Urlaub während Umgangszeit des anderen Elternteils

Hallo,

Ich habe folgendes Problem:
Ich möchte in den Weihnachts-Ferien (Dauer der Ferien sind 1 Woche) mit meinem Sohn in den Urlaub fahren. Von Montag bis Samstag. Davon sind aber 2 Tage Umgang bei meiner Ex Frau. Auf Nachfrage wurde mir der Urlaub gewährt und Ausgleichstage angeboten, damit war sie zunächst einverstanden. Nach einem Streit ist sie nun von den 2 Tagen zurück getreten und ich kann in der Theorie nicht mit meinem Kind in den Urlaub fahren. Muss ich nun einen Antrag bei Gericht stellen, wenn es kein Einlenken Ihrerseits gibt? Meine Ex Frau fährt in den Sommerferien 2 Wochen mit unserem Sohn in den Urlaub, wobei auch dort Tage von meinem Umgang betroffen sind, diesen Urlaub sollen sie auch haben, da habe ich nichts dagegen und der steht ihr ja auch zu.
Wir haben das gemeinsame Sorgerecht und unser Sohn ist 9 Jahre alt. Wir haben ein Wechselmodell mit festgelegten Tagen unter der Woche.

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Hallo,

Ich nehme an der Umgang ist bei Euch gerichtlich festgelegt, da Du es erwähnst. Abweichungen von der Regelung könnt ihr trotzdem mit gegenseitigem Einverständnis treffen.

Ich finde es immer sehr ätzend wenn das Kind bestraft wird wenn die Eltern Streit haben. Warum gönnt sie dem Bub nicht den Urlaub?

Da sie diese Schiene fährt würde ich den Spieß umdrehen und ihr sagen wenn sie den Urlaub nicht gewährt stimmst Du dem Sommerurlaub nicht zu und sagst ihr dass sowas künftig immer über das Gericht geregelt wird, da Du diese Konflikte nicht auf dem Rücken des Kindes austragen möchtest.

Wenn sie nicht einlenkt würde ich es dann tatsächlich gerichtlich durchsetzen.

Alles Gute
Sunny

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Ich finde diesem Beitrag ist nichts hinzuzufügen. Genau so!

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"würde ich den Spieß umdrehen und ihr sagen wenn sie den Urlaub nicht gewährt stimmst Du dem Sommerurlaub nicht zu"

Autsch. Das klingt nach ziemlichem Kindergarten ("Der hat mich auch gehauen und da habe ich zurückgehauen und dann hat er gehauen und ich habe zurückgehauen und dann habe ich gehauen...) Und die Eskalationsspirale dreht sich immer weiter nach oben.

Spannend wäre doch die Frage: WARUM macht die Mutter einen Rückzieher. In den seltensten Fällen ist das Leitmotiv "Ich will das andere Elternteil bestrafen." Vielmehr sehe ich da: mangelndes Vertrauen, vllt. sogar Angst, Verlustängste... Alles nicht schön, aber definitv anders zu bewerten als zielgerichtete Boshaftigkeit und mit gewissen Vertrauensaufbau von Seiten des TE vllt. sogar zu beheben.

Der Text oben klingt aber stellenweise anders, nämlich nach "Und bist du nicht willig, dann brauche ich Gewalt."

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Worum ging es in dem Streit?

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"und ich kann in der Theorie nicht mit meinem Kind in den Urlaub fahren."

Wie meinst du das? Kannst du praktisch doch fahren, aber musst zwei Tage eher zurück?

Wie meinst du das mit dem Eilverfahren beim Gericht? Die zwei Tage sind ein Entgegenkommen seitens der Kindsmutter. An sich natürlich absolut zu begrüßen, wenn es nicht starr nach Rhythmus, sondern angepasst an Bedürfnisse geht. Aber rein theoretisch muss sie dir diese Tage nicht geben, oder?

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Doch, das kann man sehr wohl durchboxen, da ein Urlaub mit dem jeweiligen Elternteil als förderlich für das Kind angesehen wird.
Es profitiert ja davon. Also doch, dann "müsste" sie ihm diese Tage "geben".

(Eigentlich, ganz eigentlich, gibt sie diese ja ihrem Kind 🙄)

Und im Sommer hat es ganze 2 Wochen mit der Mutter. Soll der Vater sich da auch quer stellen?
das ist doch dämlich.

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Natürlich muss die extra Zeit nicht gegeben werden, aber das war ja nun abgesprochen und es wurde aus Boshaftigkeit ein Rückzug gemacht. Das ist schon eine echt dümmer Nummer und schadet am Ende dem Kind.

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"Meine Ex Frau fährt in den Sommerferien 2 Wochen mit unserem Sohn in den Urlaub, wobei auch dort Tage von meinem Umgang betroffen sind..."

GIbt es einen Grund, weshalb ihr in den Ferien die Umgangsregeln wie in der Schulzeit laufen lasst und keine generelle Sonderlösung für die Ferien findet?

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Bei dem "Streit" ging es darum, dass ich laut ihr beim Auszug damals zu viel Spielzeug mitgenommen habe. Dabei hat unser Sohn eben einfach auch Dinge mal hin und wieder mit zu mir gebracht und ich habe es einfach nicht gleich wieder mitgegeben (zb. Spiel für Nintendo Switch). Wirklich was ganz banales und ohne böse Absicht.


Zwecks der Nachfrage weshalb die Ferien nicht einheitlich geregelt sind:
Ich denke wir müssen an der Vereinbarung noch eine Menge feilen und vieles ist eben einfach noch nicht drin.

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Hm ok.

Ich gebe dir zwei Dinge zum Weiterdenken mit auf den Weg.


(1) Sucht euch für die Ferien/ Urlaubszeit andere Wechselregelungen als in der Schul-/Arbeitszeit, so dass ihr mit Urlaubsbuchungen nicht in Kollision kommt. Und bedenkt, dass euer Kind ggf. auch eigene Interessen (Ferienlager, Sportcamp o.ä.) entwickeln könnte und überlegt in wessen Zeit diese fallen oder ob ihr diese Zeit als neutral betrachtet.

(2) Versuche die Eskalationsspirale zu entschärfen und frage nicht, wer Recht hat und wie man einen Richter ins Boot holen kann, sondern warum der andere so denkt. Für dich ist das Spielzeug banal, für die Mutter nicht. Warum? Hat es Geld gekostet, verliert sie den Überblick, möchte sie euern Kind nahe bringen, besser auf seine Sachen zu achten?

Euer Konflikt ist m.E. nicht der Urlaub, sondern Recht haben zu wollen. Du entscheidest, sie die Entscheidung muss schlucken. Schluckt sie die Entscheidung nicht, gehst du eine Stufe weiter. Das ist dein Muster. Ihres kann ich schwer einschätzen, da sie sich ja hier nicht äußert.

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wenn du festgelegte tage hast und keine urlaubsregelung, dann wird der urlaub ausfallen für dich. du wirst entweder klagen oder drauf verzichten müssen.