euch: gebt euch Zeit zu trauern. Die Welt steht jetzt Kopf und das ist okay. Frei nach dem Motto: "Den eigenen Tod stirbt man nur; mit dem Tod der anderen muss man leben." Die Wunden heilen, langsam, aber sie heilen. Bedenkt, dass sie nun frei ist von Schmerzen, sie hat ihren kranken Körper ablegen können. Der Gedanke hat mir beim Tod meiner Tante extrem viel Trost gegeben. Ich hatte sie nochmal gesehen, nachdem sie verstorben war, ihr Gesicht sah so friedlich aus und der Körper so gezeichnet von der verdammten Krankheit. Die Zeit des Leidens war so kurz im Vergleich zu der unendlichen Freiheit, die sie jetzt haben, wo immer sie auch sein mögen. Ganz sicher jedoch in unseren Herzen, wo sie immer weiterleben.

Ganz viel Kraft für die kommende Zeit und eine herzliche Umarmung! 🤗🖤

DieKati

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Die Mutter meiner Lebensgefährtin ist ganz plötzlich verstorben. Ich war auf einer Reha in Mölln, da kam der Anruf und ich bin zurück. Um ca. 12.30 Uhr in der Nacht war ich dann da und wir sind nach Berlin rein. Und dann haben wir erstmal die Station gesucht und gefunden. Wie war das? Das Krankenhaus hat ein Bett zur Verfügung gestellt. Und wir kamen an. Der Ehemann lag im Bett bei seiner Frau. Sie ist mit einem tiefen Ausatmen friedlich eingeschlafen. Und wir haben Leben empfunden, das aber nicht mehr da war. Und nach 6 Wochen war die Beerdigung. Und nun ist sie auf der Reise.....

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Danke für deinen Bericht! Schön, dass ihr es noch geschafft habt. Ich glaube, ein sterbender Mensch spürt die Anwesenheit seiner Lieben auf irgendeine Art und Weise, die Geborgenheit, auch wenn er schon längst "unterwegs" ist und nicht mehr kommunizieren kann.

Ich konnte in den letzten Lebensstunden meiner Tante nicht bei ihr sein, da ich zu der Zeit mehrere Flugstunden weit weg war und ich es nicht mehr rechtzeitig geschafft habe. Das ist etwas, was mich noch heute immer wieder beschäftigt. Ich hätte ihr gerne noch zu Lebzeiten gesagt, wie sehr ich sie liebe und dass sie in so vieler Hinsicht ein Vorbild für mich ist. Ich hätte sie gerne begleitet. Dass das nicht ging - damit muss ich noch meinen Frieden finden, auch wenn ich denke, dass sie das weiß, wo immer sie jetzt auch sein mag.