Sternenkind Trauer bewältigen

Hallo ihr Lieben 👋 ,
habe eine Frage bzw. möchte meine Gedanken und Gefühle mal hier anonym posten , da ich sonst nicht darüber reden kann.
Ich bin 31 und Habe vor fast 1 Jahr mein Kind , in der 26.Ssw leider aufgrund einer Infektion und Blasensprung, zu früh auf die Welt gebracht, und leider hat er es nur 2 Stunden überlebt und ist in meinen Armen gestorben.

Es ist so , daß jeder redet wie stark ich bin, das es nun einmal Schicksal ist, und es einen Grund hatte und einfach so ob es nix schlimmes ist und verharmlost wird.. Und ich seit dem 1.tag mich nicht mal getraut habe selber darüber zu trauern und zu weinen vor irgendjemanden überhaupt.

Nun.. Am Montag ist die Beerdigung meiner Freundin die einfach plötzlich gestorben ist wss ich nicht glauben möchte.. Ich habe mir für die Zeit von der Arbeit frei genommen aber sie erwarten mich nach der Beerdigung bei der Arbeit wieder.. Und ich kann jetzt schon nicht mehr schlafen , weil mir alles wieder hoch kommt mein verdrängter Trauer bis heute und meine freundin und die ganze Situation mit der Beerdigung, habe angst das mir dort alles miteinander zu viel wird und ich aber nicht verstanden werde, das es bei mir es vielleicht triggern wird.. kann das passieren war das bei euch vielleicht ein ähnlicher Fall.. danke schon mal jetzt 🙏🏻

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Zuerst mal: Mein Herzliches Beileid zu beiden Verlusten.


Trauer bewältigt man nur, indem man sich mit ihr auseinandersetzt.
Verdrängen bringt auf Dauer nichts, denn es kommt immer wieder hoch, triggert einen in Momenten wie diesen.

Ich denke, es ist wichtig, dass du die Trauer um dein Kind einfach zulässt. Ruhig auch mit professioneller oder semi-professioneller Unterstützung (Therapie, Seelsorge, Selbsthilfegruppe für Sterneneltern).
Es gibt Vereine, die verwaiste Eltern unterstützen (leere Krippe e. V. und andere).

Such dir Unterstützung.
Trauer ist ein langer und verschlungener Weg. Und ein teil der Trauer wird immer bleiben.
Aber man lernt, damit zu leben und wieder "normal" zu leben. Also das neue Normal.

Ich kann mittlerweile wieder gut zu Beerdigungen gehen. Und wenn ich dann doch mal unverhältnismäßig intensiv heulen muss, weil ich an meinen Sohn denke, dann ist das okay.
Und meine Erfahrung ist: Jeder, der weiß, dass man ein Kind verloren hat, hat absolutes Verständnis dafür.

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Habe halt Angst , dass es dann nicht mit Verständnis gesehn wird , das es dann heißt ich bin doch die ganze zeit da gewesen und habe nie trauer gezeigt oder nicht einmal geweint vor irgendjemanden auch alleine nicht.. es gab Situationen wo ich kurz davor war aber irgendwas blockiert meine Gefühle ich kann sie nicht zeigen und rauslassen..Meine Freundin meint auch ich habe ein Herz aus Stein null Gefühle das ich auch niemanden trösten kann. Dabei bin ich so emotional und könnte öfter überall losheulen und beherrsche mich.
Wenn ich nach der Beerdigung am nächsten Tag in die Arbeit gehe und es mir schlechter geht als jetzt , sollte ich das ehrlich ansprechen oder verdrängen und mich krank melden?

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Liebe Sternenmami,

erst einmal mein herzliches Beileid zu dem Verlust deines Babys und auch dem deiner Freundin.
Ich befinde mich auch gerade in dem Prozess, den Verlust meines Babys zu verarbeiten und kann mich nur Rahsils Tipp mit der Hilfe durch Seelsorger, Selbsthilfegruppen, Trauerbegleiter, oder Therapeuten anschließen. Manches kann man nicht alleine bewältigen und muss es auch nicht.

Außerdem möchte ich dir noch mitgeben: "Einen Sch*** musst du!" Du musst nicht immer die Starke sein, du musst nicht immer so tun, als würdest du nicht trauern. Du darfst um dein Baby trauern und ja, wenn du dich nach der Beerdigung deiner Freundin nicht in der Lage siehst, zu arbeiten, darfst du dich krank melden! Achte auf dich und höre darauf, was DU benötigst.

Ich wünsche dir alles Liebe und viel Kraft für die Beisetzung.

Bearbeitet von Aurelienne
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