Verstorbenem (Schwieger-)Vater die Schwangerschaft mitteilen

Hallo an alle,

Ich hoffe, ich bin in diesem Thread richtig.

Vor 2 1/2 Jahren ist der Vater meines Mannes verstorben. Mein Mann kommt damit immer noch nicht klar, er leidet sehr. Wir haben bereits 2 Kinder und mein Schwiegervater war ein toller Opa, er hat die Kinder sehr geliebt. Nun bin ich zum dritten Mal schwanger, und ich würde meinem Schwiegervater gerne die Ehre erweisen, es ihm "zu erzählen", und meinem Mann eine Freude machen.

Ich hatte folgende Ideen:
- Ein Ultraschallbild beschriften, zu ihm ans Grab bringen, ihm davon erzählen und das Bild an einer Ecke des Grabes vergraben, als Symbol quasi, dass er das Bild geschenkt bekommt
- Einen Luftballon mit beschriftetem Ultraschallbild (am Grab?) steigen lassen. Symbolisch ganz schön, aber Umweltverschmutzung und irgendjemand fremdes findet dann unser US-Bild.. hm


Hat einer von euch eine andere Idee? Wäre sehr dankbar. Gerne auch Erfahrungsberichte.

Danke.

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Hallo
Erstmal; herzlichen glückwunsch zur schwangerschaft. ☺️

Für mich wäre das irgendwie „zu viel“. Ist es der wunsch deines Mannes, dass sein Papa irgendwie (symbolisch) davon erfährt?
Meine Mama ist vor sieben jahren verstorben. Hatte zu diesem zeitpunkt einen Enkel (von uns) und das zweite hat sich gerade angemeldet. Diese nachricht konnten wir ihr noch mitteilen, darüber bin ich bis heute sehr dankbar. Meine Geschwister schenkten ihr danach noch vier weitere Enkelkinder. Ich bin halt davon überzeugt, dass sie alle sieht. Von dort aus, wo sie gerade ist. Sie hat jedes einzelne kennengelernt. Das ist mein trost.

Aber das sieht jeder Mensch anders und von daher ist alles richtig. Egal wie du/ihr es macht!
Ich wünsche euch alles gute!

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Vielen Dank für deine liebe Antwort.

Mein Mann leidet sehr darunter, dass sein Papa das Baby nicht kennenlernen wird, deshalb wollte ich es irgendwie nochmal greifbarer machen, dass er alles sieht, denn davon bin ich auch überzeugt. Ich für mich bräuchte diese Geste nicht, denke für meinen Mann wird es aber sehr schön sein.

Vielen Dank und dir / deiner Familie auch alles Gute 🥰

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Mir wäre das zu viel mit dem US-Bild und dem Ballon. So eine Geste kann auch höchstens für Deinen Mann vielleicht wichtig sein; die Verstorbenen brauchen sowas doch nicht von uns.
-Mein Vater ist vor drei Jahren gestorben. Meine Tochter ist 18 Monate, also hat er sie zu Lebzeiten nicht mehr mitbekommen, auch nicht die Schwangerschaft. Ich bin dennoch überzeugt, dass er von ihr weiß. - Ich habe einmal zu einer Hundespaziergangsbekannten gesagt, wie schade ich es finde, dass er seine Enkelin nicht mehr kennengelernt hat. Da sagte sie ganz ohne jeglichen Zweifel: "Der kennt sie ganz genau". Da kamen mir die Tränen und ich musste lachen zugleich.

Bearbeitet von rma
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Hallo,

Es gibt die Sprache der Blumen, in der bestimmte Blumenarten eine bestimmte Bedeutung haben. Die Lilie steht zum Beispiel für das Helle, Liebe und auch Fruchtbarkeit. Vielleicht bringt ihr einen Blumenstrauß zum Grab, haltet Zwiesprache und teilt es so mit.

Für meinen Mann steht eine ganz bestimmte Blumenart für seine verstorbene Großmutter und er bringt jedes Jahr zu ihrem Todestag einen großen Strauß dieser Blumen an ihr Grab.

Ich bringe meinen Altvorderen immer Blumen aus unserem Garten. Zu keinem bestimmten Tag. Ein Strauß vom ersten Flieder oder die letzten schönen Rosen im Herbst zum Beispiel. Das bedeutet mir viel, mehr als eine bestimmte Blumenart. Oder ich komme mit leeren Händen, aber dem Herzen voller Gefühle.

Viele Grüße
lilavogel

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Okay, ich selber habe ja meinen Brautstrauß noch am selben Tag auf das Grab meiner Eltern gelegt, das war meinerseits ein spontane Entscheidung an dem Tag. Ja, ich fand es schade, das sie nicht mehr dabei sein konnten, aber ich steckte da nicht mehr in der Trauer. Oben drauf fand ich es schade, das mein Vater nicht mehr die mega Überraschung für mich an meinem Hochzeitstag sehen konnte....mein Mann hatte dasselbe Auto besorgt, mit denen sie schon 50 Jahre vorher zur Trauung gefahren sind...das wäre für meinen Vater ne totale Gaudi gewesen und fand ich im Vorfeld eine schöne Idee für unsere Hochzeit, die ich aber wieder verwarf.
Beides zusammen brachte mich auf der Feier zu meinem spontanen Entschluß, kurz auf den Friedhof zu fahren und das haben wir dann auch gemacht. Die Fahrt dorthin habe ich gedanklich und lächelnd mit meinem Vater gemacht.
Ich habe da keine Traurigkeit empfunden, ich wollte meine Freude teilen....ich denke nicht, das das in der Trauer selber gut gewesen wäre. Und ich denke auch, das so etwas unbedingt aus einem selber kommen muß. Mit sowas kann man einem anderen keine Freude machen, finde ich. Dafür ist das Thema Trauer und deren Verarbeitung viel zu sensibel und dein Mann scheint da ja noch nicht so weit zu sein.

Von daher meine aufrichtige Idee....besprich das mit deinem Mann und nimm ihn mit, anstatt sich eine "Überraschung" auszudenken. Das finde ich ganz wichtig. Und dann wird und kann man sehen, was am Ende daraus wird und wozu dein Mann schon bereit ist.

Bearbeitet von Butterstulle