Tödlich verunglückt…

Hallo

Mein Vater ist vor kurzer zeit tödlich verunglückt. Ich habe mich von Anfang an wie in einem Film gefühlt. An diesem Tag hätte er aus dem Urlaub zurück kommen sollen aber ist dann jedoch morgens tödlich verunglückt. Es geht mir seit da an sehr schlecht. Ich hatte ein sehr gutes und enges Verhältnis zu ihm. Nach einer Woche bin ich wieder arbeiten gegangen und es geht auch irgendwie aber der Schmerz in der Brust erdrückt mich fast. Er hatte einen nicht sehr schönen Tod und ist auch nicht sofort gestorben… das macht die Sache noch schrecklicher. Ich weiss gar nicht wie ich damit umgehen soll. Ich habe ihn zwar gesehen und er wurde vor meinen Augen beerdigt jedoch kann ich es immer noch nicht glauben. Ich war bei Mama zuhause und wollte kaum nachhause zu mir gehen. Wegen der Arbeit bin ich es dann trotzdem. Es fühlt sich auch alles komisch und falsch an so zu funktionieren und weiter zu tun als wäre nichts. Ich habe auch eine Anmeldung für psychologische Hilfe erhalten aber muss den Psychologen selber suchen, was mich auch belastet. Auch habe ich Angst was dort gemacht oder gesprochen wird. Es geht mir einfach noch nicht gut. Die ersten Tage hatte ich heftige Magenbeschwerden danach waren es heulkrämpfe und schlaflose Nächte die noch immer da sind. Ich bin überfordert mit der ganzen Situation. Ich habe viele Menschen nahe Menschen aus der Familie verloren aber so einen schrecklichen Todesfall habe ich nie erlebt…

1

Hallo!

Mein Beileid.

Es geht dir gerade gar nicht gut und ich frage mich,
ob du nicht die Möglichkeit hast, dich noch eine Zeit lang krankschreiben zu lassen.
Der Hausarzt sollte dir auch bei der Suche nach Unterstützung zur Seite stehen.

Alles Gute,
Gruß
Fox

2

Hallo du,

Das klingt ja wirklich furchtbar, mein Beileid.

Wie wäre es, wenn du nach einer Trauerbegleitung suchst? Es gibt auch Selbsthilfegruppen, da kann man zunächst mit der Leitung sprechen. Das ist vielleicht einfacher als die Suche nach einem Psychologen, und vermutlich bekommst du schneller einen Gesprächstermin.

Eines ist sicher: Trauer braucht Zeit. Und zwar bei jedem unterschiedlich viel. Das Leben wird nicht mehr wie vorher. Also denke nicht, dass du zu einem bestimmten Zeitpunkt wieder funktionieren müsstest oder so.

Fühl dich gedrückt!

6

Dankeschön ich werde mich mal erkundigen darüber. Weil bei Psychologen muss ich bis 6 Wochen warten das bringt mir wie nichts.

3

es gibt überall Trauergruppen, die helfen einen, da kann man einfach hingehen.
Mein 1 mann ist mit 29 An Krebs gestorben innerhalb von 15 Wochen, ich war 24, im Studium mit KInd

4

Hallo liebe Anuska.
Ich kann genau nachempfinden wie du dich fühlst. Am 12.5. diesen Jahres hatte meine Mama einen plötzlichen Herzstillstand erlitten. Sie wurde reanimiert und ist dann noch 3 Wochen im Krankenhaus gewesen. In der Zeit ist sie nicht mehr wach geworden .wir mussten entscheiden die Maschinen abstellen zu lassen und 2 Tage später ist sie dann gestorben.
Ich bin auch nach einer Woche im Krankenstand wieder arbeiten gegangen. Meine Mama war (ist) mein ein und alles und mein absoluter Bezugsmensch. Mir hat es sehr geholfen arbeiten zu gehen um mich abzulenken. Diesen Job hat meine Mutter für mich gefunden und ich habe ihn glücklicher Weise bekommen . Sie war immer so froh das ich dadurch aus der direkten Pflege gehen konnte. Ich habe dort mit vielen Menschen gesprochen und viele sind auf mich zugekommen .erst dann habe ich erfahren wie viele "junge" Menschen sterben .meine Mama ist nur 63 Jahre geworden. Vielleicht hilft es dir auch darüber zu sprechen. Dieses Gefühl der Ohnmacht und das Gefühl man denkt man wäre in einem Schleier und alles wäre ein schlechter Witz vergeht .aber das dauert . Ich hatte lange das Gefühl das ist nicht wirklich alles so obwohl ich dabei war als meine Mama starb. Auch eine lange Zeit am Grab hatte ich das Gefühl es sei nicht richtig angekommen. Das braucht wirklich Zeit. Ich habe immer noch schlechte Tage und etwas bessere Tage und dann verkrieche ich mich in viel Arbeit und schaue das ich ausgelastet bin. Dann muss man nicht so viel nachdenken ☺️vielleicht hilft es dir ja etwas .

Liebe Grüße und danz viel Kraft

5

Das tut mir auch für dich sehr leid. Du schreibst mir aus der Seele. Ich gehe auch wieder arbeiten und es geht mir au besser. Aber oft wie du sagst steh ich da und verstehe das alles nicht. Bei mir starben ja sehr viele und gehe die oft durch aber bei Papa halte ich wie an und bekomme flashbacks und dann einen tiefen schmerz. Ab dem Punkt kommt wieder das Gefühl ob alles wahr ist. Ich kann auch gut darüber reden und es klappt mittlerweile oft auch ohne zu weinen. Jedoch ist es immer noch sehr schwer zu realisieren auch beim reden darüber habe ich oft das Gefühl von jemandem fremden zu sprechen und nicht von Papa.

7

Ja das Gefühl kenne ich . Man denkt man spricht von jemand fremden und erschrickt dann fast das es nicht so ist . Es ist einfach schrecklich und ich denke es benötigt einfach Zeit . Manchmal hoffe ich das es irgendwann besser wird. Andererseits spricht man von den Eltern. Es ist paradox. Ich wage zu bezweifeln das es jemals wieder annähernd so wird wie es war. Obwohl ich Angst davor habe das es nun für immer so ist .kennst du das auch?

weitere Kommentare laden
10

Hallo Anuska,

auch von mir herzliches Beileid.
Bei mir war es vor 29 Jahren dass ich einen Schulkollegen und guten Freund bei einem Autounfall verloren habe. Wahrscheinlich kann ich etwas nachvollziehen, wie es dir geht. Leider war damals noch kein Thema, sich psychisch Hilfe zu suchen. Deshalb habe ich es wohl immer noch nicht richtig verarbeitet.
Denke, du brauchst jemand, um darüber zu sprechen. Mir hat geholfen, die ganzen Gedanken in ein Tagebuch zu schreiben. Irgendwie habe ich mich diesen Gedanken damit gestellt. Aber bitte selbst schauen, ob es dir gut tut oder eher nicht. Wir hoffen, dass die Sterbenden nicht so viel vorher mitbekommen haben, damit sie gut gehen konnten. Und dort, wo sie jetzt sind geht es ihnen auf jeden Fall besser, als uns, die wir hier zurückgelassen wurden und trauern.
Weil ich bei einer Beratungsstelle in der Verwaltung arbeite, möchte ich nochmal auf deine Sorgen in Richtung psychologische Gespräche eingehen. Die Therapieplätze sind leider gerade alle ziemlich voll. Wenn du möchtest, melde dich bei einer Beratungsstelle von Caritas oder Diakonie, da geht es oft noch schneller. Evtl. reicht es dir auch, wenn du dort jemanden zum Reden findest. Und egal mit wem - habe keine Angst davor was dort "gemacht oder besprochen" wird.
Du gehst da hin, damit es dir danach besser geht! Das heißt, dass die sicher gut mit dir umgehen werden. Und du kannst entscheiden, was da gemacht wird. Du darfst dort Weinen oder auch Schreien um deine Wut über diese Ungerechtigkeit, dass du ihn verloren hast, rauslassen. Jeder trauert anders und das wissen die und gehen da mit dir durch.

Ich wünsche dir alles gute und ganz viel Kraft!

Viele Grüße
Melanie