Kindsvater nennt Kind bei einem anderen Namen

Hallo ihr,

der Vater meines Kindes hat sich die ganze Schwangerschaft über nicht gemeldet, nachdem er wollte, dass ich das Baby abtreibe. Als seine Eltern es dann herausfanden (8. SS-Monat), war er dazu gezwungen den Kontakt zu mir aufzunehmen.
Sie sind Türken und wollten sofort, dass ich dem Kind einen türkischen Namen gebe. Hab ich aber nicht gemacht. Der Kindsvater hat aber immer noch behauptet, das Kind wäre nicht von ihm, also wollten sie einen Vaterschaftstest.
Als das Kind geboren wurde und ich ihnen Bescheid gesagt hab, war auch die erste Frage: "Wieso hat er keinen türkischen Namen?"
Mein Baby ist nun 3,5 Monate alt.
Nun war der Kindsvater vier Mal da. Er bringt Freunde von sich mit. Alle nennen ihn bei dem türkischen Namen, den der Kindsvater für das Baby haben wollte. Auch seine Mutter war schon bei mir und hat ihn beim türkischen Namen genannt.

Rechtlich ist das in Ordnung, aber ich finde das trotzdem nicht gut.

Hab auch gesagt, dass er so nicht heißt, dann kommt nur als Antwort: Wir wollen ihn aber nicht bei einem deutschen Namen nennen.

Übertreibe ich, wenn ich ihnen sage, dass sie das unterlassen sollen?

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Ich glaube, ich würde den KV ab sofort konsequent Michael nennen und die Großeltern Alfred und Gisela, weil ich einfach keine Lust hätte, türkische Namen zu verwenden.

Sachen gibt's....

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Was meinst du was passiert wenn du sagst sie sollen es lassen?

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Sie werden es mir übel nehmen und ich bin kein streitlustiger Mensch. Allerdings werden sie es lassen.

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Ich wundere mich wirklich immer wieder, dass man sich auf Männer aus fremden Kulturen einlässt und sich danach total wundert, dass sie und deren Familien anders ticken als die eigene deutsche g

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Ich hatte vorher nicht mit der türkischen Kultur zu tun, und dachte, das, was man so hört, sind Vorurteile, die man nicht auf alle anwenden sollte. Ich habe den Mann anders kennengelernt und erst als es zu Problemen kam, hat er sein wahres Gesicht gezeigt. Ich Dummi... aber nun ist es so, wie es ist, und es geht nur noch darum, dass es dem Kind so gut wie möglich geht.

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Damit meinte ich nicht, dass die Kultur schlecht ist. Sie ist nur anders als deine!

Du hast aber schon gewusst, dass Türken anders ticken als Deutsche? Mit Vorurteilen hat das nix zu tun.

Lass sie das Kind doch mit dem türkischen Namen anreden. Was soll denn passieren?

Ich hab ne (deutsche) Freundin, die mit ne Türken zwei Kinder hat. Beide haben auf dem Ausweis deutsche Namen, die Familie spricht sie mit türkischen Namen an:) sie findet es auch nicht prickelnd, aber sie "überhört" es.

Wenn man sonst keine Probleme hat, muss man sich keine neuen machen.

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Hey.

Erst einmal Gratualtionen zur Geburt deines Sohnes! Ich hoffe, dir und dem Kleinen geht es gut. #blume

Es tut mir leid, dass sich die Situation bei euch nicht entspannt hat, sondern weiterhin unangenehm bleibt... beim Lesen des Textes gingen mir zwei konträre Gedanken durch den Kopf. Zum einen die Frage, ob dem Jungen ein Schaden entsteht, wenn die väterliche Familie versucht, seine deutsche Identität zu leugnen (er ist nunmal halb deutsch, halb Türke - beides gehört zu ihm). Oder ob der türkische Name für ihn irgendwann einmal die Funktion eines Kosenamens einnehmen könnte (so, wie wenn ein Elternteil eben statt Namen immer "Schatz" zum Kind sagt oder so... das is jetzt etwas doof ausgedrückt, aber ich hoffe, du verstehst, was ich meine). Hast du mittlerweile Kontakt mit Jugendamt bzw. Erziehungsberatung etc. aufgenommen? Wenn ja könntest du das Thema ja dort einmal ansprechen, einfach um eine neutrale Meinung dazu zu hören und auch um besser einschätzen zu können, ob dieses konsequente Verleugnen seines deutschen Anteils deinem Kind schaden könnte - denn daran solltest du dein weiteres Handeln orientieren.

Ich glaube, ich würde Vater und Familie darauf ansprechen, dass ich mir wünschen würde, dass sie den tatsächlichen Namen des Kindes verwenden - dass das etwas bringt, glaube ich aber nicht. Ich denke, letztlich wirst du wenig dagegen tun können.

Ich wünsche dir und deinem Kleinen von Herzen, dass ihr einen Weg findet, der euch gut tut und euch erlaubt endlich zur Ruhe zu kommen.

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Danke liebe moirah!

Uns geht es sehr gut, auch die Diskrepanzen mit ihm und seiner Familie sind erträglich.
Aber ja... unangenehm ist es... und es ist so schwer bis unmöglich, vernünftig mit ihnen zu reden. Und wenn ich an die Zukunft vom Kleinen denke, macht mir das auch echt Sorgen.

ja, mit dem Jugendamt hab ich schon vor Wochen Kontakt aufgenommen, aber bis heute gab es keinen Anlass mehr mit ihnen zu sprechen. Ich werde sie gleich morgen noch einmal anrufen.

ich habe ihn darauf angesprochen, dass er doch bei seinem Namen genannt werden soll, daraufhin ist eine riesige deutsch-türkische Grundsatzdiskussion ausgebrochen.

Inwiefern das dem Kind schaden könnte, weiß ich nicht. Es klingt ja nach keiner großen Sache, wenn er von den einen anders gerufen wird, als von den anderen. Ist ja bei Kosenamen und Spitznamen auch so. Doch meiner Meinung nach sollte das Kind diese grundsätzlichen Diskrepanzen, die bei seinem Vater und mir herrschen, nicht mitbekommen und das ist natürlich schwer, wenn man so unterschiedliche Einstellung zu fast allen wichtigen Dingen hat, wie wir es haben.

Und wenn der Kleine dann mal mitbekommt, dass der Vater und seine Familie ihn noch nicht einmal bei seinem Namen, mit dem er sonst von jedem angesprochen wird, genannt wird, macht das die Kluft ja irgendwie noch eindeutiger für das Kind.

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Hallo pizzapass,

In meinem Bekanntenkreis habe ich es einmal erlebt, dass die Grossmutter den Vornamen eines Kindes "total schrecklich" fand, obwohl sie den Jungen abgöttisch liebte. Sie gab ihm allerlei Kosenamen, nannte ihn aber nie beim Vornamen...bis irgendwann das Kind (mit ca. 3 Jahren) mal zu ihr sagte: du, Oma, ich heisse aber xxx und nicht Hase. Damit war das Thema geklärt und die Grossmutter nennt ihren Enkel heute beim richtigen Namen :)

Ich kann deine Bedenken verstehen, aber wenn der Vater und seine Familie es ansonsten gut mit deinem Kind meinen, und das nicht der Ausdruck der Ablehnung der deutschen Seite/Kultur/Lebensart ist, würde ich sie lassen. Du kannst sie ja nochmal darauf hinweisen, dass du es lieber sehen würdest, wenn sie ihn beim richtigen Vornamen nennen (oder ist der, den sie benutzen, die türkische Version des deutschen Vornamens?), du wirst ja an ihrer Reaktion sehen, wie sie es meinen.

LG
fontaine

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Hallo!

Herzlichen Glückwunsch zur Geburt. Ich würde darauf bestehen, dass mein Kind mit dem richtigen Namen angesprochen wird. Kenne so eine ähnliche Situation von einer Freundin. Da hat's mit dem Namen angefangen, als nächstes wollte die Familie des KV die Taufe verhindern usw...
Dieses sprichwörtliche: gibst du ihm den kleinen Finger, nimmt er gleich den ganzen Arm eben...
In Anbetracht dessen dass er sich ja eigentlich gar nicht für sein Kind interessiert hat während du schwanger warst, dürfte es ihm ja wohl keinen Zacken aus der Krone brechen, euren Sohn bei seinem tatsächlichen Namen anzusprechen.

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Hi,

ja da gibt es schon noch mehr, was sie wollen. Genauso ist es mit dem kleinen Finger.

Das hat schon angefangen, als seine Mutter und seine Schwestern gleich nach der Geburt zu Besuch kommen wollten und zwar ohne den Kindsvater, weil die sich nicht verstehen. Ich hab diese Leute noch nie gekannt und wollte, dass wenigstens ihr Sohn mitkommt. Aber dann hab ich mich doch einlullen lassen... man ist ja verständnisvoll... die arme Oma, will ihren Enkel auch mal sehen...
Dann dachte ich, sie würden eben 1x kommen, um ihn sich anzusehen - und jetzt hocken sie öfter hier als ihr Sohn. Bringen weitere Verwandte mit, verstehen nicht, wieso ich das nicht will.
Wollen dass ich in die Türkei mit ihnen fliege (ohne Kindsvater), damit die Verwandten das Kind dort auch mal sehen.

Getauft habe ich ihn schlauerweise gleich nach der Geburt, als es noch keine Vaterschaftsanerkennung gab.

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das klingt ja alles ziemlich unangenehm für dich. :-(

Wenn ich in deiner Situatio wäre, würde ich den Kontakt seiner Familie zu meinem Kind auf ein Minimum beschränken. Und schon mal gar nicht zur ganzen Sippe in die Türkei.

(mal abgesehen von der aktuellen politischen Lage dort, kann man ja nicht abschätzen wie viel Einfluss DU dort noch darauf hättest WER, WANN, WO und WIE dein Kind vereinahmt - muss da immer an das Buch "nicht ohne meine Tochter" denken...)

Der KV dürfte seinen Sohn bei mir zu den vereinbarten Besuchszeiten sehen, allerdings ohne seine Kumpels. Das geht mir sowieso noch nicht in den Kopf, was die Kumpels bei der Vaterzeit sollen. -Kopfschüttel-

Hoffentlich hast du eine Familie und Freunde die dir den Rücken stärken.

Ich wünsche dir alles Gute und starke Nerven.

Viele Grüße

rapunzel.81

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"Hab auch gesagt, dass er so nicht heißt, dann kommt nur als Antwort: Wir wollen ihn aber nicht bei einem deutschen Namen nennen."

Darauf würde ich wohl sehr schmerzfrei und ruhig antworten, dass es sich aber um ein deutsches Kind handelt. :-p

Wehret den Anfängen, das wird noch lustig, wenn Du Dich da nicht gleich deutlich abgrenzt. Genauso mit Besuchen von Freunden, was haben die denn beim Umgang zu suchen? Das ist Vater-Kind-Qualitätszeit und nicht Schau-meinen-Nachwuchs-an-Ausstellung.

Und für die jetzt aufkreischenden Kritiker: Ja, es wäre für mich natürlich etwas Anderes, wenn Mutter und Vater in einer intakten Beziehung leben und dieselbe Wohnung teilen würden und dann kämen gemeinsame Freunde zu Besuch. Da sieht der Vater das Kind auch nicht nur viermal.

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Der Vater ist aber Türke, somit ist das Kind nicht nur deutsch, sondern auch türkisch. Oder wie der Kindsvater es zu sagen pflegt:

Er gehört zu 50% dir, zu 50% mir. Also ist er 50% deutsch, 50% türkisch.

ich könnte heulen! Wie kann man nur so reden?

" Das ist Vater-Kind-Qualitätszeit und nicht Schau-meinen-Nachwuchs-an-Ausstellung."

Du redest mir aus dem Herzen!

Ich bin wirklich entgegenkommend. Ich lass ihn IMMER kommen, wenn er danach fragt und wenn er sagt, er will Kumpels mitnehmen, weil die den Kleinen mal sehen wollen, sag ich auch ja, obwohl ich es besser fände, wenn der Kindsvater erst mal seinen Sohn kennen lernen würde, und ich eigentlich keine so dubiosen Leute in meinem Haus haben will.

Ich lass auch seine Familie immer kommen und die kommt nur getrennt vom Kindsvater, weil die sich nicht miteinander verstehen. Müsste ich auch nicht.

Das Problem ist, dass er das nicht versteht. Ich kann ich das zig Mal erklären, er versteht es nicht.
Gestern zum Beispiel meinte ich, dass ich es auch unfreundlich fände, wenn er mit seinen Kumpels bei mir in der Wohnung sitzt und türkisch redet.
Er: Kind muss aber türkisch auch lernen und du gibst ihn mir ja nie, wie soll er es sonst lernen
Ich: Ich kann doch keinen Säugling einem Fremden mitgeben? Seine Bezugspersonen sind ich und seine Mutter - er versteht doch noch nicht, dass du sein Vater bist - das wäre ja fahrlässig.
Er: Siehst du, das kannst du ja bei jedem Alter sagen! Du gibst ihn mir nie! Ich bin doch kein Fremder, ich bin sein Vater.
Ich: *ironie on* Und das weiß er, dass du sein Vater bist. *ironie off*
Er: Das muss er gar nicht wissen! Das ist beurkundet!

Und so ist es bei Allem. Er versteht einfach gar nichts.

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Naja, das Kind hat unbestritten auch türkische Wurzeln, ist aber doch sicherlich in Deutschland geboren und hat auch bislang bestimmt nur die deutsche Staatsangehörigkeit. Das meinte ich. Und in der Geburtsurkunde steht sicherlich auch der deutsche Name drin.
Es schadet sicher nicht, wenn er türkisch lernt und einen türkischen Kosenamen hat, aber sein Rufname ist nunmal eben der, den Du ihm gegeben hast.

Du diskutierst anscheinend viel zu viel. Besuche würde ich auf die Menschen beschränken, die zur Familie gehören, was natürlich sowohl auf Deine als auch auf die engsten Verwandten des Vaters bezogen ist. Freunde würde ich nicht hereinlassen, die können sich doch Bilder ansehen. Dem Kind ist das doch sowieso schnurz.

Natürlich kann er das Kind mal alleine im Kinderwagen spazieren fahren und dabei dann seine Kumpels mitlaufen lassen, aber in Deine Wohnung musst Du echt nicht jeden einladen. Warum bist Du so gutmütig? Warum diskutierst Du alles? Warum zahlt er nicht wenigstens schon seit zwei Wochen Unterhalt? Setz mal Grenzen und lass Dir helfen.

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Gib ihnen den Jungen nur nicht alleine mit, sonst beschneiden sie ihn womöglich noch. Das wäre meine größere Sorge.

Ansonsten würde ich darum bitten, dass sie das Kind bei seinem Namen ansprechen.

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>>Er bringt Freunde von sich mit.<<
Warum gestattest Du das? Im Prinzip wieder ein Beitrag, zu dem man schreiben kann: Bombe, Hauptgewinn. Hast Du nie vor der Kinderplanung bemerkt, daß das mit diesem Mann nicht funktionieren könnte, bzw. es schwierig werden könnte?

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1. war das Kind nicht geplant.
2. NEIN - absolut niemand hat vorhergesehen, dass er so ist, wie er ist. Wir hatten einen gemeinsamen Freundeskreis, zu all denen hat er den Kontakt abgebrochen, weil es - wie wir jetzt wissen - für ihn gar keine Freunde waren. Nur die türkischen Leute zählen für ihn. Das hat er früher, kein einziges Mal durchdringen lassen vor den deutschen Leuten.

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Jahaha...natürlich war das Kind nicht geplant #rofl

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Ich würde darauf bestehen, dass dem Kind sein Persönlichkeitsrecht, nämlich das Recht am eigenen Namen, gewährt wird. Es ist rechtlich eben NICHT in Ordnung. Deshalb übertreibst du überhaupt nicht, wenn du sie aufforderst, den richtigen Namen zu verwenden.

Dass die Family türkisch spricht in deiner Gegenwart finde ich absolut ok. Es sind doch Türken, das ist absolut natürlich. Und für dein Kind von Vorteil, da es so automatisch eine andere Sprache lernt.

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Ach ja: Beschneidung geht gar nicht! Das ist - auch juristisch - eine Körperverletzung und du machst dich strafbar, wenn du das zulässt.

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Das stimmt leider nicht, Par 1631d BGB erlaubt die nicht aus medizinischen Gründen durchgeführte Beschneidung männlicher Kinder. Unter 6 Monaten sogar durch Religionsgemeinschaften.

Zum Brechen, aber legal.

LG Küstenkönigin

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