Wie kann ich meine Gefühle besser kontrollieren?

Hallo Zusammen,

Ich bin ab Morgen in der 15. Ssw. Und die ersten Wochen waren bisher alles andere als leicht. Ich hatte extrem starke übelkeit mit erbrechen und Kreislauf Problemen.

Leider empfinde ich meinen Freund auch nicht als Unterstützung in dieser schweren Zeit. Eher sogar als Mittäter.

Wir streiten in letzter Zeit sehr viel. Mir geht es primär darum, dass ich mich so wahnsinnig einsam mit der ss und all ihren Symptomen fühle. Mein Freund hört nie zu, und falls doch kommen dann teilweise arschige Aussagen wie 'das haben Frauen früher auch immer hinbekommen'. Er hat zu Beginn sehr viel im Haushalt übernommen (allerdings auch nur wenn ich ihn drum bat). Er hat es mir so häufig rein gedrückt, dass er ja alles macht (stimmt nicht) und ich nichts. Ich habe mich die ganze Zeit so nutz- und wertlos gefühlt. Mittlerweile mach ich schon deutlich mehr, wenn nicht sogar mehr als er. (Wir arbeiten beide gleich viel)

Leider ist es so, dass ich kaum noch mit ihm gescheit sprechen kann, wenn ich es doch brauchen würde. Will ich mich ein wenig ausheulen und Trost suchen (ich sage ihm sogar, dass ich es brauche), hängt er meistens am handy und äußert sich 0 zu. Oft verlässt er sogar das raum um mich nicht zu hören)

Ich Weine in letzter Zeit sehr viel, und mache mir wahnsinnig Sorgen darum, dass ich meinem Kind damit schade. Ich habe diese Nacht durchgeweint.

Da ich mir eingestehe, dass mit meinem Freund reden nichts mehr bringt (schon zu oft versucht) muss ich mir auch eingestehen, dass sich an seinem verhalten nichts mehr ändern wird. Jedenfalls hab ich keinen Einfluss mehr darauf.

Daher suche ich nach Tipps wie ich an mir ansetzen kann, um mit meinem Gefühlen besser klarzukommen.

Mit Freunden und Familie will ich nicht über die Beziehungslage sprechen, da ich befürchte dafür verurteilt werden zu können (von wegen unverheiratet schwanger und dann Streit mit dem Partner)

Hab auch schon überlegt mir ein Termin bei den Caritas oder Profamilia zu machen und mich einfach dort mal auszusprechen. Weiß aber nicht so ganz was ich mir daraus erhoffe und hinke mit der Überlegung.

Also falls du hilfreiches mir raten kannst, wäre ich sehr sehr froh drüber! Mir geht es an erster Stelle nur darum, nicht mehr so zu weinen um meinem Kind nicht weiter zu schaden!

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Puuuuuuh…
Das klingt wirklich alles andere als gut das ist bestimmt hart. Und ich denke wie du, dass das in nächster Zeit nicht besser wird.
Schwangerschaft kann eine Herausforderung für die Beziehung sein aber ein Kind ist noch eine viel größere Herausforderung!

Ich finde tatsächlich deine Idee zu einer Familienberatung zu gehen sehr gut.
Und ich würde mich an deiner Stelle schon mal informieren welche Hilfe (medizinischer Art) du in der Schwangerschaft und nach der Geburt in Anspruch nehmen kannst (Hebammen, Familienhilfe etc…) auf die Unterstützung deines Mannes kannst du scheinbar nicht zählen.

Ich will dir nicht sagen, dass du dich trennen sollst weil das steht mir nicht zu aber ich würde mich eben darauf einstellen, dass es in nächster Zeit schwierig wird.

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Bei uns gibt es Hebammen-Therapie- Sprechstunden wo man über sowas reden kann und Rat bekommt oder auch einfach nur ein offenes Ohr. Dann gibt es auch noch die Babylotsen. das ist, glaube ich, vergleichbar nur das es Sozialpädagogen sind. Die helfen dir auch anderweitig Hilfe für die Schwangerschaft zu organisieren und auch nach der Entbindung, zB für den Haushalt zu Beginn etc.

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Hallo,
Ich erkenne leider meinen Ex in deinem Freund.
Er sagte auch solche Sachen.
Paar Knaller von Nachrede Geburt:
- 1 Tag danach: „man, hast du dich angestellt“ (PDA wirkte nicht)
-3 Tage danach: „warum läufst du so langsam? Bist ja ja wohl nicht mehr schwanger“ (hatte schwere Geburtsverletzung)!
- 6 Wochen danach: „langsam könntest du wieder abnehmen“
Die Sachen von vor der Geburt hat mein Gehirn gelöscht.
Ich wurde dann alleinerziehend mit einem 5 Monate altem Baby.

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Herzlichen Dank schonmal für eure Antworten! Ich habe jetzt erstmal bei ProFamilia die Online Beratung gestartet. Ich bin gespannt inwiefern sie da überhaupt unterstützen können. Gehe erstmal ohne Erwartungen ran - schlimmer wirds dadurch sicherlich nicht!